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Es fällt zugegeben leicht, den Überwachungskritikern fehlende Ahnung zu unterstellen. Aber es gibt eine Instanz, die weit über allen steht, über der Politik, den Behörden und den Kritikern: die Evidenz, die messbare Realität, also die Faktenlage selbst.

Und ebendiese Datenrealität sieht erschütternd aus.

Dazu habe ich mir die öffentlich verfügbaren Daten der Mordanschläge der vergangenen zwei Jahre angesehen. Es ging mir dabei nur um terroristische Attentate von Islamisten in der EU, bei denen Menschen ermordet wurden.

[...]

Und hier die bittere Überraschung, die offenbart, wie falsch und dysfunktional der politische Ansatz der flächendeckenden Überwachung ist: Von den 17 Attentätern sind zwei noch nicht abschließend identifiziert und können daher kaum sinnvoll betrachtet werden - aber alle 15 identifizierten Attentäter waren behördlich bekannt. Und zwar einschlägig im islamistischen Kontext. Alle 15. Jeder verdammte einzelne. Es ist je nach Laune ein Rätsel oder eine Zumutung, dass die Verbindungsdaten meiner Telefonate mit meiner Frau aufgezeichnet werden, wenn alle terroristischen Morde in der EU von längst bekannten Islamisten verübt werden.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netz...achung-ist-die-falsche-antwort-a-1084629.html
 

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Sorry für das lange Zitat, aber das hier wollte ich doch mal festhalten (danke für den Hinweis @Liberaler!):
So ist in Deutschland zum Beispiel zu glauben oder doch zu bekennen und jedenfalls nur unter Gefahr des Ausschlusses aus der demokratischen Kommunikation öffentlich zu bezweifeln, dass zwischenstaatliche Grenzen sich im 21. Jahrhundert nicht mehr aufrechterhalten lassen; dass dennoch erfolgreiche Grenzsperrungen gegen Menschenrechte verstoßen, wenn sie in Ungarn oder Mazedonien, nicht aber unter deutscher Aufsicht zwischen der Türkei und Griechenland stattfinden; dass zwischen Asylsuchenden, Flüchtlingen und Migranten kein Unterschied zu machen ist; dass es bei Migration nur Push gibt und niemals Pull; dass Flüchtlinge Flüchtlinge sind, auch die entlassenen Dolmetscher der amerikanischen Armee in Afghanistan, die nicht in sein Land zu lassen ihr früherer Arbeitgeber Gründe zu haben scheint; dass die Hilfsbedürftigkeit eines Migranten und die humanitäre Pflicht ihm gegenüber sich danach bemessen, ob er genügend Geld für die Schlepper und Kraft für die Balkan-Route hat und wie weit er auf dieser kommt; dass es bei der Aufnahme von Migranten keine „Obergrenze“ geben darf; dass die gemeinsam mit dem türkischen Möchtegern-Diktator ergriffenen Maßnahmen zur Beendigung des Flüchtlingsstroms hierzu nicht in Widerspruch stehen; und dass dasselbe für die Bemessung der Zahl der zukünftig aus humanitären Gründen aufzunehmenden Syrer anhand der Zahl ihrer am maritimen Anfang der nunmehr freilich abgeriegelten Balkan-Route aufgegriffenen Landsleute gilt; dass die „Schließung der Balkanroute“ im Anschluss an die Kölner Silvesterfeiern durch „Europa“, unter Führung der deutschen Bundeskanzlerin, bewirkt wurde und nicht durch Österreich oder Slowenien, weshalb sie auch in Einklang mit „unseren Werten“ steht, was andernfalls anders wäre.

[...]

