Ist der Islam satirefähig?

Gammel

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erdal5 schrieb:
muss man im 21 jahrhundert noch ernsthaft darüber diskutieren, ob eine bücherverbrennung etwas gutes oder schlechtes ist?
soll das ein witz sein?
Bücherverbrennung=schlecht! Keine Frage. Hat das irgendwer bestritten?


Doch das Problem ist doch ein ganz anderes:
Da sitzt ein Spinner in den USA, der ein Buch verbrennt.
Da sind ?hunderte? von Spinnern in anderen Ländern die drohen daraufhin amok zulaufen und die es bei vergleichbaren Situationen, z.b. Mohamed-Karrikatuen bereits getan haben.

Wer ist nun das eigendliche Problem:
- Der eine Spinner, der ein Buch verbrennen will.
- Die wenigen Spinner, die mit Mord und Totschlag drohen.
- Die vielen Spinner die durch übertriebene Entrüstung die wenigen Spinner noch dazu anstacheln.

Das ist ein Spinner mit x<100 Anhängern.

Warum zur Hölle demonstrieren bereits 1000ende Spinner z.b. in Afganisthan gegen die Verbrennung? Haben die keine anderen Probleme?

Warum muss sich die US-Aussenministerin quasi öffentlich für diesen Spinner entschuldigen? Es gibt so viel Spinner in den USA, da muessen die den Posten bald x-fach besetzen.

ärzte, die keine muslimischen frauen mehr kurieren und thesen über genetisch minderwertige...
Spinner, die Frauen nicht mehr die Hand geben, Spinner die sich wegen Karrikatuen aufregen, Spinner die sich wegen Koranverbrennungen aufregen, thesen über religiös minderwertige, weil sie nicht oder an das falsche glauben, ...

gehts los?
 

jones

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Nur mal kurz für Erdal,

Ich war hier schon Jones bevor dieser Pfaffe auf seine Idee gekommen ist.

Und wer will den wirklich die Enosis? auf dem Festland ist doch nur das Prekariat :lach2: :lach2: :lach2:
 

Winston_Smith

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Die Frage ist, was will der bekloppte Pfarrer beweisen? Das der islamistische Mob leicht durchdreht und Amok läuft? Das wissen wir doch spätestens seit den Mohamed-Comics.

Soll der Spinner es einfach bleiben lassen. Besser wird dadurch nichts.

ws
 

Gammel

Großmeister
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Winston_Smith schrieb:
Die Frage ist, was will der bekloppte Pfarrer beweisen? Das der islamistische Mob leicht durchdreht und Amok läuft? Das wissen wir doch spätestens seit den Mohamed-Comics.

Soll der Spinner es einfach bleiben lassen. Besser wird dadurch nichts.

ws
Wird etwas und wen ja was besser, wenn man diesem 'islamistischem Mob' demonstriert, dass seine Taktik des leicht durchdrehens und Amok laufens erfolgt hat?
 

Themis

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Ja, man gibt den gemäßigten Moslems einen Grund, sich in ihren Ansichten nicht zu radikalisieren.

Nur mal so als Beispiel:
Wie wohl die deutsche Mehrheitsgesellschaft reagieren würde, wenn Polen die Deutschen dissen würde?

Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass die technologisch überlegenen Polen über mehrere Jahrhunderte in den meisten Bundesländern Besatzer waren und kriminelle Ministerpräsidenten gegen die eigene Bevölkerung stützen, kann man sich schon vorstellen, dass die Reaktion der Deutschen zusätzlich verschärft werden würde, oder? (sei es aus einem mehr oder weniger natürlichen Hass gegen den Besatzer, aus Minderwertigkeitskomplexen gegenüber den technologisch Überlegenen oder fehlender Besonnenheit und Reflexion aufgrund einer schlechten Erziehung).

Es ist halt einfach, simpel gestrikte Menschen aufzuwiegeln, hüben wie drüben.
 

Winston_Smith

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@gammel

Also. Wenn es nach mir geht, sollte jeder Mensch Korane verbrennen, Mohamed-Comics zeichnen, Jesus-Filme drehen und Buddha-Lieder schreiben dürfen. Da sind sich wohl auch alle normal denkenden Menschen einig.

Wenn der Pfaffe das jetzt zum Jahrestag des 11. September macht, bringt es einfach nichts. Kein Islamist wird das in Ordnung finden. Kein normaler Moslem wird das Recht dies zu tun verteidigen und "Ungläubige" interessiert es eh nicht.

In meinen Augen gibt es einfach Dinge, die man nicht machen sollte auch wenn man es dürfen sollte. Ob nun nen Koran verbrennen oder eine Megamoschee am Ground-Zero im Namen der "Gordoba-Initiative" zu errichten.

ws
 

Ein_Liberaler

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Dann halten wir fest: Der Islam ist insofern nicht satirefähig, als jede echte oder angebliche Provokation islamistischen Fanatikern die Möglichkeit gibt, in islamischen Ländern frustrierte und ungebildete Massen zu Gewalttaten aufzustacheln. Das hat nur entfernt mit den Lehren des Islam zu tun, aber ein klein wenig besser als mit dem Neuen Testament oder mit den Lehren Buddhas lassen sich mit dem Koran Gewalttaten schon rechtfertigen.

