Hartz IV und Grundeinkommen. Eine Lösung für alles?

antimagnet

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Montag schrieb:
Gängelung war sicher weder was ich gesagt noch was ich gemeint habe.

in der tat war das wort gängelung von mir. ich dachte, ich treffe damit das, was du mit "die kontrolle ist noch zu wenig" meintest.

Zu verschenken haben wir ja leider nichts, ein Bürgergeld klingt toll, aber womit will man das finanzieren?

ich wills mal mit ganz simplen zahlen verdeutlichen: statt 400€ hartzIV wie jetzt (was offensichtlich finanziert werden kann) für erwerbslose gibts 400€ für alle, aber dafür müssen die mit einkommen 400€ mehr steuern zahlen. kommt aufs gleiche raus, ist also finanzierbar, nur dass es eben keine kontrolle mehr braucht.

(natürlich sind die zahlen in wirklichkeit komplizierter; das hartzIV-geld ist eigentlich weniger, mit sachleistungen mehr, und es sollen ja nicht alle erwerbstätigen pauschal 400€ zahlen, sondern der eine mehr, der andre weniger - je nachdem was man verdient. so, dass halt im schnitt die 400€ rauskommen. was ich eigentlich sagen will: wenn wir alle sozialausgaben plus die kosten, die für deren verwaltung entstehen, plus die anderen vergünstigungen wie steuerfreibeträge etc. nehmen, dann könnte man doch recht leicht ausrechnen, wie viel bge jetzt drin wären, ohne finanzierungsproblem. kann das oder weiß das jemand?)



Winston_Smith schrieb:
Ja, das stimmt schon. Wir zahlen den HartzIV-Empfängern Geld, damit sie ruhig sind.

hiijein... wir zahlen das denen, damit sie nicht hungern müssen. denn sonst könnte es passieren, dass wir feststellen müssen, dass es moralisch nicht verwerflich ist, wenn ein hungernder einem reichen einen appel klaut. (und das führt dann zu der frage, wie hungrig und wie reich die beteiligten und wie groß der apfel sein dürfen, um moralisch noch okay zu sein. und irgendwie ist es doch ganz gut, dass wir nicht vor diesem problem stehen).



Aber den Staat und mich als Steuerzahler hinterrücks zu bescheißen geht nicht, darum die Kontrolle.

das ist dein ansatz. mein ansatz wäre, das bürgergeld bedingungslos zu machen, damit das bescheißen nicht mehr geht.
 

HunabKu

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Diese Pflicht beinhaltet meiner Meinung nach eben das er sich in die Karten schauen lassen muß ob er das Geld denn wirklich nötig hat. Zu verschenken haben wir ja leider nichts, ein Bürgergeld klingt toll, aber womit will man das finanzieren
Mit einer grundlegenden Reform unseres Steuersystems, ganz einfach. Aber wir tun uns ja so fürchterlich schwer damit, uns von alten "Werten" zu verabschieden, obwohl wir deutlich spüren, dass eben diese "Werte" uns dort hin geführt haben wo wir jetzt sind. Der Mensch braucht eben hier und da sogar etwas länger als ein Tier, welches einen Fehler nur einmal macht und danach ganz genau weiß, was es anders machen muss. Schon seltsam oder?

Aber den Staat und mich als Steuerzahler hinterrücks zu bescheißen geht nicht,
Als erstes mal, ein Staat wird gebildet aus allen Bürgern die in ihm leben. Also ist der "Staat" und DU (wir alle) eins. Zu differenzieren ist nicht nötig. Leider wird die Bedeutung des Wortes "Staat" wie man sieht auch heute noch nicht so richtig wahrgenommen, aber egal. Was du meinst sind wohl die Staatsvertreter nicht wahr?
Du fühlst dich also durch Hartz Iv-Empfänger beschissen, die hier und da mal einen Fuffi dazu verdienen um leben zu können, und hier und da dann auch mal diesen Fuffi nicht angeben? Um den "Staat" wie du es nennst tut´s dir auch leid, der wird also auch beschissen. OK. Was dein lieber Staat allerding sonst so mit deinen Steuergeldern anstelt interessiert dich weniger, richtig? Auch wenn er Milliarden für den größten Blödsinn aller Zeiten ausgibt, ist das immernoch ok denn es ist ja "der Staat" und der wird schon wissen was richtig und was falsch ist. Sehe ich das so richtig, denkst du so? Und im Gegensatz dazu ist jeder Zehner nebenbei, den ein Hartz IV-Empfänger verschweigt, eine Katastrophe für unser Land. Ok, wenn du das so siehst, dann sieh das mal so, lieber Winston_Smith

