@vonHutten
Danke für Deine Meinung, auch wenn das (gähn) nichts neues war.
im ersten Absatz steht aber auch wirklich nichts, was gegen eine Aufnahme spricht (im Übrigen sind es 30, nicht 25% des EU-durschnittbruttosozialproduktes), da wie schon mehrmals hier erwähnt die wirtschaftliche Lage in 15 Jahren ganz anders aussehen kann.
fehlende Gleichberechtigung der Frau ( schaut euch die Großfamilien Anatoliens an, dort herrscht immer noch die Bigamie; offiziell ist dann das männliche Oberhaupt nur mit einer Frau verheiratet, hält sich dann aber weiterhin noch 2-3 Frauen)
wo hast du denn den scheiss her?
(sorry, aber ich habe kein Bock mehr auf Klischees, zwing mich nicht mit Klischees zu argumentieren....)
Ich finde es eine unglaubliche Frechheit, wenn sich die türkische Regierung hinstellt und von der EU verlangt, dass wir uns aus dem türkisch-zypriotischen Konflikt heraushalten sollen. Anscheinend denkt ein großer Teil der türkischen Bevölkerung, dass sie mit dem völkerrechtswidrigen Einmarsch auch noch im Recht sind. Das kann nicht akzepiert und/oder toleriert werden
Wilkommen in der Welt der Diplomatie...
...übrigens hatte der Süden Zyperns gegen die Wiedervereinigung auf der Grundlage des UNO-Plans vom Annan gestimmt, während der Norden für eine Wiedervereinigung war (komisch, nicht wahr?)
Bezüglich des Erdogan Zitates: Auch wenn ich Dir recht gebe, in der Hinsicht, dass mir der Mann ebenfalls unsympathisch ist, so muss ich hier dennoch eine Anmerkung machen: Für das von ihm gesagte wurde ihm vom hohen Wahlrat am 20.September 2002 eine Kandidatur verboten. Erdogan war 1998 wegen Volksverhetzung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden (u.a. wegen Aussagen im Rahmen des Zitats), und somit als vorbestrafter gesetzlich nicht in der Lage, zu kandidieren.
Nun muss man in diesem Zusammenhang wissen, das die politische Lage in der Türkei zur Zeit der letzten Wahlen einwenig brisant war. Viele politische Lager waren zerstritten (z.B. gab es bei den Wahlen 3 sozialdemokratische Parteien, 2 konservative, wenn man die AKP nicht hinzurechnet), so dass die AKP mit gut einem viertel der abgegebenen Stimmen 60% der Mandate im Parlament für sich beanspruchen konnte, da viele Parteien die 10%-Hürde nicht schafften, und die entsprechenden Gestetze zu Gunsten einer Präsidentschaft Erdogans in die Wege geleitet werden konnten.
Übrigens...die ganze Erbakan-Riege sind geistige Kinder Deutschlands...viele haben hier ihre "Ausbildung" genossen. Ist das in diesem Zusammenhang nicht interessant, dass viele der "Islamisten" aus der Türkei hier aus Deutschland kommen (Untersuchungen ergaben eine überdurchschnittliche Stimmabgabe für die AKP unter den Rückkehrern aus Deutschland)?
Also, was die wirtschaftliche Situation betrifft, so hast Du sicherlich recht, mit der Feststellung, dass die Türkei nicht mit Frankreich, Deutschland, Italien etc. in einer Liga spielt (wer hat denn sowas behauptet?)
Was die kulturellen Bedenken betrifft, so muss ich nochmal anmerken, dass das nichts statisches ist. Außerdem, auch wenn das jetzt vielleicht aufgrund geschichtlicher Ereignisse negiert wird....: Griechenland ist kulturell viel näher an der Türkei als an Deutschland. Offensichtlich hat die EU von heute nicht mehr viel mit der EWG der 60er Jahre gemein.
Wenn Du jetzt sagst, dass die Türkei ersteinmal die "europäischen" Standards erreichen soll, so widerspricht Dir doch niemand, also verstehe ich eigentlich Deine Aufregung nicht, schau doch erstmal, ob in Zukunft Europa, Deutschland oder Du persöhnlich nicht evtl. doch nutzen aus einer europäischen Türkei ziehen kannst.
Seiner_Neutralität und dem Franziskaner kann ich mich ansonsten nur anschließen....
In diesem Sinne nochmals frohe Weihnachten....
mfG