Welche Evidenzen habt ihr, dass Gott NICHT existiert ?

Abhir888

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Ein_Liberaler schrieb:
Die "Auflösung" des Widerspruchs der zwei Schöpfungsberichte ist besonders witzig:

Das ist kein Widerspruch, weil im Hebräischen die genaue Zeitform des Verbs durch den Kontext bestimmt wird.

Und jetzt läßt man den Kontext von 1. Mose 2, 18 - 19, wo sich Gott sagt: "Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei, ich will ihm eine Hilfe machen", komplett beiseite und interpretiert:

"Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei, ich habe ihm eine Hilfe gemacht", und der Herrgott hatte vorher schon aus dem Erdboden alles Getier des Feldes und alles Gevögel des Himmels gebildet, und er brachte sie jetzt zu dem Menschen...

Die zwei Schöpfungen der Frau werden schon gar nicht mehr angesprochen, die wilde Geschichte von Adams zwei Frauen, auf die es in der gesamten Bibel keinerlei Hinweis gibt, wird wahrscheinlich als bekannt vorausgesetzt.

Aber ich sehe gerade, Gottes Auftrag, von allen Tieren je ein Paar in die Arche zu laden, wird auch nicht erwähnt. Wahrscheinlich nur schlampig gemacht.

Ich kann gar nicht sagen, wie, höflich ausgedrückt, naiv ich das finde, nicht zugeben zu können, daß da zwei in sich wiedersprüchliche Berichte zusammengefügt worden sind, weil man zu großen Respekt vor ihnen hatte, um einen zu verwerfen. Stattdessen geht man hin und betreibt unwürdige Wortverdreherei.

Sag ich doch : ist ein Thema erklaert, geht man gleich zum naechsten, und dann zum naechsten usw. Und am Schluss ist dies alles reinste Zeitverschwendung. Was mich interessieren wuerde, ist, wie dein Weltbild aussieht. Ein paar kurze Saetze genuegen. Wie ist das Universum entstanden. Warum ist das Universum fein abgestimmt, damit leben auf der Erde entstehen konnte. Wie ist das erste Leben entstanden ? Wie ist aus toter Materie ein Mensch mit Intelligenz, selbstbewusstsein, und sprachbegabung enstanden ?
 

Benkei

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Namaste!
shechinah schrieb:
Ein einfaches Beispiel:

"Das Wort Gottes" findet sich 18 mal in der Luther Bibel.

Im Original steht "dawar elochim" "Wort" ist nur eine von vielen Bedeutungen von "dawar".

Unter anderem bedeutet es die Sache, das Anliege, das Ereignis, die Sache, die Angelegenheit oder die Geschichte.

In der griechischen Übersetzung schrumpft dawar zu Logos - in der lateinischen Vulgata steht dann nur noch "Verbum Dei" - das "Wort Gottes" als druckreifes Diktat des Himmels, von dem jede Abweichung ketzerisch ist.
Äußerst beachtlich und sehr interessant.

Ich sehe offensichtliche Parallen zum Sanskrit-Begriff "Dharma" (pali: Dhamma) der je nach Zusammenhang ziemlich viele Bedeutungen haben kann, aber trotzdem in westlichen Übersetzungen früher zumeist mit "Lehre" gleichgesetzt wurde.

Mittlerweile schränkt man das Problem etwas ein, indem man bei vielen Übersetzungen das Wort "Dharma/Dhamma" beibehält und stattdessen im Register mögliche Übersetzungen anbietet.

Trotzdem rückt Dein Beispiel vieles in ein anderes Licht...
Die Wörter "Dharma" und "Dawar" scheinen gewisse Ähnlichkeiten zu haben...

Vielleicht wird es auch mal Zeit für eine Neuübersetzung der Bibel; eine Übersetzung, in der man religiöse Termini unübersetzt lässt und stattdessen im Register auf mögliche Übersetzungen hinweist.

