Ist das Christentum satirefähig?

Lan_Zelot

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Simple_Man schrieb:
Wo hat denn hier jemand gefordert "den" Christen die Rechte (welche Rechte eigentlich) zu verwehren?
Muß ich wirklich noch einmal zitieren?
Aphorismus schrieb:
Katholische Christen verletzen mit ihrer Ideologie meine Gefühle (und die vieler anderer Menschen), wenn sie jedem Nicht-Christen ewige Höllenqualen androhen. Wenn man über diese Religion nicht lachen dürfen soll, dann sieht das für mich ganz stark nach "gut austeilen, aber nicht einstecken können" aus.
Die dürfen mit ewigen Höllenqualen drohen, sooft und soviel sie wollen. Das ist eben Religionsfreiheit.
Hier wurde schon einmal geschrieben, niemand muß sich TV-Sendungen ansehen. Analog gilt auch: Niemand muß sich die katholische Religion einverleiben!
Da fällt mir ein weiterer aphoristischer Unsinn auf: Christlische Glaube (gleich welcher Konfession) ist keine Ideologie, er ist eine Religion.

Simple_Man schrieb:
Und wo hat hier jemand gefordert den Medienkonzernen mehr Rechte zu geben?
Noch nicht gemerkt, davon handelt dieser Thread?
In Großbritanien wurde die Ausstrahlung dieser Serie verboten. Hier fordert die Foren-Mehrheit, MTV in Deutschland die Aussendung zu erlauben.
Obwohl es unter den Briten weit weniger Katholiken gibt, tolerieren die diese Konfession. Die Foren-Mehrheit fordert für Deutschland also weniger Toleranz.

Eine Serie die den katholischen Glauben versch**ßert, flimmerte meines Wissens noch nicht über deutsche Bildschirme. Achtung vor dem Glauben anderer aufgeben und die Aussendung zu erlauben, bedeutet das nicht den Medien-Giganten größere Rechte einzuräumen?

@Franziskaner
...knapp 53 Millionen Bundesbürger
Wahrscheinlich meinst du Kirchensteuerzahler? Sollten das wirklich soviele sein? Kann ich mir nicht vorstellen!

Wenn ich von den wenigen Christen schrieb, dachte ich auch mehr daran, dass es nicht mehr viele Gläubigen gibt, die an das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes glauben.

Der Islam ist inzwischen zur drittstärksten Religion in Deutschland geworden. Bei der Mehrheit der Muslime fällt mir immer deren tiefe Gläubigkeit auf. Bei den Christen ist solch ein gelebter Glaube zur Ausnahme geworden.

Übrigens: Seit wann ist Atheismus eine Religion? In diesem Zusammenhang kann ein Atheist nicht auf seine Religionsfreiheit pochen. Du meinst also das Recht auf Meinungsfreiheit.

@Polylux
polylux schrieb:
Bist Du der echte Lanzelot?

Polylux
Da sagen manche Leute doch glatt, es gäbe keine dummen Fragen!
 

Marc

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Lan_Zelot schrieb:
Die dürfen mit ewigen Höllenqualen drohen, sooft und soviel sie wollen. Das ist eben Religionsfreiheit.
Hier wurde schon einmal geschrieben, niemand muß sich TV-Sendungen ansehen. Analog gilt auch: Niemand muß sich die katholische Religion einverleiben!
Niemand muss sich die Religion einverleiben und niemand muss sich diese Sendung anschauen.
Wo ist dein Problem?

Lan_Zelot schrieb:
Die Foren-Mehrheit fordert für Deutschland also weniger Toleranz.
Eher im Gegenteil.
Es geht doch darum diese Sendung zu tolerieren.

Lan_Zelot schrieb:
Achtung vor dem Glauben anderer aufgeben und die Aussendung zu erlauben,
Und wo achtet man meinen Glauben wenn man mir Vorwürfe macht ich wäre ein Sünder weil ich nicht heirate und mit die Hölle androht
wenn ich nicht bete?
Ach ja. Die dürfen das ja. :roll:

Lan_Zelot schrieb:
polylux schrieb:
Bist Du der echte Lanzelot?

Polylux
Da sagen manche Leute doch glatt, es gäbe keine dummen Fragen!
Die gibt es auch nicht.
Nur dumme Antworten.
Und wenn du nicht verstanden hast wie's gemeint war dann ....
 

