Hat Sarrazin nicht ev. doch Recht?

Themis

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dkR schrieb:
Gilgamesh schrieb:
Nehmen wir an, er meint, dass Junden "gute Gene" hätten, dann gäbe es auch "schlechte Gene" Rassismus
Nehmen wir an, er meint, was er sagt.
Dann ist das eine -unhaltbare, weil falsche -nicht wertende und damit unrasistische Aussage.
Man könnte aber auch glauben, dass das ein Rückfall in Rassenhygiene ist.
Unrassistisch klingt mir in dem Zusammenhang zu euphemisch.

EDIT:
während ich mir Sarrazin bei Beckmann angucke wirkt er auf mich zunehmend lächerlich.
 

dkR

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Themis schrieb:
dkR schrieb:
Gilgamesh schrieb:
Nehmen wir an, er meint, dass Junden "gute Gene" hätten, dann gäbe es auch "schlechte Gene" <a href="http://www.ask1.org/lexikonartikel479-R.html" target="_blank">Rassismus</a>
Nehmen wir an, er meint, was er sagt.
Dann ist das eine -unhaltbare, weil falsche -nicht wertende und damit unrasistische Aussage.
Man könnte aber auch glauben, dass das ein Rückfall in Rassenhygiene ist.
Unrassistisch klingt mir in dem Zusammenhang zu euphemisch.

in dem Fall wären die Juden die Rassisten. Nicht S.
Freilich kann man immer jede Aussage mit aller Gewalt schlimmstmöglich zielgerichtet interpretieren, das geht schon. Ob es so gemeint war, ist ein anderes Thema.
 

agentP

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Freilich kann man immer jede Aussage mit aller Gewalt schlimmstmöglich zielgerichtet interpretieren, das geht schon. Ob es so gemeint war, ist ein anderes Thema.

Es kann aber natürlich auch sein, dass das schlicht Kalkül ist: Provokant und missverständlich formulieren und sich dann darauf zurückziehen, dass man alles anders gemeint hat. Da wäre er auch nicht der erste.
 

dkR

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Themis schrieb:
EDIT:
während ich mir Sarrazin bei Beckmann angucke wirkt er auf mich zunehmend lächerlich.
Der Mann ist Bänker, kein Politiker.
Ich guck das gerade an. Anscheinend war der einzige Zweck der "Diskussion" ihn persönlich niederzubrüllen, ihm dauernd ins Wort zu fallen und persönlich zu beleidigen. Aber grad von der Künast war ja nix anderes zu erwarten. Unerträgliche Person.

Wenn das der Stand der Meinungsfreiheit in öffentlicher Diskussion unbequemer Themen in diesem Lande darstellt, können wir sie auch gleich abschaffen.
 

wintrow

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@drk
Habs auch gesehn und stimme dir 100% zu. Das war keine Diskussion sondern eine Farce. Es gibt Probleme die sollten auch in Deutschland angesprochen werden können. Wenn das nicht mehr möglich ist ohne seine Integrität durch Dummgesülze zu verlieren dann weiss ich wie weit ein Teil unserer "Elite" in Deutschland wirklich ist.
 

dkR

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Gilgamesh schrieb:
Und das halt ich von Sarrazin....auch Meinungsfreiheit!

Sarrazin
:rofl: Wie geil ist das denn? Das wird gleich mal gespeichert.
Siehste? Meine Rede. Lieber lächerliche Animationen basteln als sich mit Inhalten auseinandersetzen.
Hast du das Buch überhaupt gelesen? Oder wenigstens den Spiegel-Essay letzte Woche?
 

Themis

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dkR schrieb:
Der Mann ist Bänker, kein Politiker.
Ich guck das gerade an. Anscheinend war der einzige Zweck der "Diskussion" ihn persönlich niederzubrüllen, ihm dauernd ins Wort zu fallen und persönlich zu beleidigen. Aber grad von der Künast war ja nix anderes zu erwarten. Unerträgliche Person.

