Managergehälter

Sind die Managergehälter in Deutschland zu hoch?

  • Ja.

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  • Nein.

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  • Ist mir egal.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0

Shishachilla

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Na da kann ich nur sagen, zum Glück ist das Leben kein Wunschkonzert.
Was ist denn so schlimm daran, dass einige eben Glück haben und in eine reiche Familie geboren werden, was du hier gerade ansprichst? Die ham halt Glück gehabt, der Rest der Bevölkerung muss halt bissi härter reinkloppen!
Deshalb jetzt die Leute zu verurteilen die mit großem Einsatz (Millionenerbe) ihr Vermögen vervielfacht haben find ich Schwachsinn. Da tret ich mir doch lieber in den eigenen Arsch und versuch was ausm Leben zu machen. Alles andere is imho blödsinniges Stammtischgeschwafel, das kann ich mir Sonntag Morgens beim Frühschoppen anhören. :roll:
 

Winston_Smith

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Dieser verdiente u.a auch soviel Geld, weil seine Verkäufer(in) im Aldi so schlecht verdient.

Irgendwie finde ich keine Quelle, die diese These bestätigt. Soweit ich das überblicke, werden Aldi-Verkäufer oft übertariflich bezahlt.

oder wie die Milliarden vom Vater zum Sohne wechselt über viele Generationen schon.

Also ich bin da nicht neidisch drauf. Das Glück gönne ich jedem.

ws
 

Ein_Liberaler

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Gerade hatt die Diskussion richtig Niveau erreicht, und dann sowas. Den Abramowitsch, der sich als ehemaliger Apparatschik bei der Raubprivatisierung bereichert hat, mit den Aldis vergleichen, die sich selbst mit ehrlicher Arbeit ein Vermögen erworben haben, Millionen Menschen gute Ware für wenig Geld anbieten und ihre Verkäuferinnen zufällig weit besser bezahlen als branchenüblich.

Und ich möchte verdammt nochmal wissen, was eigentlich skandalös daran ist, zu erben. Mein Urgroßvater hat nicht sein Leben lang geschuftet, um den Hof abzuzahlen, damit er nach seinem Tod an den Staat fällt. Das wäre skandalös, und das wäre feudalistisch. Unser Vermögen ist heute kein Lehen mehr, das nach dem Tod heimfallen würde, sondern Eigentum.
 

IMplo

Großmeister
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Ich würde mich freuen, wenn es eine gerechtere Verteilung der Moneten gäbe. So Gleichnisse, wie: "Der Manager benutzt als Werkzeug das Unternehmen, der Facharbeiter nur die eine Drehbank" rechtfertigen in meinen Augen keine Millionenverdienste.

Jeder der beiden arbeitet 100% für die Firma, aber am Erfolg beteiligt ist nur der Manager! (Ausnahmen bestätigen die Regel)

Wenn also ein Manager mit der Streichung von 3000 Stellen in einem sehr guten Wirtschaftsjahr noch paar Mios extra herausholt, dann ist das in meinen Augen bestrafenswert und nicht etwa eine Begründung für 2-3 Mios extra-Anerkennung.

Ich habe selbst dank Sozialplan eine hochdotierte Stellung im Backbone eines Providers verloren, weil seine US-Aktionäre meinten, dass das Ganze nun, nachdem man das Unternehmen vom Start an mit aufgebaut hatte, auch mit nur 80% der aktuellen Belegschaft zu betreiben sei. Wirtschaftliche Notlage des Unternehmens? NEIN
Dividendenbegierde bei den Aktionären: JA
Verantwortungsbewußtsein (stichwort "soziale Verantwortung eines Unternehmers für seine abhängig beschäftigten): NEIN

Nur zur Info: Nachdem man dann 20% der alten Belegschaft herauswarf, wartete man ein Jahr, erfand neue Produkte und beschäftigt heute wieder fast genausoviele Mitarbeiter. Ich mußte also per Managementbeschluss gehen, laut Firmenpolitik werden EX-Mitarbeiter nicht wieder eingestellt (hab ich schriftlich), andere nehmen den Platz ein, machen haargenau dasselbe wie ich damals....Schaden entsteht dadurch der Volkswirtschaft, Sinn machte es nur für die Dividenden der Aktionäre, die, als Menschen, die offensichtlich Geld zum Spielen übrig haben, den Hals nicht voll genug bekommen konnten.

