Kleinkramfragen Sammelthread

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Ich frage einfach mal hier: in der Familie hatten wir neuerdings die Unterhaltung darüber, welche natürlichen Fressfeinde eigentlich Zecken haben. Wir kamen deswegen darauf, da die Zecken immer flächendeckender gefährliche Krankheiten übertragen. Und man braucht nur einen Jäger oder einen Förster fragen: die kleinen Viecher befallen zum Beispiel Rehwild massenhaft, so dass nach der Erlegung eines Tiers erstmal ein Eimer beim "Abhängen" drunter gestellt wird. Und man selbst fühlt sich möglicherweise bei einem Spaziergang in den angrenzenden Forst zunehmend unwohl.
Wir konnten nur die "Erzwespe" ausfindig machen, aber dann wird es unkonkret. Spinnen? Vögel - wenn ja, welche?
 

Telepathetic

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In einer kurz gehaltenen Antwort von Diplom-Agrar-Ingenieur Jörg Planer auf der Seite des Bundeszentrum für Ernährung auf die Frage eines Lesers, wie man Zecken aus dem Garten loswird, erklärt er dass
  • einige Pilzarten
  • parasitische Wespenarten
  • Fadenwürmer
  • verschiedene Vogelarten
zu den natürlichen Fressfeinden der Zecke gehören. Er basiert seine Antwort auf nicht näher genannte Literatur und nennt Beispiele zu den Arten mit Ausnahme der Vogelarten.

Womöglich bezieht er sich auf Fasan, Steinhuhn und das afrikanische Perlhuhn. Die sind Anfang dieses Jahrtausends in der Türkei gegen Zecken eingesetzt worden, als sie als Überträger des Krim-Kongo-Fiebers identifiziert worden waren. Das afrikanische Perlhuhn ist in die Türkei eingeführt worden, weil Forscher 1992 eine Korrelation zwischen dem Rückgang einer Art Rehzecke und dem Fressverhalten von Perlhühnern entdeckt hatten. Es entstand eine Studie: Duffy, D.C. et al.: The effectiveness of helmeted guinea-fowl in the control of deer tick, the vector of Lyme disease. In: Wilson Bulletin 104, S. 342–345, 1992. Die Informationen in diesem Absatz habe ich einem Artikel auf Spektrum.de mit dem Titel "Hausgemachte Zeckenplage" entnommen.
 

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Danke für die Antwort!
Die verschiedenen Vogelarten - sind es tatsächlich vielleicht sogar gar nicht wenige, die ab und zu mal ein Exemplar dieser Sonderfamilie der Spinnenartigen zu sich nehmen - ist die Frage. Zumindest haben wir schonmal eine Art, das afrikanische Perlhuhn, das nach obigem Artikel bei der Bekämpfung der Zecken in der Türkei allerdings keine überzeugende Antwort geboten hat: nur vereinzelt wurden Zecken in den Mägen der Perlhühner nachgewiesen. Umgekehrt machen die Zecken zudem vor Vögeln nämlich keinen Halt.
Wie allerdings kam es dazu, dass die Zecken hier in Deutschland sich so vermehren (oder ist mein Eindruck falsch?!) und mit ihnen zudem auch die übertragbaren Krankheiten immer flächendeckender wurden und werden?
Die Erzwespen kommen mit mehr als 2000 Arten allein in Mitteleuropa vor. Für diese Ausbreitung - ganz schön unscheinbar. Inwieweit die Parasiten unter ihnen die Zecken zahlenmäßig in Schach halten, ist auch die Frage.
 

Telepathetic

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Mir scheint auch, dass Zecken sehr robust sind, und dass sie eher verhungern, als dass sie ausgerottet würden, wenn sie von anderen Arten gefressen werden. Auf Zecken.de liest man, dass Test-Zecken im Labor bis zu zehn Jahre nach einer Blutmahlzeit überlebt haben.

Wie sie sich so vermehren konnten? Da die Zecke keinen nennenswerten natürlichen Feind zu haben scheint, kann sie sich in aller Ruhe vermehren. Wer weiß, wieviele Zecken von ihren Wirten unentdeckt herumgetragen werden. Zecken befallen nicht nur Menschen, sondern auch nicht domestizierte Wirbeltiere. Gut am Körper versteckte oder schwer erreichbare Zecken bleiben damit in der freien Natur und das erhöht die Chance ihrer Fortpflanzung.
 

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Robust - oh ja. Zecken kann man auch nur mit brachialer Gewalt töten (mit hartem Gegenstand zerdrücken) oder mit brachialer Chemie (hochprozentiger Alkohol, Verbrennen). Toilette runter spülen - hilft eher nicht.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass ihre Erzfeinde (die Erzwespen) zahlenmäßig in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen sind.
Wegen der Wirbeltiere: auch das. Aus Jägerquellen habe ich gehört, dass manches Rehwild so stark befallen sein soll, dass es in gewisser Form in eine Art "Starre" verfällt. Wie oben schon gesagt: nach dem Erlegen des Tiers kommt erstmal beim Hängen ein Eimer drunter. Der Boden des Eimers ist oftmals "bedeckt".
 