Schließlich ist fest zu glauben, dass die Entscheidung, die deutschen Grenzen zu öffnen, nichts mit einem politischen Bedürfnis nach Imagekorrektur im Gefolge der Zerschlagung des griechischen Gesundheitssystems durch die deutsche Austeritätspolitik zu tun hatte, ebenso wenig wie mit vorgezogenen Koalitionsplanungen für 2017 oder auch mit dem unüberwindbaren Widerstand in Merkels eigenen Reihen gegen ein Einwanderungsgesetz und den absehbaren Folgen dieses Widerstands für die deutsche Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik - sondern dass diese Entscheidung allein einem richtlinienbestimmenden moralischen Impuls der Kanzlerin als Person zu danken war und deshalb auch keines Kabinettsbeschlusses, keiner Regierungserklärung, keines Gesetzes und nicht einmal eines schriftlichen Erlasses an die zuständigen Behörden bedurfte.

[...]

Nur den an das System Merkel gewöhnten Deutschen wird dabei nicht schwindlig. Im Ausland freilich entsteht der verheerende Eindruck einer schweigenden Hinnahme beliebiger politischer und intellektueller Zumutungen durch eine bedingungslos folgebereite deutsche Öffentlichkeit, in der das sacrificium intellectus längst Pflicht geworden ist.

[...]

Anderswo wären Umbaupläne dieser Art mindestens eine parlamentarische Fragestunde wert gewesen - in Deutschland blieb das Thema „der Rechten“ überlassen beziehungsweise wurde, wer es für ein Thema hielt, derselben zugerechnet. Dasselbe gilt für Rechtsform und Rechtsgrundlage der Grenzöffnung; für die Folgen der von der Regierung betriebenen Einwanderung „unserer künftigen Mitbürger“ für deren Herkunftsländer; und für das Rätsel, warum die Regierung nicht die Bedürftigsten mit Flugzeugen aus den Lagern holt, für die anderen dort Schulen und Krankenhäuser baut und diejenigen, die die deutsche Wirtschaft als Arbeitskräfte braucht - angeblich 500.000 pro Jahr für 25 Jahre (Prognose vom April 2016) - wie in Kanada nach einem Punktsystem aussucht und einfliegt.

[...]

Auch große Teile der deutschen Qualitätspresse, von den öffentlich-rechtlichen Medien nicht zu reden, haben vergessen, dass es zu den Aufgaben politischer Kommentierung gehört, die von den politischen Maschinen produzierten „Narrative“ auf ihre Lokalisierung in den in ihnen unterliegenden Geflechten kollektiver und partikularer Interessen hin zu untersuchen, anstatt sich als Cheerleader einer karitativen Begeisterungswelle zu betätigen, von der jeder wissen konnte, dass sie nicht lange anhalten würde.
Regierungsstil: Merkels neue Kleider
 

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JON STEWART:
I have never in my life experienced what I experienced in my one day of lobbying down in Washington DC.
And let me just say, for however I painted it at the show, it is so much worse than you can possibly imagine. It is a cesspool.
There are some good people trying to survive within the lava, but it is a fucking horror show - no disrespect. [Looking at Axelrod]

DAVID AXELROD:
No, just the fact that you are at the Institute of Politics where we are trying to encourage young people to get into the public... you know...

JON STEWART:
Get into it. And don't get it on you.
[...]
I don't mean 'don't engage'. I mean 'take appropriate precautions'. Wear a hazmat suit. Bring your ideals.
Whenever I speak to, and we used to do this thing every year, where we bring the press secretaries for all the senate and all the house people that wanted to come in, and they would say to me: 'So what can my candidate do to have a successful appearance on your show?' And I would say 'He could or she could say what she thinks about the issues concerning America.' - 'But what should I tell them? What works best?' - 'When people say what they believe.' - 'What's that?'
And honestly, I know you think I'm being hyperbolic, I recognize that you don't understand this, but I'm not. [...]

DAVID AXELROD:
But you must have met people under the course from '99 to last year doing this show, you must have run across people who were disarming.