Raubtierkapitalismus eben.

LG
IMplo
 

Booth

Erleuchteter
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Aphorismus schrieb:
Booth schrieb:
ganz interessant wird es nun, wenn man die Zugangsqualifikationen mit denen vergleicht, die selber eine Firma aufbauten. Denn diese haben sehr oft keine einzige dieser Papier-Qualifikationen. Können den Job aber scheinbar genauso gut... hmmm... was sagt mir das nun über den Sinn dieser Qualifikationen...
Das sind Ausnahmeerscheinungen. Und in der Regel in Bereichen, die noch gar nicht vernünftig entwickelt waren, als diese Pioniere auf den Plan traten.
Ausnahmeerscheinungen?! Hm - kennst Du dazu Statistiken?! Wenn ich an Konzerne denke, dann sind die Gründer oft Leute gewesen, die insbesondere eine Produkt- oder Marketing-Idee hatten... und Du meinst, daß wären eher Ausnahmen?! Tja... da haben wir wohl wieder einen unterschiedlichen Eindruck.

Was ich sagen wollte und will: Meines Erachtens ist die "Qualifikation" zum Konzern-Manager keine, die man sich an einer Uni aneignen kann. Wäre aber interessant zu überlegen, welche Qualifikation ein Konzern-Lenker denn haben müsste... z.b. im Gegensatz zu einem Lenker einer kleineren mittelständischen Firma... oder zum mittleren Managment eines Konzerns?!
Die stellen heute Manager ein, obwohl sie selber als Nicht-Manager begonnen haben. Warum stellen sie Manager ein? Weil sie wissen, dass die das können, oder zumindest können sollten.
Och - gerade in den "frischen" Firmen ist es doch eine stärkere Mischung aus Eigengewächs und eingekauften Managern, die schon woanders Erfahrung gesammelt haben. Das ist meines Erachtens bei "älteren" Konzernen deutlich anders. Aber... auch das ist wieder meine Wahrnehmung. Du hast da sicher eine andere.

Booth schrieb:
dafür ist die Frage, wie der Manager-Markt aussieht, irrelevant
Was ein ziemlich netter Umstand für die Manager ist... ein Schelm, wer Böses dabei denkt :) - und genau diese Behauptung tätige ich ja die ganze Zeit. Der Markt ist irrelevant.
Du verstehst mich falsch. Irrelevant ist für die Frage, weshalb Manager mehr verdienen als Putzfrauen, wie es um den Manager-Markt steht.
Na klar IST die Frage real irrelevant. Ob sie es auch sein SOLLTE, ist eine andere Sache. Im Krieg isses auch irrelevant, ob der eigene Befehlshaber nun der Gute ist oder nicht... es wird geschossen, und gut ist.

Und Deine Vergleiche mit den Putzfrauen sind allmählich penetrant. Such Dir irgendeinen Linken, wenn Du diese Scheindebatte führen willst.

Natürlich verdient eine gut ausgebildete Person in einem kapitalistischen System üblicherweise mehr als eine schlecht ausgebildete Person, wenn der Markt für ausgebildete Personen kleiner ist. Ich vergleiche aber ständig gut ausgebildete mit anderen gut ausgebildeten... Du redest ja hier ständig davon, daß die Qualifikation für Konzern-Lenker bzw das obere Managment etwas wohl ziemlich seltenes wäre... ich sehe das schlicht anders.
Dass sie keine Konsequenzen fürchten müssen und trotz Versagens unverhältnismäßig hohe Abfindungen bekommen, ist ein Fehler, den die Unternehmen machen. Dass ich das doof finde, habe ich bereits geschrieben.
Es gibt andere Leute, die das als vollkommen richtig ansehen. Was sagst Du denen?! Vor allem - wieso ändert es sich denn Deiner Meinung nach nicht?
Halte ich für falsch gedacht. Wenn die Herkunft bestimmt, wer studiert, und wer den Job kriegt davon abhängt, wer studiert hat, dann hängt die Frage, ob du den Job kriegst, nur indirekt davon ab, wie deine Herkunft ist. Den Zusammenhang so vereinfachen zu wollen halte ich für irreleitend und tendenziös.
Global formuliert war es das... wenn man sich die USA anschaut, stimmt das - und ist insofern dort nicht tendenziös, als daß die Unis dort ja von der gehobenen Bürgerschicht finanziert werden - da ist schon ein direkter Zusammenhang zu sehen.