Telepathetic

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Vielleicht weist die Schwierigkeit einen natürlichen Feind der Zecken auszumachen, der auch den Namen verdient, sprich: der stark genug ist, um für große Zecken-Populationen eine Gefahr zu sein, darauf hin, dass die Erde kein perfekter sich selbst erhaltender Mechanismus ist. Es heißt, das sich alles immer ausgleichen würde, das alles ein Gleichgewicht, eine Balance anstrebt. Was, wenn der Anstieg der Zecken-Menge und deren Robustheit ein Zeichen dafür ist, dass es kein Gleichgewicht, zumindest kein menschlich vorstellbares Gleichgewicht gibt? Momentan scheint es so zu sein, dass die Zecken zu einer Gefahr werden für Tier und Mensch. Was aber, wenn die Zecken diejenigen sind, die den Ausgleich bringen, indem sie Krankheiten verbreiten?

Nebenfrage: wie will man überhaupt beweisen können, wie dieses Gleichgewicht aussehen soll? Wie es in Zahlen ausdrücken? Heißt Gleichgewicht 'auf 10 Zecken müssen 10 Erzwespen kommen'? 'Auf 10 Erzwespen müssen 10 ? kommen'. Und so weiter bis wir wieder bei den Zecken ankommen?

Mir fällt es sowieso schwer daran zu glauben, dass der Mensch wissen kann, was für die Erde gut ist, welcher Zustand für die Erde am besten ist:

Einmal weil der Mensch ein Teil der Erde ist und nicht umgekehrt, meinetwegen vergleichbar mit dem Verhältnis eines Organs zur Gesamtheit des Körpers. Da hat das einzelne Organ auch keinen Überblick über das Ganze. Und dem menschlichen Bewußtsein steht nur ein Ausschnitt der Realität zur Verfügung. Dieser Ausschnitt ist klein, begrenzt, normalerweise von sich selbst belegt. Deshalb glaube ich nicht an sowas wie ein planetarisches Bewußtsein. Wie soll man auch abschätzen können, welche Auswirkungen das eigene Verhalten in Afrika oder Amerika oder so hat, außer wenn man z. B. Geld an Organisationen schickt, die vor Ort Dinge tun. Wenn in China ein Sack Reis umfällt, dann interessiert das hier doch auch keinen. Und wenn ich beim Händler meines Vertrauens einkaufe, weiß ich auch nicht, was der so alles mit meinem Geld macht.

Und zweitens weil der Mensch auch wenn es um die Umwelt und das Klima geht, primär an sich, an die eigene Art denkt. Die am weitesten verbreitete Sicht ist, dass die Klimakatastrophe nicht abwendbar ist, lediglich ist es noch möglich, die Auswirkungen zu mildern, und die Lebensräume entsprechend anzupassen. Punkt ist, man geht immer davon aus, dass ein bestimmter Zustand sein muß, damit sich der Mensch wohlfühlen kann. Niemand macht sich Gedanken darüber, wie die Erde behandelt werden müßte, damit sich die Zecken wohlfühlen. Und das ist traurig...

...lol.

Ich will damit sagen, dass der Mensch, wie's ausschaut, zur Hybris neigt, und die Weltretter-Attitüde ist vorläufig der Höhepunkt dieser Hybris. Höher geht eigentlich nur noch die Attitüde, das Universum steuern zu können.
 

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Zu komplex - es gibt kein Gleichgewicht, dass gleichzeitig starr und natürlich ist, sondern eher das Phänomen, dass sich Populationen regulieren. Hat das Rehwild keinen Feind (weder Mensch noch Bär noch Wolf), vermehrt es sich, bis doch wieder andere Mechanismen greifen, die die Population regulieren. Fällt eine Art weg, verschieben sich die Mechanismen - darauf kann man vertrauen. Nur sind die Folgen in komplexen Systemen ungewiss.
Deswegen gibt es auch viele Aktivisten, die gegenüber der Gentechnologie und Gensaatgut, die auch Besseres verspricht, hochskeptisch sind, da sie darin einen zu großen und unberechenbaren Eingriff in bestehende Systeme sehen. Außerdem sehen sie darin auch Unternehmen agieren, die dem Raubtierkapitalismus zugeordnet werden (Monsanto, Bayer, ...). Diese Unternehmen versprechen natürlich auch nur, die Welt zu verbessern und Lösungen zu schaffen oder sogar Weltrettungsansätze zu liefern (gegen den Hunger).
Auch die Ikonen der Nachhaltigkeit, wenn man sie einfach mal so nennen kann, argumentieren sehr stark menschenorientiert, wenn sie zum Beispiel fragen, wie man denn in Zukunft leben wolle und zwei Versionen der Zukunft (einmal eher utopisch und einmal eher dystopisch) vorrechnen. Natürlich kann man den Leser - den will man ja zum Beispiel zum Handeln motivieren - eher über die eigene Betroffenheit erreichen. Sie sehen die Leute wohl eher als Gefangene der Wirtschaft und Politik mit ihrem Wachstumsdenken. Dem Wachstumsdenken unterliegt übrigens auch die UNO mit ihren SDGs.
Was wäre also die Alternative zum Weltrettungsdenken (interessant, die "Weltrettung" kommt doch eigentlich aus der Religion): das Laissez-Faire? Gleichgültigkeit? Der Erde wird es gleichgültig sein, aber das Great Barrier Riff verabschiedet sich trotzdem.
Man muss es ja nicht Weltrettung titulieren, aber man sollte sich darüber Gedanken machen, wie man die Zukunft angenehm(er) gestaltet - ist doch eigentlich auch nichts Neues. Neue Entwicklung, neuer Gang der Geschichte führt zu neuen Erkenntnissen und Strategien.
 