Danke für diesen aufschlussreichen Einblick!

< gasshô >

Benkei
 

Mr. Anderson

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shechinah schrieb:
Ich persönlich halte die Bibel (zumindest das AT) authentische Geschichtsschreibung und habe deshalb kein Problem (obwohl - oder gerade weil - ich Atheist bin) wenn jemand das wörtlich nimmt.
Ich glaube, es ist schon etwas mehr als das. Die Bibel behauptet im AT ausdrücklich, dass Gott mit den Menschen interagiert habe und berichtet von Wundern.
Solche Sachen wie der Schöpfungsbericht und die Arche Noah passen imho auch nicht unbedingt in die Kategorie "Geschichtsschreibung".
 

Ein_Liberaler

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Es ist nichts erklärt. Auf meinen eigentlichen Punkt wurde nicht eingegangen, vielleicht habe ich ihn nicht recht klar gemacht.

Wir haben festgestellt, daß einzelne Passagen der Bibel nicht wörtlich genommen werden dürfen. Die Geschichte von der Sonne über Gibeon ist eine volkstümliche, vereinfachte Darstellung, tatsächlich hat die Sonne nicht stillgestanden, und tatsächlich hat sich die Erde immer schon um die Sonne gedreht und nicht umgekehrt. (Auch die Genesis ist damit nur symbolisch gemeint.) Die Angaben über das Eherne Meer, aus denen sich eine falsche, und zwar grob falsche, Zahl Pi errechnen läßt, sollen nur einen ungefähren Eindruck von der Größe des Beckens vermitteln.

Woran erkennt man nun, daß diese Stellen nicht wörtlich zu nehmen sind? Man erkennt es, indem man sie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen vergleicht, die uns Astronomie und Mathematik liefern. Was an der Bibel wörtlich zu nehmen ist, und was symbolisch, sagt uns die Wissenschaft.

Wenn man nun Angaben der Genesis zum Sonnensystem an der Wissenschaft mißt, muß man die ganze Bibel an der Wissenschaft messen.
 

benicio

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@abhir888

das was im AT überliefert wird ist in der essenz das was auch viele andere mythen auf diesem globus beschreiben.
ich hab mich zu einer bestimmten zeit in meinem leben etwas oberflächlich mit dem thema ausseinandergesetzt, aber was ich glaube verstanden zu haben ist, dass eine vielzahl von völkern und kulturen grundsätlich das selbe meinen so unterschiedlich und augenscheinlich unvereinbar dies auch teilweise erscheinen mag.

alle mir bekannten mythen gehen von einer geistigen, kreativen kraft aus welche die entstehung unseres universums eingeleitet haben soll.
wenn man die unterscheidlichen mythen miteinander vergleicht so gibt es teilweise erstaunliche parallelen untereinander... die mit etwas offenen geist durchaus heutigen wissenschaftlichen erkenntnissen und konzepten ähneln und somit bestätigung finden.

um es kurz zu machen... der gedanke an eine urkraft, an einen gott war schon immer überall auf der welt existent.
regionale unterschiede, metereologische, geologische, die flora und fauna, naturereignisse, soziologische und und und... haben dazu geführt dass dieser eine grundgedanke so viele unterschiedliche kanäle gefunden und mit dem lauf der zeit so unterscheidliche formen angenommen hat.

das muss man sich unbedingt vor augen halten!

wärst du abhirr888 irgendwo in indien zur welt gekommen, oder australischer ureinwohner oder eskimo oder vom pluto, hättest du ganz gewiss schwierigkeiten das christentum SO in dieser form wie du dafür einstehst, anzunehmen...

es gibt keinen grund anzunehmen, dass die bibel DIE absolute, unumstössliche wahrheit in sich trägt... genauso wenig wie man es von all den anderen heiligen schriften auf allen kontinenten annehmen sollte.
die urtexte der bibel sind menschliche anstrengungen konzepte zu erfassen und zu beschreiben... vielleicht auch solche die tatsächlich göttlich sind.... aber man sollte den nötigen abstand wahren und erkennen dass es aber auch nicht mehr sein kann als das.
 