JON STEWART:
Sure, no , I must have.
[...]
What I would get there is the same as I get in the news industry, which is people would pull you aside and they would say 'Yeah, it sucks man. You are absolutely right, it is terrible down here.'
And you just go 'hmmm'.
http://politics.uchicago.edu/news/entry/special-live-taping-of-the-axe-files-with-jon-stewart
 

Giacomo_S

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Nicht aktuell, war mir bis vor kurzem aber neu:

"Um eine Einkommensteuererklärung abgeben zu können, muß man Philosoph sein; es ist zu schwierig für einen Mathematiker."
Albert Einstein
 

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Mal wieder ein etwas längerer Auszug:

Kahneman über eine Studie von Tetlock (2005) schrieb:
The results were devastating. The experts performed even worse than they would have if they had simply assigned equal probabilities to each of the three potential outcomes. In other words, people who spend their time, and earn their living, studying a particular topic produce poorer predictions than dart-throwing monkeys who would have distributed their choices equally over the options. Even in the region they know best, experts were not significantly better than nonspecialists.
Those who know more forecast very slightly better than those who know less. But those with the most knowledge are often less reliable. The reason is that the person who acquires more knowledge develops an enhanced illusion of her skill and becomes unrealistically overconfident.
[...] The more famous the forecaster, Tetlock discovered, the more flamboyant the forecasts.
Tetlock als found that experts resisted admitting that they have been wrong, and when they were compelled to admit errors, they had a large collection of excuses: they had been wrong only in their timing, an unforeseeable event had intervened, or they had been wrong but for the right reasons. Experts are just human in the end. They are dazzled by their own brilliance and hate to be wrong. [...]
The first lesson to be learned is that errors of prediction are inevitable because the world is unpredictable. The second is that high subjective confidence is not to be trusted as an indicator of accuracy (low confidence could be more informative).

Kahneman über eine Veröffentlichung von Meehl (1954) und anschließende Folgestudien schrieb:
In a typical study, trained counselors predicted the grades of freshmen at the end of the school year. The counselors interviewed each student for 45 minutes. They also had access to high school grades, several aptitude tests, and a four-page personal statement. The statistical algorithm used only a fraction of this information: high school grade and one aptitude test. Nevertheless, the formula was more accurate than 11 of the 14 counselors. Meehl reported generally similar findings across a variety of other forecast outcomes, including violations of parole, success in pilot training, and criminal recidivism.
Not surprisingly, Meehl's book provoked shock and disbelief among clinical psychologists and the controversy it started has engendered a stream of research that is still flowing today, more than fifty years after its publication. The number of studies reporting comparisons of clinical and statistical predictions has increased to roughly two hundred, but the score in the contest between algorithms and humans [human experts] has not changed. About 60% of the studies have shown significantly better accuracy for the algorithms. The other comparisons scored a draw in accuracy, but a tie is tantamount to a win for the statistical rules, which are normally much less expensive to use than expert judgement. No exception has been convincingly documented. [...]
As Meehl pointed out with justified pride thirty years after the publication of his book, "There is no controversy in social science which shows such a large body of qualitatively diverse studies coming out so uniformingly in the same direction as this one."

Daniel Kahneman, "Thinking, fast and slow" (2012)
 

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"Die Zeiten sind vorbei, in denen wir noch alleine gegen die Welt bestehen konnten. Wir müssen Teil einer größeren Gruppe von Nationen sein, sowohl für unsere Sicherheit als auch für unseren Handel." (STEPHEN HAWKING, britischer Astrophysiker, in einem Interview des britischen Fernsehsenders ITV im Mai)

"Die Insel wird nicht nach USA oder Australien wegtreiben." (MARTIN ROTH, deutscher Direktor des Victoria and Albert Museum London, im Mai zu den Folgen eines möglichen Brexits)

"Wenn es heißt, dass wir wieder die gescheiten Glühbirnen - 60 Watt, pfirsichfarben, zum Stecken oder Drehen - benutzen können, werde ich den Brexit sicherlich unterstützen." (LIZ HURLEY, Schauspielerin, im April im "Spear's Magazine")
Wiener Zeitung: Das britische EU-Referendum in Zitaten
 