Franziskaner

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Lan_Zelot schrieb:
Die dürfen mit ewigen Höllenqualen drohen, sooft und soviel sie wollen. Das ist eben Religionsfreiheit.

Also ist Religionsfreiheit ziemlich schrankenlos, weil sie die geistige Unversehrtheit im Diesseits (und angenommenerweise die körperliche im Jenseits) von Andersgläubigen angreifen darf. Andererseits soll diese Religion vor allem anderen geschützt sein? Das ist schon eine merkwürdige Parallele zu "Vierbein gut, Zweibein schlecht".

Da fällt mir ein weiterer aphoristischer Unsinn auf: Christlische Glaube (gleich welcher Konfession) ist keine Ideologie, er ist eine Religion.

MÖÖÖP! Einspruch euer Ehren. Ideologie ist ein auf Axiomen beruhendes Weltbild. Eine Religion ist eine Untermenge der Ideologien, von daher liegt der Unsinn IMHO hier in deiner Aussage.

Noch nicht gemerkt, davon handelt dieser Thread?

Handelt dieser nicht vielmehr davon, ob den christlichen Kirchen wieder mehr Macht gegeben werden sollte, noch mehr mitzuentscheiden, was ihre Schäfchen sehen sollen und was nicht?

Obwohl es unter den Briten weit weniger Katholiken gibt, tolerieren die diese Konfession. Die Foren-Mehrheit fordert für Deutschland also weniger Toleranz.

Toleranz für eine nichttolerante Lebenseinstellung zu fordern, ist halt immer etwas schwierig...

@Franziskaner
...knapp 53 Millionen Bundesbürger
Wahrscheinlich meinst du Kirchensteuerzahler? Sollten das wirklich soviele sein? Kann ich mir nicht vorstellen!

Nur weil man sich etwas nicht vorstellen kann, muss es nicht wahr sein. Wenn du die christlichen Splittergruppen (von denen die meisten eben nicht nur Kirchensteuerzahler) und die orthodoxen Ostchristen mit dazurechnest, dürftest du auf die 55 Mio. kommen.
(http://www.remid.de/remid_info_zahlen.htm)

Wenn ich von den wenigen Christen schrieb, dachte ich auch mehr daran, dass es nicht mehr viele Gläubigen gibt, die an das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes glauben.

Vor 1869 übrigens keiner...jaja, so spät wurde dieses Dogma erst eingeführt. Übrigens ist der Machtanspruch des Bischofs von Rom ja nicht von allen christlichen Kirchen anerkannt, und das auch nicht erst seit der Reformation.

Übrigens: Seit wann ist Atheismus eine Religion? In diesem Zusammenhang kann ein Atheist nicht auf seine Religionsfreiheit pochen. Du meinst also das Recht auf Meinungsfreiheit.

Ich schrieb folgendes:
Was ist mit der Freiheit der Atheisten, denen hier Strafen angedroht werden, wenn sie sich nicht bekehren lassen wollen?

Wo bitte hab ich Atheismus als Religion definiert? Wo habe ich dessen Religionsfreiheit eingefordert?

Und nochmal: Ist die Religionsfreiheit grundsätzlich höher einzuschätzen als andere Freiheiten von nichtreligiösen?
 

Simple Man

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Lan Zelot schrieb:
Muß ich wirklich noch einmal zitieren?
Aphorismus schrieb:
Katholische Christen verletzen mit ihrer Ideologie meine Gefühle (und die vieler anderer Menschen), wenn sie jedem Nicht-Christen ewige Höllenqualen androhen. Wenn man über diese Religion nicht lachen dürfen soll, dann sieht das für mich ganz stark nach "gut austeilen, aber nicht einstecken können" aus.
Die dürfen mit ewigen Höllenqualen drohen, sooft und soviel sie wollen. Das ist eben Religionsfreiheit.
Okay ... meine Frage aber war: Wo hat jemand gefordert "den" Christen die Rechte zu verwehren ... in dem von dir zitierten Satz sehe ich das leider nicht ... da steht für mich nur, dass man über die christliche Religion durchaus lachen darf ... oder schränkt dies für dich die Rechte der Christen ein?

Niemand muß sich die katholische Religion einverleiben!
Hat das jemand behauptet?

Noch nicht gemerkt, davon handelt dieser Thread?
Echt? Und ich dachte er handelt davon, ob "das Christentum" satirefähig ist ... :roll:

In Großbritanien wurde die Ausstrahlung dieser Serie verboten.
Aha ... meines Erachtens durchaus eine Einschränkung der Meinungsfreiheit ...

