Hartz IV und Grundeinkommen. Eine Lösung für alles?

HunabKu

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Nachtrag an Lucius_Sinclair:
Mit WoW meinte ich World of Warcraft und das damit verbundene Klischee vom staatlich geförderten Dauerzocker.
Sorry, aber mit dieser art Unterhaltung habe ich nichts am Hut. Ich mag Online, Computer- und Videospiele nicht. Kein Wunder, dass ich WoW nicht kenne und dir demzufolge auch nicht darauf antworten kann...


HunabKu
 

Lucius_Sinclair

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Okay, also die meisten Differenzen zwischen uns liegen also am unterschiedlichen Menschenbild, soweit hast du wohl recht.

Aber glaubst du nicht auch, dass die erwähnten Faulpelze und Drückeberger in einer BGE-Gesellschaft nicht deutlich mehr werden würden ?
Und diese neue Einstellung zur Arbeit, die dann zweifellos Einzug halten würde, würde ganz beträchtlich an unserem Wohlstand sägen.
Ich persönlich kann einfach nicht abschätzen, was das BGE für ökonomische und soziale Folgen hätte.
Wer in Deutschland würde zum Beispiel noch studieren, wenn er sich mit einem eher schlecht-bezahlten Job eh schon den zweiten Urlaub im Jahr leisten könnte ? Ich halte technologischen Fortschritt in unserem Stadium der Menschheit eigentlich für sehr sinnvoll, aber der würde wohl zum Erliegen kommen.
Ich würde jedenfalls keine Blütezeit in irgendeiner Hinsicht nach der Einführung des BGEs erwarten.
Außerdem glaube ich, dass das Bewusstsein, sich in gewisser Weise selbst ernähren zu müssen, erhalten bleiben sollte. Es liegt in der Natur des Menschen, für sein eigenes Überleben zu arbeiten.
Ich darf auf "Schöne neue Welt" von Huxley hinweisen: In dieser Utopie ist der 8 Stunden-Tag eigentlich überflüssig, wird aber aufrechterhalten, weil er sich sozial bewährt hat. Da ist meiner Meinung nach was Wahres dran.
Allgemein würden wir uns mit einem BGE stark an diese "schöne neue Welt" annähern.
Wo fände sich in einem BGE-Staat noch politisches Bewusstsein oder eine breit verankertes Bedürfnis nach unseren Grundrechten ?
Wäre unser Staat mit einem BGE wirklich menschenwürdiger und glücklicher ?
 

HunabKu

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Ich persönlich kann einfach nicht abschätzen, was das BGE für ökonomische und soziale Folgen hätte.
Warum reden wir immer nur von Folgen. Es kommt dir wohl garnicht in den Sinn, dass das auch Vorteile hätte und uns in unserer Entwicklung und in unserem Zusammenleben auch weiter bringt?
Wer in Deutschland würde zum Beispiel noch studieren, wenn er sich mit einem eher schlecht-bezahlten Job eh schon den zweiten Urlaub im Jahr leisten könnte ?
genau so wie du der Meinung bist, dass es in der Natur des Menschen liegt, für seinen lebensunterhalt zu arbeiten, liegt es auch in der Natur des Menschen zu lernen. Es ist der Ergeiz und der Wissensdurst und die Neugier was den Menschen voran treibt und der ist nicht abhängig von Geld. Somit erübrigt sich deine Frage dann auch....oder denkst du, die Menschen studieren nur, um anschließend einen gut bezahlten Job zu bekommen? Glaubst du nicht, dass auch andere Beweggründe dahinter stecken?