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Aus der Reihe "Das wollte ich mal festhalten":

"... Die Ereignisse der letzten Tage zeigen, dass die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Flüchtlingen und Zuwanderern mit erheblichen Problemen verbunden und schwieriger ist, als Merkels leichtfertiges 'Wir schaffen das' uns im letzten Herbst einreden wollte. Der Staat muss jetzt alles dafür tun, dass sich die Menschen in unserem Land wieder sicher fühlen können ..."
Aus einer Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin der Partei DIE LINKE.

"DIE LINKE ist notwendig, weil sie einen Unterschied macht zur Politik der herrschenden Parteien. … Das … gilt auch für den Umgang mit den jüngsten Amokläufen hierzulande. Die Herstellung eines direkten Zusammenhanges dieser Amokläufe mit der Flüchtlingspolitik von Merkel ist schlicht nicht zutreffend."
Tobias Pflüger, stellvertretender Vorsitzender der Partei DIE LINKE.

"Ich hoffe, niemand aus meinem wahlkämpfenden Landesverband lädt diese Genossin zu irgendwas ein..."
Peter Ritter, Abgeordneter der Partei DIE LINKE im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.

"Aha! Flüchtlinge und Terroristen in einen Topf werfen. Kann man ja mal so raushauen. Macht die AfD schließlich täglich. Aber die Linke?"
Georg Restle, Reporter des ARD-Magazins Monitor, auf seiner Facebook-Seite.

"Wer Merkel von rechts kritisiert, kann nicht Vorsitzender einer Linksfraktion sein."
Jan van Aken, außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag.

Alle Zitate übernommen von:
Aufregung um Sahra Wagenknecht in der Linken
 

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Dass zwei Männer, die als Flüchtlinge zu uns gekommen waren, für die Taten von Würzburg und Ansbach verantwortlich sind, verhöhnt das Land, das sie aufgenommen hat. Ich will hinzufügen: Dabei ist es im Übrigen völlig egal, ob diese Flüchtlinge gemeinsam mit den so vielen Flüchtlingen schon vor oder nach dem 4. September des vergangenen Jahres zu uns gekommen sind. Es verhöhnt die ehrenamtlichen Helfer, die sich so sehr um die Flüchtlinge gekümmert haben, und es verhöhnt die vielen anderen Flüchtlinge, die wirklich Hilfe vor Gewalt und Krieg bei uns suchen, die friedlich in einer für sie auch fremden Welt leben wollen, nachdem sie woanders alles verloren haben. Aber mehr noch: Das Ganze stellt uns auf die Probe. Es stellt das auf die Probe, was unsere Art zu leben bestimmt. Es stellt unser Verständnis von Freiheit und Sicherheit auf die Probe. Wir müssen beide Werte immer aufs Neue ins Gleichgewicht bringen.

Die Terroristen wollen erreichen, dass wir den Blick für das, was uns wichtig ist, verlieren. Sie wollen unseren Zusammenhalt und unser Miteinander zersetzen. Sie wollen unsere Art zu leben, unsere Offenheit und, ja, auch unsere Bereitschaft, Menschen in Not aufzunehmen, verhindern. Sie säen Hass und Angst zwischen Kulturen, und sie säen Hass und Angst zwischen Religionen. Dem stellen wir uns entschieden entgegen. Ich sage das für die ganze Bundesregierung. Ich sage das für die Sicherheitsbehörden. Das macht auch das Miteinander von Bund und Ländern aus.
Bundespressekonferenz von Bundeskanzlerin Merkel - veröffentlich am 28. Juli 2016
 

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Interview der Volksstimme mit dem CDU-Landeschef Webel in Sachsen-Anhalt:

Alles wieder im Lot?