Obwohl es unter den Briten weit weniger Katholiken gibt, tolerieren die diese Konfession. Die Foren-Mehrheit fordert für Deutschland also weniger Toleranz.
Sorry, aber dieser Satz ist echter Bullshit ... ich z.B. toleriere die Konfession der Katholiken durchaus, toleriere aber auch, dass man sich auch satirisch mit ihr auseinandersetzt ... natürlich im Rahmen der Gesetze und solange es nicht schwer beleidigend wird ...

Eine Serie die den katholischen Glauben versch**ßert, flimmerte meines Wissens noch nicht über deutsche Bildschirme.
Die Frage ist doch, ob dort wirklich der Glaube versch**ßert wird, oder das religiöse System bzw. die Dogmen der christlichen Kirche? :wink:

Achtung vor dem Glauben anderer aufgeben und die Aussendung zu erlauben, bedeutet das nicht den Medien-Giganten größere Rechte einzuräumen?
Meiner Meinung nach nein, denn wenn die Zuschauer eine solche Sendung nicht sehen wollen, kann das gesendet und gehypt werden bis zum ultimo ... das Format überlebt dann nicht lange ...


Btw:

Franziskaner schrieb:
Simple_Man schrieb:
Noch nicht gemerkt, davon handelt dieser Thread?
Öhm ... das Zitat stammt aber nicht von mir ... :wink:
 

MrPalmer

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Danke für die rege Beteiligung am Thread. Was bisher hier noch nicht
besprochen wurde ;
Der CSU-Generalsekretär Markus Söder sagte: „Wir brauchen mehr Sensibilität im Umgang mit religiösen Gefühlen, auch mit unseren eigenen. Das hat nichts mehr mit Satire zu tun. Es kann nicht angehen, dass jede noch so geschmacklose religiöse Beleidigung unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit durchgeht.“

Söder sprach sich für ein schärferes Blasphemie-Verbot im Strafrecht aus, um alle zentralen religiösen Symbole besser vor ungehemmten Verunglimpfungen zu schützen. „Wir brauchen ein klares Blasphemie-Verbot im Strafrecht. Dazu muss § 166 StGB um konkrete Schutztatbestände erweitert werden“, sagte Söder.

Auch die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach, kritisierte „Popetown“, die Jesus und den Papst in einer verunglimpfenden Weise darstellt. Sie forderte MTV auf, die Serie nicht zu senden. Eine Ausstrahlung wäre eine unerträgliche Beleidigung aller Christen, sagte Steinbach.

Soll oder muss das Strafrecht geändert werden ? Sprich § 166 StGB
§ 166
Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen

(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Quelle

So wie Herr Söder von der CSU es fordert ? Ich sehe im Fall von Popetown
keine störung des öffentlichen Friedens, da jeder frei entscheiden kann einzuschalten oder gegebenfalls abzuschalten falls Popetown seine religiösen Gefühle verletzten sollte. Und wo ist die Grenze zwischen Satire und Blasphemie ?

Frau Steinbach scheint ja eine Medienexpertin zu sein ? Da ja bis jetzt noch keine Folge gelaufen ist finde ich ein Diskussion über dem Inhalt der Serie etwas zu früh Oder ? Es sei den Frau Steinbach hat sich das engl. Orginal via Internet bestellt -> http://www.popetown.com/
 

Lan_Zelot

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@Franziskaner
Danke für den Link, nur beweißt der, dass Zahlen oder Statistiken oft nicht mit der Realität übereinstimmen. Dazu:
Die Zeit schrieb:
...
In ihrem Alltag offenbaren sich die Deutschen als ziemlich gottloses Volk. Nur noch etwa jede(r) Zehnte gehört einer neuen Studie zufolge zu den »Traditions-Christen«, die an einen persönlichen Gott glauben, auf die Kraft des Gebets vertrauen und sich der Kirche eng verbunden fühlen.
...
Das Überraschendste an diesem Befund ist, dass er so wenig überraschend ist. Immer wieder zeigten Erhebungen, dass zwar pro forma zwei Drittel aller Bundesbürger den beiden großen christlichen Kirchen angehören, dass sie sich im Alltag jedoch wenig um Priester und Pastoren scheren.
...
Quelle: http://www.zeit.de/2006/16/Religiositt
Als ich von den "wenigen Christen hierzulande" schrieb, lag ich wohl doch nicht so falsch. Auch die vielen anti-kirchlichen Kommentare zeigen, die Deutschen sind ein gottloses Volk geworden. Wer schert sich hier noch um die Frage: Ist das Christentum satirefähig? Bekämpft wird diese Lehre!
Dabei kann uns die eigentliche Lehre Christi den Weg weisen in eine schöne friedvolle Zukunft, in Einheit und Gemeinschaft aller Menschen (alle Menschen die willens sind, ohne Ausgrenzung.)

