Dr. Rath´s Mittel gegen Krebs?

sillyLilly

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Ich möchte auch noch mal differenzieren. Ich habe nichts gegen die Schulmedizin... Der Pharmaindustrie stehe ich kritisch gegenüber.


Komisch .... das die Hersteller von Antibiotika und Co dadruch eigentlich mehr Einnahmen bekommen. Obwohl die Reform Einsparungen bringen sollte.

Jetzt z.b. bei mir ... ich habe gerade eine Erkältung und wollte mir vom Arzt die drei mittel holen. Er sagte das die Krankenkasse die nicht mehr bezahlt.
Nach hin und her ... was sie denn bezahlen würden .... -> Antibiotika
Ich habe mir jetzt selber die Sachen geholt und 39 Euro dafür bezahlt. Antibiotika hätte ich umsonst haben können. Das ist doch schräge.

Ich weiß, dass viele Leute bei einer Erkältung eh schon Antibiotka nehmen ... was ich im Hinblick auf Resistenzbildung leichtfertig finde ...
Eigentlich sollten doch die Ärzte Antibiotika nur verschreiben wenn es auch sinnvoll ist.
Was schätzt du, wie es nach der Streichung 2004 ausschaut. Ob die Verschreibung von Antiotika runter oder hochgegangen ist? Ob die Gesamtkosten für Arzneitmittel für die Krankenkasse wohl hoch oder runter gegangen sind?
Ich würde mal tippen, dass sie hochgegangen sind. Denn die Mittel die verschreibungpflichtig sind, sind meist teurer .... (außerdem Nebenwirkungsreicher)
Was schätzt du, was ein Arzt eher macht ... dem Patienten nichts verschreiben und ihn so nach hause schicken ... mit dem Tipp sich dieses rezeptfreie Mittel zu holen .... oder wird er das rezeptpflichtige verschreiben?

Namaste
Lilly
 

antimagnet

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zwei stühle - eine meinung.


antibiotika würd ich nur nehmen, wenns echt nicht mehr anders geht. kein bock, wegen lappalien resistent zu werden und später im ernstfall gibts nix mehr. außerdem hab ich die meisten erkältungen bis jetzt mit salbeitee gut überstanden.

Was schätzt du, was ein Arzt eher macht ... dem Patienten nichts verschreiben und ihn so nach hause schicken ... mit dem Tipp sich dieses rezeptfreie Mittel zu holen .... oder wird er das rezeptpflichtige verschreiben?

schwer zu sagen. ich würde einfach selbst aufs antibiotikum verzichten...
 

Tino

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1. schulmedizinisch ist die gabe eines antibiotikums NUR bei bakteriellen infektionen indiziert. jeder arzt, der ein antibiotikum bei zum beispiel einer erkältung (grippaler infekt)verschreibt verhält sich NICHT schulmedizinisch, da bei viren ein antibiotikum blödsinn (wenn nicht sogar fahrlässig) sind.

die idee vieler allgemeinärzte ein antibiotikum trotzdem zu geben ist, das im rahmen der viralen infektion ein erhöhtes risiko für eine bakterielle superinfektion besteht. bigt der arzt also ein antibiotikum, verhindert er die superinfektion und der körper kann in aller ruhe mit dem viralen infekt fertig werden.

auch wenn diese erklärung sinnvoll sein mag, ist es eben gerade im hinblick auf resistenzentwicklung trotzdem nicht zulässig. ein antibiotikum sollte also erst dann gegeben werden, wenn es zu einer bakteriellen superinfektion gekommen ist.

2. lilly hat recht, das prinzipiell nur verschreibungspflichtige Medikamente erstattet werden (und das ist keine schuld der ärzte, sondern der gesundheitspolitik). aber es gibt eine sogennante ausnahmeliste. darin können/und sind medikamente die nicht verschreibungspflichtig sind, sich aber bei der behandlung von krankheit xy bewährt haben (in studien). positive studienergebnisse sind also die vorraussetztung für eine diskussion mit den krankenkassen und den politikern.

