streicher
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Die Niederschriften der Bücher und Fragmente gehen auf ganz andere Zeiten zurück, als der "Auszug aus Ägypten" zeitlich verortet wurde, laut bibelwissenschaft.de das Deuteronium auf die Zeit Josias, das Bundesbuch auf das 8. Jahrhundert v. Chr. und selbst der Dekalog ist später verfasst. Den mündlichen Traditionen wird eine Eigendynamik zugeordnet, die alles andere als leistet, als historisches festzuhalten.Telepathetic schrieb:Ich habe in der Zwischenzeit ein wenig im Buch "Moses oder Die Entdeckung Gottes" von Frederik Hetmann gelesen und bin u.A. auch auf Israel Finkelstein getroffen. Er und N.A. Silberman stützen sich auf archäologische Forschungen, die zum Ergebnis haben, dass weder der Exodus stattgefunden hat, noch dass Kanaan kriegerisch eingenommen worden ist. Vielmehr ist israelische Kultur innerhalb Kanaan's stark geworden, weil kanaanische Kultur schwächer und schließlich zusammengebrochen ist (auf S.79 nachzulesen).
Das ist ein ganz anderes Bild als das, dass diese beiden Götterfiguren von vornherein nebeneinander existiert hätten. Entwickelt sich eine Gottesvorstellung aus der anderen, so distanziert man sich von der ursprünglichen Vorstellung und von den ursprünglichen Bräuchen, verurteilt sie vielleicht sogar. Zumindest wird diese Distanz in den Büchern der Tora (Richter, etc.) ganz deutlich.Telepathetic schrieb:Auf den Seiten 88 und 89 kann man nachlesen, dass es wahrscheinlich ist, dass Jhwh sich aus dem heidnischen Wettergötzen Baal heraus entwickelt hat. Der Name für Gott im Psalm 68 lautet übersetzt "Wolkenfahrer", der gleiche Name, den Baal getragen hat. In der Nähe von Jerusalem sind heidnische Regentänze Brauch gewesen.
Sein Grab ist nicht auffindbar (steht sogar so im Deuteronium). Seine Geburtslegende sei eine Adaption der Geburtslegende von einem "Sargon von Akkad" (Aussetzung in ein Schilfkästchen am Flussufer, zufälliger Fund des Kindes, Adoption, beide Kinder werden zu Helden ihrer Völker). Das Abkupfern ist ja nichts Neues und hatten wir auch schon mehrmals in diesem Thread thematisiert: immer wieder sind die Details aber sehr interessant. (Weiteres siehe Link unten)Telepathetic schrieb:Ich hatte eigentlich gedacht, dass hier neulich erst die Bibel-, bzw. Tora-Codes erwähnt worden sind, kann aber nichts finden. Schon wild, dass behauptet wird, dass sämtliche Geschichte in der Tora "vorhergesehen" wurde, ganz klar, schließlich hat Gott die Tora dem Moses diktiert und Gott kennt natürlich die gesamte Geschichte im Voraus. Doof nur, dass Moses vermutlich gar nicht existiert hat und wenn doch, dann ist seine Geschichte anders verlaufen als landläufig überliefert.
Unter fundamentalistischen Christen waren dies Bibel-Codes so etwas von populär. Wie du schon sagtest: mit "Vorhersagen" hat es nichts zu tun. Im Nachhinein wird der Finger darauf gelegt und behauptet: "Da. Schau hin. Das hat Gott schon gesagt. Alles läuft nach seinem Plan."Doof auch, dass die "Vorhersagen" in der Tora niemandem geschützt haben, da Computer erst neulich leistungsstark genug geworden sind, um Muster erkennen zu können, die ihm vorher eingeben worden sind. Dazu: Bible Codes: a Lie That Won't Die
Ein anderer Versuch der Identifiziert Moses probiert ein gewisser Herr Knauf:
Nach Auskunft der Elephantine-Stele des späteren Pharao Sethnacht (1186-1184 v. Chr.; Drenkhahn 1980) soll ein gewisser Irsu, der gerne mit Bai identifiziert wird, nach dem Tode des Siptah versucht haben, die Herrschaft an sich zu reißen. Er sei jedoch mit seinen asiatischen Anhängern, hinter denen man gerne → Hapiru aus Palästina (vgl. die in Ex 2,6; Ex 3,18; Ex 5,3; Ex 7,16; Ex 9,1.13 gewählte Bezeichnung Hebräer) und midianitische Nomaden vermutet, von der nationalägyptischen Partei unter Führung des Sethnacht aus dem Land vertrieben worden. Das passt ganz gut zu einigen Angaben der Exoduserzählung (Ex 11,2.3b; Ex 12,35f)
Mose