Hier in Deutschland ist interessanterweise ja eben nicht der Ort entscheidend, sondern tatsächlich die direkte Herkunft. Was auch gesagt wurde. Es hängt immer ein Stück weit von der Region ab, wie die Kaste derjenigen, die die Gehälter bestimmen, dafür sorgen, daß insbesondere der eigene Nachwuchs reinrutscht. Glücklicherweise weicht das seit rund 100-200 Jahren nach und nach auf. Aber dennoch sehe ich, daß dieses Prinzip nach wie vor sehr stark in der Welt so ist.

Booth schrieb:
Ronaldinho ist auch ersetzbar. Zum Beispiel durch Messi. Warum beide soviel verdienen?
Weil diese Personen Marken sind. Nichts weiter.
Komplett falsch. Marken lassen sich auch ersetzen.
Aua... was soll ich noch dazu sagen. Das widersprich so ziemlich allem, was ich diversen BWL-Publikationen entnommen habe. Grundsätzlich ist die Aussage nichtmal falsch. Nur ist der "Ersatz" einer Marke im Zweifelsfall unglaublich teuer. Schonmal überlegt, was manche Marken wert sind?! Gar nicht die Produkte?! Mitarbeiter kannst Du problemlos austauschen - das kost Dich ein paar Euro. Eine Marke ist manchmal mehrere MILLIARDEN wert. Zu glauben, daß sich so eine Marke mal eben schwuppdiwupp austauschen lässt... hehe... was soll ich sagen... zeigt mir, daß Du Dich mit Marketing entweder noch nicht sonderlich intensiv beschäftigt hast, oder Du einen Kerngedanken des Marketings nicht verinnerlicht hast.
Aber falsch ist es aus einem anderen Grund: Beide, Ronaldinho wie Messi, gehören schlichtweg zu den besten Fußballern der Welt. Von so guten Spielern gibt es weltweit nur sehr wenige.
Ja und?! Solche Leute gibts im Wasserball auch.
Das gleiche gilt für Anwärter auf Manager-Posten. Du guckst dir immer nur einen kompartmentalisierten Marktbereich an und ignorierst dabei den größeren Zusammenhang.
Der grössere Zusammenhang heisst also: Vergleiche Manager mit den Top-Fussballern und nicht mit den Top-Wasserballern?!
Für mich zeigt sich nur, daß die Mechanismen, die für die Gehälter sorgen überhaupt nicht miteinander vergleichbar sind. Im einen Fall gibt es ein Millionen- oder gar Milliarden-Publikum, was die angeblich besten Sportler sehen will - in Wirklichkeit wollen sie ne Show sehen. Aber es kommt aufs Publikum an.
Du glaubst, daß man hier einen "Leistungsgedanken" an den Tag legen könnte. Ich glaube das nicht. Aus meiner Sicht quält sich eine Turnerin x mal mehr, als ein Fussballer. Es geht nicht um Leistung, sondern um die Möglichkeit ein Produkt an ein Publikum zu verkaufen. Und dies geht dann am besten, wenn Du eine oder mehrere Marken in Deinem Team hast.

Diese Mechanismen haben meiner Meinung nach mit dem Management einer Firma herzlich wenig zu tun... da gibts kein Publikum. Wobei... in gewisser Weise auch... nämlich die Shareholder - die allerdings durch ein paar Fonds repräsentiert werden, denen wiederum Manager vorstehen :)
Es gibt insgesamt weniger Leute, die für Managerjobs in Frage kommen, als für andere Jobs.
Spezifiziere "andere Jobs". Meinst Du damit ALLE anderen Jobs?! Oder MANCHE anderen Jobs?! Oder was?!
Und damit meine ich nicht die Herkunft, sondern die nötigen Qualifikationen
Die... wie genau aussehen?!

Selfmade-Millionäre sind schön und gut, aber wen würdest du einstellen? Einen, der's studiert und schon in dem Bereich gearbeitet hat oder einen, der keinerlei Ausbildung oder Erfahrung hat, sich das aber trotzdem zutraut?
Den Job eines Senior-Technikers bekommt grundsätzlich jemand mit Erfahrung... Ausbildung ist da echt nicht mehr entscheidend, wenn der seinen Job 10, 15 oder gar 20 Jahre schon macht.

