Politik für Deutschland

citriatus

Meister
Registriert
3. Mai 2003
Beiträge
210
Guglhupf schrieb:
citriatus schrieb:
Es ist sogar umstritten, wann Hitler sich endgültig entschlossen hat, alle Juden Europas zu ermorden.
Es ist nicht nur umstritten, wann er das getan, sondern es ist auch umstritten, ob und wo er das überhaupt jemals konkret angeordnet hat.
Es ist nicht umstritten, daß Hitler die “Endlösung“ angeordnet hat & von ihr wußte - außer bei David Irving & co, was auch in dem Prozeß gegen Herrn Irving bestätigt wurde.
Zu dem Prozeß & den Gerichtsgutachten:
http://www.david-irving.de/
Bücher:
Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl. Hitler und der Weg zur Endlösung, München, 2001.
Gerald Fleming: Hitler und die Endlösung. “Es ist des Führers Wunsch...“, Franfurt a.M. - Berlin, 1987.
Wenn Du schreibst, "endgültig", setzt dies ja verschiedene Anlässe voraus, aus denen diese Absichten hervorgingen. Diese sind mir unbekannt, was zugegebenermaßen womöglich in "weiser" Vorausicht Hitler´s so ist.
Aber wenn Du dies so behauptest, stellt mich das quasi als Idioten dar, da, wenn es solche Anordnungen zum Genozid wirklich gegeben hätte, es natürlich keine Frage wäre, daß man sich dagegen auflehnt, wie Du es einforderst.
ich will Dich nicht als Idioten darstellen & hoffe, daß ich das nicht mache. Wenn ja, entschuldigung.
Was ich gemeint habe:
Zum einen Strukturalisten vs. Intentionalisten:
Strukturalisten sehen keine unbedingte Verbindung zwischen der NS-Ideologie & den politischen Entscheidungen, also keinen grundsätzlich festgelegten Plan dem die NS-Politik folgte. Für sie war das NS-System weitgehend chaotisch & wichtige Entscheidungen ergaben sich oft aus dem Druck verschiedener Instanzen, ohne eine zentrale Planung oder Weisung von oben.
Bsp: Götz Aly: “Endlösung“. Völkerverschiebung und der Mord an den Juden.
Die Intentionalisten sehen eine direkte Verbindung zwischen NS-Ideologie & Politik. Grundsätzlich festgelegte anfängliche Ziele wurden nach und nach systematisch umgesetzt.
Bsp. Gerald Fleming

Zum anderen die Frage, wann im Jahre 1941 Hitler die “Endlösung“ angeordnet hat.
 

citriatus

Meister
Registriert
3. Mai 2003
Beiträge
210
Guglhupf schrieb:
Kannst du eine Quelle für diese recht konkreten 26% nennen ? Dieser Anteil wäre in der Tat niederschmetternd.
Das steht in: Karl-Heinz Reuband: Zwischen Ignoranz, Wissen und Nicht-glauben-wollen, in: Beate Kosmala /Claudia Schoppmann (Hrsg.): Überleben im Untergrund. Hilfe für Juden in Deutschland 1941 -1945, Berlin 2002, S. 45.
Ich möchte aber betonen, daß der Wert nicht unbedingt “wahr“ ist. Bei der Umfrage haben bestimmt manche gelogen oder sich falsch erinnert.
 

Guglhupf

Meister
Registriert
1. August 2003
Beiträge
127
citriatus schrieb:
Guglhupf schrieb:
citriatus schrieb:
Es ist sogar umstritten, wann Hitler sich endgültig entschlossen hat, alle Juden Europas zu ermorden.
Es ist nicht nur umstritten, wann er das getan, sondern es ist auch umstritten, ob und wo er das überhaupt jemals konkret angeordnet hat.
Es ist nicht umstritten, daß Hitler die “Endlösung“ angeordnet hat & von ihr wußte - außer bei David Irving & co, was auch in dem Prozeß gegen Herrn Irving bestätigt wurde.