Abhir888

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benicio schrieb:
es gibt keinen grund anzunehmen, dass die bibel DIE absolute, unumstössliche wahrheit in sich trägt... genauso wenig wie man es von all den anderen heiligen schriften auf allen kontinenten annehmen sollte.
die urtexte der bibel sind menschliche anstrengungen konzepte zu erfassen und zu beschreiben... vielleicht auch solche die tatsächlich göttlich sind.... aber man sollte den nötigen abstand wahren und erkennen dass es aber auch nicht mehr sein kann als das.

So ganz nach dem relativistischen Zeitgeist von heute... nichts ist absolut, alles ist relativ, alles wandelt sich. Heute habe ich ne Meinung, morgen ne andere. Befriedigt es dich, so zu denken ? Ist die Wirklichkeit nicht eine ? Glaubst du wirklich, " nichts " sei in der Lage gewesen, irgend etwas hervorbringen zu koennen ? Wenn Gott nicht am anfang alles erschaffenen stand, was dann ?
 
G

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Guest
Mr. Anderson schrieb:
Ich
Solche Sachen wie der Schöpfungsbericht und die Arche Noah passen imho auch nicht unbedingt in die Kategorie "Geschichtsschreibung".

Ich nehme jetzt mal den Schöpfungsbericht als pars pro toto.

Wenn du eine deutsche Bibelübersetzung ließt und daran wissenschaftliche Maßstäbe anlegst hast du sicher recht.
Es ist wissenschaftlich äußerst unwahrscheinlich daß ein Gott den Menschen aus einem Lehmklumpen gerollt hat.

Was für ein seltsamer Gott sollte das auch sein, der ganze Universen mit einem Fingerschnipps aus dem Nichts erzeugen kann und dann bräuchte er Lehm für den Menschen? :roll:

Wenn man dann aber den Ursprungstext ließt stellt man fest, daß da kein Wort von Lehm oder Ton steht.

Da steht Ti-it , das bedeutet: "das was Leben (in sich) trägt .
Durch eine Schlamperei wurde daraus im hebräischen Tit (Lehm).

Daß ein - wie auch immer gearteter Gott, wenn er schon einen Menschen schafft - ihn aus dem mach was Leben in sich trägt (womöglich Sperma oder sogar die DNA, wer weiß) macht schon eher Sinn.

Ähnlich bei der Arche. Kein Wort von Tieren usw. Im Original steht "der Samen alles lebendigen" - vielleicht eine Samenbank - schon weitaus glaubhafter.

So Beispiele gibt´s unzählige. Ist leider ein Nischenobjekt der Altorientalistik - kaum jemand interessiert sich dafür.
 

Abhir888

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Ein_Liberaler schrieb:
Es ist nichts erklärt. Auf meinen eigentlichen Punkt wurde nicht eingegangen, .

du beantwortest scheinbar auch keine Fragen. Warum drehen wir den Spiess nicht mal um, und du beantwortest ein paar fragen von mir ?
 

Abhir888

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shechinah schrieb:
So Beispiele gibt´s unzählige. Ist leider ein Nischenobjekt der Altorientalistik - kaum jemand interessiert sich dafür.

ich finde dein Beitrag sehr interessant. Wenn du da ein paar links geben koenntest, oder vielleicht in meinem Forum einen Beitrag schreiben, der gerade diese feinheiten aufzeigt, faende ich super....
 