3. studien:
wenn man ein neues medikament entwickelt ist das wahnsinnig teuer. das ist ja nicht so, das man eine substanz auf der toilette beim nachdenken erfindet. es gibt zwei wege:
a) gevater zufall. man nimmt einfach irgendwelche in der natur vorkommenden proteine und mittels analyseautomaten werden diese proteine in sogenannten zellmodellen (herz, leber, immunsystem, etc.) einfach getstet und man schau nach was rauskommt. findet man was interessantes wird es dann in tiermodellen etwas genauer betrachtet. scheint sich hier eine behandlungsmöglichkeit zu zeigen, kommt es zu dem studien ablauf den ich hier schon mal wo erklärt habe,
b) bei grundlagenforschung einer erkrankung stellt amn feswt, das die erkrankung z.B. von einem schlüsselprotein gesteuert wird. dann versucht man ein molekül herzustellen, das dieses protein entweder abfängt oder verstärkt wie gewünscht. rest idem.

nicht so teuer ist es mal nachzuschauen, was alt hergebrachte methoden so leisten. obwohl pflanzliche medikamente ein mehrstoffgemisch sind, kann man es global testen. wenn es sich einem placebo als überlegen erweist, dann kann man ja mal nachschauen, was genau dafür verantwortlich ist.
z.b. chinin bei malaria. der wirkstoff war unbekannt, aber spanische missionäre erkannten das indianer in amerika bei fieberanfällen so eine komische rinde konsumierten. die behandlung setzte sich durch und erst viel später erkannte man, das in der rinde ein stoff ist (das chinin) das diese wirkung erzeugt.
ich hatte das schon mal gesagt. ich bin nur peripher an dem wirkmechanismus pflanzlicher medikamente interessiert. wichtig ist, das erst mal nachgewiesen wird, das es etwax taugt.

Gruß Tino
 

Artaxerxes

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Hallo Tino,

1. schulmedizinisch ist die gabe eines antibiotikums NUR bei bakteriellen infektionen indiziert. jeder arzt, der ein antibiotikum bei zum beispiel einer erkältung (grippaler infekt)verschreibt verhält sich NICHT schulmedizinisch, da bei viren ein antibiotikum blödsinn (wenn nicht sogar fahrlässig) sind.

bin ganz Deiner Meinung, daher verstehe ich auch nicht, warum Schweine und Rinder so mit Antibiotika vollgepumpt werden müssen.

Natürlich ist die Forschung teuer und die geltenden Gesetze sind mehr hinderlich als nützlich.

Beispiel: In Bayern will man Propolis, wegen nachgewiesener aseptischer Wirkung als Medikament führen, nicht - wie bisher - als Nahrungsmittel. Weil aber das Arzneimittelgesetz auch entsprechende, gleichbleibende Dosierungen vorsieht sucht man nun nach dem Bienenflüsterer, der den Bienen sagen soll, was das Propolis enthalten darf und was nicht.

Ist schon irre - die Bürokratie

Gruß Artaxerxes
 

sillyLilly

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@tino
1. Leider sehe ich bei den meisten Leute, dass es gängige Praxis zu sein scheint, bei grippalen Infekten Antibiotika zu schlucken.... und die Ärzte verschreiben es ja anscheinend.
In den seltensten Fällen habe ich gehört, dass ein Arzt getestet hat um welche Bakterien es sich handelt, um das Antibiotikum dementsprechend nach dem Laborbefund auszusuchen. Obwohl das meines Wissens nach auch einer vernünftigen schulmedizinischen Vorgehensweise entsprechen würde.

Es freut mich zu lesen, dass du es in deiner Praxis anders machen würdest (oder anders machst, aber wahrscheinlich hast du bei Rheumatologie weniger mit grippalen Infekten zu tun.)

2. Auf der postivliste sind meines Wissens bis jetzt nur Johanniskraut und Digitalis. Aber ich kann mich da ja auch irren. Das sind aber nicht die einzigen pflanzlichen Arzneimittel, über die positive Studien vorliegen.