Ich kenne Leute, die auf dem papier eine sehr tolle Ausbildung haben, aber im Job nicht besonders gut sind - und umgekehrt. Wichtig ist eine große Erfahrung in einem Bereich. Und wenn jemand als junger Mann ein Unternehmen gründet, wird er automatisch zum Manager. Und wenn er das 20-30 Jahre lang macht, hat er eine große Erfahrung. Wie gut er diese Erfahrung dann einbringen kann, ist wieder eine andere Sache. Aber meine Überzeugung ist es, daß die Art der Ausbildung weit weniger wichtig ist, als üblicherweise behauptet. Ob ich in Harvard bin, oder in Bochum... ob ich BWL studiert habe, oder nur ne kaufmännische Ausbildung mit 3 Jahren Berufspraxis in Management-Umgebung. Wenn ich die Chance erhalte, einen Job zu machen, zeigt sich erst dann, wie gut ich ihn machen werde.

Und für einen Senior-Job sucht man sich nunmal keinen Anfänger. Nirgendwo. Aber für einen Trainee unbedingt einen Harvard-Fuzzi zu nehmen... ist manchmal sicher von Vorteil... manchmal aber vielleicht sogar auch von Nachteil.
Kombiniert man die Qualifikationen mit der höheren Verantwortung, dem höheren Gewinn (oder Verlust), den ein Manager für sein Unternehmen im Vergleich zu anderen Mitarbeitern erwirtschaftet und den anderen bereits genannten, weniger wichtigen Faktoren, ergibt sich ein Gesamtbild, das durchaus plausibel macht, weshalb ein Top-Manager eines multinationalen, mehrere Milliarden schweren Unternehmens erheblich mehr verdient als ein noch so gut geschulter Facharbeiter.
Da fehlte das wesentliche Wort "mir" - soll heissen: Es ist DIR plausibel. Ich habe meine Argumente vorgetragen und werde sie gleich nochmal am Ende kurz zusammenfassen.

Ich sehe nicht den geringsten Grund dafür, wieso so jemand das 20-200 fache eines guten Facharbeiters verdienen sollte. Null. Ach ja... doch... nämlich den, daß sie es selber bestimmen können.
Dass das ganze teilweise mit Klüngelei, Bevorzugung befreundeter Bonzenkinder, Unverhältnismäßigkeit etc. pp. einhergeht, ist sicher richtig, aber nicht der entscheidende Grund, weshalb ein Top-Manager mehrere Millionen im Jahr verdient
Nein - der grund ist, daß diese Leute in diesem Klüngel nunmal selber die Gehälter festsetzen. Daß geklüngelt wird, ist eigentlich überall "normal". Und daß diejenigen, die Gehälter definieren können, sich selber meist am besten da stehen lassen, wenn es irgendwie funktioniert, halte ich auch für normal. Daher verstehe ich gar nicht so sehr, daß so viele nach diesen Scheinargumenten greifen.
Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass ich dir das verständlich machen kann, weil du, imho ohne ziehende Gegenargumente zu bringen, für diese Argumentation nicht zugänglich bist.
Dito :)
Ist dein gutes Recht, auf deiner Meinung zu beharren, ebenso wie es mein gutes Recht ist, das dann für einen Fehler zu halten. Kann ich wunderbar mit leben, macht mich auch nicht sauer, nur falls das so rüberkommen sollte als ob. Imho sind die Positionen damit klar, für mich ist die Diskussion, so lange keine neuen Punkte kommen, somit beendet, womit ich dir aber nicht das Wort abschneiden, sondern lediglich signalisieren will, dass ich glaube, dass, wenn du mich jetzt nicht verstanden hast, es für mich keinen Sinn macht, weiterhin zu versuchen, mich dir gegenüber in dieser Debatte verständlich zu machen.
Ich habe Dich doch verstanden... und ich halte Deine Meinung schlicht für falsch.