Mr. Anderson

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shechina schrieb:
Da steht Ti-it , das bedeutet: "das was Leben (in sich) trägt .Durch eine Schlamperei wurde daraus im hebräischen Tit (Lehm).
(...)
Ähnlich bei der Arche. Kein Wort von Tieren usw. Im Original steht "der Samen alles lebendigen" - vielleicht eine Samenbank - schon weitaus glaubhafter.
Das ist ja mal interessant. Es erklärt zwar noch nicht, wie Noah bei dieser Interpretation dann ein männliches und ein weibliches Exemplar auftreiben konnte, bzw. jeweils sieben m/w von den "reinen" Tieren, aber dennoch interessant.
Kann man irgendwo eine Übersetzung des Ursprungstextes lesen?

Nochmal hierzu:
Wenn du eine deutsche Bibelübersetzung ließt und daran wissenschaftliche Maßstäbe anlegst hast du sicher recht.
Es ging mir weniger um Wissenschaft allgemein, sondern tatsächlich um Geschichtsschreibung. Bei der Erschaffung des Universums, der Erde und des Menschen war kein Zeuge zugegen, der ein Dokument o. ä. dazu hätte anfertigen und es überliefern können. Es kann daher nicht wirklich als Geschichtsschreibung durchgehen.
 

Gammel

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Abhir888 schrieb:
Wie ist das Universum entstanden. Warum ist das Universum fein abgestimmt, damit leben auf der Erde entstehen konnte. Wie ist das erste Leben entstanden ? Wie ist aus toter Materie ein Mensch mit Intelligenz, selbstbewusstsein, und sprachbegabung enstanden ?

Wie ist das Universum entstanden.

Ist das Universum entstanden? War es vielleicht nicht schon immer da?
Das Universum, wie wir es kennen existiert seit dem Urknall. Was davor war, ob es ein Davor gab, wissen wir nicht.

Warum ist das Universum fein abgestimmt, damit leben auf der Erde entstehen konnte.

Es ist nicht fein abgestimmt. An welchen Justierschrauben kann ich denn drehen, um das Universum zu verstimmen ?

Wie ist das erste Leben entstanden ?

Wie definierst du das erste Leben? Den ersten sich selbst reproduzierenden Prozess? Kannst du die Frage genauer stellen?


Wie ist aus toter Materie ein Mensch mit Intelligenz, selbstbewusstsein, und sprachbegabung enstanden ?

Was ist tot Materie? Besteht mein Arm aus toter Materie? An welcher Stelle wird bei der Nahrungsaufnahme 'tote' Materie in lebendige Materie?
Der Mensch hat seine Fähigkeiten durch naturliche Auslese und sehr viel Zeit 'erworben', wobei keine der drei genannten Fähigkeiten nicht auch schon in schwächerer Form bei Tieren vorkommen.

Fragen: Wie ist Gott entstanden. Warum ist Gottes Schöpfung so schlecht abgestimmt. Warum hat Gott bei der Erschaffung des Menschen offensichtlich geschlampt.
 

benicio

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hallo abhir

So ganz nach dem relativistischen Zeitgeist von heute... nichts ist absolut, alles ist relativ, alles wandelt sich.

genau - nichts ist absolut, auch nicht deine meinung.

genau - alles wandelt sich und zwar kontinuirlich.

Heute habe ich ne Meinung, morgen ne andere.

ja, meinungen ändern sich. ich neigte in meiner frühen jugend an das christentum zu glauben, weil ich in eine christlich erzogenen gemeinschaft aufgewachsen bin, irgendwann als mir einige stellen in der bibel suspekt wurden, und ich mir fragen stellte hat sich da etwas in meinem glaubensgebäude getan... nun hab ich meine prägungen aus dieser zeit hinter mich gelassen und ich fühle mich frei.

Ist die Wirklichkeit nicht eine ?

nein, es gibt nicht nur diese eine wirklichkeit.
soviele individuen es gibt, so viele wirklichkeiten existieren auch.
in deiner wirklichkeit ist die bibel das maß aller dinge in meiner nicht.
das was du als wirklichkeit erfährst ist das ergebnis der auswertung der signale welche deine sinne empfangen, je nach beschaffung und prägung können wirklichkeiten ganz schön variieren. frag mal einen autisten nach seiner wirklichkeit oder einen halluzinierenden oder einen blinden oder eine katze oder eine bakterie...