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Mir scheint das Wachstumsdenken etwas ganz natürliches für den Menschen zu sein, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen verschieden ausgeprägt. Ich schätze, dass jeder Wünsche hat, und wenn der Wunsch erfüllt ist, dann tritt ein neuer Wunsch an seine Stelle. Aber man muß ja nicht übertreiben. Brauche ich 50 neue Hosen pro Jahr, oder reichen drei Paar für die nächsten fünf Jahre? Eine andere Frage ist: muß ich wirklich Tiere essen, die vom Aussterben bedroht sind?

Ich sehe aber auch den unauflösbaren Widerspruch zwischen Sustainable Development und der Wirklichkeit. Man kann gar nicht allen Zielen gleichzeitig gerecht werden. CO2 soll gesenkt werden, Erneuerbare sollen an die Stelle der fossilen Brennstoffe treten. Die Erneuerbaren schaffen es nicht, private und betriebliche Energiebedarfe zu decken. Um den Lebensstandard zu erhalten, muß weiterhin Atomstrom und fossiler Brennstoff verwendet werden. Wobei man sich natürlich auch fragen kann, ob alle Welt Smartphones und Tablets braucht. Aber die Antwort lautet wohl ja, denn zu unserem Lebensstandard gehört es auch, sich zu informieren, zu forschen, Neues zu erfinden, neue Lösungen zu finden.

Zu Sustainable Development gehört auch der Bereich Soziale Gerechtigkeit, ohne Wachstum gibt es diese Gerechtigkeit nicht. Man kann doch nicht alle in H4 bringen und Möglichkeiten nehmen, sich aus dem H4-Loch herauszuarbeiten. Was anderes ist es meiner Meinung, wenn einer bereits Villen und Autos besitzt. Da ist eine weitere Villa nicht unbedingt notwendig. Aber vielleicht gibt es Gründe, die eine weitere Villa sogar unter den Sustainable-Development-Kriterie rechtfertigen. Al Gore und seine Freunde scheinen jedenfalls kein Problem damit zu haben, reich zu sein. Und sie scheinen auch kein Problem damit zu haben, dass andere viel viel weniger haben.

Zu unserem hohen Lebensstandard gehört auch die ärztliche Versorgung, wobei ich erst neulich gelesen habe, dass ein Grund für die Verschlechterung ärztlicher Versorgung die Teilzeit ist. Und das vor allem Ärztinnen Teilzeit arbeiten, so von wegen Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und zu Sustainable Development, Agenda 21, gehört auch die Gleichstellung von Mann und Frau. Allerdings arbeiten auch Männer in Teilzeit. Mir fällt allerdings in letzter Zeit vor allem auf Ämtern auf, dass viele Frauen, manchmal sogar nur noch Frauen in Arbeit sind. Könnte es sein, dass die Quoten schon längst übererfüllt sind?

Ist nur so ein Verdacht, aber irgendwie scheint die Umsetzung der Agenda 21 mehr Probleme zu schaffen, als gelöst werden.
 

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Muss der Haushalt zum Beispiel immer weiter wachsen, und weil man die Dinge sammelt: braucht man als nächstes eine noch größere Wohnung? Muss das Auto immer größer werden? Und dann gleich zwei oder drei?
Es treten noch andere Faktoren hinzu. Zum Beispiel das Thema "Sollbruchstelle". Wie kommt es, dass in unserer hochtechnologisierten Zeit die gekauften Geräte nur wenige Jahre halten? Dahinter steckt die Entscheidung, diese Geräte auch nicht besonders haltbar zu machen. Ich würde es bevorzugen, wenn Geräte wie zum Beispiel ein Drucker, nicht nach einer Sollbruchzeit das Gras beißen. Oder ich würde es auch bevorzugen, wenn ein Smartphone nach zwei Jahren noch immer ein funktionierendes Display hat und ein Softwareupdate bekommt. Das scheinen allerdings einige Unternehmen nicht so zu beabsichtigen. Kein Wunder also, dass es eine Seite wie die Murks? Nein Danke! gibt.
Die berühmte Glühbirne musste keineswegs so schnell durchbrennen, wie wir es noch kannten. 1920 war der Markt gesättigt, also beschloss das Glühbirnenkartell 1924, den verkauften Glühbirnen nur noch eine vergleichbar kurze Lebenszeit zuzugestehen. Allerdings: Älteste Glühbirne der Welt leuchtet seit 113 Jahren. Man könnte also schließen, dass wir in vielerlei Hinsicht genötigt werden, Neues zu kaufen. Für uns wäre es allerdings billiger, wenn wir es nicht müssten. Sicher: dann würde auch nicht mehr so viel produziert werden (und es würden sich vielleicht weniger Unternehmenschefs astronomisch bereichern), die Geld- und Handelsströme würden sinken. Allerdings würden die Dinge an sich an Wert gewinnen. Oder vielleicht sollte es sich eher in die Richtung bewegen: mehr Qualität und dafür kostenintensiver, dabei zugleich weniger Wegwerfprodukte.
Zu der Qualität der ärztlichen Versorgung kann ich nicht viel sagen: wo hast du das mit der Teilzeit gelesen? Was man hin und wieder liest: Das deutsche Gesundheitssystem halte mit anderen nicht mit (Niederlande?! Skandinavien?!). Wahrscheinlich liegt das an mehreren Stellschrauben.