Nochmal im einzelnen Deine Argumente - und ganz kurz meine Gegenargumente:

- Hohe Qualifikation haben - gibts in allen möglichen Bereichen, und zudem ist Qualifikation etwas, was man beileibe nicht nur an der Uni lernen kann... auch wenns viele glauben
- Hohe Verantwortung haben - dafür sollte man zahlen müssen, Entscheidungen treffen zu dürfen, ohne schlimme Konsequenzen erleiden zu müssen - oder anders formuliert
- Hohe Fähigkeiten haben - abgesehen davon, daß dies Managern gar nicht so selten abgesprochen wird... das müssen Leute in anderen Jobs auch haben
- Hohe Gewinnmöglichkeiten fürs Unternehmen - diese Möglichkeiten werden meines Erachtens erstens selten ausgeschöpft, sind noch seltener wirklich nachweisbar, und drittens sind die Gehälter davon ja völlig unabhängig

Tja... was bleibt da noch... ?! Keine Ahnung - aber für Dich sind die oben genannte Punkte Begründung genug... für mich sind sie eine Farce. Damit ist die Diskussion zwischen uns wohl wirklich an einem Punkt gelangt, wo sie kaum fortgesetzt werden muss.

gruß
Booth
 

Aphorismus

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Sehe ich ähnlich, ist wirklich sinnlos. Nur eines: Facharbeiter-Tätigkeiten, egal mit wieviel Erfahrung und in welchem Bereich, halte ich für weniger anspruchsvoll als Management-Aufgaben. Mit "weniger anspruchsvoll" meine ich intelektuell anspruchsvoll, gedanklich anspruchsvoll. Facharbeiter sind "Fach-Idioten", Manager denken im Idealfall ganzheitlich. (Ist natürlich jetzt idealisiert, um den Punkt rüber zu bringen.) Das eine ist ein gut abgerichteter Löwe, der vor dem Zirkuspublikum Faxen macht, das andere der Dompteur. Dass letztgenannte Tätigkeit höher bezahlt wird, finde ich richtiggehend beruhigend. Manch Löwe wird das anders sehen...
 

Ein_Liberaler

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Fährt der Dampfer ohne Heizer? Nein. Ohne Kapitän sehr wohl. Vorerst. Trotzdem bekommt der Kapitän mehr Heuer, weil er das ganze Schiff kommandiert und nicht nur einen Teilbereich. Weil er den Laden am Laufen hält.

Wenn der Kapitän versagt, springt entweder einer an seine Stelle, oder das Schiff ist verloren, weil nichts mehr koordiniert ist.

Ich habe sicher nicht den Einblick in das Management von Großkonzernen wie einige hier, aber ich habe sehr wohl eine Firma dabei beobachtet, wie sie den Bach runterging, weil der Herr Direktor zuviel Zeit mit dem Reitsport verbrachte und keinen Stellvertreter hatte, der die Koordination der einzelnen Abteilungen hätte übernehmen können. Ohne Dirigent funktionierte das Orchester nicht.
 

Aphorismus

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Genau an das Kapitänsbeispiel musste ich gestern auch denken, hatte ich nur gerade vergessen. Wie sagte Münte mal: "Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt's einen, der die Sache regelt."
 

Quakle

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Ich bin der Überzeugung das es gerechtfertigt ist jemanden 100 millionen Euro im Jahr zu zahlen, wenn er dafür auch die entsprechende Leistung bringt. Das ist aber sehr schwer zu beurteilen.

Außerdem verdienen sehr wenige Manager 100 Millionen €. Und der Verdienst richtet sich ja auch nach der Umsatzgröße des Unternehmens, sprich nach der Umsatzverantwortung. (Jedenfals indirekt, ein Unternehmen mit 100000 Umsatz = Jahr kann keine Gehälter in höhe von 1.000.000 € im Jahr zahlen)
 

Winston_Smith

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Wie sagte Münte mal: "Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt's einen, der die Sache regelt."

Das war der Guido.

Anmerkung: Durch die Zeit bei der Marine kenne ich einen Weckspruch der in die gleiche Richtung ging. Allerdings reimt es sich am Ende auf "Putzfrau" und "vögelt"... :wink:

ws
 

Ein_Liberaler

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Es gibt mehrere dieser Sprüche. Entweder auf "Waschfrau.. kennt" oder auf "der die Wache regelt", das scheint Westerwelle falsch verstanden zu haben.

Außerdem der Klassiker "Steht auf, ihr faulen Leiber, die Pier steht voller nackter Weiber!" mit dem traditionellen Kommentar "Er hat uns wieder angelogen, die sind ja alle angezogen."
 

Ein_Liberaler

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Back on topic!

