Hat Sarrazin nicht ev. doch Recht?

agentP

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aber vielleicht gibt es in Neukölln kaum noch Klassen in denen deutsche Schüler vorhanden sind.
Vom Wedding hört man solche Geschichten, von Neukölln habe ich es bisher nicht gehört, aber kann es zumindest nicht ausschliessen. Wissen können wir es aber nicht, weil das Filmchen diese Info ja freundlicherweise unterschlägt.

Kommentar
am Freitag, 16.10.2009, 08:10 Uhr

Erste Berliner Schule gibt "Deutsch-Garantie"!


da frage ich mich wie so ein Typ in die 9. Klasse gekommen ist.
Ja. Unser Schulsystem könnte eine Überarbeitung vertragen. Das wäre jedenfalls sinnvoller als die Schüler zu überarbeiten.

In Marzahn beträgt der Ausländeranteil gerade mal 3%, ändert aber nicht viel an den Problemen:

und bei den Tänzern sind wieder zwei Klassen aus der Mahrzahner Thüringen-Oberschule dabei.
[...]
Diese Kinder sagen sie, können die Reklame aus dem Fernsehen auswendig, aber kein Lied und kein Gedicht. Dass sie morgens pünktlich in den Bus nach Treptow steigen, dass sie sich an die Pausen halten, das allein sei schon ein unglaublicher Erfolg.
http://www.berlinonline.de/berliner...ump.fcgi/2006/1207/feuilleton/0012/index.html

An dieser Schule z.B. spielen türkische und arabische Zuwandererkinder kaum eine Rolle:

Von den knapp 30 % der Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache, die die Thüringen-Oberschule besuchen, bilden die Aussiedlerjugendlichen die größte Gruppe. Diese Jugendlichen haben zum Teil große Sprachprobleme und Schwierigkeiten, sich in die neue und auch fremde Heimat einzuleben. Deshalb benötigen sie, aber auch ihre Familien, besondere Zuwendung und Hilfe bei der Integration, beim Spracherwerb, beim Verständnis der deutschen Kultur und Mentalität.
http://db.dji.de/cgi-bin/db/dbrecout.php?db=17&dbsuche=17&tabelle=db_stamm&rowid=5489

Und dabei sind 30% nichtdeutsche Herkunftssprache im Vergleich zu den 80-90%, die man im Wedding, in Neukölln oder zum Teil in X-berg findet geradezu Pipifax.
 

Bond

Meister
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Kein Staat kann und darf Sub oder Nebengesellschaften auf seinem Staatsgebiet erlauben, dass gilt nicht nur für Ausländer, sondern auch für die Wirtschaft. Der Staat hat seine Staatsbürger vor fremden Interessen zu schützen, da diese niemals seine eigenen sein können.

Zitat: Staatswissenschaftler Carlo Schmidt/SPD-1946
 

Simple Man

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An meiner Schule herrschte damals generelles *ähh* Kopfbekleidungsverbot - sprich: keine Hütte, Mützen, Kopftücher etc. ... :egal: ... da jetzt aber wieder ein generelles Verbot zu fordern - im Falle von Sarrazin natürlich wieder diskriminierend, da er nur eine bestimmte Art von Kopfbekleidung verbieten will -, so von Gesetzes wegen, nervt mich schon rein prinzipiell ... :roll:

Und wenn es darum geht, politische Kleidung in der Schule zu verbieten, dann wird es eh nicht ohne Einheitskleidung gehen ... es sei denn, man fordert dieses Verbot politisch interpretierbarer Kleidung mal wieder nur für bestimmte Gruppen ...
 

Winston_Smith

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Die Frage ist hier eher, WER denn nun diskriminiert wird. So wie uns teile der Presse und User hier am Board immer wieder sagen, hat das Kopftuch nix mit dem Koran/Islam zu tun.

ws

edit:
es sei denn, man fordert dieses Verbot politisch interpretierbarer Kleidung mal wieder nur für bestimmte Gruppen ...

Auch da muß man genau unterscheiden. Wer z.B. einen roten Stern o.ä. trägt, macht das meisst freiwillig. Das Kopftuch ist hier ein spezieller Fall, denn es steht für die Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen. Mir fällt jetzt kein vergleichbares Kleidungsstück ein...
 

Simple Man

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Wer diskriminiert wird? Na, Kopftuchträger ...

Wenn der Islam nichts mit nem Kopftuch zu tun hat, dann ist diese Maßnahme sinnlos, da sie die falschen trifft. Wenn aus dem Islam Kopftuchtragen abgeleitet werden kann, dann sollen dadurch, wenn man Sarrazin folgt, vor allem Moslems diskriminiert werden ... wie auch immer, die Forderung ist mal wieder vor allem zweierlei: populistisch und sinnlos, mit dem einzigen Ziel, sich wieder in die Presse zu bringen ...


Edit:
Auch da muß man genau unterscheiden. Wer z.B. einen roten Stern o.ä. trägt, macht das meisst freiwillig.
Ist es btw. eigentlich immer Unterdrückung, wenn die Eltern festlegen, was man zu tragen hat? Falls ja, wurde ich mindestens bis zum 12. Lebensjahr unterdrückt ...
 

Winston_Smith

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Wer diskriminiert wird? Na, Kopftuchträger ...

Ist es nicht eher so, dass sie aktuell durch das Kopftuch diskriminiert werden?

An meiner Schule herrschte damals generelles *ähh* Kopfbekleidungsverbot - sprich: keine Hütte, Mützen, Kopftücher etc. ...