Quoten: ist halt auch die Frage, ob die Quoten bedient werden können, wenn die Nachfrage über das Ziel hinausschießen. Anderswo ist das weibliche Geschlecht weiterhin unterrepräsentiert (Maschinenbau) und wird es wohl auch bleiben.
 

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Muss der Haushalt zum Beispiel immer weiter wachsen, und weil man die Dinge sammelt: braucht man als nächstes eine noch größere Wohnung? Muss das Auto immer größer werden? Und dann gleich zwei oder drei?
Kommt auf den Kontext an. Ich sehe keinen praktischen Nutzen darin, wenn eine Person drei Autos haben muß, wenn nur eines gebraucht wird. Ausnahme: Sammler. Aber für eine Familie mit mehreren Kindern, die auf dem Land lebt, können zwei Autos sinnvoll sein. Mit dem einen Auto auf die Arbeit, mit dem anderen zum Einkaufen in den Nachbarort, dort wo der Supermarkt steht, womöglich auch der Kindergarten, die Arztpraxis, und wenn nötig, mit dem Auto in das 20 km entfernte Krankenhaus.

Es treten noch andere Faktoren hinzu. Zum Beispiel das Thema "Sollbruchstelle". Wie kommt es, dass in unserer hochtechnologisierten Zeit die gekauften Geräte nur wenige Jahre halten? Dahinter steckt die Entscheidung, diese Geräte auch nicht besonders haltbar zu machen.
Das Testhaus HTV untersucht verdächtige Geräte auf geplante Obsoleszenz. Der Einbau solcher Sollbruchstellen ist, laut Testhaus, dem kurzsichtigen Profitdenken geschuldet. Ob geplante Obsoleszenz vorliegt oder nicht, dürfte letzlich schwer zu beweisen sein, es könnte sich auch um Inkompetenz handeln. Damit schließe ich aber nicht aus, dass Hersteller ihre Produkte bewußt fehlerhaft fertigen. Sicherlich gibt es auch im Elektronikbereich so was wie Montagsautos? Was mich aber auch nervt, dass ist die rasende Entwicklung im Elektronikbereich, so dass man gezwungen ist, alle paar Jahre PCs und Betriebssysteme auszutauschen. Wegen des Mooreschen Gesetzes. Und auch ich bevorzuge es, das meine gekauften Produkte lange halten. Eine Glühbirne, die seit 113 Jahren brennt. Autos ohne mechatronisches System, für die es Reparaturanleitungen für Laien zu kaufen gab. Heute muß man entweder in die offizielle Werkstatt oder in so was wie die Open Garages oder man kennt halt jemanden.

Man stelle sich auch mal vor, wieviel mehr Freizeit man hätte, wenn die Welt weniger geschäftig wäre.

Allerdings würden die Dinge an sich an Wert gewinnen. Oder vielleicht sollte es sich eher in die Richtung bewegen: mehr Qualität und dafür kostenintensiver, dabei zugleich weniger Wegwerfprodukte.
Höhere Qualität würde ich immer bevorzugen. Geht halt nicht immer. Nutzt man ein Ding mit einem hohen Wert, dann geht man auch sorgfältiger damit um. Aber man kann auch mit Billigware sorgfältig umgehen.

Zu der Qualität der ärztlichen Versorgung kann ich nicht viel sagen: wo hast du das mit der Teilzeit gelesen? Was man hin und wieder liest: Das deutsche Gesundheitssystem halte mit anderen nicht mit (Niederlande?! Skandinavien?!). Wahrscheinlich liegt das an mehreren Stellschrauben.
Hausgemachte Katastrophe: Wie Staatsfeminismus Ärztemangel schafft
(Und weil ich auch von Schulen geschrieben habe:
Ineffizient, chaotisch, teuer: Die Kosten der Teilzeitarbeit in Schulen)