das ist dein ansatz. mein ansatz wäre, das bürgergeld bedingungslos zu machen, damit das bescheißen nicht mehr geht.
Ganz genau so sieht es aus, Antimagnet. Ohne dass es bedingungslos ist, würde es auch nicht funktionieren. Und wenn es, außer einer Konsumsteuer ("Mehrwertsteuer") kaum noch andere gibt, wer sollte dann noch bescheißen, welche Steuern gäbe es dann noch zu hinterziehen? Schwarzarbeit wäre damit hinfällig. Gleich 2 Probleme auf einmal gelöst...sowas aber auch....


HunabKu
 

Montag

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HunabKu schrieb:
Mit einer grundlegenden Reform unseres Steuersystems, ganz einfach.

Nun, selbst in diesem Thread gibt es recht viele Ideen und auch Einwände. Gar so "einfach" scheint es nicht zu sein. Vermutlich ist das wie bei allen Dingen, von aussen betrachtet ists einfach und der Teufel steckt im Detail.

HunabKu schrieb:
Aber wir tun uns ja so fürchterlich schwer damit, uns von alten "Werten" zu verabschieden, obwohl wir deutlich spüren, dass eben diese "Werte" uns dort hin geführt haben wo wir jetzt sind. Der Mensch braucht eben hier und da sogar etwas länger als ein Tier, welches einen Fehler nur einmal macht und danach ganz genau weiß, was es anders machen muss. Schon seltsam oder?

Kann man mit Dir reden ohne das Du versteckte Anschuldigungen an den Gesprächspartner, unsere Gesellschaft oder die Weltz im allgemeinen formulierst? Dieses geplärre ist ja eckelig.

So, Du redest von Fehler? Ist es denn nicht bereits eine Errungenschaft das niemand hunger leidet? Unser soziales System ist recht vorbildlich. Du redest wie jemand der noch nie wirkliche Not oder Elend zu sehen bekommen hat.

Aber, übrigens bin ich dem Bürgergeld gegenüber garnicht grundsätzlich abgeneigt.


HunabKu schrieb:
Du fühlst dich also durch Hartz Iv-Empfänger beschissen, die hier und da mal einen Fuffi dazu verdienen um leben zu können, und hier und da dann auch mal diesen Fuffi nicht angeben?

Ja, denn das ist es, betrug. Wie kann man von irgendwem erwarten ehrlich zu sein wenn man selber bescheißt wo es geht? Wie kann man über korrupte Politiker meckern und selber Schwarzarbeit oder Steuerhinterziehung für gut heissen? Im kleinen fängt es an, wenn schon der kleine Bürger nichts dabei findet sich einen 50iger schwarz dazu zu verdienen, wieso um sollte dann ein Politiker nicht genauso denken?
Wärest Du also an der Macht, Du würdest Dir die Taschen vollschaufeln bis sie platzen, was? Oder wenn nicht, warum auf einmal moralische Bedenken?

HunabKu schrieb:
Um den "Staat" wie du es nennst tut´s dir auch leid, der wird also auch beschissen. OK. Was dein lieber Staat allerding sonst so mit deinen Steuergeldern anstelt interessiert dich weniger, richtig? Auch wenn er Milliarden für den größten Blödsinn aller Zeiten ausgibt, ist das immernoch ok denn es ist ja "der Staat" und der wird schon wissen was richtig und was falsch ist. Sehe ich das so richtig, denkst du so? Und im Gegensatz dazu ist jeder Zehner nebenbei, den ein Hartz IV-Empfänger verschweigt, eine Katastrophe für unser Land.