Franziskaner schrieb:
Und nochmal: Ist die Religionsfreiheit grundsätzlich höher einzuschätzen als andere Freiheiten von nichtreligiösen?
Die Religionsfreiheit der Nichtreligiösen besteht allein darin, dass sie entscheiden können, ob sie Mitglied einer Religionsgemeinschaft werden wollen oder nicht.
Das Grundrecht auf Religionsfreiheit bedeutet für die Konfessions-Gemeinschaften, dass sie die Freiheit der Verkündigung und der Ausübung ihres Glaubens besitzen.
Diese Art von bürgerlichen Recht wurde von unseren Vorfahren unter schweren Opfern erkämpft. Wie für jedes andere Grundrecht, sollten wir für seinen Erhalt eintreten, sonst geht uns Stück für Stück von unseren Freiheiten verloren.


@Aphorismus
Auf deine geheuchelten und von mir oft genug zitierten Gefühle möchte ich mit einem Zitat von Eugen Drewermann antworten:
»Die Hauptmacht der Kirche war ihre Kontrolle über die Schuldgefühle, dies gelingt nicht mehr.«
Aber darum ging es dir ja auch nie. Vielmehr hast du uns allen eine Lektion in Populismus erteilt. Wenn du erst einmal dein Studium beendet hast, solltest du eine Laufbahn als Politiker ernsthaft in Erwägung ziehen.
 

Malakim

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Lan_Zelot schrieb:
Auch die vielen anti-kirchlichen Kommentare zeigen, die Deutschen sind ein gottloses Volk geworden.

Nein, es zeigt, daß die Institution "Kirche" hier unpopulär ist. In meinen Augen ist ein Mensch der nichts von der Institution "Kirche" hält noch lange nicht gottlos.

Lan_Zelot schrieb:
Wer schert sich hier noch um die Frage: Ist das Christentum satirefähig? Bekämpft wird diese Lehre!

Bekämpft? Ist das nicht was aktives?

Lan_Zelot schrieb:
Dabei kann uns die eigentliche Lehre Christi den Weg weisen in eine schöne friedvolle Zukunft, in Einheit und Gemeinschaft aller Menschen (alle Menschen die willens sind, ohne Ausgrenzung.)

... ja aber in z.B. (!) meinen Augen hat das was die katholische Kirche (andere Kirchen sind nicht ausgenommen) treibt wenig mit der eigentlichen Lehre Christi zu tun. Daher denke ich auch, daß eine satirische Sendung über die "KIRCHE" niemanden in seinem Glauben an Christus verletzen sollte.

Lan_Zelot schrieb:
Franziskaner schrieb:
Und nochmal: Ist die Religionsfreiheit grundsätzlich höher einzuschätzen als andere Freiheiten von nichtreligiösen?
Die Religionsfreiheit der Nichtreligiösen besteht allein darin, dass sie entscheiden können, ob sie Mitglied einer Religionsgemeinschaft werden wollen oder nicht.
Das Grundrecht auf Religionsfreiheit bedeutet für die Konfessions-Gemeinschaften, dass sie die Freiheit der Verkündigung und der Ausübung ihres Glaubens besitzen.
Diese Art von bürgerlichen Recht wurde von unseren Vorfahren unter schweren Opfern erkämpft. Wie für jedes andere Grundrecht, sollten wir für seinen Erhalt eintreten, sonst geht uns Stück für Stück von unseren Freiheiten verloren.

Klar. Meine Nachbarn können gerne einen großen grünen Maulwurf anbeten und die Heilsverkündungen dieses Tieres verbreiten. Aber das schließt doch nicht aus, das ich dann darüber lache? Das sollte doch niemanden daran hindern weiter an seiner Religion festzuhalten.