WIE wurde das bestätigt, woran Historiker schon lange knabbern ?
Du hast zwar viel geschrieben, aber eine Aussage oder gar Anordnung Hitlers zur geplanten Judenvernichtung kann ich nirgends sehen. Bitte empfehle mir jetzt nicht Bücher, sondern zitiere Hitler so, daß man an dieser Aussage einen geplanten Genozid erkennen kann. Denn das ist es ja, was Du von den Deutschen im Dritten Reich erwartetst; daß sie hätten zwischen den Zeilen lesen müssen und Hitler anders interpretieren, als es in seiner Absicht lag.
Nicht mal in "Mein Kampf" schreibt er von Judenvernichtung (auch wenn Fantom das sicher anders sieht). Aber Du weißt sicher, warum Du "Mein Kampf" nicht ins Feld führst.
Nebenbei: "Mein Kampf" war keine Pflichtlektüre für die Deutschen und war ausserdem auch dem Rest der Welt zugänglich. Trotzdem wurde Hitler jahrelang in aller Welt gefeiert.
 

Wiesengrund

Meister
Registriert
26. Juni 2003
Beiträge
198
Guglhupf schrieb:
Wiesengrund schrieb:
Ansonsten ist es ziemlich blöde, wenn Du Eichmann oder Höß zuviel abnimmst. Wenn man sich zb die Eichmannverhöre mal durchliest könnte man fast auf den Gedanken kommen, daß das schlimmste war, was er getan hat, eine Ohrfeige (an einen Wiener Judenrat?) zu geben.

Und der Höss hat unter schwerer Folter 3 Millionen Auschwitzopfer "gestanden". Von solchen Aussagen ist wirklich nicht viel zu halten.

sprach der Revisionist und setzte sich...

Aber Du hast recht. Es war nur eine Million Menschen, die die Deutschen in Auschwitz getötet haben. Fühlst Du dich besser?
 

Guglhupf

Meister
Registriert
1. August 2003
Beiträge
127
Wiesengrund schrieb:
Guglhupf schrieb:
Wiesengrund schrieb:
Ansonsten ist es ziemlich blöde, wenn Du Eichmann oder Höß zuviel abnimmst. Wenn man sich zb die Eichmannverhöre mal durchliest könnte man fast auf den Gedanken kommen, daß das schlimmste war, was er getan hat, eine Ohrfeige (an einen Wiener Judenrat?) zu geben.

Und der Höss hat unter schwerer Folter 3 Millionen Auschwitzopfer "gestanden". Von solchen Aussagen ist wirklich nicht viel zu halten.

sprach der Revisionist und setzte sich...

Aber Du hast recht. Es war nur eine Million Menschen, die die Deutschen in Auschwitz getötet haben. Fühlst Du dich besser?

Schwacher Konter :(
 

citriatus

Meister
Registriert
3. Mai 2003
Beiträge
210
Woppadaq schrieb:
Vor Kriegsende !!
Und reicht aus für was bitte ?
Wenn Kollektivschuld nicht deine Sache ist, wie darf ich das dann deuten ?
Wie Du von 26% haben nach eigener Aussage etwas gewußt, auf ?alle Dt. haben es gewußt & ausgeführt? kommst, muß ich nicht verstehen.

Nein, du must richtig lesen, was du geschrieben hast:

Ich würde sagen, es reicht aus, wenn sie wußten, daß Juden verfolgt & massenweise ermordet wurden.
Da steht nicht, daß sie es alle wußten. Da steht: wenn. Dh. wenn jmd. von Verfolgung / Ermordung wußte ohne konkrete Details wie zBsp. die Zahl der VL zu kennen, dann würde ich sagen, ist das ausreichend.
Jetzt kannst du mal wirklich Bücher benennen !!
Robert Gellately: Backing Hitler. Consent & Coersion in Nazi Germany. New York, 2001. (Gibt es auch auf dt.)
Eric Johnson: Nazi Terror. The Gestapo, Jews and Ordinary Germans, London, 1999.
Gerhard Paul/Klaus Michael Mallmann (Hrsg.):Die Gestapo - Mythos und Realität, Darmstadt, 1995.
Immerhin beweist du mir damit, daß du nicht weißt, was es heißt, in einer Diktatur zu leben !!
Und diejenigen, die nicht mitgemacht oder weggesehen haben, wußten das offensichtlich auch nicht.
Genausowenig wie diejenigen, die heute noch oder wieder von den “guten Seiten“ des NS schwärmen.
 

Wiesengrund

Meister
Registriert
26. Juni 2003
Beiträge
198
Guglhupf schrieb:

Spielst Du ein Spiel?