Was redest Du für einen Quatsch?
Was hat das eine mit dem anderen zu tun. Ein Hartz IV Empfänger der schwarz Geld dazu verdient ist kriminell und Punkt. Einfach weil das so geregelt ist.
Diese Aussage ist ganz und total unabhängig von einer Meinung bezüglich von Staatsverschwendungen. Du bringst diese zwei Dinge zusammen niemand sonst tut das. Winston Smith kann durchaus auch genauso wie Du über verschwendung der Staatsdiener denken. Deine Bemühungen Leute zu diskreditieren die nicht Deiner Meinung sind ist ja geradezu bösartig :roll:

HunabKu schrieb:
Ganz genau so sieht es aus, Antimagnet. Ohne dass es bedingungslos ist, würde es auch nicht funktionieren. Und wenn es, außer einer Konsumsteuer ("Mehrwertsteuer") kaum noch andere gibt, wer sollte dann noch bescheißen, welche Steuern gäbe es dann noch zu hinterziehen? Schwarzarbeit wäre damit hinfällig. Gleich 2 Probleme auf einmal gelöst...sowas aber auch....

Ok warte, Du schlägst vor alle Steuern zu streichen und ein BG auszuzahlen, stimmts? Woher kommt das Geld denn was ausgezahlt werden soll?
Also Antimagnets Vorschlag oben ist einsehbar, kann klappen, aber was Du da vorschlägst klingt am Leben vorbei ... äää gedacht (gedacht ist sicher das falsche Wort).
:lach1:
 

Bond

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Eine Gesellschaft mit permanenten Wachstumzwang, auf Grund des Zinseszins und einer schrumpfenden Bevölkerung, steuert ganz automatisch auf den Kollaps zu, finanziell, ethisch-moralisch und wirtschaftlich.

Dieser Vorgang ist schleichend und z.B. nach einer Währungsreform unbedeutend, im Laufe der Zeit aber, da der Zins und die Verschuldung exponentiell wachsen, die Wirtschaft dagegen nur liniar, wird es offensichtlich, dass soziale steht zuerst zur Disposition, dann folgt die Arbeit, die durch immer mehr Automatisation ersetzt wird, die Industrie konzentriert sich zu Konzernen und Trusts, Kleinbetriebe und der Mittelstand kommen unter die Räder, es kommt zur Monopolbildung, die mit ganz wenigen Arbeitskräften, eine ganze Bevölkerung versorgen kann. In der Schlussphase steuern wenige 1.000 Techniker, die gesamte Industrie.
 

agentP

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Das leuchtet mir nicht ein. Zins und Verschuldung wachsen nur dann exponentiell, wenn überhaupt nicht getilgt wird, wäre das anders könnte man niemals einen Kredit zurückzahlen. Habe ich aber schon gemacht.


dass soziale steht zuerst zur Disposition, dann folgt die Arbeit, die durch immer mehr Automatisation ersetzt wird, die Industrie konzentriert sich zu Konzernen und Trusts,

Komisch. und ich dachte immer "das Soziale" kam überhaupt erst mit der Industrialisierung auf die Tagesordnung.


In der Schlussphase steuern wenige 1.000 Techniker, die gesamte Industrie.

Na gottlob haben wir die Transformation von der Industriegesellschaft hin zur Dienstleistungs- bzw. Informationsgesellschaft weitestgehend abgeschlossen und der Automat, den ein Techniker steuert, der beim Kunden ein SAP-System implementiert ist soweit ich weiss noch in Sicht. :roll:
 

Bond

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agentP schrieb:
Das leuchtet mir nicht ein. Zins und Verschuldung wachsen nur dann exponentiell, wenn überhaupt nicht getilgt wird, wäre das anders könnte man niemals einen Kredit zurückzahlen. Habe ich aber schon gemacht.
:roll:

Ein Staat tilgt aber nicht, er schuldet lediglich um, d.h. mit einem neuen Kredit, wird der alte beglichen.