Natürlich ist das nicht schuld der Ärzte sondern der gesundheitspolitik, aber ich würde mir wünschen dass die Mediziner sich da mehr einsetzen würden. Sie sind ja immerhin diejenigen denen die Patienten im allgemeinen ihre Gesundheit anvertrauen.

@antimagnet
ich würde Antibiotikum auch nur nehmen, wenn es nicht anders geht. Aber ein großteil der Patienten nehmen ungefragt, was ihnen der Arzt verschreibt.
Dampfbäder bei Schnupfen oder Gurgeln mit Salzwasser, Salbeitee, Wickel oder sonstige Hausmittel gegen eine aufziehende Erkältung werden von den wenigsten Ärzten "verschrieben".
Außerdem ist es für einen medizinischen Laien manchmal auch schwer zu unterscheiden, ob man nur eine Erkältung hat ... oder schon eine Angina, oder Nebenhöhlenentzündung..... Wo die Grenze ist, dass es nicht zu einer Mittelohrenentzündung kommt ... usw

Namaste
Lilly
 

Tino

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@ lilly

dass es gängige Praxis zu sein scheint, bei grippalen Infekten Antibiotika zu schlucken.... und die Ärzte verschreiben es ja anscheinend.

ja, leider ...

, dass ein Arzt getestet hat um welche Bakterien es sich handelt, um das Antibiotikum dementsprechend nach dem Laborbefund auszusuchen.

vorbildlich, aber nicht immer nötig.

aber wahrscheinlich hast du bei Rheumatologie weniger mit grippalen Infekten zu tun

doch leider ... wir müssen ja recht starke immunmodulatoren einsetzten, da muss man besondern vorsichtig sein und hier wegen risikopatient auch mal früher ein antibiotikum geben ... aber ausnahmen gibt es immer :D

Es gibt keine positivliste, aber eine ausnahmenliste

http://cms.g-ba.de/cms/upload/pdf/news/OTC-Uebersicht-04-06-15.pdf

man sollte aber bedenken, das die liste a) neu ist und b) immer wieder überarbeitet wird.

dass die Mediziner sich da mehr einsetzen würden

wie gesagt, studien, studien, studien ...

Außerdem ist es für einen medizinischen Laien manchmal auch schwer zu unterscheiden, ob man nur eine Erkältung hat ... oder schon eine Angina, oder Nebenhöhlenentzündung..... Wo die Grenze ist, dass es nicht zu einer Mittelohrenentzündung kommt ... usw

tja, zusammengefasst: no risk no fun. im zweifel mal den arzt fragen ob er einen untersucht.

Gruß Tino
 

sillyLilly

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@tino
ich mache es ja auch so ... wenn ich zum Arzt gehe, oder wenn meine Kinder krank sind.
Aber ich kenne mich auch relativ gut aus, und kann deswegen leichter hinterfragen ... ehe ich mir oder meinen Kindern etwas verschreiben lasse.

Mir macht es eher sorgen ... wenn ich mich so umschaue. Das ein großteil der Patienten wahrscheinlich jetzt noch leichtfertiger Antibiotika verschrieben bekommt und es auch nimmt. :(

Namaste
Lilly
 

Kasimir

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sillyLilly schrieb:
Mir macht es eher sorgen ... wenn ich mich so umschaue. Das ein großteil der Patienten wahrscheinlich jetzt noch leichtfertiger Antibiotika verschrieben bekommt und es auch nimmt. :(
Lilly mir macht es mehr sorgen das die Leute wegen jeden kleinen Schnupfen zum Arzt rennen, die Warte zeit verlängern, unnötige Sachen verschrieben bekommen (auch Antibiotika) das ist wirklich das Schlimmste. :-/
 