Nochmal:
Die Deutschen haben in Auschwitz drei Millionen Menschen ermordet => falsche Aussage.
Die Deutschen haben in Auschwitz eine Millionen Menschen ermordet => richtige Aussage.
 

Guglhupf

Meister
Registriert
1. August 2003
Beiträge
127
Wiesengrund schrieb:
Guglhupf schrieb:

Spielst Du ein Spiel?

Nochmal:
Die Deutschen haben in Auschwitz drei Millionen Menschen ermordet => falsche Aussage.
Die Deutschen haben in Auschwitz eine Millionen Menschen ermordet => richtige Aussage.

Hab´ich verstanden. Wobei auch letztere Zahl nicht unumstritten ist. (siehe geschlossenen Thread "Michael Moore..")
Ich vermute mal, Höss hat 3 Millionen bewusst genannt, um späteren Revisionisten in die Hände zu spielen.
Ich wollte nur deutlich machen, daß es mit "Zeugenaussagen" eben nicht immer so einfach ist. Ich habe Dich lediglich bestätigt.

Grüße
Guglhupf
 

citriatus

Meister
Registriert
3. Mai 2003
Beiträge
210
Lazarus schrieb:
.............Sie unterstützten, wie viele andere US-Investoren auch, die deutschen Nazis nicht heimlich, sondern ganz offen.
Der deutsche US-Botschafter William E. Dodd teilte 1937 einem Reporter der "New York Times" mit:

"eine Clique US-Industrieller ist daran interessiert uns einen faschistischen Staat zu bringen, um unsere demokratische Regierung zu unterwandern und sie arbeitet eng mit den faschistischen Regimen in Deutschland und Italien zusammen.

Ich hatte viele Gelegenheiten auf meinem Posten in Berlin, um Augenzeuge zu werden, wie nah einige der führenden amerikanischen Familien dem Naziregime stehen..."

Schon Anfang der 30er Jahre, vor der Machtübernahme Hitlers, hatte die US-Botschaft in Deutschland, Washington Fragen nach dem finanziellen Hintergrund von Hitlers recht aufwendigem Wahlkampf und zu der Bewaffnung seiner Privatarmee von 300.000 Braunhemden gestellt. Mitarbeitern war aufgefallen, dass die SA mit Waffen aus amerikanischer Produktion ausgestattet war.
Auch der deutsche Stahlmagnat Fritz Thyssen hat später zugegeben, seit 1930 in das Hitler-Projekt investiert zu haben.................

Richtig, wenn der “deutsche US-Botschafter William E. Dodd“ das 1937 einem Reporter sagt, muß es selbstverständlich stimmen. Denn der US-Botschafter war ja dabei & hatte freien Zugang zu Hitlers Bankunterlagen.
Abgesehen davon sagen US-Botschafter immer die Wahrheit, nichts als die Wahrheit,sind immer objektiv & verstehen auch nie was falsch.
Wenn da ein Ian Kershaw was anderes erzählt, dann ist das egal. Der ist nämlich nicht US-Botschafter, sondern nur Historiker & war auch nicht dabei. hmpf.
Hat sich hier schon mal jmd. überlegt, wieviel Kohle Hitler mit seinem Bestseller “Mein Kampf“ gemacht hat?
 

sillyLilly

Ehrenmitglied
Registriert
14. September 2002
Beiträge
4.158
Ich will einfach nicht glauben, daß Deutschland ein Land voller Unmenschen ist. Auch nicht war. Und das geht vielen Menschen so.

Ich glaube, keiner von denen die hier mitdiskutieren, ist der Ansicht ,daß Deutschland ein Land voller Unmenschen ist oder war. Zumindest habe ich in dieser Diskussion keinen derartigen Vorwurf gelesen.
Ich glaube, das ist ein Punkt in dem wir uns alle einig sind, oder ?

Gerade das ganz normale Menschen, wie du und ich und er und sie .... bereit waren, wegzuschauen oder es direkt und indirekt zu unterstützen, ist doch eine erschreckende Erkenntnis. Diese Erkenntnis ist der Grund für die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ...
Ich sehe darin keinen Masochismus ... sondern Prävention.