Webel: (...) Wir werden uns thematisch mit der AfD auseinandersetzen und zeigen, dass ihre Leistung im Landtag gegen Null geht. Wir werden klar machen, dass wir weiter die Partei der Inneren Sicherheit sind, und dass wir auch die Kommunen mit im Boot haben.

(...)

Halten Sie eine Kooperation mit der AfD mittelfristig für denkbar?

Nein. Die AfD macht im Landtag ja nicht mal richtige Oppositionsarbeit. Sie ist mit sich selbst beschäftigt und dabei, ihren Partei- und Fraktionschef zu demontieren. Es gilt: Rechts neben der Union darf es keine demokratische Partei geben.
 

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Post-Realitäts-Politik, kurz erklärt, von einem Berater des ehemaligen Präsidenten Bush, unter dessen Führung (und Lügen) der Irak angegriffen wurde:
"Sie glauben noch, dass Lösungen aus sorgfältigen Realitätsanalysen hervorgehen. So aber läuft die Welt nicht mehr. Wir sind ein Imperium, und wenn wir handeln, kreieren wir unsere eigene Realität. Und während Sie diese Realität untersuchen, agieren wir schon wieder und stellen Realitäten her, die Sie dann wieder analysieren können. Wir sind Akteure der Geschichte, die andere Wirklichkeiten hervorbringen. Und euch allen bleibt nichts anderes übrig, als mit euren Analysen dem hinterherzulaufen, was wir tun."
Krieg gegen die Wahrheit
Der Artikel nennt am Anfang die gefakte Statistik, die Trump an seine Follower auf Twitter sandte, nach der 81 Prozent der Morde an Weißen durch Schwarze erfolgt seit. Tatsächlich, laut FBI, gehen 80 Prozent der Morde an Weißen auf Weiße zurück.
 

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After the Hungarian Prime Minister, Orbán, had paid a visit to the ailing Helmut Kohl at his private residence, Merkel publicly applauded his efforts to secure the European Union’s external borders – all the more so since the terrorist attacks in Germany in July now ruled out forever a reopening of the German or, for that matter, the European borders as in the fall of 2015. As a result of all this, the Dublin regime is now a wreck, with a Hungarian referendum on European immigration quotas coming up in the fall, and so too is Schengen, as the Scandinavian countries continue actively to police their borders. Moreover, the German government and its extended machinery in Brussels have lost all authority over member countries’ refugee policies, as a result of which these are now effectively re-nationalised. Also, Article 50 negotiations with Britain are coming up, with an uncertain outcome; Germany will have to find more conventional ways to compensate for its low birthrate; and public attention is returning to the unsolvable problems of the European Monetary Union (EMU), with Italian banks having to be ‘rescued’ next and Greece, inevitably, waiting for another round of tough love.

Not everything that Germany has Europe adopt as European policy is taken seriously by other EU countries, and today less than ever. To avoid publicly contradicting the German Chancellor, damaging her standing with her domestic public and inviting retaliation, European leaders keep silent while reserving for themselves the option to do their own thing by the time doing something will eventually become inevitable. Helping each other save face is the first and foremost obligation of membership in the club of European heads of government, far more important than the collective pursuit of jointly adopted policies, provided there are any.

Wolfgang Streeck (2016): Exploding Europe: Germany, the Refugees and the British Vote to Leave.
 

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"One piece of evidence they used to determine... I thought this is fascinating: Casio watches..."
"Well, it's kind of a little bit arbitrary, but anybody who was wearing that particular brand of Casio watch, which was handed out by Al-Qaida to its fighters, because it was used as a timer for setting of devices, so anybody who happened to have this very popular watch was picked up and a lot of them ended up in Guantanamo Bay."
CNN Newsroom


“Everybody’s drinking the Kool-Aid. You see conspiracies everywhere,” said the analyst. The intelligence unit was “picking up on one or two things and holding on to it tightly like it was gospel.”

That’s how it happened that, at Guantánamo, being captured with a cheap Casio watch on your wrist made you a terrorist.

[...]