shikimate

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Kasimir schrieb:
sillyLilly schrieb:
Mir macht es eher sorgen ... wenn ich mich so umschaue. Das ein großteil der Patienten wahrscheinlich jetzt noch leichtfertiger Antibiotika verschrieben bekommt und es auch nimmt. :(
Lilly mir macht es mehr sorgen das die Leute wegen jeden kleinen Schnupfen zum Arzt rennen, die Warte zeit verlängern, unnötige Sachen verschrieben bekommen (auch Antibiotika) das ist wirklich das Schlimmste. :-/
Andersrum gibt es viele Leute, die mit dem Arztbesuch zu lange warten und damit ihr Leben riskieren oder zumindest die Prognose ihrer Erkrankung verschlechtern (Häufige Streptokokkenangina - rheumatisches Fieber, Herzinfarkt - Tod, Blut im Stuhl - Darmkrebs zB.) oder zu wenig Compliance zeigen (Medikamente nicht nehmen, Diät nicht einhalten, nicht aufs Rauchen verzichten, usw).

Wir bräuchten den idealen Patienten.

mfg
 

sillyLilly

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Der ideale Patient wird auch vom Arzt "gemacht"

Wenn die meisten Arztbesuche sich auf ein sehr kurzes Gespräch beschränken, in denen der Dok schon den Rezeptblock gezückt hält .... dann gerade mal die Dosierung erklärt und schon wieder auf und davon ... im nächsten Zimmer, beim nächtsen Patienten, ist ....
dann braucht man sich als Arzt auch nicht zu wundern, wenn die Patienten immer "dümmer" werden.

Der ideale Patient ... entwickelt sich bei einem idealen Arzt. ;)

Der Arzt ist der Profi, er hat die Ahnung von der Materie und ist derjenige der erklären muss und derjenige der dem Patienten die eigene Verantwortung für den eigenen Körper nicht abnehmen darf .... in dem er sich z.B. aus allen Fragen bezüglich Ernährung und gesunder Lebensführung raushält ("ich bin orthopäde, was hat da ernährung mit zu tun?" :roll:) ... oder indem er einfach nur ein medikament verschreibt und damit ist gut.
Er muss begleiten und verständlich machen, was bei dieser Krankheit die der Patient hat, passiert .... damit der Patient auch weiß welche Risiken und welche möglichkeiten er hat.
Leider tun das die wenigsten Ärzte in der alltäglichen Praxis ....
Deswegen haben wohl auch die wenigsten Arzte ideale Patienten ...
und es wird immer schlimmer :roll:


Namaste
Lilly
 

Artaxerxes

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Hallo sillyLilly,

genau da liegt der Hase im Pfeffer. Ich kann einen Durchnittspatienten, der in die Praxis kommt, ja auch nicht mit lateinischen Fachausdrücken traktieren - er wird nichts verstehen.

Auf jeden Fall hört sich das aber wichtig und gefährlich an und bringt den Patienten zum Staunen - helfen tut es ihm allerdings wenig.

Gruß Artaxerxes
 

antimagnet

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ihr scheint echt schlechte erfahrungen mit ärzten gemacht zu haben...

ich hab mich, glaub, noch nie als durchschninttpsatient gefühlt. war aber auch noch nicht wirklich oft auf ärztliche hilfe angewiesen...

aber mal was anderes:

wer wird denn gegen antibiotika resistent:

ich oder die bakterien?


:gruebel:
 

Artaxerxes

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Hallo antimagnet,

klare Antwort - die Bakterien. Durch den exzessiven Einsatz bei Mensch und Tier gibt es immer mehr Bakterien/Viren die ihr Immunsystem auf Antibiotika geeicht haben.

Der Vater aller heutigen Antibiotika - Penicillin - ist ja auch nur ein Pilz, der sich gegen seine Fressfeinde mit einer toxischen Substanz schützt. Penicillin hat unglaublich vielen Menschen geholfen, obwohl die meistens es nicht sehr gut vertragen können.