Befriedigt es dich, so zu denken ?
weiss nicht genau. es ist halt so wie es ist. aber zugegeben für die persönliche befriedigung würde ich mir sicher das eine oder andere anders vorstellen... vielleicht würde ich mir einen behütenden gott wünschen... oder einen sinn.

Glaubst du wirklich, " nichts " sei in der Lage gewesen, irgend etwas hervorbringen zu koennen ? Wenn Gott nicht am anfang alles erschaffenen stand, was dann ?
nein, das sagte ich doch gar nicht.
es kann ja sein dass eine intelligenz dahinter steckt. ganz ehrlich... ich vermute das selbst auch... ich bezweifle nur stark, dass die bibel absolute antworten parat hat.
 

Abhir888

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Gammel schrieb:
Ist das Universum entstanden? War es vielleicht nicht schon immer da?
Das Universum, wie wir es kennen existiert seit dem Urknall. Was davor war, ob es ein Davor gab, wissen wir nicht. .

Stimmt. Wir wissen es nicht. Aber wir koennen uns ein paar gedanken machen. Wenn es vor dem BigBang etwas gab, war das, was es vorher gab, der Ursprung des BigBangs ? Ausserdem stellt sich die Frage : hatte dieses " etwas " auch einen Anfang ? dann musste es etwas anderes vor diesem etwas geben, welches dieses " etwas " schuf. Damit kommen wir in einem endlosen rueckfuehrungsprozess, der nie einen Anfang hatte. Waere dies moeglich ? Ich denke nicht. Denn dann muesste es eine Vergangenheit ohne einen absoluten Anfang geben.

Wenn die Zeit ohne Anfang wäre, wären bis zur Gegenwart unendlich viele Zeitabschnitte vergangen.Ähnlich wie bei der vollen Bibliothek keine neuen Bände, so könnten der unendlichen Zeit keine neuen Zeitabschnitte hinzugefügt werden. Nun kommen aber ständig neue Zeitabschnitte hinzu.
Warum ist dies nicht moeglich ? Jeden Tag wird eine Einheit Zeit zur vergangenheit dazugefuehrt. Dh. die Vergangeheit wird immer groesser. Dh. sie ist ist nicht voll. Sie waere voll, wenn die unendlichkeit das jetzt durchdringen wuerde, und alle Zukunft einschliessen wuerde.Wenn bis zur Gegenwart unendlich viele Zeitabschnitte vergangen wären, müsste ein unendliches Kontinuum durchschritten worden sein. Ein unendliches Kontinuum kann aber nicht durchschritten werden. Da wir in der Gegenwart existieren, kann die Vergangenheit nicht unendlich sein. Ein Beispiel , damit dies verstaendlicher wird :

