Telepathetic
Großmeister
- Registriert
- 16. Oktober 2010
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Ich habe noch eine mögliche Erklärung für die Paradies-Geschichte gefunden. Ich hoffe, der Text ist nicht zu lang.
Das Paradies ist im Prinzip kein ewiger Ort, sondern ein temporärer Zustand, der grundsätzlich in jedem Menschen an jedem Ort und zu jeder Zeit erfahrbar sein kann. Das göttliche Verbot von den beiden Bäumen zu essen und die Übertretung des Verbotes zeigen, dass sich der Mensch durch seine natürliche Anlagen der Neugier und der Unternehmungslust zusätzlich zu den Sachzwängen in der Natur in einem ambivalenten Zustand befindet.
Einerseits weiß er, dass ein erreichter Zustand nur erhalten werden kann, wenn nichts an dem Zustand verändert wird. Andererseits weiß er auch, dass ihm gar nichts anderes übrig bleibt, als den erreichten Zustand wieder zu verlassen. Abgesehen davon, dass sich auf der Erde alles in Bewegung befindet, finden sich trotz aller Annehmlichkeiten immer auch Unannehmlichkeiten und selbst in einem Zustand relativen Friedens und Wohlstand kann es sein, dass sich die Menschen unwohl fühlen, Angst haben und nach etwas suchen, einen Ort, an den sie gehen können. Das ist der Zustand der inneren Wüste. Der Mensch ist ein Nomade auf der Suche nach einer Oase, die ihn zum Paradies führt. Der Mensch ist gezwungen, vom Baum des Lebens zu essen und gleichzeitig muß er herausfinden, was gut und was schlecht ist, um sich selbst nicht auf dem Weg von einem Paradies zum nächsten verloren zu gehen und sich selbst mehr Schaden zuzufügen, als nötig ist.
Die Paradies-Geschichte vermittelt, dass der Mensch dazu neigt, natürliche Grenzen anzuzweifeln und nach Möglichkeiten zu suchen, scheinbar unüberwindbare (verbotene) Grenzen zu überwinden oder sie zumindest zu umgehen. Auf dieser Eigenschaft beruht die Kunst der Technik, Naturgesetze so zu nutzen und andere auszuhebeln, dass sie einem vordefinierten Nutzen dienen. Gott ist in der Geschichte zwar zornig und schmeißt Adam und Eva aus dem Paradies raus, aber wie schon an anderer Stelle geschrieben, haben sich Adam und Eva selbst aus dem Paradies rausgeschmissen. Sie haben sich vor Gott versteckt, anstatt sich trotzig mit ihm auseinanderzusetzen und ihm zu sagen, was sie sich gedacht haben und was sie vorhaben. Die Auseinandersetzung mit Gott ist ein innerer Dialog, eine Selbstaktualisierung, in dem der Mensch Inneres und Äußeres miteinander in Beziehung setzt und an dessen Ende neue Motivation entstanden ist.
Vielleicht ist göttliches Verbot und Übertretung desselben Gleichnis für den Mensch, der Angst hat vor Veränderung, die er selbst hervorruft, eben weil er nie 100% sicher sein kann, was für Konsequenzen er in der Welt bewirkt. Sich aber dann von den Konsequenzen abzuwenden (sich von Gott abzuwenden) ist der größte Fehler, denn dann kann der Mensch sich nicht mit den Konsequenzen auseinandersetzen und aus den Fehlern lernen. Auf seine Angst vor einer so wahrgenommenen Bestrafung durch Gott, d.h. durch die vorher bestehenden und durch die neu bewirkten Umstände, kann der Mensch aber auch nicht verharren.
Bleibt die Frage, ob es möglich ist, einen materiellen und geistigen Zustand zu erreichen, in dem man ein ewiges Paradies erleben kann, das zwar immer verbessert werden kann, in dem aber die Anteile des Angenehmen jene des Unangenehmen so weit übertreffen, dass das Unangenehme kaum noch spürbar ist. Immerhin ist es dem Menschen gegeben, materielle und geistige Wüsten dauerhaft bewässern zu können.