Solange Staaten bestehen, wurden noch nie ihre Schulden beglichen, denn das geht gar nicht, dass ist nur durch eine Währungsreform, oder einen Staatsbankrott möglich. Ein Staatshaushalt ist auch kein Privathaushalt, ein Staat hat politische Verpflichtungen und will seine Bürger "beglücken", mit sozialen Wohltaten, die freilich keine sind, siehe z.B. HARTZ-4 usw.

Einer Mehrzahl von Bürgern wird vom Staat ihr Einkommen, Lohn, Verdienst usw. um über 50% gekürzt, gleich an der Quelle, danach kommen noch die indirekten Steuern, wie MwSt, KFZ, Mineralöl, Salz, Bier, Sekt usw.- Steuern, sowie diverse Zwangsabgaben, wie GKV usw.

Man muss heute z.B. fast 5.000,-€ Brutto inc. Arbeitgeberzuschuss verdienen, um Netto und nach Miete und allen anderen Abgaben, nicht in die Armutsfalle zu geraten, reich kann man so nicht werden.
 

agentP

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Ein Staat tilgt aber nicht, er schuldet lediglich um, d.h. mit einem neuen Kredit, wird der alte beglichen.

Das stimmt so pauschal nicht. Norwegen z.B. verleiht mehr Geld, als es an Krediten aufnimmt. Ich bin sicher es lassen sich da mehr Beispiele finden. Selbst die USA waren in ihrer Geschichte dann und wann schuldenfrei. Es scheint also durchaus sehr wohl Staaten zu geben, die tilgen.
Abgesehen davon ist die Frage, ob die Staatsschulden innerhalb eines gewissen Rahmens überhaupt ein Problem sein müssen:

"Noch zu jeder Zeit hat das Wachstum der Staatsschuld die Nation in dasselbe Geschrei von Furcht und Verzweiflung ausbrechen lassen, und noch jedes Mal haben kluge Leute dazu geweissagt, dass Bankrott und Ruin vor der Tür stünden. Die Staatsschuld wuchs und Bankrott und Ruin blieben wie immer aus …"
(Lord Thomas Babington Macaulay, englischer Historiker und Politiker, 1800 - 1859)

Man beachte von wann das Zitat stammt!
 

Edo

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Ich kenne die Zahl aus Österreich, zwar stimmt es das hier die Staatsschuld in den letzten Jahren rasant gewachsen ist aber der Prozentuelle Anteil der Schuld zum BIP hat sich in den letzten Jahren die Waage gehalten. D.h. solange die Schuld und damit die Zinsen nicht über einen gewissen Protzensatz steigt lässt sich die Schuld obwohl sie Zahlenmäßig steigt immer noch zurückzahlen...
 

HunabKu

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An Bond.
Zu deiner Darstellung der Dinge ist kaum noch was hinzu zufügen und ich lasse das was du schriebst auch einfach mal so stehen. Du sollst nur wissen, dass du und ich ganz sicher nicht die einzigen sind, die sich dessen bewusst sind.

D.h. Du möchtest keine USt mehr auf Dienstleistungen erheben?
Richtig. Umsatzsteuer greift in den Wertschöpfungsprozess ein und das auch noch verstärkt, da man sie im Voraus zahlen muss. Dienstleistungen werden letzlich auch nur von den Menschen KONSUMIERT. Alles ist im Grunde Konsum. Warum also nicht den Konsum vorrangig besteuern, wärend da, wo die Steuern in laufende Prozesse eingreifen und Steine im Weg sind, wegfallen sollten. Wäre das nicht sinnvoll?
Denkst du nicht auch, lieber Liberaler, dass wir eine Unmenge Steuern haben, welche uns nur behindern, wir sie uns im Grunde schenken könnten oder findest du unser Steuersystem absolut Top?