So ist das durchschnittliche Mitarbeitergehalt im Verhältnis zum Vorstandsgehalt eines DAX-Unternehmens mit dem Faktor 44 zu multiplizieren, um auf die selbe Summe zu kommen. Beim mindestlohngeschützten Staatsunternehmen Deutsche Post beträgt dieser Faktor 87! Das Regionalmonopolgeschützte Staatsunternehmen RWE bietet schon mal Faktor 50. Selbst bei der turbokapitalistischen Deutschen Bank mit seinem bösen Vorstand Josef Ackermann beträgt der Faktor 'nur' 41. BMW floppt mit 38.

http://bodowuensch.blogspot.com/
 

Shishachilla

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Ähm, *anmerk* Vorstandsgehalt muss nicht gleich Managergehalt sein!
Der Vorstand arbeitet imho meist weniger als der Manager der den Betrieb am Laufen hält. Der Vorstand wird doch nur "interviewt" wenn es um Entscheidungen geht, der Manager plant diese aber bereits.
 

Shishachilla

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Ein Aufsichtsrat muss ja nicht existieren, ich spreche vom Vorstand.

Edit: gut, ok, bei den Beträgen von denen wir reden existiert mit Sicherheit ein Aufsichtsrat! :mrgreen:
 

Winston_Smith

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Also ich hatte den Eindruck, daß es vor allem um Vorstandsgehälter geht.

Ein Grundlegendes Problem der Diskussion. Eigentlich weiß keiner so genau, um was es geht. Ok, es geht um "die Manager". Aber wer genau gemeint ist, ist irgendwie nicht klar.

Es fliegen immer die gleichen 2-3 Namen durch den Raum und damit ist gut.

Wollen wir uns wirklich über die Gehälter von 3 Personen aufregen?

ws
 

IMplo

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Es geht hier im Kern um eine Unternehmenskultur, die den gewöhnlichen Arbeitnehmer nur als Nummer betrachtet, Arbeitsplätze schafft, die den Mitarbeiter möglichst leicht ersetzbar machen und niedrigste Löhne ermöglichen. Wenn der Manager oben genanntes umsetzt, wird er belohnt.
Das kommt in einer "sozialen Gesellschaft" (ich nenns mal so) natürlich extrem schlecht an!

Daß es anders geht, beweisen Firmen wie Erima oder DM. Wenn es aber diesen möglich ist, warum dann nicht auch anderen?

RICHTIIIG! Weil es eben zwar moralischer Abfall ist, skrupellos gegenüber der eigenen Belegschaft zu sein, aber gewinnbringender Abfall.

Das ist das Paradoxon in der ganzen Thematik.

Da sitzen die Manager mit ach so großem Bildungshintergrund auf fetten Pfründen, spielen mit Menschen auf weniger komfortablen Plätzen Schach und opfern ohne Skrupel mal eben eine Bauernlinie, um die Dame (sich sselbst) in Position zu bringen. Auf Nachfrage, warum denn, hört man dann: ja die anderen machen das, da muß ich mitziehen.

Müssen und Wollen sind aber bekanntermaßen 2 Paar Schuhe, oder?

Es wird Zeit für eine bessere Unternehmenskultur weltweit, die Arbeit nicht nur als Kostenfaktor betrachtet, sondern die Beschäftigung vieler Menschen mit gesundem Einkommen als erstrebenswert ansieht....

Greetz!
IMplo
 

Quakle

Meister
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Das ist ja schön und gut, aber Unternehmen sind nun mal kein staatliches allgemeingut, sondern juristische Persönlichkeiten, die Gewinn erwirtschaften wollen, damit die Investoren des Unternehmens eine möglichst hohe Gewinnausschüttung bekommen.

Aber jetzt heulen hier alle rum und im endeffekt besitzen hier alle Aktien und heulen dann rum, wenn ein unfähiger Manager die ausschüttung der Dividende einfrieren muss, weil zu wenig Gewinn erwirtschaftet wurde. Außerdem ist es meiner Ansicht nach, vollkommen Legitim einen Gewinn zu erwarten, wenn ich mein hart verdientes Geld in ein Unternehmen investiere. Deswegen es gibt zwei Seiten der Medallie, einmal als Investor und als Arbeitnehmer, der vielleicht entlassen werden könnte.

Moral ist schön und gut, aber man muss sich die auch leisten können.
 
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