Wenn das der Stand der Meinungsfreiheit in öffentlicher Diskussion unbequemer Themen in diesem Lande darstellt, können wir sie auch gleich abschaffen.
Wieso denn das?
Vor allem Ranga Yogeshwar und Naika Foroutan haben besonnen und argumentativ recht deutlich darstellen können, warum der Sarrazin mit seinem Buch kontraproduktives leistet, und inwiefern er sich mit seinen "Statistiken" irrt.
Die einzigen, die nervig waren sind, erwartungsgemäß der Beckmann, und meinetwegen auch die Künast gewesen.
Das Beleidigen Sarrazins Gegnern vorzuwerfen ist wiederum witzig.
 

dkR

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Ranga Yogeshwar ist mir generell sehr symphatisch.
Naika Foroutan ist mir völlig unbekannt, wäre laut Jobbeschriebung sofort arbeitslos, wenn es keine Probleme mit Integration moslemischer Einwanderer gäbe. Hat etwas seltsam argumentiert.

Meinen Diskussiosnpartner direkt als Idioten zu bezeichnen ist einfach schlechter Stil. Künast eben. Und sowas war mal Bundesminister.
 

Gilgamesh

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dkR schrieb:
Gilgamesh schrieb:
Und das halt ich von Sarrazin....auch Meinungsfreiheit!

Sarrazin
:rofl: Wie geil ist das denn? Das wird gleich mal gespeichert.
Siehste? Meine Rede. Lieber lächerliche Animationen basteln als sich mit Inhalten auseinandersetzen.
Hast du das Buch überhaupt gelesen? Oder wenigstens den Spiegel-Essay letzte Woche?

War nur ne moderne Form der Karrikatur, wobei ich ich mich frage, wo dein "Inhaltsanspruch" bei anderen "Karrikaturen" war?

Ich hab das Buch übrigens nicht gelesen, aber das Medienecho schon verfolgt. Im Gegensatz zu dir aber, bin ich erstens selber ein Migrant und zweitens betrachte ich die Angelegenheit auch aus der politischen Sicht und Entwicklung der letzten 40 Jahre...
 

agentP

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Es gibt Probleme die sollten auch in Deutschland angesprochen werden können.

Ui! Welche Probleme dürfen denn in Deutschland nicht angesprochen werden? Jedenfalls keine die Sarrazin anspricht, denn der betont schon im Vorwort seines Buches, dass er eigentlich keine neuen und unbekannten Erkenntnisse zur Debatte beiträgt.
Sprich: selbst dem Mann um den es hier geht ist offensichtlich klar, dass es a) eine Debatte zum Thema gibt und er b) inhaltlich gar nix Neues dazu beiträgt.
Was aber viele Leute mittlerweile -unter anderem Herr Yogeshwar sehr präzise- aufgezeigt haben ist, dass er sachliche Fehler macht, dass er sich auf Zahlen und Studien stützt, die nur falsch oder veraltet sind.
Welchen Wert hat denn bitte so ein Beitrag für eine Debatte?

Welchen Wert der Beitrag für Herrn Sarrazin hat, ist allerdings offensichtlich:

Sarrazins Buch bereits ausverkauft

Bei 22,99€ und 25000 Exemplaren der 1. Auflage (die 4. ist bereits in Druck) kannst du selber nachrechnen.
22,99€ (!) müsste nach Sarrazins eigener Rechnung (Sarrazin: So sollten Arbeitslose einkaufen) ein HartzIV-Empfänger fast eine Woche hungern. Nicht gerade ein Beitrag zur Verhinderung der Volksverdummung durch die arme Unterschicht.


 

Ein_Liberaler

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Eigentlich interessiert mich Sarrazin nicht sonderlich, aber man entkommt der Debatte ja nicht. Hier sein Interview mit dem jüdischen Gen:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article9255898/Moegen-Sie-keine-Tuerken-Herr-Sarrazin.html

Hier ein Artikel über die Studien, auf die er sich wohl stützt:

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/7637

Verlauf der inkriminierten Interviewpassage:

Welt: Wer genau ist das "Wir", von dem Sie schreiben?

Sarrazin: Beschreibung der Nation als kulturelle Identität.

Welt: Gibt es auch eine genetische Identität?

Sarrazin: Z.B. das Judengen.

Welt: Wir haben andere Gene als die Türken??

Sarrazin: Äh... Ja?

Welt: Wer „Kultur“ sagt und „Gene“ und noch lieber „Rasse“ gesagt hätte, der muss mit Vorwürfen rechnen.