Damit können wir den Thread schließen oder ihn als Sammlung der neuesten idiotischen Provokationen und idiotischen Reaktionen darauf weiterlaufen lassen.
 

jones

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Wenn ich die Informstionen über diesen Pfarrer mit dem komischen Namen richtig gelesen habe handelt es sich um eine Gemeinde/Kirche von ca 50 Personen.

Also 50 Radikale, die Korane verbrennen wollen. Läge es da nicht an den Regierungen der Länder, in denen Krawalle bevorstehen das auch zu kommunizieren, schließlich war ja auch klar, daß nicht die gesamte islamische Welt sonder die Taliban seinerzeit die Buddha Statuen gesprengt haben.
 

Ein_Liberaler

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Ja, läge es. Und? Wir wissen doch, was das für Regime sind. Einige unterstützen Randale oder unterbinden sie je nach augenblicklichem Interesse und andere sind etwas schwächer und haben tatsächlich die islmistische Opposition nicht in der Hand.
 

agentP

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Ob nun nen Koran verbrennen oder eine Megamoschee am Ground-Zero im Namen der "Gordoba-Initiative" zu errichten.

Ja fände ich auch absurd, dass ausgerechnet eine von einem Sufi geleitete Institution dort bauen würde, wenn man bedenkt, dass die Sufis im Iran verfolgt wurden und werden unter anderem, weil sie die Idee vom "Dschihad" als Krieg ablehnen. Was wäre das für ein Zeichen.

Btw. handelt es sich um ein Gemeindecenter mit einem Theater, Fitness Studio, Swimming Pools, Kindergarten, Basketballhalle UND einem Gebetsraum und nicht um eine Moschee. Allein das Ding so zu nennen ist schon einseitige Stimmungsmache. :roll:
 

Winston_Smith

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Ob Sufis oder nicht, ist relativ egal.

Aber das "Zentrum" eben nach Cordoba zu bennen bzw. damit in Verbindung zu bringen, ist eine Frechheit. Cordoba wurde damals von Muslimen erobert und es entstand ein Kalifat in Europa.

Dann noch genau den 11. September als Tag der Grundsteinlegung zu wählen, ist ebenfalls ein Frechheit.

BTW: Kein Mensch würde auf die Idee kommen, ein deutsches "Gemeindezentrum" als Zeichen der Versöhnung neben das KZ Auschwitz zu bauen.

ws
 

agentP

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Kein Mensch würde auf die Idee kommen, ein deutsches "Gemeindezentrum" als Zeichen der Versöhnung neben das KZ Auschwitz zu bauen.

Komischer Vergleich. Die Leute die da bauen und die das Nutzen sollen sind vorwiegend Amerikaner, gehören also dem gleichen Volk an, wie die meisten Opfer des 11.September (unter denen auch muslimische Amerikaner waren), wohingegen Deutschland und Polen ehemalige Kriegsgegner sind.
Abgesehen davon gibt es in Ausschwitz eine internationale Jugendbegegnungsstätte betrieben von der Aktion Sühnezeichen, einem deutschen e.V., der Evangelischen Kirche Deutschlands ins Leben gerufen wurde.
 

Winston_Smith

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wohingegen Deutschland und Polen ehemalige Kriegsgegner sind.

Aber gerade dann wäre doch ein Begegnungszentrum wichtig. Man könnte dort gemeinsam im Pool baden und vielleicht eine Runde Basektball spielen. Einfach um zu zeigen, dass es nicht "die Deutschen" waren, sondern nur eine kleine Randgruppe.

Allgemein: Natürlich darf jeder seine Moschee/Gemeindezentrum bauen. Aber ich finde den Ort, das Datum und den Namen halt sehr schwierig und kann verstehen, wenn man sich über sowas arg wundert. Zumal es genug Angebote/Bitten gab, das Ding woanders zu bauen, man dies aber jedes mal abgelehnt hat.

ws

Edit: Aktion Sühnezeichen ist ein passender Name. Verglichen mit dem NY Gemeindezentrum müsste es dann z.B. von der "Sender Gleisewitz Initiative" gebaut werden.
 

Ein_Liberaler

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Findest Du den Auschwitz-Vergleich nicht selbst geschmacklos?

Kann schon sein, daß die Initiatoren in Erinnerungen an die Eroberung Spaniens schwelgen. Und? Sollen wir nur noch netten Menschen Bürgerrechte geben? Ich weiß nicht, was Du in einem Rechtsstaat faktisch gegen solche Provokationen, wenn es welche sind, unternehmen willst.
 

Winston_Smith

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Findest Du den Auschwitz-Vergleich nicht selbst geschmacklos?

Ok, der Vergleich ist sehr überspitzt. Sehe ich ein.

Ich weiß nicht, was Du in einem Rechtsstaat faktisch gegen solche Provokationen, wenn es welche sind, unternehmen willst.

Dagegen unternehmen will ich nichts. Wie gesagt, hat die Gemeinde das Recht dazu. Aber man kann doch darauf hinweisen, dass die Umstände nicht wirklich gut gewählt sind, an das Gewissen appellieren und auf Einsicht hoffen.


ws
 

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