Lieber Montag,
Kann man mit Dir reden ohne das Du versteckte Anschuldigungen an den Gesprächspartner, unsere Gesellschaft oder die Weltz im allgemeinen formulierst? Dieses geplärre ist ja eckelig.
Ich beschuldige niemanden. Ich nenne nun mal grundsätzlich die Dinge gern beim Namen und es war nun mal schon immer so, dass wir Menschen uns schwer damit tun, althergebrachtes in Frage zu stellen und uns Neuerungen zuzuwenden, auch wenn diese zu Anfang vielleicht seine Anlaufschwierigkeiten haben. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und möchte sich nur ungern an etwas neues gewöhnen, selbst wenn er merkt, dass das Alte bröckelt und erneuert werden MUSS. Das ist ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem und ich lese das auch häufig, ist also nicht nur meinen Ansicht und demnach auch kein Geplärre.
So, Du redest von Fehler? Ist es denn nicht bereits eine Errungenschaft das niemand hunger leidet? Unser soziales System ist recht vorbildlich. Du redest wie jemand der noch nie wirkliche Not oder Elend zu sehen bekommen hat.
Ich sehe es in aller regelmäßigkeit. Allein in der Schule unserer Tochter gibt es genügend Kinder, die niemals irgendwelches Essen mit haben und auch nicht am Schulessen teilnehmen können, weil es sich die Eltern einfach nicht leisten können.. So viel zum Thema "Niemand leidet Hunger" und "vorbildliches soziales System". Wenn wir an unseren Kindern sparen, welche ja unsere Zukunft sein sollten, ist das für mich blanker Hohn und sehr sehr traurig. In einem hast du Recht. Wirkliche Not sehen wir hier alle nicht in Deutschland. Da müssten wir schon mal nach Afrika blicken oder in Länder wo Krieg herrscht. Nach diesem Leitfaden können wir uns hier in Deutschland aber nicht richten. Sicher geht es uns besser als den Menschen in Somalia oder sonst wo aber gemessen an unseren Verhältnissen bzw unserer Lebensweise und Möglichkeiten ist unser System sehr sanierungsbedürftig.
Aber, übrigens bin ich dem Bürgergeld gegenüber garnicht grundsätzlich abgeneigt.
Das hatte ich auch nicht behauptet. Hast du denn eine Idee, wie dieses Bürgergeld machbar wäre?
Wie kann man über korrupte Politiker meckern und selber Schwarzarbeit oder Steuerhinterziehung für gut heissen? Im kleinen fängt es an, wenn schon der kleine Bürger nichts dabei findet sich einen 50iger schwarz dazu zu verdienen
Mit dem Unterschied, dass in einem solchen Fall ein Hartz IV-Empfänger das sicher nicht tut, weil er den Rachen nicht voll bekommt, sondern weil er den Kühlschrank nicht voll bekommt. Sicher ist beides nach geltendem Recht nicht rechtens aber man sollte die Beweggründe schon mit einbeziehen denke ich.
Wärest Du also an der Macht, Du würdest Dir die Taschen vollschaufeln bis sie platzen, was? Oder wenn nicht, warum auf einmal moralische Bedenken?
Nein würde ich ganz sicher nicht. Ich lege keinen Wert auf übermäßigen Reichtum und ein Machtbewusstsein habe ich auch nicht entwickelt bisher. Ich finde Menschen die nichts weiter im Sinn haben als Macht und Geld verabscheuungswürdig und bin froh, nicht zu denen zu gehören.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun. Ein Hartz IV Empfänger der schwarz Geld dazu verdient ist kriminell und Punkt. Einfach weil das so geregelt ist.
Diese Aussage ist ganz und total unabhängig von einer Meinung bezüglich von Staatsverschwendungen. Du bringst diese zwei Dinge zusammen niemand sonst tut das.
Und weil niemand sonst das tut, ist es grunsätzlich Blödsinn? Nur weil etwas "so geregelt ist", ist es also automatisch auch absolut richtig und nicht nötig, es zu hinterfragen....?! Richtig so?
Ja nun, so bin ich nun mal nicht. Ich stelle mir schon die Frage: Wie kann man es schaffen, dass jeder Mensch einigermaßen gut leben kann, auch ohne Hartz IV (welches einen Fuffi mehr jeden dieser Leute zu einem Kriminellen macht). Was können wir tun, um Schwarzarbeit zu verhindern, heißt nicht, was können wir tun um die die es tun zu bestrafen, sondern was können wir tun, um die Gründe aus denen die Menschen schwarz arbeiten aus der Welt zu schaffen? Gäbe es gewisse Steuern nicht mehr, gäbe es auch keine Schwarzarbeit. Denn was ist Schwazarbeit? Steuerhinterziehung! Nur weil dem Staat an dieser Stelle die Steuern flöten gehen, ist es Schwarzarbeit.
Deine Bemühungen Leute zu diskreditieren die nicht Deiner Meinung sind ist ja geradezu bösartig
Verrätst du mir bitte mal, warum du im Moment so agressiv reagierst? Wen diskreditiere ich denn? Ich bemühe mich nichteinmal dahingehend. Was soll das? Ich bemühe mich lediglich meine Ansichten zu untermauern, nicht anderes als das, was auch du tust. Du lässt mich doch auch wissen, dass du nicht meiner Meinung bist. Wir tun beide das selbe hier. Könnten wir wieder zum normalen Unterhaltungsstil zurückkehren?