Ich darf auf "Schöne neue Welt" von Huxley hinweisen: In dieser Utopie ist der 8 Stunden-Tag eigentlich überflüssig, wird aber aufrechterhalten, weil er sich sozial bewährt hat. Da ist meiner Meinung nach was Wahres dran.
Siehst du, das meine ich mit geistiger Stagnation. Wir wissen, dass ein 8 Stunden Arbeitstag völlig überflüssig ist (was auch richtig ist), erhalten es aber nur aufrecht der Gewohnheit wegen. Ist das nicht deutlich genug. Wir wissen also, dass wir etwas Dummes tun, tun es aber trotzdem weiter, weil es eben immer schon so war... genau das versuuche ich hier immer wieder zu verdeutlichen. Bequemlichkeit ist einer der Hauptgründe dafür, warum es hier nicht vorwärts geht und auch einer dafür, dass es uns so schwer fällt, uns mit dem Gedanken an ein BGE anzufreunden. Wir müssten nämlich dafür unsere Denkweisen übereinander und unseren Umgang miteinander völlig umkrämpeln, wir müssten unser System total verändern. wie du selber sagst, werden wir das erstmal nicht tun, weil wir es so wie es bisher ist gewohnt sind und uns nicht umgewöhnen wollen. Welchen Sinn das macht, spielt dabei erstmal keine große Rolle und genau das ist es, was ich nicht begreife. Warum ist uns der Sinn unseres Handelns unwichtiger als das Tun? Spricht nicht gerade für unsere Intelligenz, findest du nicht auch?


HunabKu
 

Lucius_Sinclair

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Somit erübrigt sich deine Frage dann auch....oder denkst du, die Menschen studieren nur, um anschließend einen gut bezahlten Job zu bekommen? Glaubst du nicht, dass auch andere Beweggründe dahinter stecken?
Bei mir und den meisten meiner studierenden Bekanntschaft steht vor allem die Aussicht auf eine relativ sichere wohlhabende Zukunft im Vordergrund.
Deshalb studieren auch sehr viele junge Menschen nicht das Fach, an dem Sie das größte Interesse haben, sondern gehen zugusnten der Zukunftssicherheit auch Kompromisse ein.

Aber zum Thema: Der SINN des BGEs liegt deiner Meinung nach, so hab ich das verstanden, in einer erhöhten Lebensqualität für die Menschen. Lebensqualität bedeutet je nach Individuum mehr oder weniger die Möglichkeit, Güter und Dienstleistungen, über das lebensnötige Maß hinaus zu konsumieren. Die müssen alle erwirtschaftet werden. Aber wer macht noch einen Finger krum für die Drecksarbeiten, die leider auch nötig sind, um den Bedarf der Gesellschaft zu stillen. Auf der anderen Seite wird auch die Zahl Hochqualifizierter zurückgehen, einige überlegen sich sicherlich, bei ihrem Werdegang tiefer zu stapeln. Insgesamt würde es uns also eher schlechter gehen, zumindest auf lange Sicht gesehen.

Sehr viele Seiten vorher wurde dieser, etwas zugespitzte Einwand gebracht:
"Ich arbeite gern als Klofrau an der Autobahnraststätte - obwohl mein Mann und ich gemeinsam mit unseren Kindern 5000 Euro zur Verfügung haben, möchte ich das nicht missen! Heititei, ich lebe in der rosa Wattebäuschchenwelt!"
Was ist deine Antwort auf solche Einwände ?
Wer macht, was nötig, aber unangenehm ist, und obendrein schlecht bezahlt ?


Da wir aber eh in einen argumentativen Stellungskrieg sind, formuliere ich einfach mal die zentrale These hinter meinen Behauptungen:

"Eine gewisse Not bei Faulheit, bzw. eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Nichtstun, eine gewisse Sorge um die Zukunft, muss bei denen vorhanden sein, die ihre Arbeit ein Leben lang gewissenhaft und ehrlich erfüllen sollen. Der Mensch ist meiner Erfahrung sehr träge, und müsste er nicht, würde er so gut wie gar nix machen. Das BGE nimmt diesen "Sozialdruck" und wird deshalb die in meinen Augen doch noch recht gut funktionierende Gesellschaft verändern, zum Schlechteren. Die Annahme, dass mehr Geld für alle(oder die meisten) mehr Glück für alle
bedeutet, halte ich für sozialistische Träumerei."