Im Gegenteil frage ich an dieser Stelle mal, wie tolerant ist denn eine Kirche gegenüber einer anderen? Wie Aphorismus und andere ja bereits versucht haben Dir nahe zu bringen beschränkt sich z.B. die kath: Kirche nicht darauf andere Religionen zu belächeln, sondern sie verspricht vereinfacht das Fegefeuer. Da ist mir doch drüber Lachen lieber ;)
 

Laokoon

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Lan_Zelot schrieb:
Als ich von den "wenigen Christen hierzulande" schrieb, lag ich wohl doch nicht so falsch. Auch die vielen anti-kirchlichen Kommentare zeigen, die Deutschen sind ein gottloses Volk geworden.
Anti-kirchlich heißt ja nicht anti-christlich. Und teilweise ist die Kirche selber schon sehr anti-christlich geworden. Vielleicht früher mehr als heute, aber dei Kirche hat ja auch viel weniger Macht als damals, also muss sie sich zurückhalten. Wer weiß wie unchristlich sie sonst noch geworden wäre, mal überspitzt gesagt.
Und anti-kirchlich oder nicht christlich heißt nicht "gottlos", damit sprichst du nämlich den anderen Religionen ihren Wahrheitsanspruch ab, den jede Religion für sich beansprucht. Somit könnte man diese Äußerung auch als Verstoß gegen die Freie Religionsausübung verstehen :wink: .

Wer schert sich hier noch um die Frage: Ist das Christentum satirefähig? Bekämpft wird diese Lehre!
Du hast Recht, teilweise wird der eigentliche Threadtitel außer Acht gelassen. Christliche Dogmatik bzw. negative und positive Aspekte am Christentum sowie Kritik sollte woanders gepostet werden, wenn sie hier nicht der Untermauerung unserer Argumente dient. Oftmals tut sie das aber auch sehr gut.

Dabei kann uns die eigentliche Lehre Christi den Weg weisen in eine schöne friedvolle Zukunft, in Einheit und Gemeinschaft aller Menschen (alle Menschen die willens sind, ohne Ausgrenzung.)
Du hast Recht.
Das Christentum mag tolerant sein. Die Kirche ist es aber nicht.


Allgemein gesagt: Die westlichen Industriestaaten sollen sich mal entscheiden: Aufklärung und Kapitalismus mit uneingeschränkter Meinungsfreiheit oder Religiösität mit etwas beschnittener Meinungsfreiheit, die aber Anstand und Sitten wahrt.
Einen uneingeschränkten Anspruch auf beides können sie nicht haben, ohne Kompromisse zu schließen. Zumindest bei ihrer Argumentation mit der sie immer auf "ihre Rechte" pochen.
Ich glaube vielfach fühlt sich unser Westen einfach noch als Weltdominanz und erlaubt sich deshalb, nach eigenem Gusto die Weltordnung gestalten zu wollen. Deshalb auch das Problem mit den Mohammed-Karikaturen und nun mit der Poptown-Serie. Wobei "der Westen" uneins ist: Die christlich-traditionellen Marktwirtschaftler und die radikalen Frei-Marktwirtschaftler. Und die sind sich ja gerade dabei in die Haare gekommen :wink:
 

agentP

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Wer schert sich hier noch um die Frage: Ist das Christentum satirefähig? Bekämpft wird diese Lehre!
woran erkenne ich nochmal, daß das Christentum bekämpft wird? Daran daß unser Staat auf eigene Kosten von seinen Bürgern die Mitgliedsbeiträge für die Kirchen eintreibt? Oder daran, daran, daß 1/3 aller Parteien im Parlament sich "christlich" schimpfen? Oder daran, daß man den Kirchen als Arbeitgeber Rechte zuerkennt, für die man jedem Privatmann gehörig auf die Füße latschen würde?
Mannomann, dein Pathos im Ehren, aber bitt auf dem Boden bleiben.

Die Religionsfreiheit der Nichtreligiösen besteht allein darin, dass sie entscheiden können, ob sie Mitglied einer Religionsgemeinschaft werden wollen oder nicht.
Das Grundrecht auf Religionsfreiheit bedeutet für die Konfessions-Gemeinschaften, dass sie die Freiheit der Verkündigung und der Ausübung ihres Glaubens besitzen.
Diese Art von bürgerlichen Recht wurde von unseren Vorfahren unter schweren Opfern erkämpft. Wie für jedes andere Grundrecht, sollten wir für seinen Erhalt eintreten, sonst geht uns Stück für Stück von unseren Freiheiten verloren.
Was für eine interessante Rechtsauffassung: Dieses Grundrecht gilt als nur für Leute, die sich zu einer Religionsgemeinschaft bekennen und die anderen haben Pech gehabt. Und ich dachte immer wenigstens vor dem Grundgesetz sollten alle Menschen gleich sein.
Wann und wo wurde denn übrigens diese etwas spezielle Lesart der Religionsfreiheit erkämpft? Ich dachte immer es hätten erheblich mehr Leute ihr Leben dafür gelassen keine Christen sein zu wollen, als dafür ihr Christentum ausleben zu dürfen.
 