Namaste
Lilly
 

Guglhupf

Meister
Registriert
1. August 2003
Beiträge
127
citriatus schrieb:
Richtig, wenn der “deutsche US-Botschafter William E. Dodd“ das 1937 einem Reporter sagt, muß es selbstverständlich stimmen. Denn der US-Botschafter war ja dabei & hatte freien Zugang zu Hitlers Bankunterlagen.

Dann kannst Du uns sicher auch das Motiv verraten, was Dodd zu dieser "Lüge" veranlasst hat.
Und zum Rest kann ich nur sagen, daß ich es anmaßend von Dir finde, wie Du die Aussage eines derart einflussreichen Diplomaten (der ganz sicher mehr Insiderwissen als ein Kershaw oder Du oder ich hatte) so lächerlich machst, ohne zu erklären, weshalb. Ich finde es nämlich schon sehr aufschlussreich, was der Mann 2 Jahre vor Kriegsausbruch zu sagen hat.

Licht&Liebe
Guglhupf
 

citriatus

Meister
Registriert
3. Mai 2003
Beiträge
210
Woppadaq schrieb:
Mir gefällt die Schuldfrage einfach nicht. Die Schuldfrage definiert, wen wir als nächstes mit unseren faulen Eiern bewerfen dürfen. Da wir es diesmal selbst sind, bewerfen wir halt uns selber. Und das tun wir mit einer derartigen Intensität, daß man fast schon von Masochismus reden kann.
Zu klären, wer die Verantwortung für die Shoah trägt, dient doch nicht dazu, daß man dann jmd. mit faulen Eiern bewerfen kann. Das will doch auch niemand.
Natürlich sind wir, das deutsche Volk, Schuld am Holocaust.
Und nein, nicht “wir, das Dt. Volk“ sind schuld an der Shoah. Das waren nur die Dt., die sie ausgeführt oder andere dabei unterstützt haben etc..
“wir, das dt. Volk“ sind nämlich kein homogenes Kollektiv, sondern lauter Individuen. Zu dem “wir, das dt. Volk“ gehören auch die jüd. Dt., die damals verfolgt wurden. Und die sind nicht schuld. Genausowenig wie ihre Helfer oder die Emigranten oder Widerständler. Genausowenig wie diejenigen, die damals zu jung waren, um etwas zu begreifen & etwas dagegen machen zu können. Usw.
Daraus ergibt sich aber die Verantwortung, derartiges nicht noch einmal zuzulassen, also die richtigen Schlüsse draus zu ziehen. Das deutsche Volk hätte - das versucht ihr mir die ganze Zeit zu beweisen - andere Möglichkeiten gehabt. Es hat sich aber damals für Hitler entschieden. Warum ?
Das ist richtig:“Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei“. Wenn man aber die richtigen Schlüsse ziehen will, dann hilft es nicht, sich der Realität zu verweigern & alles auszublenden, was einem nicht gefällt.
Für das Warum gibt es verschiedene Erklärungen - wie gesagt handelt es sich um Individuuen, die aus ganz verschiedenen Gründen für den NS gewesen sein konnten oder zumindest nicht dagegen.
Das Buch “Ganz normale Männer“ von Christopher Browning wurde bereits erwähnt.
Allgm.: außenpolit. “Erfolge“ Hitlers, das Gefühl, daß er Kriminalität & Arbeitslosigkeit beendet, Profitgier, die eigene Karriere, Gleichgültigkeit gegenüber den Verfolgten oder (weniger) Haß auf sie, etc.
Es ist ein Mißverständnis, zu glauben, daß sich der NS-Terror gegen alle gerichtet hat. Er richtete sich gegen bestimmte Minderheiten, die bei der Mehrheit ohnehin unbeliebt waren.
Ihr sagt heute, 70 Jahre nach der Machtergreifung Hitlers, die Deutschen hätten so vieles anders machen können. Wenn es so einfach ist, wie ihr es immer behauptet, warum zum Deibel haben es die Deutschen dann nicht gemacht ????
S.o. Aber Dt. haben das auch anders gemacht, es waren nur leider viel zu wenige. Und niemand sagt, daß es immer einfach war. Aber es war möglich & es war nicht unbedingt lebensgefährlich.
Ich will einfach nicht glauben, daß Deutschland ein Land voller Unmenschen ist. Auch nicht war. Und das geht vielen Menschen so.
Mir gefällt das auch nicht. Aber es ändert nichts daran, wenn ich so tue, als wäre es anders gewesen. Und wie gesagt hat es auch Dt. gegeben, die keine Unmenschen waren.