Hier kann man lesen, dass während der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2009 insgesamt 1,3 Millionen Stellen gerettet werden konnten, indem sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf Arbeitszeitverkürzung geeinigt haben. Ob und wenn ja wie sich die Krise auf den Ärztestand ausgewirkt haben könnte, geht aus dem Text nicht hervor. Eine schnelle Recherche nach "Wirtschaftskrise Zunahme Krankheit" brachte zwei Links zutage, die vom Anstieg von Selbstmorden im Zusammenhang mit der Wirtschaftkrise berichten:
Studie: Finanzkrise geht mit steigenden Suizidzahlen in Europa einher
Psychiatrische Erkrankungen und Wirtschaftskrisen. Und neulich erst hat der Focus berichtet: Finanzkrise führte zu mehr Fettleibigkeit, Diabetes und psychischen Erkrankungen. So gesehen, dürfte die Ärzteschaft eigentlich mehr zu tun gehabt haben, andererseits würde ich vermuten, dass bei höheren Arbeitslosenzahlen und bei Arbeitszeitverkürzung betriebsbedingte Krankheiten und Unfälle geringer würden. Also mehr Arbeit für Psychologen, Psychotherapeuten, Psychiater, weniger Arbeit für Betriebs- und Unfallärzte.

Quoten: ist halt auch die Frage, ob die Quoten bedient werden können, wenn die Nachfrage über das Ziel hinausschießen. Anderswo ist das weibliche Geschlecht weiterhin unterrepräsentiert (Maschinenbau) und wird es wohl auch bleiben.
Vermutlich, weil trotz aller Bemühungen Frauen in typische Männerberufe zu bekommen, sich die Mehrzahl der Frauen für Berufe entscheiden, die ebenso einem Klischee zu entsprechen scheinen: Frauen findet man vor allem in Berufen, die mit Kindern zu tun haben, mit Lehren, mit Sozialem.
 

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Was mich aber auch nervt, dass ist die rasende Entwicklung im Elektronikbereich, so dass man gezwungen ist, alle paar Jahre PCs und Betriebssysteme auszutauschen.
Kann ich nur zustimmen. Das sind Kosten, auf die man gerne verzichten würde. Zudem ist es ein Haufen Müll. Im Beipack gibt es dann noch einen Kabelsalat. Und die Kabel: die halten allerdings oft sehr lang, insbesondere die Saftkabel für die Computer. Deswegen kann es zudem im Haushalt zur Kabelsammlung kommen oder einwandfreie Kabel müssen in irgendeiner Form entsorgt werden. Wer macht sich die Arbeit und verkauft sie?
Und hinzu kommt noch, dass wir so viel Elektroschrott produzieren, aber gleichzeitig zum Beispiel damit Ghana zumüllen. Das kann einfach wirklich nicht angehen. Meines Erachtens müssen die Hersteller in die Pflicht genommen werden, für eine einwandfreie und kontrollierte Aufbereitung zu sorgen. Vielleicht kämen sie dann auch wieder auf andere Ideen der Produktion, anstatt einfach nur den Markt zu schwemmen.
Beispiel, denn wir sind ja im Kleinkramthread: mein Telefonanbieter wollte mich für meine "Treue" mit einem Tablet belohnen. Wie würde ihr reagieren, wenn ihr schon zwei verschiedene für zwei Personen im Haushalt habt? Fünf-Finger-Rechnung: ich habe dankend abgelehnt, obwohl es sicher leistungsfähiger als unsere Geräte war, die aber auch keineswegs als alt gelten dürften. Aber für den Hersteller gelten sie sicher als für veraltet - und das kaufen wir Konsumenten ja auch einfach so ganz gerne mal ab.

Autos ohne mechatronisches System, für die es Reparaturanleitungen für Laien zu kaufen gab.
So verliert man die Möglichkeiten, selbst Hand anzulegen. Das ist eigentlich wirklich schade, denn letztendlich gehen die handwerklichen Fähigkeiten damit auch ein wenig verloren. Vielleicht könnte man viel mehr auch für sich selbst herstellen, wenn dazu mehr angehalten wäre. Möbel zum Beispiel. Mit ein bisschen Übung bekommt man wahrscheinlich sogar Regale hin, die besser und haltbarer sind als die von IKEA.
Oder eine Anleitung für Glühbirnen zum Nachloten. Für Solarzellen gibt es das ja auch.

Zwei Fliegen auf einen Streich. Die Frage stelle ich dann, wie man eine Wirtschaft gegen Wirtschaftskrisen resilienter macht. Schon 0% Wachstum gilt als halbe Krise. Das klingt nicht gerade resilient und somit hängt über unserer Wachstumswirtschaft immer ein Damoklesschwert. Wie kann also die Wirtschaft entstresst werden, sodas die arbeitende Bevölkerung bei einer 0%-Flaute oder sogar Rezession nicht gleich mit Existenzängsten konfrontiert ist?
Aber auch die gesundheitlichen Folgen finde ich interessant: dann müsste doch ein ganz oberes Interesse sein, dass die Ernährung der arbeitenden Bevölkerung gesund ist. Gesunde Ernährung und Lebensweise: das würde auch jeder Arzt raten. Auch aus Eigeninteresse, denn wir haben in Deutschland einen Ärztemangel.
 

Telepathetic

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Zwei Fliegen auf einen Streich. Die Frage stelle ich dann, wie man eine Wirtschaft gegen Wirtschaftskrisen resilienter macht. Schon 0% Wachstum gilt als halbe Krise. Das klingt nicht gerade resilient und somit hängt über unserer Wachstumswirtschaft immer ein Damoklesschwert. Wie kann also die Wirtschaft entstresst werden, sodas die arbeitende Bevölkerung bei einer 0%-Flaute oder sogar Rezession nicht gleich mit Existenzängsten konfrontiert ist?