Ein ganz anderer Aspekt,der wohl in meinem letzten Post unter gegangen ist: Du hast doch HunabKu, eine sehr skeptische Meinung ggü. Politikern, der Staatsgewalt usw. Die Politik ist heutzutage leider nötig, um auch im Wandel der Zeit und Technologien eine grundsätzlich leistungsgerechte, im Notfall aber auch solidarische Gesellschaft zu gewährleisten.(Ich weiß, in der Praxis...)
Glaubst du nicht, dass du mit einem BGE jede Teilhabe an der Politik sinnlos machen würdest. Wen würde es noch interessieren, wenn die Meinung verstaatlicht würde, die Diktatur ausgerufen würde oder ähnliches, wenn für den täglichen Konsumwahn mehr als genug Geld da wäre, ohne dass die Politik auch nur die geringste Justierung im Wirtschafts-und Sozialsystem vornehmen müsste. Das meinte ich vorher auch mit Huxley. (Wäre der 8 Stunden-Tag heute schon überflüssig, würde ihn kein Konzern mehr bezahlen.)

Ich meine einfach, dass wir den Menschen auf etwas reduzieren würden, was nicht seinem Wesen entspricht, ich hoffe dass ich meinen Standpunkt klarmachen konnte.
 

HunabKu

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Bei mir und den meisten meiner studierenden Bekanntschaft steht vor allem die Aussicht auf eine relativ sichere wohlhabende Zukunft im Vordergrund.
Deshalb studieren auch sehr viele junge Menschen nicht das Fach, an dem Sie das größte Interesse haben, sondern gehen zugusnten der Zukunftssicherheit auch Kompromisse ein.
Siehst du, und genau an dieser Stelle geht es los. Das sind 2 Dinge, die ich absolut nicht nachvollziehen kann. Das Geld, welches ich nach meinem Studium evtl mal vierdienen werden (vorausgesetzt ich finde Arbeit) sollte eher zweitrangig sein. Warum studiert man ein Fach, welches einen garnicht interessiert, nur des Geldes wegen? Tut mit leid aber klug ist das nich....wenn ich mir das Fach schon aussuchen kann, dann doch das was mich interessiert. Ist es evtl nur, um gesellschaftlich anerkannt zu sein und sagen zu können: "Ich habe studiert". Ich kann nur hoffen, meine Tochter legt später nicht auch so ein Denken an den Tag. Noch tut sie es nicht und möchte Journalistik studieren weil es sie interessiert. Sie ist bereits Mitglied bei "Junge Medien" und sie tut das alles sicher nicht, weil sie sich ausmalt wieviel geld sie später damit verdienen könnte. So erziehen wir sie auch nicht.
Du sagst, "bei dir und den meisten deiner studierenden Bekannten...."..... mich würde aber viel mehr interessieren, was der kleinere Teil deiner Bekannten dazu meint, die, die nicht zu den "meisten" gehören...?

Zitat:

"Ich arbeite gern als Klofrau an der Autobahnraststätte - obwohl mein Mann und ich gemeinsam mit unseren Kindern 5000 Euro zur Verfügung haben, möchte ich das nicht missen! Heititei, ich lebe in der rosa Wattebäuschchenwelt!"