Marc

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Lan_Zelot schrieb:
Wenn du erst einmal dein Studium beendet hast, solltest du eine Laufbahn als Politiker ernsthaft in Erwägung ziehen.
Das wollte ich dir auch gerade vorschlagen.
So wie du dich hier um Fragen herumschlawienerst, die dir gestellt werden wäre das die perfekte Berufswahl für dich.

Lan_Zelot schrieb:
Franziskaner schrieb:
Und nochmal: Ist die Religionsfreiheit grundsätzlich höher einzuschätzen als andere Freiheiten von nichtreligiösen?
Die Religionsfreiheit der Nichtreligiösen besteht allein darin, dass sie entscheiden können, ob sie Mitglied einer Religionsgemeinschaft werden wollen oder nicht.
:roll:
Er hat aber nicht geschrieben "die Religionsfreiheit der Nichtreligiösen"
sondern "andere Freiheiten von Nichtreligiösen".
Kleiner aber feiner Unterschied!

Lan_Zelot schrieb:
Das Grundrecht auf Religionsfreiheit bedeutet für die Konfessions-Gemeinschaften, dass sie die Freiheit der Verkündigung und der Ausübung ihres Glaubens besitzen.
Ja und in wie fern hindert dich diese Serie daran deinen Glauben auszuüben?

Lan_Zelot schrieb:
Diese Art von bürgerlichen Recht wurde von unseren Vorfahren unter schweren Opfern erkämpft. Wie für jedes andere Grundrecht, sollten wir für seinen Erhalt eintreten, sonst geht uns Stück für Stück von unseren Freiheiten verloren.
Nun, unsere Vorrfahren haben genauso schwer für Meinungsfreiheit und auch für das Recht auf Satire gekämpft, wie für das Recht auf Religionsfreiheit.
Und ein Stück Freiheit geht uns gerade verloren wenn die Serie verboten wird.
Wenn die Serie gesendet wird wird deine Freiheit nicht wirklich eingeschränkt.
 

antimarionette

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Alle aufgeklärten Christen, und da schließe ich mich ein, sollten sich doch nicht über eine SATIRE Sendung wie Popetown aufregen. Natürlich MUSS die christliche Kirche, vor allem die katholische, satirefähig sein. Wer in den vergangenen 2000 Jahren soviele Menschen unterdrückt, diaffamiert und im Zeichen des Kreuzes getötet hat ist per se satirefähig. Einen wirklichen Christen kann so eine Sendung doch nicht umhauen. Was juckt es die Eiche....
Davon mal abgesehen halte ich die BRD nicht für ein christliches Land. Es hat vielleicht christliche Wurzeln aber es ist doch mittlerweile viele schicker und einfacher ein Atheist zu sein. Ohne groß darüber nachzudenken. Zumal die meisten Menschen die ich kenne und die sich für Atheisten halten, in WIrklichkeit Agnostiker sind.
Neben all dem schlechten hat die Kirche uns sehr viel gutes gebracht. Die zehn Gebote sind heute noch ein sicherer Ratgeber für ein gutes Zusammenleben und die christliche Kirche ist für viele Menschen ein Rettungsanker in schwierigen Zeiten.


@ Marc: Ich muss Dir widersprechen: Es gibt dumme Fragen. Ganz sicher. Es ist ein eine weitverbreitete Fehleinschätzung, dass es nur dumme Antworten gibt. Aber das ist OT
 

Franziskaner

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Lan_Zelot schrieb:
Die Religionsfreiheit der Nichtreligiösen besteht allein darin, dass sie entscheiden können, ob sie Mitglied einer Religionsgemeinschaft werden wollen oder nicht.

Die Frage war eine andere. Umgehst du die Beantwortung absichtlich, oder ist meine Ausdrucksweise dir irgendwie unverständlich?

Das Grundrecht auf Religionsfreiheit bedeutet für die Konfessions-Gemeinschaften, dass sie die Freiheit der Verkündigung und der Ausübung ihres Glaubens besitzen.