  • Steuern massiv senken,
  • so was wie Rettungsschirme, Hessenkassen, Six-Packs, Bankenunionen, ESMs komplett abschaffen
  • die Praxis, für alle möglichen politisch gewollten Projekte Fördermittel zu zahlen, aufgeben (nachhaltig geht imho anders)
  • Kreditvergabe von Banken nur, wenn der Kredit gedeckt ist
  • Geld sparen; Geld nur ausgeben, wenn es tatsächlich verfügbar ist (gilt für alle). Bankkredit nur dann beantragen, wenn einigermaßen sicher ist, dass der Kredit zurückbezahlbar ist (wäre auch nachhaltiger)
Die Liste ist nicht zwingenderweise komplett, aber mir fällt momentan nicht mehr ein. Im Prinzip kann man aus der Liste herauslesen, dass die hiesige Geld- und Finanzpraxis viel dazu beiträgt, dass verschwendet wird. Das gilt für die Verschwender von Steuergeldern, ebenso wie für die Geldmengenerweiterer und Dauer-Staats- und bankenretter, ebenso wie für die große Masse an privaten Käufern, die ihr Geld für Unsinn (oder in der modernen Agenda-21-Lingo, nicht nachhaltig) ausgeben, und ebenso an die Hersteller von Unsinn und nicht nachhaltigen Produkten.

Zu Wachstum an sich: Null Wachstum stellt nicht an sich etwas Schlechtes dar. Eine Firma, die schwarze Zahlen schreibt, die ihre Schäfchen im Trockenen hat, die keine Expansionspläne verfolgt, sollte null Wachstum besser verkraften können, als eine Firma, die wachsen muß, um nicht pleite zu gehen. Ein Unternehmer nimmt einen Kredit auf, um eine Firma aufzubauen. Der Unternehmer muß den Kredit zurückbezahlen. Um den Kredit zurückbezahlen zu können, muß er die Firma bis zu einer bestimmten Größe aufbauen (wachsen lassen). Wenn dieser Prozess nachhaltig unterbrochen wird, dann kann es dazu kommen, dass der Unternehmer aufgrund des fehlenden Wachstums pleite geht. Ähnliches lässt sich zum unternehmerisch handelnden Staat sagen. Der Staat braucht nunmal die Einnahmequelle, genannt Steuer, sonst könnte er nicht existieren. Und da der Staat nunmal auch am Wachstum interessiert ist, er will ja schließlich seine politischen Agenden flächendeckend umsetzen, muss auch die Steuerhöhe wachsen. Der Souverän könnte ja mal dafür abstimmen, dass der Staat sich zu Null-Wachstum verpflichtet.

Ansonsten denke ist, dass unter dem Strich eine Null-Wachstums-Gesellschaft höchstens dann funktionieren könnte, wenn für alle ein bestimmter (kollektiv zu bestimmender; dem Kollektiv vorbestimmter) Lebensstandard erreicht wäre. Das wäre dann wohl eher so eine Art H4-Gesellschaft, in der sich wenig bis gar nichts bewegt. Ich vermute aber, dass eine Null-Wachstums-Gesellschaft noch weniger resilient gegenüber Veränderungen wäre. Und ich vermute, die Zufriedenheit wäre geringer, denn ein vorbestimmter Lebensstandard lässt auch keine oder kaum Abweichung zu. Man kann natürlich versuchen, die Menschen dahingehend zu erziehen, dass sie sich mit wenig zufriedengeben und einfach so glücklich sein sollen.

Aber auch die gesundheitlichen Folgen finde ich interessant: dann müsste doch ein ganz oberes Interesse sein, dass die Ernährung der arbeitenden Bevölkerung gesund ist. Gesunde Ernährung und Lebensweise: das würde auch jeder Arzt raten. Auch aus Eigeninteresse, denn wir haben in Deutschland einen Ärztemangel.
Das Interesse/Eigeninteresse scheint ja da zu sein: siehe Aufklärung und Prävention.
 