Stell dir vor, ich besäße eine unendlich große Anzahl von Murmeln und hätte beschlossen, dir ein paar davon zu geben. Ja, ich hätte sogar beschlossen, dir unendlich viele Murmeln zu geben. Um das zu tun, könnte ich dir zum Beispiel meinen gesamten Vorrat geben. In diesem Fall blieben mir selbst dann keine Murmeln mehr. Unendlich minus unendlich ist gleich „0“.Ich könnte die Murmeln aber auch nummerieren und dir alle geben, auf denen eine ungerade Zahl steht. Dann würden mir unendlich viele Murmeln bleiben, aber auch du hättest unendlich viele Murmeln. Unendlich minus unendlich ist in diesem Fall gleich unendlich .Ich könnte die Murmeln aber auch nummerieren und dir alle geben, auf denen eine ungerade Zahl steht. Dann würden mir unendlich viele Murmeln bleiben, aber auch du hättest unendlich viele Murmeln. Unendlich minus unendlich ist in diesem Fall gleich unendlich. Oder ich würde dir alle Murmeln geben, auf denen die Ziffer 4 und höher stehen. Auf diese Weise würdest du unendlich viele Murmeln bekommen und mir blieben genau drei. Unendlich minus unendlich ist jetzt gleich „3“. Verstehst du nun, inwiefern die Vorstellung von einer unendlichen Menge von realen Dingen zu widersprüchlichen Ergebnissen führt? Im ersten Fall ist unendlich minus unendlich gleich null; im zweiten Fall ist unendlich minus unendlich immer noch unendlich; und im dritten Fallist unendlich minus unendlich gleich drei. In allen drei Fällen haben wir die gleiche Anzahl von der gleichen Anzahl abgezogen, aber am Ende kamen wir zu drei unterschiedlichen Ergebnissen. Das liegt daran, dass die Vorstellung von unendlichen Mengen nur in unseren Köpfen existiert. Wenn sie sich anbestimmte Regeln halten, können Mathematiker in einem abstrakten Bereich mit unendlich großen Mengen undunendlichen Zahlen arbeiten. Aber – und das ist das Entscheidende – man kann damit nichts beschreiben, was inder realen Welt geschieht.

Wir koennen daraus schliessen, dass das Universum einen Absoluten Anfang hatte. Dh. etwas ausserhalb des Universums musste diesen absoluten Anfang gesetzt haben. Dieses etwas musste aus einer anderen Dimension sein, denn diese hatte ja mit dem absoluten Anfang ihren Anfang. Vor diesem absoluten Anfang gab es nichts physisches. Dieses etwas musste deswegen unerschaffen, zeitlos, ewig, und materielos sein.
Dieses etwas musst in sich selbst genuegend sein, dh. es braucht nichts oberhalb desselben zu haben, denn es ist zeitlos, unerschaffen. Genauso beschreibt die Bibel Gott. Gott ist Geist, ewig , unerschaffen, selbstgenuegend.

Gammel schrieb:
Warum ist das Universum fein abgestimmt, damit leben auf der Erde entstehen konnte.

Es ist nicht fein abgestimmt. An welchen Justierschrauben kann ich denn drehen, um das Universum zu verstimmen ?

http://elshaddai.thinksubject.com/a...onstanten-im-kosmos-evidenz-gottes-t26.htm#55


Wie erklären wir zum Beispiel, dass das Universum letztlich doch nicht so chaotisch ist und dass es von der ersten Nanosekunde nach dem (vermuteten) Urknall an perfekt für die Entstehung des menschlichen Lebens und aller Dinge, die wir kennen, arrangiert worden sein muss? Dieser Gedanke stellt die Vorstellung infrage, das Leben sei ein Produkt des Zufalls. Denn die gleiche Wissenschaft, die den Tod Gottes verkündete, hat nun erkannt, dass die Eigenschaften und Werte des Universums so fein aufeinander abgestimmt sind, dass nichts, was wir kennen, ohne diese Ordnung existieren könnte. Anders ausgedrückt, die Bedingungen auf diesem Planeten sind perfekt für menschliches und anderes Leben.

Selbst die Inflation ganz am Anfang des universums musste fein abgestimmt sein, sonst gaebe es das Universum nicht.

Sonderfall Erde?

