Ein_Liberaler
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Was soll's? Alles ist Nährboden, und wider besseres Wissen zum Nährboden beizutragen, ist falsch, da hat der Agent schon recht. Auf eine Grenze werden wir uns ohnehin nicht einigen, wie sollte das gehen?
Ich gehe also davon aus, dass du deine Behauptung bzw. Interpretation weiterhin nicht belegen kannst ...Ein klassischer Simple Man...
Wenn du so auf Belege abfährst, dann such mir doch bitte einen für die Behauptung heraus, ich wollte Religionen aus dem öffentlichen Leben verbannen. Danke.Simple Man schrieb:darum würde ich mich auch nicht dafür aussprechen, Religionen vollständig aus dem öffentlichen Leben zu verbannen, wie du es, überspitzt ausgedrückt, gerne haben würdest ...
Mit der Religion ist es bloß ein wenig wie mit Sex - mach was du willst, aber mach die Tür zu. Ich will dir nicht beim Beten zusehen. Und das akzeptieren eben nicht alle; damit meine ich niemanden hier im Forum, sondern draußen. Im kleinen Rahmen ist es ein nerviges Ärgernis, im großen Rahmen, im Weltmaßstab, passieren deswegen manchmal sehr hässliche Dinge.
:egal:Und wenn es hierzulande ein Kirchensterben gibt, dann begrüße ich es, weil es die selbstgewählte (!) Abkehr der Menschen von einer esoterischen Ausrichtung ihres Lebens widerspiegelt.
Religiöses Denken alleine reicht da nicht aus. Aber wenn meine heilige Schrift mir sagt, dass ich Andersdenkende töten muss, dann kann mir das bei einer eventuellen grundlegenden Disposition eine ganz andere Motivation geben, als wenn ich erstens keine heilige Schrift habe und mir diese zweitens nicht sagt, ich müsse jemanden töten.
Wenn also national-konservatives Denken populistisch präsentiert wird, warum soll es dann nicht ausreichen?agentP schrieb:Der Täter war z.B. offenbar in der populistischen Fortschrittspartei aktiv. Das macht niemanden zu einem Massenmörder, aber meiner Meinung nach macht es ein Umfeld, das die eigenen Ressentiments zumindest laufend bestätigt einfacher sich zu radikalisieren, auch dann, wenn die Mehrheit des Umfelds einen solchen radikalen Schritt nicht billigen würde.
Oder anders herum: Wenn man Tag und Nacht nur hört, wie groß die Bedrohung durch Moslems, Schwule, Juden, Armenier ist, dann wird man sich mit grosser Wahrscheinlichkeit tendenziell eher persönlich bedroht fühlen, als wenn ausgewogen auch andere Meinungen um sich hat. Und das Maß der gefühlten Bedrohung wird womöglich das Maß der realen Bedrohung beträchtlich übersteigen.
Hmm, weiß ich's? Du vergisst ja auch noch den Kindergottesdienst: wenn dem Breivik damals jemand gesagt hätte, dass das alles erstunken und erlogen ist, vielleicht wäre er ja ein anderer Mensch geworden... Im Ernst: gemäßigt ja, kitschig, überflüssig, harmlos. Aber in der angesprochenen fehlenden Differenzierung bei der Präsentation religiöser Inhalte an die Massen oder zum Beispiel an Kinder sehe ich durchaus ein Problem. Nicht für die Entwicklung von Gewaltverbrechern, eher ein sozialpädagogisches Problem. Wir kommen vom Thema ab.Wir sind uns doch wohl einig darin, dass keiner aufgrund seiner Teilnahme am Weihnachtssingen radikalisiert wird?
Gibt es denn überhaupt eine Schrift, die einen Mord in der modernen Rechtsauffasung rechtfertigen kann? Ist das von Dir erwähnte Beispiel nicht eher ein Problem der Moral und des Rechtsempfindens der von Dir erwähnten Menschen? Und gerade bezüglich des Mordens existiert doch ein universelles Rechtsempfinden, oder etwa nicht?Goatboy schrieb:Und trotzdem kann sich niemand ernsthaft auf die beiden berufen, wenn er einen Mord begeht.
Ich sehe da aber sehr wohl eines der Grundübel.Anders als bei vielen religiösen Fundamentalisten, die ihre Schriften zu ernst nehmen.
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Aber in der angesprochenen fehlenden Differenzierung bei der Präsentation religiöser Inhalte an die Massen oder zum Beispiel an Kinder sehe ich durchaus ein Problem. Nicht für die Entwicklung von Gewaltverbrechern, eher ein sozialpädagogisches Problem.
Sicher richtig, aber ich halte es für etwas gewagt, daraus eine stärkere Neigung zu Gewaltverbrechen abzuleiten. Es mag eine Korrelation geben, aber wir werden sie hier in diesem Rahmen wohl nicht identifizieren können, da viel zu viele andere soziologische Faktoren, gerade in der kindlichen Erziehung, gleichzeitig eine Rolle spielen können. Da müsste man sich wohl wirklich eine echte Analyse ansehen.Themis schrieb:Ich sehe da aber sehr wohl eines der Grundübel.
Die fehlende Differenzierung als Ausdruck mangelnder Reflektion und der damit oft einhergehenden Borniertheit und Intoleranz ist ja letztendlich nicht nur auf Religionen bzw. religiöse Inhalte beschränkt. Es geht hier um nichts geringeres als die Regulierung des menschlichen Zusammenlebens.
NZZOnline: "Woher der Attentäter von Oslo seine Ideen holte"
Die rechte Bloggerszene distanziert sich vom Täter – in der Wahl der Methoden.
Jahrelang hat Anders Behring Breivik Beiträge in einschlägigen antiislamistischen und nationalistischen Blogs und Foren geschrieben. Nach den Attentaten stehen die Blogger im Zentrum der öffentlichen Kritik.