Zu den “Geschichten“: Nicht alles glauben, was NS-Leute erzählen oder “überliefert“ wird.
 

semball

Erleuchteter
Registriert
26. Mai 2002
Beiträge
1.685
Fantom schrieb:
i
@semball
eben hieß es noch "keiner wußte etwas über die kzs". jetzt heißt es "keiner wußte etwas über die vernichtungslager".
beides ist falsch!
beide lager wurden versorgt und das auch von zivilen einrichtungen. die deutschen wußten, was im GG vor sich geht!!
ich vermute, ihr wart noch nicht in auschwitz oder majdanek. ich war da und NIEMAND kann mir erzählen, dass die menschen es nicht mitbekommen haben, landgüter und städte lagen sehr nahe an den riesigen anlagen.
oder waren alle deutschen dort taubstumm??

Weißt du was interessant ist?
Die Vernichtungslager waren in POLEN!
Daher dürfte es herzlich wenige Deutsche dort gegeben haben die evtl. taubstumm waren.
 

Wiesengrund

Meister
Registriert
26. Juni 2003
Beiträge
198
Guglhupf schrieb:
citriatus schrieb:
Richtig, wenn der “deutsche US-Botschafter William E. Dodd“ das 1937 einem Reporter sagt, muß es selbstverständlich stimmen. Denn der US-Botschafter war ja dabei & hatte freien Zugang zu Hitlers Bankunterlagen.

Dann kannst Du uns sicher auch das Motiv verraten, was Dodd zu dieser "Lüge" veranlasst hat.

Guglhupf, Du weißt doch wie vorsichtig man mit Zeugenaussagen "aus dieser Zeit" sein muß.

Guglhupf schrieb:
Und zum Rest kann ich nur sagen, daß ich es anmaßend von Dir finde, wie Du die Aussage eines derart einflussreichen Diplomaten (der ganz sicher mehr Insiderwissen als ein Kershaw oder Du oder ich hatte) so lächerlich machst, ohne zu erklären, weshalb. Ich finde es nämlich schon sehr aufschlussreich, was der Mann 2 Jahre vor Kriegsausbruch zu sagen hat.

offtopic
Hihi. Dann findest Du wahrscheinlich auch fast alle User dieses Forums anmaßend, weil sie dem derart eiinflußreichen Insider Powell nicht glauben, daß der Irak Massenvernichtungswaffen besessen hat. Hihi.
 

citriatus

Meister
Registriert
3. Mai 2003
Beiträge
210
Guglhupf schrieb:
citriatus schrieb:
Es ist nicht umstritten, daß Hitler die “Endlösung“ angeordnet hat & von ihr wußte - außer bei David Irving & co, was auch in dem Prozeß gegen Herrn Irving bestätigt wurde.
WIE wurde das bestätigt, woran Historiker schon lange knabbern ?
Willst Du jetzt einen kurzen Abriß über die Arbeitsweise des Geschichtswissenschaftlers?
Nochmal den link zu dem Irving-Prozeß:
http://www.david-irving.de/gutachten.html
Ansonsten kannst Du gerne selbst suchen.
Du hast zwar viel geschrieben, aber eine Aussage oder gar Anordnung Hitlers zur geplanten Judenvernichtung kann ich nirgends sehen.
Das liegt wahrscheinlich daran, daß ich nicht Hitler bin.
Bitte empfehle mir jetzt nicht Bücher, sondern zitiere Hitler so, daß man an dieser Aussage einen geplanten Genozid erkennen kann. Denn das ist es ja, was Du von den Deutschen im Dritten Reich erwartetst; daß sie hätten zwischen den Zeilen lesen müssen und Hitler anders interpretieren, als es in seiner Absicht lag.
Was meinst Du mit: anders als es in seiner Absicht lag? Er hat gesagt, daß er die europ. “Juden ausrotten“ will & das dann gemacht. Was will man da mißverstehen?
Hitler im Gespräch mit Joseph Hell, 1922:
“Wenn ich einmal wirklich an der Macht bin, dann wird die Vernichtung der Juden meine erste und wichtigste Aufgabe sein. Sobald ich an der Macht bin, werde ich zum Beispiel in München auf dem Marienplatz Galgen neben Galgen aufstellen lassen und zwar soviele als es der Verkehr zuläßt. Dann werden die Juden gehängt, einer wie der andere, und sie bleiben da solange hängen, bis sie stinken. So lange bleiben sie hängen, als es nach den grundsätzen der Hygiene überhaupt möglich ist. Sobald man sie abgeknüpft hat, kommen die nächsten daran und das geschieht solange, bis der letzte Jude in München ausgetilgt ist. Genauso wird in den anderen Städten verfahren, bis Deutschland vom letzten Juden gereinigt ist.“
Das ist doch recht unmißverständlich.
Josef Hell, Aufzeichnungen, 1922, S.5
Nicht mal in "Mein Kampf" schreibt er von Judenvernichtung (auch wenn Fantom das sicher anders sieht). Aber Du weißt sicher, warum Du "Mein Kampf" nicht ins Feld führst.
Lesen, statt aufregen:
citriatus schrieb:
Vor dem Angriff auf Polen hätten auf die kriegerischen Absichten Hitlers zBsp. hinweisen können: “Mein Kampf“, seine Sprache, SA & SS, Pogrome, die Aufrüstung & Militarisierung, der “Anschluß“ Österreichs, die Besatzung des Sudetenlandes & der Rest-Tschechoslowakei.
 