Was ihnen ja auch niemand nehmen will, obwohl ich mich über das Glockengebimmel jeden Sonntag in aller Herrgottsfrühe schon manchmal aufrege. Aber gut, sollen sie.

Diese Art von bürgerlichen Recht wurde von unseren Vorfahren unter schweren Opfern erkämpft. Wie für jedes andere Grundrecht, sollten wir für seinen Erhalt eintreten, sonst geht uns Stück für Stück von unseren Freiheiten verloren.

Ja, aber hallo. Für das Recht, die Kirche wie alles andere mit Spott und Satire bedenken zu dürfen, wurden auch Opfer gebracht. Das lass ich mir auch nicht nehmen (wenn ich es auch nicht immer angebracht finde, aber das ist eine andere Geschichte).
 

Laokoon

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Um mal wieder auf Mr Palmers moderativen Beitrag hinzulenken:

Mr Palmer schrieb:
Söder sprach sich für ein schärferes Blasphemie-Verbot im Strafrecht aus, um alle zentralen
religiösen Symbole besser vor ungehemmten Verunglimpfungen zu schützen.
Das ist durchaus löblich. Andererseits meine ich mich erinnern zu können, dass die CSU sich aber auch für ein Kopftuch-Verbot aussprach.
Kein religiöses Symbol :?:

Das Grundgesetz schrieb:
(...)den Inhalt des religiösen
oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, (...)
MTV als Privatsender wird wohl kaum den öffentlichen Frieden stören.
Mal ehrlich: Die Zielgruppe von MTV liegt bei den 12 bis maximal 30 Jährigen, eine relativ kleine Gruppe unserer Gesellschaft. Was mich wundert: All jene, die über die Serie wettern, haben sie zum einen wie von anderen Usern hier schon oft erwähnt noch gar nicht gesehen und würden diese Serie unter Normalumständen auch gar nicht einschalten.


Mr Palmer schrieb:
Ich sehe im Fall von Popetown
keine störung des öffentlichen Friedens, da jeder frei entscheiden kann einzuschalten
oder gegebenfalls abzuschalten falls Popetown seine religiösen Gefühle verletzten sollte.
dito. Aber natürlich geht es hier auch um Prävention. Wenn man von vorneherein weiß, dass diese Sendung beleidigend sein sollte, dann sollte man das schon verhindern, denn dann kämen wir dem Tatbestand,
den öffentlichen Frieden zu stören
, schon potenziell nahe.
 

Aphorismus

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Lan_Zelot schrieb:
@Aphorismus
Um noch einmal deine Worte zu gebrauchen, das ist eine Platitüde und Bullshit par excellence:
Aphorismus schrieb:
Katholische Christen verletzen mit ihrer Ideologie meine Gefühle (und die vieler anderer Menschen), wenn sie jedem Nicht-Christen ewige Höllenqualen androhen.
Ganz nebenbei stellst du damit das Grundgesetz und die darin garantierte Religionsfreiheiheit in Frage.

Falsch, ich erlaube es ihnen ja ausdrücklich. Was du daran nicht verstehst, dass ich das Androhen ewiger Pein und Verdammnis unangenehm finde (um es milde zu formulieren) ist mir darüber hinaus ein Rätsel.

Ich finde es ja gerade ausdrücklich in Ordnung dass die Religionen mit Verdammnis drohen um einen von der Richtigkeit ihrer Lehren zu überzeugen. Und genau aus ein- und demselben Grund bin ich auch dafür, dass Popetown ausgestrahlt werden darf. Denn auch Privatsender wie MTV dürfen Gefühle verletzen -- genau wie die Religion.

Lan_Zelot schrieb:
Ist schon ein seltsames Demokratie-Verständnis, den wenigen Christen hierzulande die Rechte verwehren wollen,...

Will ich doch gar nicht.

Lan_Zelot schrieb:
aber größere Rechte für Medienkonzerne einfordern!

Du immer mit deinen Konzernen und Mogulen -- davon redet doch keiner außer dir. Es geht um das Recht auf Satire, das Recht auf freie Meinungsäußerung. Wenn das dann (wie im Falle von Popetown wahrscheinlich) viele Menschen anspricht, dann kann einem das für die Religionen leid tun, muss es aber nicht. Mein Punkt mit der Quote ist der, dass wenn viele Menschen einen die Kirche auf die Schippe nehmenden Comic sehen wollen, es ihr gutes Recht ist das zu tun. Egal was die betroffene Kirche davon hält. Natürlich gibt es dabei Grenzen, aber die bestimmt nicht die Kirche, sondern das Gesetz. Und das schützt die Presse- und Meinungsfreiheit eben genau so wie die Religionsfreiheit.

