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- #241
Semiramis schrieb:Ein katholischer Priester aus meiner Heimatstadt hat vor einiger Zeit meine Frage ernstgenommen und versucht sie zu beantworten. Dabei kamen folgende Thesen seinerseits heraus:
1. Die Wahrheit einer Religion ist Glaubenssache, keine Wissenssache. Man kann selbst daran glauben, dass sie wahr ist, beweisen kann man es nicht.
2. Wie soll man dann andere Menschen von seinem Glauben überzeugen? Indem man ihnen vorlebt, wie ein Mensch sich (in seinem Falle) christlich verhält, und das heißt in erster Linie ein guter, hilfsbereiter, offener, gütiger Mensch zu sein.
3. Entgegen der rigorosen Einteilung seiner eigenen Kirche zwischen wahr (katholisch) und falsch (allen anderen christlichen und nicht-christlichen Religionen) muss er sich als selbstkritischer und natürlich auch zweifelnder Mensch eingestehen, dass er nicht die Arrognz besitzt, alles andere als falsch zu titulieren, der Wille Gottes ginge viele und viele unerforschliche Wege.
4. Er selbst sei jedoch in seiner eigenen Religion geboren worden und da Gott jedes Menschen Leben Sinn verleiht, sei sein Platz wohl genau dort und er versucht ihn nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen und zu leben.
Die Antwort dieses besonnenen Menschen, den ich sehr schätze, ist ein imho schönes Gegenbild zu dem Fanatismus, mit dem hier Glaube vertreten wird... und ich möchte seiner Antwort nur noch hinzufügen: Demut ist der Anfang der Weisheit ...
ich stimme der antwort des katholischen Priesters zu. dass ich fanatisch sein soll, seh ich uebrigens nicht ein....