citriatus

Meister
Registriert
3. Mai 2003
Beiträge
210
semball schrieb:
Weißt du was interessant ist?
Die Vernichtungslager waren in POLEN!
Daher dürfte es herzlich wenige Deutsche dort gegeben haben die evtl. taubstumm waren.
Das mag Dich verwundern, aber als die Vl gebaut wurden, war Polen kein unabhängiger Staat mehr. Ein Teil der von Dt. besetzten Gebiete wurde als “eingeliederte Ostgebiete“ zu dt. Reichsgebiet; der verbleibende Teil wurde zum Generalgouvernement erklärt.
Das GG hatte eine dt. Zivilverwaltung.
Um das nochmal zu betonen: Juden wurden nicht nur in den VL ermordet. Die Einsatzgruppen folgten in den annektierten & besetzten Gebieten der einmarschierenden Wehrmacht & erschossen Juden, Sinti, Roma, etc. Die Wehrmacht durfte bei den Exekutionen helfen.
Dt. waren also genug da.
Ach ja, taubstumm waren die wahrscheinlich nicht. Als Taubstummer wurde man nämlich “euthanasiert“. Zumindest, wenn die Taubheit “erblich“ war.
 

penta

Meister
Registriert
24. Februar 2003
Beiträge
292
@ citriatus

weist du du hast aus dieser diskussion ein politikum gemacht.
eigentlich ging es um politik für deutschland.
deine ewigen verreisungen und halbzitate sind eigentlich unerträglich.
du unterstellst jedem der nicht deine meinung teilt er sei ewig gestrig.
aber hast du schonmal daran gedacht das freiheit auch die freiheit des andersdenkenden ist?
ich würde dich bitten doch etwas mehr breite in dein meinungsspektrum zu zulassen. nur dann wirst du die sichtweise der anderen auch verstehen,

herzlichst penta
 

sillyLilly

Ehrenmitglied
Registriert
14. September 2002
Beiträge
4.158
weist du du hast aus dieser diskussion ein politikum gemacht.
eigentlich ging es um politik für deutschland.
Citriatus hat daraus ein Politikum gemacht?
Na ich weiß nicht .... er/sie hat ja nicht alleine mit sich selber diskutiert sondern reagiert. Wieso schiebst du jemandem etwas in die Schuhe, was sich im Diskussionsverlauf ergeben hat, aus den Fragen und Behauptungen, die hin und her geworfen wurden.

Er/sie hat wenig Meinung vertreten, sondern überwiegend historisches Wissen mitgeteilt und eine ganze menge Quellen gebracht.