HunabKu
 

Ein_Liberaler

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D.h. Du möchtest keine USt mehr auf Dienstleistungen erheben?
Richtig. Umsatzsteuer greift in den Wertschöpfungsprozess ein und das auch noch verstärkt, da man sie im Voraus zahlen muss. Dienstleistungen werden letzlich auch nur von den Menschen KONSUMIERT. Alles ist im Grunde Konsum. Warum also nicht den Konsum vorrangig besteuern, wärend da, wo die Steuern in laufende Prozesse eingreifen und Steine im Weg sind, wegfallen sollten. Wäre das nicht sinnvoll?
Denkst du nicht auch, lieber Liberaler, dass wir eine Unmenge Steuern haben, welche uns nur behindern, wir sie uns im Grunde schenken könnten oder findest du unser Steuersystem absolut Top?

Das ist witzig.
 

Montag

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HunabKu schrieb:
Ich sehe es in aller regelmäßigkeit. Allein in der Schule unserer Tochter gibt es genügend Kinder, die niemals irgendwelches Essen mit haben und auch nicht am Schulessen teilnehmen können, weil es sich die Eltern einfach nicht leisten können.

Ja, genau. Brot ist sowas von teuer. Liegt das ggf. daran das die Leute nicht gewillt sind Ihrem Kind ein Brot zu schmieren? Das kannst Du mir nicht erzählen das es Leute gibt die sich BROT für die Kinder in der Schule nicht leisten können.

Im Gegenteil halte ich es für ein Problem das so viele Leute Ihr Geld willenlos zum Fenster rauswerfen, es nicht gebacken bekommen selber zu kochen und Fertiggerichte kaufen (was teurer ist). Hier in Neu Kölln sehe ich Kinder jeden Tag an den Dönerbuden stehen ... was ist mit den Eltern los? Ist diese Unfähigkeit nicht eher Schuld daran das sie kein Geld haben als unsere Gesellschaft?

Geh mal nach Neu Kölln hier in Berlin, hier reiht sich ein Rudisreste Rampe an den anderen. Was man in so einem Laden kauft ist für die Tonne gleich hinter der Kasse (Verbrauchsmaterial wie Klopapier mal ausgenommen). Wenn man nicht in der Lage ist sein Geld NACHHALTIG zu nutzen, dann ist man zur Armut verdammt, da kann die Gesellschaft aber nur indirekt was dafür.

Bildung ist der Schlüssel, nicht Puderzucker in den Po blasen.
 

HunabKu

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beantwortet aber immernoch nicht meine Frage.

Wenn man nicht in der Lage ist sein Geld NACHHALTIG zu nutzen, dann ist man zur Armut verdammt, da kann die Gesellschaft aber nur indirekt was dafür.
Ich fasse das mal als Fazit zu deiner gesamten letzten Antwort auf.