Especially since a footnote in the very same matrix explained that “approximately one-third” of Guantánamo prisoners who were captured with that ubiquitous model of watch “have known connections to explosives.” Meaning two-thirds did not.

“They would take any tidbit of information and use that. It’s what the psychologists call confirmation bias,” said Fallon of the early flawed intelligence. “If you are predisposed that that person never leaves Guantánamo, you make judgments and conclusions on those facts based on that predisposition. We were looking for corroborated information, not just a tidbit. That’s why you do investigations, not just interrogations, to corroborate that information.”
http://www.miamiherald.com/news/nation-world/world/americas/guantanamo/article105037571.html
 

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Die Linke war in ihren Ursprüngen bei Marx eine antiautoritäre und antireligiöse Bewegung und bis heute kann man sich über den Papst lustig machen, wie man will.

Aber sobald es um den Islam geht, machen die Linken eine Klassenkampf-Geschichte daraus. Außerdem machen Sie aus de[n] Muslimen eine Ethnie, was nicht der Fall ist und versuchen, auch radikale Muslime in Schutz zu nehmen. Das ist mir unerklärlich. Sollten Sie als Deutscher das Christentum kritisieren, hat die Linke kein Problem damit, aber wenn ich als Moslem Mohammed kritisiere, unterstellen sie mir Islamophobie.

[...] Ich mache sie verantwortlich, dass ich in einer Situation, wo ich mit dem Tode bedroht bin, von der Politik umgangen werde, weil die Politiker nicht wollen, dass ich, wenn sie mit Saudi-Arabien, dem Iran und der Türkei Geschäfte machen, mit meiner Kritik ihren Handelspartnern die Laune verderbe.

Ich trete für die Religionsfreiheit ein, Kämpfe gegen Rassismus und Antisemitismus, beackere also eigentlich klassisch linke Ecken und unterscheide immer zwischen den Ideologien und den Menschen, aber für die Linken ist die Kritik an Mohammed gleichzusetzen mit einer Diffamierung der Muslime, was eine Ungeheuerlichkeit ist. Im Namen Mohammeds werden tagtäglich Menschen ermordet, wegen meiner Bücher musste noch kein Mensch sein Land verlassen, aber am Ende bin ich der Rassist. Die Linke ist mir in den Rücken gefallen und [ich] mache sie mitverantwortlich für die gegenwärtige Misere in diesem Land.

Ich nehme die Geschichte des Dritten Reiches sehr ernst, aber für mich ist die Konsequenz daraus nicht, dass man eine Minderheit mit Samthandschuhen anfassen sollte, sondern dass man nie wieder Unfreiheit und Bevormundung zulassen darf, egal aus welcher Ecke sie kommt. Ich werde als Rassist bezeichnet, wenn ich den Koran kritisiere, aber rassistisch ist doch eher der, der glaubt, dass Muslime nicht kritisiert werden dürfen, weil sie noch nicht so weit sind, auch nicht für sich selbst sprechen können und am Ende noch wohlmeinende Fürsprecher bräuchten.

Ich nenne das den Rassismus der gesenkten Erwartungshaltung. Das verstärkt den Opfer-Diskurs unter den Muslimen, verhindert kritische Debatten und schlägt linken Kämpfern in den islamischen Staaten und der arabischen Welt ins Gesicht, die unter Einsatz ihres Lebens für die Freiheit kämpfen. Aber die Linke kämpft hierzulande lieber für die Freiheit von Burkinis.

Alles aus:
Die Linke kämpft hierzulande lieber für die Freiheit von Burkinis" - Hamed Abdel-Samad über den Koran, den Islam und die deutsche Linke (Telepolis)
 

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Drei längere Zitate zu möglichen Implikationen der jüngsten US-Wahlen:

BILL MAHER: If there's a silver lining from this, for me personally, it's the two issues that I have been on the case of liberals for, and they've been booing me about this for years, and maybe they'll listen. One is political correctness. [...] You're outrageous with your politically correct bullshit and it does drive people away. And two, Islam. [...] There is a terrorist attack and Democrats reaction is: don't be mean to Muslims instead of how can we solve the problem of shit blowing up in America. And, you know, that's not a good way to get votes.