Ist eben so, dass man den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben - meint nur mit der chemischen Keule auf die Symptome eingewirkt hat. Es ist ja schon ein Treppenwitz, dass die Medizin die "Selbstheilungskräfte" - sprich das Immunsystem - mittels Schutzimpfungen auf spezielle bakterielle Angriffe vorbereiten kann, weil bekannt ist, dass der Mensch selbst Antikörper produziert - also sich selbst schützt, und das ohne weitere Nebenwirkungen.

Das dieser Weg prinzipiell richtig ist, dürfte wohl unstreitig sein. Das immungeschwächte Personen auf alle Impfungen überreagieren können, ist auch bekannt - und natürlich auch gefährlich.

Trotzdem wird dieser Weg - respektive die Forschung - nicht konsequent auf andere Krankheiten angewandt. Es widerspricht doch jeder Logik, das Menschen nicht auch gegen Krankheiten immunisiert werden können, die heute noch mit der chemischen Keule behandelt werden. Schließlich erkrankt ja nicht jeder, sondern nur Menschen mit einer entsprechenden Disposition.

Da stellt sich für mich doch automatisch die Frage, warum - trotz aller hochtechnisierten Forschung - zumeist nur nach neuer Chemie gesucht wird.

Gruß Artaxerxes 8)
 

sillyLilly

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@antimagnet
Es gibt schon antibiotikaresistente Bakterienstämme. (Bei TBC sind es meines Wissens nach schon die Häfte der Erreger)
Die Behandlung eines Menschen, dessen Erkrankung mit solchen Bakterienstämmen zusammenhängt ist schwierig, wie du dir vielleicht denken kannst.

http://www-x.nzz.ch/format/articles/470.html

Betreff Arzterfahrungen:
Ich habe viel mit Menschen zu tun gehabt, die chronisch krank sind ... und von Arzt zu Arzt gelaufen sind, deswegen habe ich viel mitbekommen.
Ich selber habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht und bin mit meinem Hausarzt jetzt sehr zufrieden.
Gibt solche und solche Ärzte, aber viele Patienten lassen sich schlecht behandeln, weil sie es nicht besser wissen.

Namaste
Lilly
 

Artaxerxes

Erleuchteter
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Hallo Lilly,
sillyLilly schrieb:
Betreff Arzterfahrungen:
Ich habe viel mit Menschen zu tun gehabt, die chronisch krank sind ... und von Arzt zu Arzt gelaufen sind, deswegen habe ich viel mitbekommen.
Ich selber habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht und bin mit meinem Hausarzt jetzt sehr zufrieden.
Gibt solche und solche Ärzte, aber viele Patienten lassen sich schlecht behandeln, weil sie es nicht besser wissen.

natürlich gibt es unbedarfte Patienten, die erstmal alles machen, was der Doc sagt. Leider gibt es aber auch Ärzte, die zunächst alles mögliche (oder unmögliche) probieren, bis sie mit ihrem Latein am Ende sind. Dann erst wird überwiesen.

Auch mir sind natürlich die Odysseen von Patienten (die meisten im Verwandten-/Bekanntenkreis) bekannt, die buchstäblich "von Pontius zu Pilatus" gelaufen sind, um richtig therapiert zu werden. Das diese Patienten (nach manchmal - über alles gerechnet - wochenlangen Wartezimmeraufenthalten) Alternativen suchen ist mehr als verständlich.

Gruß Artaxerxes
 

shikimate

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Artaxerxes schrieb:
Trotzdem wird dieser Weg - respektive die Forschung - nicht konsequent auf andere Krankheiten angewandt. Es widerspricht doch jeder Logik, das Menschen nicht auch gegen Krankheiten immunisiert werden können, die heute noch mit der chemischen Keule behandelt werden. Schließlich erkrankt ja nicht jeder, sondern nur Menschen mit einer entsprechenden Disposition.

