Hat Sarrazin nicht ev. doch Recht?

Ein_Liberaler

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Das (antis Beitrag) beantwortet die Frage nicht. Die Frage war: Warum "darf" man bestimmte Berufsgruppen an den Galgen wünschen, sich aber nicht einmal vorsichtig ablehnend über Ausländer äußern?

Die Antwort lautet: Weil unser gesellschaftlicher Konsens auf Rassismus sehr viel sensibler reagiert als auf andere Vorurteile.
 

jones

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Warum gibt es denn dann noch "Rassismus" der schlimm ist und welchen der weniger schlimm ist?

Jeder Holländer hat einen Wohnwage und verstopft damit die Autobahnen regt weniger Leute auf als irgendein Spruch von Herrn Sarazzin; egal wie richtig oder falsch die jeweilige Ausage auch sein mag.
 

Gilgamesh

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Ein_Liberaler schrieb:
Welt: Wir haben andere Gene als die Türken??

Sarrazin: Äh... Ja?

Interessante Aussage! Wäre das nicht verfassungsfeindlich...wen ein Deutscher Stadtsbürger aufgrund seiner Gene nicht als Deutscher definiert wird?
 

agentP

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Ein_Liberaler schrieb:
Die einen sind nur auf der Suche nach der Gesinnung zwischen den Zeilen und der andere tut so, als würde er damit nicht rechnen und könnte auf nichts festgenagelt werden, was er nicht auch tatsächlich gesagt hat. Jede Einzelaussage ist völlig im Rahmen, aber wenn man Sarrazin in eine bestimmte Richtung drängt und bestimmte Zusammenhänge herstellt, kann man ihn zum Rassisten stempeln. Daß er sagt, er sei keiner, macht die Sache dann nur noch schlimmer.

Natürlich weiss er, dass er zündelt, natürlich weiss er, was hängen bleibt von seinen Schlagworten und zwar sowohl bei denen, die ihn zerreissen, als auch bei denen, die tatsächlich zweifelhafte Anschauungen pflegen.
Das und die Stilisierung seines Themas zum angeblichen Tabuthema, die womöglich gar nicht von ihm selber ausgeht, auf die er aber hoffen durfte, das sind Werkzeuge aus dem methodischen Handwerkszeug eines Populisten. Wer ernsthaft und konstruktiv diskutieren möchte und nicht Wählerstimmen oder Verkaufszahlen in die Höhe treiben will, der geht anders vor.


Hier ein Artikel über die Studien, auf die er sich wohl stützt:

Auf die er sich gerne stützen würde trifft es eher, denn keine dieser Studien belegt seine Aussage. Die Villem-Studie widerspricht ihm sogar mit ihren Erkenntnissen über die äthiopischen Juden.
 

Winston_Smith

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Weil unser gesellschaftlicher Konsens auf Rassismus sehr viel sensibler reagiert als auf andere Vorurteile.

Wobei nicht jeder Rassismus gleich geächtet wird. Als anständiger Kabarettist darf man "den Ami" als kulturlose Banausen hinstellen und wird dafür noch beklatscht. Behauptet jemand, dass "Schwarze" gut tanzen können, hält sich die Aufregung ebenfalls in Grenzen.

ws
 

agentP

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Ausländer oder wie man ja lieber sagt Migranten nicht

Ich persönlich sag das nicht "lieber", sondern ich sag halt Migrant, wenn ich einen Migranten meine und Ausländer, wenn ich einen Ausländer meine. :roll:
 

Malakim

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Richtig interessant ist der Rassismus den es nicht gibt, nämlich den gegen weiße.

Also die rassistischsten Leute die ich getroffen habe waren schwarze US-Amerikaner ... meine Güte!

BTW.
Das Kabarettisten die Wahrheit etwas überziehen ist doch ganz normal.
 

Ein_Liberaler

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Auch die hervorgehobenen Worte habe ich nicht nur geschrieben, sondern auch gemeint.

agentP schrieb:
Auf die er sich gerne stützen würde trifft es eher, denn keine dieser Studien belegt seine Aussage.

Das weiß ich selbst. Die Erkenntnis ist so banal, daß ich beinahe überzeugt bin, daß sogar Sarrazin das weiß. Ich könnte mir vorstellen, daß er das Beispiel nicht großartig entwickeln wollte und deshalb auf ein Stichwort verkürzt hat. Wenn es den oder die Interviewer interessiert hätte, hätten sie ja nachhaken können.

Winston schrieb:
Behauptet jemand, dass "Schwarze" gut tanzen können, hält sich die Aufregung ebenfalls in Grenzen.

Das wäre mir neu. Beispiel:

http://www.neon.de/kat/sehen/gesellschaft/193650.html
 

agentP

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Jeder Holländer hat einen Wohnwage und verstopft damit die Autobahnen regt weniger Leute auf als irgendein Spruch von Herrn Sarazzin; egal wie richtig oder falsch die jeweilige Ausage auch sein mag.

Keine Ahnung. Sag es mal öffentlich in den Medien und deute an (natürlich vage genug um es hinterher anders gemeint haben zu können), dass die Holländer auch sonst keinen wesentlichen Nutzen für uns haben und dieses rücksichtslose Verhalten genetisch bedingt ist ("Das Wohnwagen-Gen"- findet sich vor allem bei Sinti, Roma und Niederländern").

Und dann schau mer mal. :mrgreen:
 
G

Guest

Guest
LStrike schrieb:
.. aber über "Ausländer oder wie man ja lieber sagt Migranten nicht?