Was ist deine Antwort auf solche Einwände ?
Was ich dazu sage? Das war eine zynische Bemerkung eines anderen Users, welche nur dazu gut war, sich lustig zumachen und von maßloser Übertreibung zeugt (welche man um zynisch zu sein allerdings braucht..) Aufgrund des Übertreibungsfaktors nehme ich solche Fragen auch nicht ernst denn derjenige möchte garnicht wirklich wissen was ichdazu sage sonder es ist ihnnur daran gelegen, etwas ins Lächerliche zuziehen.
Der Mensch ist meiner Erfahrung sehr träge, und müsste er nicht, würde er so gut wie gar nix machen
Und auch hier haben wir beide völlig entgegengesetzte Ansichten. Ich sehe es nämlich genau andersrum was die Natur betrifft. Dass er träge ist hat andere Ursachen. Das liegt daran, dass viele in der heutigen Zeit keinen großen Sinn für sich selber mehr in der Arbeit sehen. Wenige arbeiten wirklich in einem Job der sie befriedigt und erfüllt, kurz, der Spaß macht. Nur wenige verdienen gut, die meisten können gerade so existieren und für Annehmlichkeiten bleibt kaum was übrig. All das führt dazu, dass die Menschen sich denken: "Wofür mache ich das alles? Wenn ich nicht bräuchte, würde ich auch nicht..." Wüssten sie wieder wofür sie arbeiten gehen und gäbe es diesen Druck nicht mehr, rückten wieder andere Ansichten, Fähigkeiten, Interessen und Fertigkeiten bei den Menschen in den Vordergrund, Sie hätten wieder mehr "Luft" über sich, ihre Situation und andere Dinge nachzudenken um sich zu entscheiden, was sie künftig tun möchten 1. um sich selbst ein Stüvk weit zu verwirklichen und 2. zur Gesellschaft beizutragen. Es ist doch heute schon so, dass die meisten Arbeitslosen sich nach kurzer Arbeitslosigkeit bald nutzlos fühlen und es hassen, nichts beitragen zu können. Warum sollte das mit einem BGE anders sein. Ich sehe das nicht so. Ein BGE macht die Menschen unabhängiger und freier und du hast ganz recht wenn du fragst, was dann mit der Poltik wird. Die verliert dann ein ganzes Stück ihrer Macht und ihres Einflusses auf das täglcihe Leben der Menschen. Das bedeutet, die Menschen würden nicht mehr so bevormundet werden können und genau das gefällt einigen garnicht. Ja, es gibt schon so einiges im Bezug auf´s BGE worüber kaum einer nachdenkt. Die meisten interessiert nur die Finanzierbarkeit und das beharren auf der "Tasache", dass jeder mensch eine Faule Sau ist und niemand seinen Beitrag zur Gesellschaft leisten würde. Wir kennen das nur nicht, können es uns deshalb nur nicht vorstellen.

"Eine gewisse Not bei Faulheit, bzw. eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Nichtstun, eine gewisse Sorge um die Zukunft, muss bei denen vorhanden sein, die ihre Arbeit ein Leben lang gewissenhaft und ehrlich erfüllen sollen.
Warum darf denn niemand das Recht haben zu sagen: "Ich brauche mal 5 Tage Auszeit!" ohne dass er gleich in Nöte gerät? Warum ist es nötig, dass alle menschen nichts weiter tun als "funktionieren". Was trägt es zu unserer positiven Entwicklung bei, wenn wir Zukunftsängste ausstehenund uns viele Sorgen machen müssen? Ist es uns nicht dienlicher, wenn wir all das hinter uns lassen und uns auf unser leben im warsten Sinne des Wortes konzentrieren könnten. Das was du das schreibst ist Stagnation, trägt dazu bei dass wir stehen bleiben und zwar zu einem Preis, den ausschließlich die zahlen, die in diesem Teufelskreis gefangen sind. Profitieren tut nur eine Hand voll Menschen.
Was du schreibst ist im grunde das Gegenteil von dem was es tatsächlich ist. in der derzeitigen Gesellschaft tut der Mensch nämlich Dinge, die nicht seinem Wesen entsprechen. Er unterwirft sich eine Hand voll Menschen auf diesem Planeten welche wiedrum bestimmen was wie wo und überhaupt getan wird und was nicht. Wir geben uns selber auf, legen unsere Entscheidung in die Hände anderer und überlassen anderen das Denken. Wir entwickeln uns nicht weiter, wir gehörchen nur noch. Das alles ist für MICH gegen die Natur des Menschen.
Was meinst du nun dazu?


HunabKu
 

Lucius_Sinclair

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Ich kann nur hoffen, meine Tochter legt später nicht auch so ein Denken an den Tag. Noch tut sie es nicht und möchte Journalistik studieren weil es sie interessiert. Sie ist bereits Mitglied bei "Junge Medien" und sie tut das alles sicher nicht, weil sie sich ausmalt wieviel geld sie später damit verdienen könnte. So erziehen wir sie auch nicht.
Hervorragend, solche Leute bräuchten wir sehr viel mehr. Ich kann nur wieder für mich sprechen, aber meine "Feldforschung" an der Uni attestiert den meisten Studenten dort eine ähnliche Faulheit und Trägheit, wir ich und andere sie den H-IV-Empfänger unterstellt.(Ein Grund für mein "negativeres Menschenbild") In dem Kontext sollte man drüber nachdenken, ob es so schlecht ist, wenn viele sich aus Prestigegründen höher qualifizieren. So lange sie das ernsthaft und ehrgeizig machen, spricht doch da nix dagegen.
Ich halte einfach Bildung für DIE Grundvoraussetzung für ganzheitlichen Wohlstand. Der Prestigewert der Bildung ist also nix Schlechtes, man kann von den ganzen eingebildeten BWL-jung-dynamisch-erfolglos-Schnösel ja halten,was man will.
Gerade Bildung würde doch ihren Stellenwert noch mehr einbüßen als das heutzutage schon der Fall ist. Das wiederum kann nicht gut sein für die Gesellschaft.