Da stellt sich für mich doch automatisch die Frage, warum - trotz aller hochtechnisierten Forschung - zumeist nur nach neuer Chemie gesucht wird.
Im Gegensatz zu den klassischen Infektionskrankheiten, gegen die regulär geimpft wird, werden viele Infektionen, die Immunkompromitierte treffen (AIDS, Krebs, Intensivpatienten, Diabetiker, Transplantierte, Verbrennungsopfer, Mukoviszidose, Operierte, Alter...) und/oder Patienten, deren natürliche Schutzbarrieren (Haut, Schleimhaut, Flimmerepithel) außer Kraft gesetzt wurden (durch Sonden, Venen-, Blasenkatheter, Drainagen, Tubus, Port, Fremdkörper wie Herzklappen usw. oder Immunsupression) von Keimen verursacht, die ubiquitär vorkommen und/oder von denen wir mehr oder weniger besiedelt sind.
Ein E.coli der zur normalen Darmflora gehört hilft uns bei der Verdauung, ein E.coli, der am Blasenkatheter hochwandert und einen Harnwegsinfekt auslöst kann tödlich sein. Staphylokokkus epidermidis auf der Haut und Pseudomonsas aeruginosa im Waschbecken machen auch nichts, aber in der OP-Wunde sind sie ziemlich böse. Der Hefepilz Canadida albicans ist auch nicht schlimm, kann aber bei Immungeschwächten Soor auslösen oder sogar eine Blutvergiftung. Gasbranderreger haben auch einige von uns im Darm. Pneumokokken tragen einige von uns, ein paar 1000 Menschen sterben in DE daran, hier gibt es auch tatsächlich eine Schutzimpfung.
Das Problem sehe ich darin, dass wir nicht sämtliche Keime in und auf uns beseitigen können. Die meisten sind nur fakultativ pathogen und machen dem Gesunden nichts, sind teilweise sogar nützlich, weil sie gefährlicheren Keimen Platz und Futter wegnehmen, dh. deren Ansiedlung verhindern. Das kleine Ökosystem auf und in uns befindet sich normalerweise in einem gewissen Gleichgewicht, wo sich die Keime auch gegenseitig in Schach halten. Mach ich die Bakterien weg, dann freuen sich die Pilze und umgekehrt. Und alle Erreger bekommt man nicht weg.

Es wäre sicher schwierig wenn nicht gar unmöglich eine Impfung zu entwickeln, die das ganze Erregerspektrum abdeckt.
Und ob das so verträglich wäre (Hochsensibilisiertes Immunsystem plus ständige Antigenexposition), da habe ich auch meine Zweifel, wenn ich mal an die Pollenallergiker denke.

Den wichtigsten Grund am Schluß:
Im Prinzip ist der Mensch natürlich gegen die meisten Erreger schon immunisiert, sonst wären wir sehr schnell tot. Es dringen ja immer wieder Keime durch kleine Verletzungen und über die Schleimhäute in den Körper ein. Es herrscht normalerweise ein empfindliches Gleichgewicht zwischen den diversen Abwehrmechanismen des (gesunden) Menschen und den unterschiedlichen Bakterien/Pilzen.

mfg
 

sillyLilly

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... "Das Milleu ist entscheidend"
Ich fand das recht sinnig und logisch.

@Shikimate
Ist es nicht auch so, dass Bakterien an sich ja keine lebenden Zellstrukturen angreifen ... sondern eigentlich von den abgestorbenen leben?
Dass die Toxine der Bakterien eigentlich das Gefährliche sind, weil sie die Zellen rundherum schädigen ... und damit noch mehr nährboden für weitere Bakterien entstehen?

Namaste
Lilly
 

Artaxerxes

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Hallo shikimate,
shikimate schrieb:
Im Gegensatz zu den klassischen Infektionskrankheiten, gegen die regulär geimpft wird, werden viele Infektionen, die Immunkompromitierte treffen (AIDS, Krebs, Intensivpatienten, Diabetiker, Transplantierte, Verbrennungsopfer, Mukoviszidose, Operierte, Alter...) und/oder Patienten, deren natürliche Schutzbarrieren (Haut, Schleimhaut, Flimmerepithel) außer Kraft gesetzt wurden (durch Sonden, Venen-, Blasenkatheter, Drainagen, Tubus, Port, Fremdkörper wie Herzklappen usw. oder Immunsupression) von Keimen verursacht, die ubiquitär vorkommen und/oder von denen wir mehr oder weniger besiedelt sind.

natürlich wäre Krebs oder AIDS anders zu behandeln als z. B. Cholera.