"Migrant" dürfte langsam dem "Quantensprung" - als häufigstes, selbst von sonst humanistisch gebildeten Schichten ständig falsch benutztes Fremdwort - den Rang ablaufen.

Es bezeichnet eigentlich jemanden der permanent umher wandert.
Die angesprochene Personengruppe tut das aber nicht (ausgenommen vielleicht Zigeuner).

Alle anderen sind irgend wann mal Eingewandert, oder sogar hier geboren.
Was heute als Migrant bezeichnet wird sollte eigentlich Emigrant oder vielmehr Immigrant heißen.

Irgend ein bescheuerter politisch korrekter Extremist ,ist auf die Idee gekommen, das "Im" wegzulassen, so wie manche Leute denken, es sei chic nur rückrufen zu sagen, anstatt zurückrufen.

Die dumpfe Masse stampft natürlich wieder mal hinterher, so wie sie es schon immer getan haben. Falsch ist es natürlich trotzdem.
 

antimagnet

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shechinah schrieb:
Was heute als Migrant bezeichnet wird sollte eigentlich Emigrant oder vielmehr Immigrant heißen.

du hast das /in vergessen.


nachtrag: eigentlich müsste ein immigrant dann einer sein, der andauernd einwandert. tut er ja auch nicht. freunde dich vielleicht einfach damit an, dass migrant der oberbegriff für e- und immigranten ist und somit zwar weniger präzise, aber trotzdem nicht falsch ist.
 

agentP

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Es bezeichnet eigentlich jemanden der permanent umher wandert.

Aha. Kannst du das "permanent" mal herleiten?
Ich verlasse mich da lieber auf die klassische soziologische Definition, weil wir es hier ja mit einem soziologischen Thema zu tun haben. Und in der Soziologie versteht man unter Wanderung oder eben Migration.

Als Wanderung zählt jeder dauerhafte (d. h. nicht nur vorübergehende) Wechsel des Wohnsitzes.
http://de.wikipedia.org/wiki/Migration_(Soziologie)

Ein Migrant ist jemand der seinen Wohnsitz dauerhaft wechselt (oder auf dem Weg zu seinem neuen, dauerhaften Wohnsitz ist).
Das Wörtchen "dauerhaft" belegt eigentlich, dass der Begriff eher das Gegenteil von dem meint, was du behauptest.

Sicher wirst du jetzt einwenden, dass jeder weiss, dass auch "Wanderung" ganz was anderes ist.
Worte haben nun mal auch im Deutschen abhängig vom Kontext unterschiedliche Bedeutung. Ein Läufer in deinem Wohnzimmer ist nicht das selbe, wie der Läufer auf meinem Schachbrett, obwohl beide gleich bezeichnet werden.


Und wo ist da für dich der Unterschied?

Nicolas Sarkozy ist für mich ein Ausländer, er ist nämlich Franzose. Er ist aber kein Migrant, weil mir nicht bekannt wäre, dass er irgendwo hin imigriert oder emigriert wäre. Aber er hat einen Migrationshintergrund, denn sein Vater ist aus Ungarn nach Frankreich imigriert oder emigriert oder einfach migriert. Letzteres entbindet mich von dem Problem die Perspektive zu berücksichtigen.
 

Malakim

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ImhO. heißt das auch nicht nur "Migrant" oder sowas sondern:
MitbürgerIn mit Migrationshintergrund.

(oder schreibt man das nicht mit Binnenmajuskel?)
 

antimagnet

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ja, den mihigru brauchts halt, um auch die migrantenkinder mitzumeinen. weil die wandern ja nicht.
 

agentP

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Sarrazin hat streng genommen Migrationshintergrund, weil er von hugenottischen Migranten abstammt. ;-)
 

wintrow

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Ich finds lustig das sich gerade die Künast von den Grünen sich darüber aufregt. Wären die damals mit ihren utopischen Spritpreisforderungen durchgekommen hätten sie Deutschland wesentlich mehr Schaden zugefügt als Sarrazin es mit seinen Thesen jemals könnte. Das nur als Notiz am Rande.

Mir kommt es so vor als würde man sich freuen das es jemanden wie Sarrazin gibt der provokante Thesen von sich gibt. Gefundenes Fressen um sich wieder ein Feindbild zu schaffen und darauf einzuschiessen. Schliesslich sind die Rechten in unserem Land auch nicht mehr das was sie mal waren. Man hört kaum noch was, die paar hundert rechte Demonstranten gehen friedlich durch die Stadt, Gewaltaten gehen zurück etc. Da kommt Sarrazin genau richtig, hat doch die Antifa endlich wieder eine Daseinsberechtigung (ihrer Meinung nach).

Ich gehe nicht konform mit den Thesen von S. da sie pauschalisieren und nicht differenzieren, davon abgesehn sind seine Berechnungen und Statistiken doch eher fragwürdig. Aber die Basis einer Diskussion über die Themen die er anspricht ist in Deutschland meiner Meinung nach nicht wirklich vorhanden. Promis und Elite profilieren sich an solchen Diskussionen indem sie angeben wie tolerant sie doch sind und verweisen gleich mal auf imaginäre Vorfahren die im Widerstand gegen die Nazis waren. Die breite Öffentlichkeit wird sowieso nicht gefragt, wurde doch das Thema jahrzehntelang fast totgeschwiegen oder einfach ignoriert und die Medien wittern fette Beute. :twisted:
 

Malakim

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Man muß Menschen mit Migrationshintergrund einfach mal die Hand reichen:

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Man muß ausländischen Mitbürgern mit Migrationshintergrund einfach mal die Hand reichen:
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