Ich bin mir dessen bewusst, dass meine Argumentation sehr abstrakt ist, ebenso wahrscheinlich auch pauschalisiert und ich bin kein Soziologe. Unser Gesellschaftssystem ist im Großen und Ganze so gewachsen wie es heute ist. Völlig widernatürlich kann es dann in meinen Augen nicht sein.
Ich respektiere auch dein Engagement fürs BGE und ich hab auch Momente, in denen ich mir gern mal einfach ne Auszeit gönnen würde.
Aber selbst mit BGE müsste man dann wohl seinen Job kündigen und würde deshalb einfach weiterarbeiten. Der Mensch braucht eine gewisse materielle Grundsicherheit, die bekommt er auch heute schon. Wichtig ist neben dem schnöden Mammon aber u.a. eben auch die Bildung.
Zum Beispiel kann sich ein enstprechend fähiger Mensch ja selbstständig machen, dann kann er sich auch mal eine Auszeit nehmen, wenn der Laden läuft.
Aber so einem Ehrgeiz, oder dem Fleiß und Engagement deiner Tochter tut Bürgergeld nix Gutes. Die Akzeptanz dieser Dinge wird auf kurz oder lang sinken, da ihr Nutzen sinken wird.Klingt hart, ist aber so.
Summa summarum würde ich selbst wenn ich die Möglichkeit hätte, das BGE nicht einführen, weil es trotz sicherlich verlockender Aspekte im Kontext seiner gesellschaftlichen Folgen KEINE "glücklicheren, erfüllteren" Menschen zur Folge haben wird.
Da wir hier nicht weiterkommen werden (meine ich nicht abwertend oder so) mein Schlusswort:
Für mich steht jetzt Prognose gegen Prognose, also in dubio pro reo.
Dein Reus ist unsre Gesellschaft, also lass uns die nicht schlechter reden als sie ist. Ist sie meiner Meinung auch nicht.
 

HunabKu

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aber meine "Feldforschung" an der Uni attestiert den meisten Studenten dort eine ähnliche Faulheit und Trägheit, wir ich und andere sie den H-IV-Empfänger unterstellt.
Also geht der Mensch doch grundsätzlich von sich selber aus, bezogen auf das Urteilen über andere?!

