hives
Ehrenmitglied
- Registriert
- 20. März 2003
- Beiträge
- 3.651
Jedenfalls fand ich deine obige Argumentation sehr dürftig, das wollte ich vor allem mal mitteilen
Dann sag das doch ruhig. Meine Aussage war ja auch arg knapp.
Wie Ludwig von Mises in seinem Werk "Die Gemeinwirtschaft"** nachgewiesen hat, ist eine funktionierende, hochentwickelte Wirtschaft ohne frei gebildete Marktpreise nicht möglich. Preise sind ohne Geld schwer vorstellbar.
Wenn Du anderer Ansicht bist, bitte ich um nähere Erläuterung.
Ihm geht es offenbar um staatliche Planwirtschaft. Darum geht es mir nicht. Mir ging es um deine Argumentation:
Ohne Marktpreise, und die setzen Geld voraus, läßt sich nicht entscheiden, was produziert werden soll. Wir wären auf regionale Subsistenzwirtschaft zurückgeworfen.
Marktwert existiert auch ohne Geld. Im Tauschhandel wurden/werden auch Güter getauscht, ohne dass der Umweg über eine abstrakte Währung genommen wird. Auch wären Zwischenformen von Tauschhandel und abstrakter Währung denkbar. Die Entscheidung, was produziert werden soll, könnte jedoch prinzipiell mindestens (!) auch aufgrund des Marktwertes von Gütern getroffen werden, ohne dass Preise in einer einheitlichen Währung vorliegen. Davon abgesehen führt das Fehlen von Marktpreisen auch nicht zwangsweise zu einer regionalen Subsistenzwirtschaft, dem widerspricht imho schon der frühgeschichtliche Tauschhandel, der teilweise essentiell notwendige Güter in bestimmte Regionen brachte.
Alle sonstigen Fragen hast du bereits durch deine Bemerkung beantwortet, dass auch Getreide unser Geld sein könnte.
Ein_Liberaler schrieb:Wenn wir alles in Getreide umrechnen, ist Getreide unser Geld. Nicht die schlechteste Währung - nicht unbegrenzt zu vermehren, teilbar, einheitlich. Aber auch keinesegs die beste - leider wäre die Geldmenge kurzfristigen Schwankungen unterworfen. Selbst eine volkswirtschaftliche Schrift* aus der Zeit des Nationalsozialismus (als sie todesmutig "die Zinsknechtschaft brachen"), die ich kürzlich gelesen habe, mußte zähneknirschend einräumen, wie wichtig so hassenswert jüdische Beschäftigungen wie Spekulation und Warentermingeschäfte gerade auf dem Getreidemarkt sind, wo die Jahresproduktion in einem relativ kurzen Zeitraum auf den Markt kommt. Und eine Getreidebörse, wenn Getreide das Geld ist - das wird schwierig.
Die Variabilität der Getreideernte hat in anderer Weise auch schon im alten Orient dem "finanziellen" und sozialen Gefüge Probleme bereitet. Vor allem verschuldeten sich viele arme Farmer und Pachtfarmer durch schlechte Ernten, ungünstige Verträge und hohe Zinsen. Im Endeffekt wurden dann auf Befehl des Königs sämtliche Schulden erlassen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Heutzutage wären solche Maßnahmen wohl etwas unpopulär
mfg