Mit "Impfung" meinte ich nur allgemein die Methode, die es dem Körper gestattet, den Heilungsvorgang selber zu steuern und erfolgreich zu beenden.

Gäbe es z. B. ein Mittel, das die Krebzellen (aber nur diese) abschaltet, wäre das allemal besser als eine Chemotherapie. Und die Anregung der Bauchspeicheldrüse zur Insulinproduktion, würde die Diabetiker wieder unabhängig von der Spritze machen.

Meiner Meinung nach ist der Ansatz für die Behandlung solcher Krankheiten bisher zu einseitig. (Krebs - Chemo /AIDS - Tablettencocktail). Es gibt - soweit mir bekannt ist - kein hinreichend verlässliches Testverfahren, mit dem sich Stärke und Reaktionszeit des Immunsystems messen ließe. Darüberhinaus fehlen natürlich die Aussagen, wann das Immunsystem außer Kontrolle gerät oder wann es optimal funktioniert.

Gerade das ist aber die Voraussetzung für eine Behandlung und die Medikation. Jemanden mit einem optimal funktionierenden Immunsystem kann - nein muss - ich anders behandeln als jemanden bei dem das Immunsystem zusammengebrochen ist.

Gruß Artaxerxes
 

Tino

Meister
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Gäbe es z. B. ein Mittel, das die Krebzellen (aber nur diese) abschaltet, wäre das allemal besser als eine Chemotherapie.

Davon träumen auch Mediziner. Mit dem Versuch z.B. sprzifische Anitkörper gegen Krebszellen zu entwickeln, die es dem immunsystem erlauben, dann den Rest selber zu erledigen forschen Mediziner auch schon in die von dir geforderte Richtung.

Und die Anregung der Bauchspeicheldrüse zur Insulinproduktion, würde die Diabetiker wieder unabhängig von der Spritze machen.

Und mich von den Komplikationen einer lang anhaltenden Diabeteserkrankung befreien. Das macht nämlich keinem Spaß, wenn dann am Ende wegen Durchblutungsstörungen (weil vom Zucker die kleinen Gefäße kaputt gegangen sind = Mikroangiopathie) die Füße amputiert werden müssen.
Problem, bei Diabetes Typ I sind die Langerhanschen Inseln leider alle kaputt (jugendlicher Diabetes) bei Diabetiker Typ II liegt ein ungleichgewicht zwischen Körpergewicht und Insulinproduktion zu Grunde (es gibt noch selten andere Fälle, die beiden oben beschriebenen sind aber die Häufigsten). Bei Typ II empfielt der Arzt immer, jedes Mal, und immer erfolglos eine Gewichtsreduktion.

Darüberhinaus fehlen natürlich die Aussagen, wann das Immunsystem außer Kontrolle gerät oder wann es optimal funktioniert.

Das Immunsystem hat die Aufgabe zwichen "eigen" und "fremd" zu unterscheiden. Eigen ist zu schützen (Ausnahme Tumorzellen), fremd ist zu vernichten (ausnahme Schwangerschaft). Immer wenn etwas davon nicht klappt, kommt es zu einer Erkrankung (Autoimmunerkrankung wenn das Immunsystem gegen den Körper arbeitet, Allergie, wenn es überreagiert, Infekte wenn es die Keime nicht bekämpfen kann).

Jemanden mit einem optimal funktionierenden Immunsystem kann - nein muss - ich anders behandeln als jemanden bei dem das Immunsystem zusammengebrochen ist.

Wird auch gemacht. Die drei oben genannten gruppen werden föllig unterschiedlich behandelt.

Gruß Tino
 

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