Und das zu Recht. Denke, dass es zum guten Ton gehört und ein Zeichen von Respekt ist, im Unterricht keine Kopfbedeckung zu tragen.

ws
 

Winston_Smith

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Um jetzt mal philosophisch zu werden: Ist es eigentlich Diskriminierung, wenn man Diskriminierung verbieten will?

ws
 

Simple Man

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Winston schrieb:
Um jetzt mal philosophisch zu werden: Ist es eigentlich Diskriminierung, wenn man Diskriminierung verbieten will?
Es ist diskriminierend, bestimmten Gruppen zu unterstellen, dass man deren Diskriminierung angeblich anhand eines Kleidungsstückes ablesen kann. Und es ist diskriminierend, wenn man allen Trägern dieses Kleidungsstücks das Kleidungsstück verbietet, unabhängig davon, ob derjenige davon nun diskriminiert wird oder nicht, dies aber mit der angeblichen Diskriminierung begründet und gleichzeitig alle anderen Kleidungsstücke ignoriert.

Oder anders gesagt:
Ist es nicht eher so, dass sie aktuell durch das Kopftuch diskriminiert werden?
Du klammerst alle aus, die freiwillig so ein Kopftuch tragen ... die dürfen es dann aber auch nicht mehr tragen, während Mützenträger weiter fröhlich mit warmen Ohren durch die Gegend flanieren ...


Ansonsten bleibe ich dabei: dieses ständige Schreien nach Verboten, Regulierungen usw. nervt. Und Sarrazin mit seinen höchst berechenbaren populistischen Ausfällen (oder in seinem Fall Normalfällen) nervt ebenso ...
 

agentP

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Du klammerst alle aus, die freiwillig so ein Kopftuch tragen ... die dürfen es dann aber auch nicht mehr tragen, während Mützenträger weiter fröhlich mit warmen Ohren durch die Gegend flanieren ..

Alleine in der Klasse meines Sohnes sitzen 3 Mädels, die Kopftuch tragen ohne das Mütter oder ältere Schwestern eines tragen und die Lottokioskbesitzertochter von unten im Haus hält es genauso. Zwang halte ich da eher für unwahrscheinlich. Es gibt sicher auch welche, wo das weniger freiwillig ist, aber denen ist auch mit einem Kopftuchverbot sicher nicht zu helfen.

Du klammerst alle aus, die freiwillig so ein Kopftuch tragen ...

Ganz genau und deswegen ist dieses Argument auch Heuchelei. Ich finde es schon witzig, wenn die konservativsten Gestalten plötzlich zu Feministen werden, wenn es sich elegant mit der eigenen Xenophobie verknüpfen lässt.
 

haruc

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In dem Zusammenhang mit den neuesten Sarrazin-Epiphanien möchte ich dezent darauf hinweisen dass - wie zu erwarten war - die Grünen wieder mal aus der Verseknung auftauchen um mit dem mahnenden Zeigefinger der moralischen Überlegenheit den Rücktritt des Herrn Sarrazin zu fordern. Sonst würde man ja garnichtmehr in der Presse erwähnt werden.

Und weil das offenkundig das Einzige ist, wozu die Grünen fähig sind - nämlich anderer Leute Rücktritt fordern - macht man gleich beim Herrn zu Guttenberg weiter.

Trittihn legt Guttenberg Rücktritt nahe

Wie nützlich ist eine Partei die abgesehen von unausgegorenen Schnapsideen nichts zustande bringt als aus der hintersten Reihe den Rücktritt irgendwelcher Leute zu fordern, sobald diese mal Verantwortung übernehmen oder unbequeme Themen ansprechen?
 

Gilgamesh

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Die Parteien sind derzeit so mit den Migranten beschäftigt, dass sie keine Zeit mehr haben für die wahren Probleme der Nation. Finanzkriese, Staatsverschuldung, hohe Arbeitslosigkeit etc.
Und wie man sieht ist den Bürgern das Migrantentheman scheinbar auch wichtiger als alles andere.

Ja dann :beer:
 

haruc

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Naja ich würd mal sagen dass die mangelhafte Integration einiger Migranten durchaus ein wahres Problem ist. Und wenns noch kein Problem ist wirds zu einem gewaltigen Problem werden.

Aber solange ja so weitsichtige Politker wie der Herr Erdbeerwahn die Leute in Deutschland auffordern, sich nicht zu integrieren und die Grünen das noch jubelnd begrüßen und tatkräftig unterstützen braucht man sich keine Sorgen machen, dass das Problem in der näheren Zukunft gelöst sein könnte.

Und was passiert wenn man es nicht schafft dem Problem Herr zu werden sieht man ja zb. an den USA oder dem Imp. Romanum.
 

agentP

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Und was passiert wenn man es nicht schafft dem Problem Herr zu werden sieht man ja zb. an den USA oder dem Imp. Romanum.

Und ich dachte immer die USA und das Imp. Romanum wären eher Beispiele dafür, wie man Integration von Migranten einigermassen passabel hinkriegt. Selbst Freund Sarrazin hat uns doch neulich erst wieder die USA als Beispiel dafür hingerieben, wie man es besser machen kann als bei uns und nun nimmst du die Situation in den USA als Drohkulisse?
Welche Migrantengruppen wären denn das in den USA, an denen man die Gefahren nachhaltig mangelhafter Integration beobachten kann?
 

haruc

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AgentP schrieb:
Welche Migrantengruppen wären denn das in den USA, an denen man die Gefahren nachhaltig mangelhafter Integration beobachten kann?

Europäer.

AgentP schrieb:
das Imp. Romanum wären eher Beispiele dafür, wie man Integration von Migranten einigermassen passabel hinkriegt.

Nun wie sah denn die "Integration" im Imperium Romanum aus?

Man sprach Latein, bekam einen römischen/romanisierten Namen, übernahm die Lebensgewohnheiten der Römer, aß was die Römer aßen...

Das war weniger Integration sondern mehr Romanisierung.
 
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