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Wachstum wird am BIP gemessen. Ist vielleicht auch ein wenig eingleisig. Würde der BIP zunehmen, die Gesamtmenge der Waren jedoch sich reduzieren: was haben wir dann? Oder würde sich der Verbrauch an Rohstoffen reduzieren, was dann?
Japan ist ein interessantes Beispiel, denn dort nimmt zweifelsfrei die Bevölkerung ab. Wird Japan auch ein Beispiel des wirtschaftlichen Rückgangs? Japan gehört auch zweifelsfrei zu den Staaten, die an einer Roboterisierung arbeiten. Mithilfe der Roboterisierung liesse sich weiterhin Wachstum generieren. Das verlautete ein Welt-Autor, der die beiden Staaten USA und die VR-China kürzlich miteinander verglichen hat. Unter anderem gewinne der Staat den wirtschaftlichen Wettkampf, der die Automatisierung, die Roboterisierung, den Ausbau der intelligenten Technologien besser umsetzen könne. Die intelligenten Technologien werden also zur Messlatte hochstilisiert.
Ich glaube, dass manch Globalisierungskritiker oder auch Wachstumskritiker auch deswegen gegen den Wachstum wettert, da es die Wirtschaft und die Politik nicht hinbekommen, eine viel gesündere Kreislaufwirtschaft hinzubekommen, was die Rohstoffe angeht. Deswegen rufen sie auch auf, dass man lieber selber aktiv werden solle, als einfach im "Weiter so wie bisher" weiterzutrotten. Zum Beispiel gibt es das Elektroschrotträtsel. Ist die Vermüllung unseres Planeten letztendlich Folge kurz- bis mittelfristigen Profitdenkens? Es kann einfach nicht sein, dass man nicht mehr weiß, wohin der Müll im eigenen Land soll, dann also andere Staaten zumüllt. Die VR China haben, berechtigt im eigenen Interesse, die Müllgrenzen dichtgemacht. Ghana könnte uns auch mal auf die Finger hauen.

Ansonsten denke ist, dass unter dem Strich eine Null-Wachstums-Gesellschaft höchstens dann funktionieren könnte, wenn für alle ein bestimmter (kollektiv zu bestimmender; dem Kollektiv vorbestimmter) Lebensstandard erreicht wäre.
Dann macht er Sinn. Und damit nicht eine Krise einsetzt, setzt es eine gewisse Zufriedenheit voraus. Man hat halt alles, was man braucht, vielleicht noch ein bisschen mehr. Das hat sicherlich zur Folge, dass das Leben etwas gesetzter wird. Wenn man nicht (viel) mehr braucht, lebt es sich ruhiger: man ist ja auch nicht ständig auf der Suche und deswegen ein wenig entstresst. Die Gesellschaft bewegt sich dann weniger? Kommt vielleicht darauf an, aus welcher Perspektive man das betrachtet. Der Zufriedene muss ja nicht faul sein.
Mich erinnert das an eine Geschichte, die von einem Fischer und einem Touristen erzählt, der den Fischer anspricht. Der Fischer ist die Ruhe in Person und genießt den Tag. Der Tourist ist voller Tatendrang und hat Geschäftsideen, die er dem Fischer unterbreitet. Und wenn der Fischer alle diese Ideen umgesetzt hätte, könne er sich doch hinsetzen und einfach die Zeit genießen. Der Fischer antwortet, dass er das doch gerade schon tue.
 

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Tja, ein Positivbeispiel, da ging es um die Kaffeekapseln von Nestlé, die von Nestlé in der Schweiz über ein Rückgabesystem eingesammelt und recycelt werden, hatte ich schonmal erwähnt. An der Stelle trifft sich moderner Lebensstil, einfache und schnelle Zubereitung und verantwortungsbewußter Umgang mit Ressourcen/Müll. Ein anderes Beispiel sind Kraftwerke, die Müll zu Strom verwandeln.

Zur Geschichte mit dem Fischer: ich bin ja der Meinung, dass der Mensch nicht auf der Erde ist, um zu ruhen, sondern er ist gezwungen, zu arbeiten, mit Ausnahme vielleicht in Erdzonen, in denen es ganzjährig frühlingshaft warm ist und überall reichlich Obst wächst. Berufsfischer, die ihre Boote selbst schnitzen oder sogar zimmern haben einen Knochjob, auch dann wenn keine USA in den Handel involviert ist. Wer mehr als nur einigermaßen Sicherheit vor der Wildnis (Tiere, Krankheiten) und obendrein ein wenig Gemütlichkeit genießen will, der muß hart dafür arbeiten. Der Fischer in der Geschichte, stelle ich mir vor, ist ein Hobbyfischer, der in seiner Freizeit oder seiner Rentenzeit, die Angel in's Wasser hält, ohne dass es für ihn lebenswichtig wäre, einen Fisch zu fangen. Neben ihm steht ein Bierchen, das entspannt und belebt. Vor diesem Hintergrund ergreift ihn keine Existenzangst und auch kein Erfolgsdruck.
 

Giacomo_S

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Wie allerdings kam es dazu, dass die Zecken hier in Deutschland sich so vermehren (oder ist mein Eindruck falsch?!) und mit ihnen zudem auch die übertragbaren Krankheiten immer flächendeckender wurden und werden?

Wahrscheinlich ist der Eindruck falsch, es ist nur die Frage "wie falsch", denn es kommt darauf an, welche Zeit man betrachtet. Denn das im Denken behaftete Bild von unserer durch Pestizide und Schadstoffen versauten Umwelt ist, was Deutschland und Europa betrifft, zumindest zu einem guten Teil falsch.

Denn gepestet wird ja hier nicht erst seit gestern, sondern schon viele Jahrzehnte - und in den 60ern, 70ern und 80ern war das in Umfang und Art der verwendeten Gifte viel schlimmer. Da hat man noch aus vollen Düsen gespritzt, mit Rundumschlag-Giften wie E605 u.a. und nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch Privatleute in ihren Gärten.
Und das DDT war ja gerade erst verboten ...