Das Paradies ist im Prinzip kein ewiger Ort, sondern ein temporärer Zustand, der grundsätzlich in jedem Menschen an jedem Ort und zu jeder Zeit erfahrbar sein kann. Das göttliche Verbot von den beiden Bäumen zu essen und die Übertretung des Verbotes zeigen, dass sich der Mensch durch seine natürliche Anlagen der Neugier und der Unternehmungslust zusätzlich zu den Sachzwängen in der Natur in einem ambivalenten Zustand befindet.
Einerseits weiß er, dass ein erreichter Zustand nur erhalten werden kann, wenn nichts an dem Zustand verändert wird. Andererseits weiß er auch, dass ihm gar nichts anderes übrig bleibt, als den erreichten Zustand wieder zu verlassen. Abgesehen davon, dass sich auf der Erde alles in Bewegung befindet, finden sich trotz aller Annehmlichkeiten immer auch Unannehmlichkeiten und selbst in einem Zustand relativen Friedens und Wohlstand kann es sein, dass sich die Menschen unwohl fühlen, Angst haben und nach etwas suchen, einen Ort, an den sie gehen können. Das ist der Zustand der inneren Wüste. Der Mensch ist ein Nomade auf der Suche nach einer Oase, die ihn zum Paradies führt. Der Mensch ist gezwungen, vom Baum des Lebens zu essen und gleichzeitig muß er herausfinden, was gut und was schlecht ist, um sich selbst nicht auf dem Weg von einem Paradies zum nächsten verloren zu gehen und sich selbst mehr Schaden zuzufügen, als nötig ist.
Die Paradies-Geschichte vermittelt, dass der Mensch dazu neigt, natürliche Grenzen anzuzweifeln und nach Möglichkeiten zu suchen, scheinbar unüberwindbare (verbotene) Grenzen zu überwinden oder sie zumindest zu umgehen. Auf dieser Eigenschaft beruht die Kunst der Technik, Naturgesetze so zu nutzen und andere auszuhebeln, dass sie einem vordefinierten Nutzen dienen. Gott ist in der Geschichte zwar zornig und schmeißt Adam und Eva aus dem Paradies raus, aber wie schon an anderer Stelle geschrieben, haben sich Adam und Eva selbst aus dem Paradies rausgeschmissen. Sie haben sich vor Gott versteckt, anstatt sich trotzig mit ihm auseinanderzusetzen und ihm zu sagen, was sie sich gedacht haben und was sie vorhaben. Die Auseinandersetzung mit Gott ist ein innerer Dialog, eine Selbstaktualisierung, in dem der Mensch Inneres und Äußeres miteinander in Beziehung setzt und an dessen Ende neue Motivation entstanden ist.
Vielleicht ist göttliches Verbot und Übertretung desselben Gleichnis für den Mensch, der Angst hat vor Veränderung, die er selbst hervorruft, eben weil er nie 100% sicher sein kann, was für Konsequenzen er in der Welt bewirkt. Sich aber dann von den Konsequenzen abzuwenden (sich von Gott abzuwenden) ist der größte Fehler, denn dann kann der Mensch sich nicht mit den Konsequenzen auseinandersetzen und aus den Fehlern lernen. Auf seine Angst vor einer so wahrgenommenen Bestrafung durch Gott, d.h. durch die vorher bestehenden und durch die neu bewirkten Umstände, kann der Mensch aber auch nicht verharren.
Bleibt die Frage, ob es möglich ist, einen materiellen und geistigen Zustand zu erreichen, in dem man ein ewiges Paradies erleben kann, das zwar immer verbessert werden kann, in dem aber die Anteile des Angenehmen jene des Unangenehmen so weit übertreffen, dass das Unangenehme kaum noch spürbar ist. Immerhin ist es dem Menschen gegeben, materielle und geistige Wüsten dauerhaft bewässern zu können.