Ich würde dich bitten. lieber Montag, dir nochmal ganz genau durchzulesen was du da geschrieben hast. Weißt du wie sich das anhört? Das klingt fast so, als gäbe es kaum Leute, denen es schlecht geht, sie (die meisten) können einfach nur nicht mit ihrem Geld umgehen. Verstehe ich dich so richtig? Denkst du nicht, du tust denen etwas Unrecht? Wie gesagt, hier bei uns gibt es jede menge Kinder, die nicht jeden Tag ein Frühstück mit in der Schule haben und ich bin ganz sicher, dass es zum größten Teil (sicher gibt es das auch) nicht an der faulheit der Eltern liegt eine Bemme zu schmieren. Von einem warmen Mittagessen reden wir garnicht erst. Wir zahlen für unsere Tochter so ca 30-40 Euro monatloch für´s Mittag. Mit hartz IV und vielleicht 2 oder gar 3 Kindern kannste da schon mal ´nen Haken dran machen. Über 100 Euro für Mittagessen ist bei Hatz IV nun mal nicht drin. Kinder sind leider in unserer Gesellschaft zu etwas Kostpieligem gemacht worden. Etwas traurigeres kann eine Gesellschaft kaum hervor bringen, nicht zu reden von all den anderen Dingen die hier voll vor dem Baum laufen....

Mensch, ich weiß garnicht so recht was ich zu deinen Worten noch schreiben soll, mir fehlen selbige (geschieht nicht oft bei mir). Bin richtig erschrocken, wie einige so über die Leute denken, die am rand der Gesellschaft leben (müssen). Tu mir den gefallen und überdenk das ganze bitte nochmal, ok?
Bildung ist der Schlüssel, nicht Puderzucker in den Po blasen.
Sehe ich auch so. Nur bleibt eine wirklich gute Bildung denen, die zur so genannten Unterschicht gehören nun mal verwehrt. Kostst nämlich alles viel Geld wen man niveauvolle Bildung möchte. Ich würde sagen, ein Teufelskreis (abgesehen davon, dass gebildete Leute sicher nicht alles mit sich machen lassen würden weil sie eine ganz andere Denkweise an den tag legen als die "Unterschichten-Leute". Allein deshalb ist es für unsere "Lenker" ganz ok, wenn nicht jeder hoch gebildet ist. Verstehst du... :wink: hat was mit Machtausübung zu tun. Dumme Leute halten die Klappe und wehren sich nicht...)


HunabKu
 

dkR

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Ne, also. Ne.
Wer nichtmal 1-2 Euro pro Tag ausgibt, damit seine Kinder was zu essen bekommen... Das kann man nu echt nicht mit kein Geld Rechtfertigen. Sorry.
 

Ein_Liberaler

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Hartz IV gibt es für jedes Kind. Und Kindergeld. Und dann sollen die Eltern zu arm sein, ein Brot zu schmieren? Was soll das sein, Kabarett?

Mein Vorschlag: Kommt ein kind dreimal ohne Brot in die Schule, wird kindergeld einbehalten und dafür das Kind umsonst verpflegt. Und über das Sorgerecht sollte man dann auch mal nachdenken.
 

Angel of Seven

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Ein_Liberaler schrieb:
Hartz IV gibt es für jedes Kind. Und Kindergeld. Und dann sollen die Eltern zu arm sein, ein Brot zu schmieren? Was soll das sein, Kabarett?

Ich glaube dir fehlen ein paar Informationen:

Die Familienkasse zahlt das Kindergeld aus, aber die Agentur für Arbeit berechnet es dennoch als Einkommen. Somit wird die monatliche Kindergeldzahlung vom Hartz IV-Regelbezug abgezogen. Auch wenn die Eltern noch als Kindergeldberechtigte eingesetzt sind und das monatliche Kindergeld für das volljähriges Kind erhalten, wird es von der persönlichen Hartz-IV -Grundsicherung des volljährigen Kindes abgezogen.

http://www.geldvomstaat24.de/2008/0...ichkeit-hartz-iv-plus-kindergeld-zu-erhalten/

Mein Vorschlag: Kommt ein kind dreimal ohne Brot in die Schule, wird kindergeld einbehalten und dafür das Kind umsonst verpflegt. Und über das Sorgerecht sollte man dann auch mal nachdenken.

s.o. das Kindergeld wird schon längst von der Arge einbehalten....