Namaste
Lilly
 

sillyLilly

Ehrenmitglied
Registriert
14. September 2002
Beiträge
4.158
Zur Erinnerung ... hier ein paar Stellen aus dem Anfangsposting:

Diese Vergangenheit darf man nicht kritisch hinterfragen, sie nicht auf positive Aspekte hin durchleuchten, egal für wie dünn gesät man sie von Beginn an – fast schon entschuldigend – einstuft. Es reicht den Nachkommen der Opfer deutscher Verbrechen, wie sie von vielen – nein, von allen – Ländern ausgingen, und ebenso denen, die ihren Nutzen aus einem eingeübten Reflex der Nachkommen der von ihnen zu Tätern pauschalisierten Deutschen, wenn die simple Gleichung „Deutsche = böse Nazis = Büßer bis in alle Ewigkeit“ von eben diesen Deutschen anerkannt und gelebt wird.

Diese Vorgehensweise innerhalb der deutschen Politik im weitesten Sinne, und ich spreche damit allerlei „Opfer“-Verbände, wie den Zentralrat der Juden, der Zigeuner, von Zwangsarbeitern, etc. etc., an, untergräbt das, was uns allen als wertvoll gelten sollte, nämlich die demokratische Ordnung. Kleine Minderheiten setzen sich wider der Vernunft, unter Zuhilfenahme des erhobenen Zeigefingers und jammernden Wehklagens, gegen das Wohl der Allgemeinheit, zu welcher sie nach außen hin gehören wollen, von der sie sich innerlich und durch ihr Auftreten allerdings vehement abgrenzen, durch.


Ich denke, daß der Titel "Politik für Deutschland" vielleicht für einige Threadneueinsteiger etwas irreführend sein mag.
Aber wer sich das Anfangsposting durchliest wird sehen, daß die Vergangenheitsthematik nicht erst im nachhinein hinzugedichtet wurde, sondern schon vom Threaderöffner, als Diskussionsbasis gewünscht war.
Denn sonst hätte er kaum mit diesen Worten den Thread eröffnet.
Die Gegenwart resultiert aus der Vergangenheit, die es zu bewältigen gilt.
Auf Deutschland lastet eine schwere Bürde. Damit meine ich nicht eine noch offene Schuld aus Verbrechen des Dritten Reiches, sondern die indoktrinierte „Pflicht“, mit gesenktem Haupte und gebetsmühlenartigen Bekundungen des Bedauerns reagieren zu müssen, wann immer „die Vergangenheit“ zum Gesprächsthema wird.

Namaste
Lilly
 

semball

Erleuchteter
Registriert
26. Mai 2002
Beiträge
1.685
citriatus schrieb:
semball schrieb:
Weißt du was interessant ist?
Die Vernichtungslager waren in POLEN!
Daher dürfte es herzlich wenige Deutsche dort gegeben haben die evtl. taubstumm waren.
Das mag Dich verwundern, aber als die Vl gebaut wurden, war Polen kein unabhängiger Staat mehr. Ein Teil der von Dt. besetzten Gebiete wurde als “eingeliederte Ostgebiete“ zu dt. Reichsgebiet; der verbleibende Teil wurde zum Generalgouvernement erklärt.
Das GG hatte eine dt. Zivilverwaltung.
Um das nochmal zu betonen: Juden wurden nicht nur in den VL ermordet. Die Einsatzgruppen folgten in den annektierten & besetzten Gebieten der einmarschierenden Wehrmacht & erschossen Juden, Sinti, Roma, etc. Die Wehrmacht durfte bei den Exekutionen helfen.
Dt. waren also genug da.
Ach ja, taubstumm waren die wahrscheinlich nicht. Als Taubstummer wurde man nämlich “euthanasiert“. Zumindest, wenn die Taubheit “erblich“ war.

Lass stecken, ich betrachte mich als Experte was das dritte Reich betrifft.
Das mit dem GG ist ja richtig, aber obwohl dem Reich zugeschlagen, hatte dieses Gebiet immer noch zu dieser Zeit eine überwiegend polnische Bevölkerung gehabt, die sog. Eindeutschung hatte noch gar nicht richtig begonnen. Von daher war mein Statement korrekt.

Übrigens:
Historisch (mal vorm 20 Jahrhundert gesehen) war Deutschland und ganz besonders nicht die Deutschen nicht für extremen Antisemitismus bekannt. Antijüdische Ausschreitungen brachten die Juden eher mit "wilden" Ostländern wie Rumänien oder der Ukraine in Verbindung. Die Litauer hatten übrigens nach dem deutschen Einmarsch begeistert mitgeholfen die ansässigen juden umzubringen.
 
Oben