Lan_Zelot schrieb:
Ja, laß die ruhig Kasse machen! Einschaltquoten über alles!

Nicht über alles, aber den freien Markt setze ich tatsächlich über kirchlichen Aberglauben. Jetzt darfst du mich gerne Ketzer schimpfen...
 

antimarionette

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Aphorismus schrieb:
Katholische Christen verletzen mit ihrer Ideologie meine Gefühle (und die vieler anderer Menschen), wenn sie jedem Nicht-Christen ewige Höllenqualen androhen.

Falsch, ich erlaube es ihnen ja ausdrücklich. Was du daran nicht verstehst, dass ich das Androhen ewiger Pein und Verdammnis unangenehm finde (um es milde zu formulieren) ist mir darüber hinaus ein Rätsel.

Da Du ja aber eh nicht an die christliche Lehre glaubst, müssen Dich die angedrohten Höllenqualen auch nicht stören, oder?
 

Malakim

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antimarionette schrieb:
Da Du ja aber eh nicht an die christliche Lehre glaubst, müssen Dich die angedrohten Höllenqualen auch nicht stören, oder?

Das gleiche Argument kann man auch andersherum gebrauchen:

Da "Du" ja aber eh an die Lehren der kath. Kirche glaubst, muß Dich der Spott doch auch nicht stören.

wobei "Du" einen fiktiven Gesprächspartner meint :roll:
 

antimarionette

Meister
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Malakim schrieb:
Das gleiche Argument kann man auch andersherum gebrauchen:

Da "Du" ja aber eh an die Lehren der kath. Kirche glaubst, muß Dich der Spott doch auch nicht stören.

wobei "Du" einen fiktiven Gesprächspartner meint :roll:

Liest Du eigentlich die Beiträge, bevor DU schreibst? Wenn Du meine Beiträge gelesen hättest, würdest Du wissen: Mich stört Popetown nicht.

Und zu Deinem weiteren Statement: Mein "Fiktiver" Gesprächspartner ist real! Es handelt sich um eine Antwort auf einen Beitrag von Aphorismus. Das ist doch eher real, oder. Es sei denn, Du sprichst IHM die Existenz ab.

Also, Malakim, erst lesen, dann provozieren! :roll:
 

Malakim

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4.984
antimarionette schrieb:
Also, Malakim, erst lesen, dann provozieren! :roll:


Erst lesen und verstehen, dann anpflaumen. Das Du es ja gerne hast mich ohne grund zu flamen weiß ich schon, aber muß das denn wirklich immer sein?

antimarionette schrieb:
Liest Du eigentlich die Beiträge, bevor DU schreibst? Wenn Du meine Beiträge gelesen hättest, würdest Du wissen: Mich stört Popetown nicht.

Ja, weiß ich. Um deutlich zu machen, das Ich DICH nicht meine habe ich Du
in Gänsefüsschen gesetzt und damit es auch der letzte versteht erklärt das ICH (im Gegensatz zu DIR) einen fiktiven Gesprächspartner meine.

antimarionette schrieb:
Und zu Deinem weiteren Statement: Mein "Fiktiver" Gesprächspartner ist real! Es handelt sich um eine Antwort auf einen Beitrag von Aphorismus.

Ja, weiß ich.

antimarionette schrieb:
Das ist doch eher real, oder. Es sei denn, Du sprichst IHM die Existenz ab.

Wem jetzt? Ihm Aphorismus oder IHM, GOtt?

antimarionette schrieb:
Also, Malakim, erst lesen, dann provozieren! :roll:

Ich wollte Dich garnicht provozieren, sondern nur darauf hinweisen, das dieses Argument in beiden Richtungen funktioniert.

Warum Du Dich davon provoziert gefühlt hast weiß ich nicht.
 

Sentinel

Erleuchteter
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GG §3 schrieb:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Wo ist das Problem? MTV darf ausstrahlen (egal was ICH von MTV halte) und die Kirche darf sich freuen, daß wir (erstens) alle in der Hölle schmoren werden (ist auch besser so für Stoiber) und (zweitens) überhaupt noch jemand über die "heilige" kath. Kirche spricht.
 

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