Ich finde es erstaunlich das immer wieder genau die Leute, die noch nie in den Genuss von HartzIV gekommen sind, am besten Bescheid wissen wie man mit den paar Kröten auskommt... :derweise:

LG

AoS
 

Angel of Seven

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Ein_Liberaler schrieb:
Ich lasse mich ja gerne belehren, aber bezieht sich das nicht nur auf volljährige Kinder?

Das ist nicht so leicht zu beantworten... es betrifft nicht die minderjährigen Kinder, wenn das Kindergeld von den Kindern selbst zur Deckung ihres eigenen Lebensunterhalts benötigt wird.... was immer das bedeuten mag. Auf jeden Fall hätte ich keine Lust das mit einen unmotivierten und inkompetenten Arge-Mitarbeiter zu diskutieren wenn es um die eigene Existens geht...

Kindergeld und Hartz IV / ALG 2

Das Kindergeld wird grds. auf das Arbeitslosengeld II, auch Hartz IV genannt, angerechnet. Etwas anderes gilt (bei minderjährigen Kindern) nur, wenn das Kindergeld von den Kindern selbst zur Deckung ihres eigenen Lebensunterhalts benötigt wird, wenn also das Kind z.B. nicht über ausreichende Unterhaltsleistungen verfügt.
Bekommen Eltern Kindergeld für ihre volljährigen Kinder, so wird dies immer als Einkommen der Eltern berücksichtigt. Eine Ausnahme ist lediglich in § 1 Abs. 1 Nr. 8 Alg II-Verordnung geregelt: Wenn volljährige Kinder nicht im Haushalt der hilfebedürftigen Eltern leben und diese das Kindergeld nachweislich an die Kinder weiterleiten, wird es nicht als Einkommen der Eltern berücksichtigt.


http://www.kinder-armut.de/kindergeld/hartz-4-unterhalt.html


Aber es kam auch was in der Presse, dass HartzIV-Empfänger von "Von der Leyens" Kindergelderhöhung überhaupt nicht profitieren, da es in derRegel ja eh angerechnet wird.....


LG


AoS
 

Ein_Liberaler

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Ja, in der Regel, und blabla. Wie die Presse so ist. Offen gesagt stütze ich mich natürlich auch auf Pressemitteilungen, die ich so aufgeschnappt habe, die müssen ja auch nicht zutreffen. Versuchen wir das mal zu klären.
 

Bond

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Die sog. hungernden Kinder, über die in letzter Zeit in den Medien berichtet wurde, hatten genau in dieser Zeit ihren Ramadan, die essen und trinken am Tag gar nichts, außer Kleinkinder, Schwangere und Kranke. Ich denke, da wollten uns die Medien veralbern, denn das Fasten am Tag im Ramadan, ist eine der Fünf Säulen der islamischen Religion. Wer das Fasten im Ramadan, aus welchen Gründen auch immer, nicht einhalten kann oder will, muss das in einem anderen Monat des Jahres nachholen, so wird man immer hungernde Kinder oder andere Leute sehen.

Wer fastet der hungert nicht, es ist eine Art Einkehr in sich selbst, um das Gefühl zu entwickeln, wie es Menschen geht, die aus Elend hungern und darben müssen.

Ich stehe der islamischen Religion nicht kritisch gegenüber, sondern ich sehe sie als eine ethisch-moralische Instanz, diese Leute nehmen ihren Glauben noch ernst, 5xBeten am Tag, Pilgerreise nach Mekka, Fasten im Ramadan, Armenspende freiwillig geben, Shahada-Gelöbnis, der Koran als Lebenshilfe und Leitfaden auf Erden, die Umma als sichern gesellschaftlichen Halt.

Gut, als Bond muss ich das freilich alles wissen, ihr kennt mich doch sicher noch aus dem Film, "Der Spion der mich liebte." Dieser Film hatte neben dem besten Song aller J.B. Filme, auch eine tolle Handlung, die zum Teil in Aegypten (Kairo) spielte.
 

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