Ich halte Bildung übrigens auch für die Grundvoraussetzung dafür, dass es uns gut geht. Was ich allerdings für falsch halte ist, dass dies nur bestimmten Gesellschaftsschichten möglich ist, heißt, wir züchten Elite. Einen gewissen Bildungsgrad zu erreichen ist in unserer Gesellschaft leider nur denen vorbehalten, die den dickeren Geldbeutel haben (deren Eltern), alle anderen bleiben irgendwie auf der Strecke... wohin das führen kann, wissen wir alle.
Desweiteren ist in meinen Augen auch nicht jeder, der studiert auch gleichzeitig anschließend gebildet. Viele von denen sind Fachidioten und studieren nur, weil es Perstige ist oder weil es von ihnen erwartet wird. Auf dieses "Hauptsache ich bin wer" würde ich gern verzichten, kann ich auch. Das ist es nämlich nicht was uns weiter bringt.
man kann von den ganzen eingebildeten BWL-jung-dynamisch-erfolglos-Schnösel ja halten,was man will.
ich halte nichts von denen, zumal sie als BWL-ler etwas "lernen", was eh bald ausgedient haben wird. Da aber noch nicht umgedacht wurde, studiert man Althergebrachtes und fährt die alten Schienen weiter und weiter... BWL wäre gerade jetzt das letzte was ich studieren würde... aber das nur am Rande.
Zum Beispiel kann sich ein enstprechend fähiger Mensch ja selbstständig machen, dann kann er sich auch mal eine Auszeit nehmen, wenn der Laden läuft.
Das habe ich getan. Mittlerweile mache ich nebenher noch 2 weitere Jobs um einigermaßen leben zu können. Das nur dazu... Mit Auszeit meinte ich auch nur, dass ich, wenn mir so ist, auch mal sagen kann: "ich brauch mal 3,4 Tage meine Ruhe und muss abschalten" dafür muss man den Job nicht gleich kündigen müssen. Mit einem BGE könnte ich das (mit meiner Selbstständigkeit) durchaus tun. Dann könnte ich nämlich auch mal einen kleineren Aufrag ablehnen oder verschieben, ohne mir Sorgen machen zu müssen.
Aber so einem Ehrgeiz, oder dem Fleiß und Engagement deiner Tochter tut Bürgergeld nix Gutes.
. Aber ich hoffe doch sehr. Sie müsste so nämlich nicht jeden Mülleimer interwieven oder schreiben was man von ihr verlangt. Sie könnte sich aussuchen worüber sie als Journalist berichten möchte (sie ist übrigens erst 13...). Sie müsste also ihr Können nicht für irgendwelchen Müll anwenden, nur um Geld zuverdienen, da sie es mit einem BGE nicht mehr so dringend bräuchte wie früher, zumindest nicht mehr für die notwendigsten Dinge, denn dafür wäre mit einem BGE ja gesorgt.
Verstehst du was ich meine? Es würde sich eine völlig neue Art und Weise zu arbeiten entwickeln, es würden sich Möglichkeiten auftun, die wir vorher nicht hatten. Leider vermuten wir, dass alles, was unser bisheriges Leben grundlegend verändern würde auch gleichzeitig etwas Schlechtes sein würde. Das ist der Denkfehler.
Aber du hast Recht, jeder von uns beiden hat seinen Standpunkt und den soll er auch haben. Wenn ich dir noch eine Frage (mit Einleitung) stellen dürfte?:
Unsere Gesellschaft, unser Wirtschaftssystem und unser Finanzsystem wird sich in den nächsten jahren grundlegend ändern, auch wenn wir es nicht extra fördern. gewisse Umstände werden schon dafür sorgen. Das Wirtschaftswachstum wird stagnieren (was völlig normal ist. In der Endlichkeit kann es nun mal nichts geben, was unendlich ist.) Die Menschen werden sich vom Modell der sozialversicherungpflichtigen Arbeit so langsam verabschieden müssen und unser Staatssystem, welches leider immernoch genau darauf aufbaut, wird aufgrund dessen auch so wie heute nicht mehr funktionieren, logisch! (auch heute funktioniert´s ja schon kaum noch..) Meine Frage ist nun:
"Was würdest du vorschlagen was für uns alle zu tun wäre, um all das zu kompensieren?? Das es notwendig sein wird (früher oder später) steht außer Frage. Mein Vorschlag wäre das BGE. Was wäre deiner? Berücksichtige beim Antworten bitte nur das, was ich als Einleitung zur Frage schrieb, auch wenn das nicht deine Ansicht ist. Ich möchte nur gern wissen was wir tun könnten WENN es doch so käme.


HunabKu

PS: Vielen Dank übrigens mal, dass man mit dir so wunderbar diskutieren kann ohne Zynismus und dass du dich über irgendwas lustig machts. Da können sich einige ein beispiel drannehmen. Geht nämlich auch ohne...wie man an dir sieht.
 

Lucius_Sinclair

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Einen gewissen Bildungsgrad zu erreichen ist in unserer Gesellschaft leider nur denen vorbehalten, die den dickeren Geldbeutel haben (deren Eltern), alle anderen bleiben irgendwie auf der Strecke... wohin das führen kann, wissen wir alle.

Das kann und sollte man ändern, aber das geht auch ohne BGE.