Unser Sonnensystem und damit auch die Erde entstanden vor ungefähr 5 Milliarden Jahren durch die Zusammenballung von interstellarem Gas und Staub. Für die Entstehung des Lebens auf der Erde war eine ganze Reihe von einschränkenden Voraussetzungen zu erfüllen. Zuerst musste unsere Sonne die richtige Größenordnung der Masse haben. Massereichere Sterne haben erheblich kürzere Lebenserwartungen. Die verfügbare Zeitspanne für die Entwicklung von intelligentem Leben wäre in ihrer Umgebung dann zu kurz. Auf der anderen Seite darf die Masse eine gewisse Größe nicht unterschreiten, um im Innern noch genügend Druck und Temperatur zur Zündung der Kernfusion zu erreichen. In der richtigen Größenordnung liegt aber ein recht hoher Prozentsatz der Sterne, so dass diese Voraussetzung unkritisch ist. Sehr viel kritischer ist dagegen der Gesamtaufbau des Planetensystems. So spielen in unserem Planetensystem die Masse und die Bahn des Planeten Jupiter eine wichtige Rolle. Da seine Bahn einen größeren Abstand von der Sonne hat als die Erde, ist er aufgrund seiner relativ großen Masse in der Lage, wie ein Staubsauger, Kometen und andere größere Bruchstücke einzufangen und so die Erde davor zu schützen. Erste Entdeckungen und Messungen anderer Planetensysteme haben gezeigt, dass eine solche Anordnung eher selten ist. Ein weiterer wichtiger Parameter ist der Abstand der Erde zur Sonne. Die Oberflächentemperatur stellt sich aus dem Gleichgewicht zwischen der von der Sonne zugestrahlten Energie und der von der Erde an den Weltraum abgestrahlten Energie ein. Ein geringerer Abstand würde zu hohe Oberflächentemperaturen zur Folge haben, so dass der größte Teil des Wassers in Form von Dampf vorliegen würde. Andererseits würde ein größerer Abstand das Wasser zu Eis gefrieren lassen. Aber gerade das Wasser war zur Entwicklung des Lebens von entscheidender Bedeutung. Insgesamt liegt der brauchbare Abstandsbereich zur Sonne innerhalb einer Schwankungsbreite von 5 bis 10%. Bei Sternen mit einer wesentlich geringeren Masse als der Sonne, liegt dieser Abstandsbereich näher am Zentralgestirn, wegen der geringeren Leuchtkraft. Ein geringerer Abstand führt aber zu einer stärkeren Abbremsung der Eigenrotation der Planeten, soweit die Rotationsachse in etwa senkrecht zur Bahnebene steht. Das führt dann langfristig zu einer synchronen Rotation des Planeten. Das heißt, es wird dann immer die gleiche Hälfte des Planeten beleuchtet, was zu extrem lebensfeindlichen Temperaturen führt. Genauso ungünstig ist generell eine Lage der Rotationsachse in der Bahnebene, weil dann während einer Umdrehung überwiegend das gleiche Gebiet vom Zentralgestirn beleuchtet wird. Zur Lagestabilisierung der Erdachse trägt unser Mond ganz erheblich bei. Andernfalls hätte sich vermutlich in der Vergangenheit die Lage der Erdachse stark verändert, was wiederum zu extremen Temperaturverhältnissen und eventuell zur Auslöschung des Lebens geführt hätte. Planeten, die von einem Trabanten umkreist werden, der die Größe unseres Mondes hat, dürften aber extrem selten sein, denn nach der allgemein anerkannten Theorie entstand unser Mond durch eine Kollision der Erde mit einem Planetoiden von der Größe des Mars. Eine solche Kollision hat eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit.

Wie ist das erste Leben entstanden ?

Wie definierst du das erste Leben? Den ersten sich selbst reproduzierenden Prozess? Kannst du die Frage genauer stellen?

Gammel schrieb:
Wie ist aus toter Materie ein Mensch mit Intelligenz, selbstbewusstsein, und sprachbegabung enstanden ?

Was ist tot Materie? Besteht mein Arm aus toter Materie? An welcher Stelle wird bei der Nahrungsaufnahme 'tote' Materie in lebendige Materie?
Der Mensch hat seine Fähigkeiten durch naturliche Auslese und sehr viel Zeit 'erworben', wobei keine der drei genannten Fähigkeiten nicht auch schon in schwächerer Form bei Tieren vorkommen.

Mit dem ersten Leben meine ich die erste, selbst reproduzierende Zelle.
 