ANA MARIE COX: The problem with American politics, let's get this straight. The problem with American politics is we don't cater enough to white men?

BILL MAHER: No, I didn't say that.

ANA MARIE COX: You did, actually. You literally did. You literally did, actually!

BILL MAHER: No, no.

TRAE CROWDER: You're right, I think. You're 100% right about that. But do you want to be right or do you want to fucking win? They won. You have to stop ignoring these people. You have to understand them and speak to them.

BILL MAHER: Democrats have become to a lot of Americans a boutique party of fake outrage and social engineering and they're not entirely wrong about that.
Real Time With Bill Maher, 11.11.2016


396 000 Dollar haben amerikanische Journalisten gemäss einer Studie des Center for Public Integrity, eines unabhängigen Thinktanks, in ­dieser Präsidentschaftswahl gespendet: Davon gingen 382 000 Dollar an Hillary Clinton, das ­entspricht 96 Prozent. [...]

Wenn es nur das wäre: Man hat sich geirrt, man darf sich irren. Härter und unangenehmer aber ist die Einsicht, der sich kein Journalist verschliessen kann: Wir haben keinen Einfluss – oder besser: Wir haben Einfluss, alle vernehmen uns, doch niemand glaubt, was er hört. [...]

Eine vorläufige Erklärung. Die 96 Prozent in Amerika für Hillary Clinton deuten es an: Wir Journalisten sind uns zu einig. Der Wettbewerb der Meinungen und das Ringen um das beste Argument, weltanschauliche Differenzen, und zwar echte, tiefe, die wehtun, wenn man sie anspricht, sowie parteipolitisch geprägte unterschiedliche Empfindlichkeiten – sie kommen fast nicht mehr vor in unserem Milieu. [...]

Die Folge davon – und das ist das Problem, nicht die inhaltlichen Vorlieben an sich –, man erkennt die Welt nicht mehr, wie sie ist. Wer sich in einer Sekte aufhält, sieht sich dauernd von Gleichgesinnten darin bestätigt, dass zwei plus zwei fünf ergibt. Es sind die Blinden, die andere Blinde danach fragen, ob die Sonne scheint. [...]

Dass man mich nicht missversteht: Es geht nicht um Immigration an sich, auch nicht um Trump noch um den Brexit, die EU oder die Frage, inwiefern der Klimawandel uns zerstört, über all diese Gegenstände darf und kann man geteilter Meinung sein, sondern es geht um die Tatsache, dass ein Berufsstand, der in all diesen Fragen so einseitig Partei nimmt, sich selber abschafft, weil der Journalist nicht mehr darüber berichten kann, was die Welt bewegt und in ihr vorfällt, sondern nur mehr darüber schreibt, was ihn selber bewegt. Und das ist meistens eine kleine Welt.
Basler Zeitung: Ein Beruf schafft sich ab


Das Silicon Valley ist plötzlich auf der Verliererseite und sieht sein Selbstverständnis in Frage gestellt. Die Unternehmen dort schreiben sich auf die Fahnen, die Welt zu verbessern und „Moonshots“ zu wagen, also kühne Vorhaben wie einst die Mondlandung. Ihre Philosophie ist die Disruption, das Aufbrechen bestehender Strukturen, das alten Geschäftsmodellen die Basis raubt und Neues schafft. Aber genau dagegen haben sich viele Trump-Wähler gewandt. Sie sehen den Fortschritt, der im Silicon Valley propagiert wird, als Gefahr. Und ihre Sorgen sind nicht aus der Luft gegriffen. [...]

infografik-die-old-economy.jpg


Das Wahlergebnis ist für die amerikanische Technologieindustrie nicht nur eine mögliche Bedrohung, sondern es ist auch peinlich. Im Silicon Valley wird gerne über das Potential von Big Data und künstlicher Intelligenz gesprochen. Aber wo waren die Instrumente, die Trumps Wahlsieg hätten voraussagen können? Die Welt ist von dem Ergebnis kalt erwischt worden, die meisten Prognosen wiesen auf einen klaren Erfolg von Clinton hin. [...]