Sicher hat das auch die eine oder andere Zeckenpopulation dahingerafft. Und die heute eingesetzten Gifte sind spezifischer, besser abbaubar und werden nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip verteilt: Unsere Umwelt ist sauberer als früher.
 

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Und die heute eingesetzten Gifte sind spezifischer, besser abbaubar und werden nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip verteilt: Unsere Umwelt ist sauberer als früher.
Was die eingesetzten Gifte betrifft: die sind heute umweltverträglicher, keine Frage. DDT kann in den mittleren Breiten eine Halbwertszeit von rund 10 Jahren aufweisen. Da kann schon hier und da - noch immer - die Erde ausgetauscht werden, besonders, wenn es als Ökoland gelten soll. Und Eisenschrott oder Ölkanister oder -tonnen vergraben tut wohl auch fast niemand mehr. Auch sind die Abgase aus den Autos weit weniger schädlich und werden die Gebäude und Straßenränder nicht mehr so verrußt. Aber Plastik als Faktor hat schon seine eigene Dimension. Das finden wir mittlerweile überall, ob im Essen (Mikropartikel), in der Luft oder im Mariannengraben. Gibt es Statistiken/Schätzungen, wie viele Tiere das Zeug dahinrafft? Schätzungen, wie viel davon in unseren Weltmeeren rumschwimmt, gibt es - und das Zeug hat Oberfläche. Zu einem nicht unwesentlichen Teil bilden sich an den Oberflächen dieser (Mikro-)partikel wiederum giftige, insbesondere saure Stoffe. Zum Teil hängt das Phänomen auch wieder mit verbotenen Stoffen zusammen, die aber fast gar nicht mehr eingesammelt werden können. Wahrscheinlich macht der Plastikmüll, der sich ja auch an Elektroschrott befindet, alle positiven Entwicklungen in der Gesamtkalkulation wieder zunichte.
 

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In einer kurz gehaltenen Antwort von Diplom-Agrar-Ingenieur Jörg Planer auf der Seite des Bundeszentrum für Ernährung auf die Frage eines Lesers, wie man Zecken aus dem Garten loswird, erklärt er dass
  • einige Pilzarten
  • parasitische Wespenarten
  • Fadenwürmer
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zu den natürlichen Fressfeinden der Zecke gehören. Er basiert seine Antwort auf nicht näher genannte Literatur und nennt Beispiele zu den Arten mit Ausnahme der Vogelarten.

Womöglich bezieht er sich auf Fasan, Steinhuhn und das afrikanische Perlhuhn. Die sind Anfang dieses Jahrtausends in der Türkei gegen Zecken eingesetzt worden, als sie als Überträger des Krim-Kongo-Fiebers identifiziert worden waren. Das afrikanische Perlhuhn ist in die Türkei eingeführt worden, weil Forscher 1992 eine Korrelation zwischen dem Rückgang einer Art Rehzecke und dem Fressverhalten von Perlhühnern entdeckt hatten. Es entstand eine Studie: Duffy, D.C. et al.: The effectiveness of helmeted guinea-fowl in the control of deer tick, the vector of Lyme disease. In: Wilson Bulletin 104, S. 342–345, 1992. Die Informationen in diesem Absatz habe ich einem Artikel auf Spektrum.de mit dem Titel "Hausgemachte Zeckenplage" entnommen.
2019 wird wieder vor einer Drohende Zecken-Invasion 2019 gewarnt: Wissenschaftler warnen vor vermehrten gefährlichen Infektionskrankheiten..

Scheinbar halten Ameisen die Zecken in Schach: Ameisen sind die Feinde der Zecken
Ameisen können die Zeckengefahr im Wald erheblich reduzieren, haben Forscher der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Bern herausgefunden. Vor allem die kleine Rote Waldameise halte Zecken in Schach, erklärt Studienleiterin Silvia Zingg.
 

Natiaz

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7. Dezember 2018
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Der Fischer in der Geschichte, stelle ich mir vor, ist ein Hobbyfischer, der in seiner Freizeit oder seiner Rentenzeit, die Angel in's Wasser hält, ohne dass es für ihn lebenswichtig wäre, einen Fisch zu fangen. Neben ihm steht ein Bierchen, das entspannt und belebt. Vor diesem Hintergrund ergreift ihn keine Existenzangst und auch kein Erfolgsdruck.

Geruhsame Vorstellungen die mit der Realität wenig gemein haben.
Fischer sterben recht jung, Früh Aufstehen, 7 Tage Woche, oft einseitige Ernährung. Klar sprechen wir hier über Drittwelt Fischer und nicht über die Fischindustrie Kapitäne der hiesigen Gesellschaft.

Steuern zahlen die Drittweltler auch nicht direkt dafür haben sie sich mit Piraten rumzuschlagen. Wenn ihr einen Steuerberater braucht ich nutze https://lebenshilfe.tv die sind nett. Schon seit ein paar Jahren arbeite ich mit ihnen. Der Unterschied mit der ersten und 3 Welt ist das die erste Welt alle zum Steuerzahler macht und in der 3 Welt bezahlt man nur wer große Firmen hat. Zuminderst fast immer so.
 
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