Semiramis

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Abhir888 schrieb:
Wenn es vor dem BigBang etwas gab, war das, was es vorher gab, der Ursprung des BigBangs ? Ausserdem stellt sich die Frage : hatte dieses " etwas " auch einen Anfang ? dann musste es etwas anderes vor diesem etwas geben, welches dieses " etwas " schuf. Damit kommen wir in einem endlosen rueckfuehrungsprozess, der nie einen Anfang hatte. Waere dies moeglich ? Ich denke nicht. Denn dann muesste es eine Vergangenheit ohne einen absoluten Anfang geben.

Wenn die Zeit ohne Anfang wäre, wären bis zur Gegenwart unendlich viele Zeitabschnitte vergangen.Ähnlich wie bei der vollen Bibliothek keine neuen Bände, so könnten der unendlichen Zeit keine neuen Zeitabschnitte hinzugefügt werden. Nun kommen aber ständig neue Zeitabschnitte hinzu.
Warum ist dies nicht moeglich ? Jeden Tag wird eine Einheit Zeit zur vergangenheit dazugefuehrt. Dh. die Vergangeheit wird immer groesser. Dh. sie ist ist nicht voll. Sie waere voll, wenn die unendlichkeit das jetzt durchdringen wuerde, und alle Zukunft einschliessen wuerde.Wenn bis zur Gegenwart unendlich viele Zeitabschnitte vergangen wären, müsste ein unendliches Kontinuum durchschritten worden sein. Ein unendliches Kontinuum kann aber nicht durchschritten werden. Da wir in der Gegenwart existieren, kann die Vergangenheit nicht unendlich sein.
Sorry, das sehe ich anders. Es ist imho möglich, dass die Vergangenheit unendlich ist und die Zeit dennoch fortschreitet, da sehe ich keinen Widerspruch. Etwas, das unendlich ist, ist zwar vielleicht voll, man kann dennoch etwas hinzufügen, und es wird / bleibt voll. "Unendlich" funktioniert anders als normale Zahlenmengen :egal:
Und noch ein Einwand ganz anderer Art: die Zeit ist vermutlich auch nichts übergeordnetes, sondern eine flexible Größe. Zeit existiert aus dem Blickwinkel etwas Existierendes, nicht objektiv.

Gruß,
Semis
 

Simple Man

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Zumal man ja auch die Ansicht vertreten könnte, dass die Zeit, zusammen mit der Materie, erst mit dem Urknall entstand ... :egal:
 

Abhir888

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Simple Man schrieb:
Zumal man ja auch die Ansicht vertreten könnte, dass die Zeit, zusammen mit der Materie, erst mit dem Urknall entstand ... :egal:

dann brauchst du ne ursache des urknalls. Ist es nicht gerade, was du zu vermeiden suchst ?
 

Lucius_Sinclair

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Da der geläufigen Ansicht nach vor dem Urknall Raum und Zeit nicht existierten, ist es auch schwer, sowas wie Ursache zu definieren...
Ich denke für jeden Menschen ist der Anfang des Universums ein Mysterium, insofern könnte man also den Anfang allen Seins als Gott definieren.
Auf dem Weg von diesem "Gott" zur Bibel beziehungsweise zum modernen dogmatischen Monotheismus kann ich dir leider nicht folgen.

Andererseits wäre der Anfang nicht der Anfang, wenn er eine Ursache hätte. Sonst wäre ja die Ursache der Anfang :?
 

the_midget

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Abhir888,

ich verstehe dich einfach nicht. Erst leitest du her, dass es keine Unendlichkeit geben kann. Dann schliesst du daraus, dass es einen Anfang gegeben haben muss. Und der Urheber dieses Anfangs ist dann wieder ein unendliches Wesen.

Wenn ich so denken würde wie du, wäre ich atheistischer als ich jetzt bin.

gruß

midget
 

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