Zur Frage:
Es stimmt sicherlich, dass die Wirtschaft nicht jedes Jahr um so ca. 2 Prozent wachsen kann. Exponentiell wächst auf Dauer gar nix (auch die Menschheit wohl nicht !).
Ich glaube, wenn in Zukunft die zweifellos existierenden Probleme des Kapitalismus weiter hervortreten werden, ist das System an sich hinfällig.
Ich würde da aber nicht, wie vorher begründet, mit einem BGE dran rumschustern, da müsste globaler gedacht werden.
Ich halte mich nicht für so einen großen Denker, das zu bewerkstelligen.
Ich bin gänzlich gegen jeder Form von Sozialismus, hege aber die Hoffnung, dass in (ferner?) Zukunft intelligentere Menschen wirklich den großen Einfall haben, der die großen ökonomischen und sozialen Probleme unsrer Zeit lösen kann. Ist ziemlich idealistisch. Passiert das aber nicht, werden wir vermutlich unseren Wohlstand wieder mit Waffengewalt reduzieren und wieder von vorne anfangen.
Im "Star-Trek-Universum" gibt es ja kein Geld mehr, vielleicht schaffen wir es auch mal, eine solche Hochkultur wie die Menschen dort zu werden.

Leider vermuten wir, dass alles, was unser bisheriges Leben grundlegend verändern würde auch gleichzeitig etwas Schlechtes sein würde. Das ist der Denkfehler.
Du vermutest, ich vermute, also Denkfehler macht keiner von uns, wir wissen es schlichtweg nicht, weil alternative Wirklichkeiten und Zukunft im allgemeinen einfach schwer einzuschätzen sind.
 

Malakim

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HunabKu schrieb:
Einen gewissen Bildungsgrad zu erreichen ist in unserer Gesellschaft leider nur denen vorbehalten, die den dickeren Geldbeutel haben (deren Eltern), alle anderen bleiben irgendwie auf der Strecke... wohin das führen kann, wissen wir alle.

In dieser Pauschalität ist das Quatsch. Ich komme aus einem armen Haushalt, mein Vater war 15 Jahre arbeitslos, Geld war immer knapp. Ich konnte ein ein Jahr im Ausland verbringen (Stipendium bei AFS), ich konnte Segelfliegen erlernen (Staatliche Jugendförderung), ich konnte den höchst möglichen Bildungsstand erreichen (der Dr.-Ing hat nicht geklappt aber das lag sicher nicht an meinem Elternhaus).

Möglich wird sowas aber nur genau dann wenn die Eltern sich Mühe geben!
Bücher gehen immer hat mal ein Freund von mir gesagt der von der Sozialhilfe leben muß. Sich Zeit nehmen für die Kinder und diese dadurch fördern geht auch.

Ja, arme Menschen haben es schwerer als reiche Ihre Kinder zu fördern und müssen viel viel mehr eigeninitiative zeigen, aber das es nicht möglich ist, das ist S C H W AC H S I N N.
 

HunabKu

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Schau an:

Union und FDP verbessern die Lage der Hartz-IV-Empfänger

Schonvermögen verdreifacht, Immobilien freigestellt
ooooh, die Guten..... Das ist doch eh gequirlte Sch..... glaubst du im Ernst, die schenken den Menschen was? wo sie hier etwas "verbessern", zwacken sie den Leuten woanders wieder was ab.
Das machen die jetzt nur, damit die Menschen nicht ganz so sehr enttäuscht vom Wahlergebinis sind und sehen das sich "was tut" Brot und Spiele...ab und zu mal einen Happen hinwerfen damit die Leute das Maul halten. Mehr ist das für mich nicht.


HunabKu


PS: Lucius und Malakim, muss euch später antworten, hab gerade wenig Zeit, sorry
 

Malakim

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HunabKu schrieb:
ooooh, die Guten..... Das ist doch eh gequirlte Sch..... glaubst du im Ernst, die schenken den Menschen was? wo sie hier etwas "verbessern", zwacken sie den Leuten woanders wieder was ab.
Das machen die jetzt nur, damit die Menschen nicht ganz so sehr enttäuscht vom Wahlergebinis sind und sehen das sich "was tut" Brot und Spiele...ab und zu mal einen Happen hinwerfen damit die Leute das Maul halten. Mehr ist das für mich nicht.