Ist das nicht herrlich bekloppt, wie die aneinander vorbeireden? Die einen sind nur auf der Suche nach der Gesinnung zwischen den Zeilen und der andere tut so, als würde er damit nicht rechnen und könnte auf nichts festgenagelt werden, was er nicht auch tatsächlich gesagt hat. Jede Einzelaussage ist völlig im Rahmen, aber wenn man Sarrazin in eine bestimmte Richtung drängt und bestimmte Zusammenhänge herstellt, kann man ihn zum Rassisten stempeln. Daß er sagt, er sei keiner, macht die Sache dann nur noch schlimmer.

Die ganz Schlauen monieren dann noch, daß er das mit dem Judengen unwissenschaftlich verkürzt oder auch schlicht falsch dargestellt hat. En passant in einem Interview hat er sich zu einer Frage, von der er auch nicht mehr weiß als in der Zeitung steht, unwissenschaftlich geäußert. Oder sie kritisieren die Studie und erklären, daß sie dann vermutlich auch Juden sind, weil sie ein Gen mit denen teilen. Außerdem seien sie auch Schimpansen, mit denen teilten sie 99 % ihrer Gene.

Ich setze noch einen drauf: Ich bin Bierhefe. Mit der teile ich sicher auch ein Gen. Allerdings nicht das Gen, anhanddessen Genetiker versuchen, Menschen von Bierhefe zu unterscheiden.
 

LStrike

Großmeister
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Ui! Welche Probleme dürfen denn in Deutschland nicht angesprochen werden? .....

Eigentlich darf alles in Deutschland angesprochen werden worauf man Lust hat. Die Frage ist jedoch, wie man es macht und vor allem welches Thema es ist.
Im Hamburger Abendblatt gibt es heute auf Seite drei einen interessanten Artikel dazu. (auch auf abendblatt.de zu lesen: hier)

Warum darf man zu einem Thema Klartext reden und zu einem anderen nicht?
Warum darf man sich zum Beispiel über Banker "beschweren" ohne politisch korrekt zu sein aber über "Ausländer oder wie man ja lieber sagt Migranten nicht?
 

LStrike

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Das sehe ich ein. Doch ist es dann überhaupt möglich über alles offen zu Reden ohne sich hinter schönen Worten oder politischer korrektness zu verstecken?
 

Ein_Liberaler

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Natürlich nicht. Geh doch mal nach Schweden und bring die Vorteile einer Legalisierung der Prostitution ins Gespräch oder bewirb Dich als Atheist um ein Gouverneursamt in den USA.
 

antimagnet

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LStrike schrieb:
Warum darf man sich zum Beispiel über Banker "beschweren" ohne politisch korrekt zu sein aber über "Ausländer oder wie man ja lieber sagt Migranten nicht?

weil es nicht nur politisch inkorrekt ist, menschen aufgrund ihrer ethnischen zugehörigkeit ein bestimmtes verhalten zu unterstellen, sondern rassistisch?
 

LStrike

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LStrike hat folgendes geschrieben:
Warum darf man sich zum Beispiel über Banker "beschweren" ohne politisch korrekt zu sein aber über "Ausländer oder wie man ja lieber sagt Migranten nicht?


weil es nicht nur politisch inkorrekt ist, menschen aufgrund ihrer ethnischen zugehörigkeit ein bestimmtes verhalten zu unterstellen, sondern rassistisch?

So wollte ich das nicht ausgedrückt haben. Aber damit sind wir doch beim Kern der Sache.
Ein anderes Beispiel:
Über den Krieg der Amerikaner gegen den Irak darf ich mich beschweren und zwar so politisch unkorrekt wie ich will. Mache ich das gleiche mit dem Krieg der Israelis gegen den Gaza-Streifen bin ich ein Rassist.
Das Verhalten der Amerikaner und Israelis ist das gleiche, auch wenn die Gründe hierfür unterschiedlich sind.

Fordert man ein Kopftuchverbot an deutschen Schulen scheint dieses bei vielen in Ordnung zu gehen, möchte ich aber in Bayer die Kruzifixe aus den Klassen entfernen ist das Geschrei groß.

Das wollte ich vielmehr sagen.

Es gibt eine öffentliche Meinung, einen gesellschaftlichen Konsens, ich darf meine Meinung zu allem kundtun, aber wie ich es mache, das ist mir nicht frei gestellt.
 
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