Die Branche musste auch zusehen, wie ihre eigenen Produkte gegen sie verwendet wurden. Facebook wurde in den vergangenen Tagen vorgeworfen, für den Wahlausgang mitverantwortlich zu sein, unter anderem weil hier viele Falschmeldungen verbreitet wurden, etwa dass der Papst für Trump sei.

FAZ: Entmachtung des Silicon Valley - Tal der Tränen
 

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How are we losing these elections? Something is fundamentally wrong and what I'm trying to do right now is bring about structural changes in the Democratic Party so it becomes a grassroots party.
Bernie Sanders


“You know, if people really want to in the press would like to call Donald Trump a racist, you might want to stop on that one and spend a little time on [Steve] Bannon,” Beck said on his radio broadcast Monday.

“Bannon has a clear tie to white nationalists — clear tie,” Beck added of the former Breitbart News executive and Trump campaign CEO. "He’s built Breitbart as a platform for the alt-right.

“He’s on record saying that. He’s on record defining the alt-right. He knows what it is. He’s a guy that wants to tear this system down and wants to replace it with a new system.”

Beck said Bannon’s role in Trump’s future administration should inspire fear about the pair’s intentions for America.

“He’s a nightmare,” Beck said of Bannon. "And he’s the chief adviser to the president of the United States now.

“He is a frightening — no, no, no, he is a terrifying man, terrifying man. ... It speaks volumes.”

Glenn Beck, nach verrückten Right-Wing-Anti-Obama-Auftritten in seiner TV-Show vor einiger Zeit (er unterstellte Obama u.a. Rassismus und "tief sitzenden Hass"), inzwischen geläutert, warnt vor Bannon.
 

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Angela Merkel werde nach dem Wahlsieg Donald Trumps praktisch genötigt, als "Anführerin" des Westens zu agieren, jammerte Die Zeit auf ihrer Internetpräsenz. Die New York Times (NYT) habe Merkel als die "letzte Verteidigerin des liberalen Westens" bezeichnet. Merkel müsse den Westen führen, hieße es in vielen Kommentaren "dies- und jenseits des Atlantiks", wobei es eher darum gehen müsste, [den] Westen zu "retten".

Ganz ähnlich betitelte Spiegel-Online den Abschiedsbesuch des scheidenden US-Präsidenten bei Angela Merkel, der als ein Treffen der "Verteidiger der freien Welt" bezeichnet wurde. [...] Die Visite Obamas in Berlin soll als eine Art Wachübergabe inszeniert werden. Die abgetakelte Hegemonialmacht USA übergibt die Rolle des westlichen Weltpolizisten ausgerechnet an die Bundesrepublik. [...]

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sprach sich explizit dafür aus, sich von den USA zu "emanzipieren". Man könne seine Stärke nicht mehr von den USA "ableiten" und müsse eigene militärische Interventionsstreitkräfte aufbauen: "Wenn Europa auf dem Feld der Sicherheits- und Verteidigungspolitik relevant sein will, muss es sich besser organisieren und militärisch enger verzahnen".
Gestern Europa und morgen die ganze Welt? Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten verführt Deutschlands Funktionseliten dazu, globale Führungsansprüche anzumelden


"Hillary Clinton war nicht die "falsche Kandidatin". Sie wurde zur falschen gemacht. Von Bernie Sanders Sanders – nicht indem er gegen sie antrat, sondern durch die Art, wie er sie gegenüber seinen jungen Anhängern vertrat."
DIE ZEIT
 

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