Wenn "Die" ein BGE einführen würden, wäre das auch nicht in Deinem Sinne stimmts? Wenns nicht von Dir oder Deiner lieblings Partei kommt steckt was böses dahinter. Du hast eine wirklich seltsame Einstellung ... wie Du mit so einer negativen Lebenseinstellung klarkommst verstehe ich nicht und Du tust mir leid!
 

Zerch

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Mal ganz nebenbei. Wie kann jemand annehmen dass es finanziell besser um die Bürger bestellt sein wird , nachdem Unsummen ausgegeben wurden , welche nichtmal vorhanden sind , und wir einfach mit den kommenden Leistungen der Bürger für die Zukunft bürgen?
Die arbeitenden Bürger werden zu Zwangsarbeitern geknebelt und bekommen nichtmal etwas dafür , sondern arbeiten unter dem Strich nur für die Reichen , welche die Einzigsten sind die davon profitieren.

Und es ist schon klar dass jene Menschen die von der auferlegten Sklaverei profitieren gerne hätten dass es so weiterlauft. Und klar dass diese Menschen trotz des Leides vieler Mitmenschen eine positive Lebenseinstellung erwarten.

Und es tut ihnen nichts leid , auch wenn sie es sagen. Es sind Sadisten am Volke saugend. Ein Volk muss sich sogar bis in unbestimmter Zukunft all seine Nachkommen verschulden , damit es heute zumindest über den Monat kommen darf. Ein Volk ist bis auf die Ewigkeit nur noch dazu da , die auferlegten Schulden abzuzahlen die durch Zins und Zinseszins immer grösser werden und auch niemals abbezahlt werden können.

Die einzigste Hilfe für die Bürger wäre ein Schuldererlass seitens der Banken dem Staate gegenüber. Ansonsten führt es in die ewige Sklaverei.

Und wer in dieser Sklaverei gefangen ist hat guten Grund zu einer "negativen" Einstellung.

Mir persönlich tun die gesamten Sadisten "leid"(nein sie tun mir in kewinster Weise leid) , welche ebenso in dieser Welt leben müssen , und sich anscheinend nur so wohl fühlen , wenn es dem leistenden Grossteil unter dem Druck dreckig ergeht - physisch sowie psychisch.
 

HunabKu

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Zerch, dem ist nichts hinzu zufügen.

Malakim
Wenn "Die" ein BGE einführen würden, wäre das auch nicht in Deinem Sinne stimmts? Wenns nicht von Dir oder Deiner lieblings Partei kommt steckt was böses dahinter. Du hast eine wirklich seltsame Einstellung ... wie Du mit so einer negativen Lebenseinstellung klarkommst verstehe ich nicht und Du tust mir leid!
"Die" würden von sich aus niemals ein BGE einführen, jedenfalls so schnell nicht. Wenn, dann müssten die Menschen dafür sorgen, dass die Politik entsprechend reagiert, ähnlich wie es ´89 in der DDR war. Politiker, und das sollte mittlerweile eigentlich jedem klar sein, bilden zum Großteil nur die Lobby für Leute, deren Anliegen es ist, dass sich möglichst wenig und möglichst nur sehr langsam etwas in unserem System verändert, da sie nämlich so wie es ist sehr gut leben.

Was meine "Liebligspartei" angeht, welche meinst du denn? Erwähnte ich nicht schon unzählige male, dass ich absolut gar keiner Partei nahe stehe, da es KEINE gibt, welche meine Interessen und meine Ansichten zum großen Teil vertritt. Sicher gibt es in bestimmten Parteien Punkte, mit denen ich kann aber die bilden in KEINER Partei die Mehrheit. Wozu Parteien gut sind, ist leider nicht das wozu sie gut seien sollten.
Negative Einstellungen habe ich. Aber ganz sicher nicht zum Leben, denn das gestalte ich mir so gut ich kann und bekomme es auch prima hin. Ich habe nur eine sehr negative Einstellung den Einstellungen derer gegenüber, die für Stagnation sorgen, die uns verscheißern was das Zeug hält und die glauben WIR sein die, die blöd sind. Leuten, denen WIR so ziemlich egal sind, wie soll man denen positiv begegnen, sag mir das mal!?
 

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