Hat Sarrazin nicht ev. doch Recht?

Bond

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Chantalles, Kevins und Doreenes haben ja auch schlechte Karten in unserem schönen Land.

Unter allen ca. 700 Schülern der Internatschule Salem, hat kein einziger so einen Vornamen, woran mag das wohl liegen?
 

HunabKu

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Vielleicht, weil sie einfach nicht toll sind? Aber mal Spaß bei Seite.
Ich hörte letztens im Radio einen Bericht darüber, dass Kinder in den Schulen oftmals nach ihrem Namen beurteilt und abgestempelt werden. Das liegt, dach deren Ansicht daran, dass es gewisse "Unterschichtennamen" gibt, Leute aus diesen "Schichten" geben ihren Kindern im Durchschnitt ähnliche Namen wie zb auch Kevin, Chantalle, Marcel usw. Aufgrund dessen werden diese Kinder oft auch schlechter benotet, weil man sie, ihrer "Herkunft" nach von vorherein für dämlich hält.
Kinder die Tobias, Paul, Sebastian, Marie, Anna usw heißen, sollen wohl eher aus den bessergestellten Schichten der Bevölkerung stammen und die haben es aller Wahrscheinlichkeit nach auch leichter als die so genannten "Unterschichtenkinder" . (das ganze ist wohl das Ergebniss einer bestimmtet Studie gewesen, deren Bezeichnung ich leider nicht mehr weiß)

Wie man sieht, betrifft es wohl nicht nur ausländische Kinder sondern uns alle. Genau so wie das Zusammenleben hier uns alle betrifft. Vielleicht solten wir uns daran gewönen, dass dieser Planet uns allen gehört und jeder leben kann, wo immer er das möchte. Feindseeligkeit ist für mich ein Ausdruck von geistiger Unterentwicklung und wir sollten uns schnellstens weiterentwickeln finde ich.


HunabKu
 

Malakim

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Bond schrieb:
Unter allen ca. 700 Schülern der Internatschule Salem, hat kein einziger so einen Vornamen, woran mag das wohl liegen?

Das Eltern die solche Namen vergeben zwar Dumm sein mögen aber liebevoll genug um Ihre Kinder nicht aufs Internat zu schicken?

[Edit]
Anbei Hochgebildete Deutsche wandern auch gerne mal aus, aber ich sehe das Problem.
[/Edit]
 

agentP

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Im Übrigen wie soll man denn solche Unarten ansprechen? Ist sowas eigentlich statisch erhoben? Chantalles, Kevins und Doreenes haben ja auch schlechte Karten in unserem schönen Land.

Was ja nicht weniger schlimm ist, aber darum geht es ja hier nicht.
Es geht darum, dass man nicht sagen kann: Ihr habt als Einwanderer eine Bringschuld und in aller Naivität, wie z.B. Winston das macht, sagen: Ihr müsst Deutsch lernen, einen Schulabschluss machen und mitspielen, dann ist alles gut. Denn so ist ist es offensichtlich nicht. Du kannst dich als Zuwanderer anstrengen und "mitspielen" und es gibt zig Hinweise, dass du eben trotzdem längst nicht die gleichen Chancen hast.
Das ist ein gesellschaftliches Problem das wir haben und für das man eben nicht die Zuwanderer verantwortlich machen kann. Und ich bezweifle sehr stark, dass es an der Stelle hilfreich ist (wenn nicht gar ein Stück weit zynisch), die Diskussion alleine von der Sarrazin-Seite aufzuziehen.
Ich glaube wohlgemerkt auch nicht, dass da ein Gleichstellungsgesetz hilft oder irgendwelche statliche Ordnungspolitik. Da muss sich erstmal in den Köpfen der Menschen was ändern. Ein Chef, der einen tollen Ingenieur nicht zum Gespräch lädt, weil auf dem Lebenslauf ein türkischer Name steht ist ein Idiot mit vermutlich einem gerüttelt Maß an Vorurteilen. Gegen diese Vorurteile muss man etwas tun, mal abgesehen davon, dass diese Vorurteile nicht gerade in Deckung mit der "christlich-abendländischen-offenen-liberalen Kultur" stehen, auf die wir uns andersrum gerne berufen. Aber gerade in der Hinsicht ist so eine Mixtur aus Tatsachen und fragwürdigen Halbwahrheiten, wie Sarrazin sieanspricht nicht besonders hilfreich und es ist imho auch nicht hilfreich wegen jedem Moscheeneubau und jeder Feiertagsforderung gleich den Untergang des Abendlandes zu prophezeien.
"Die" haben was zu tun, soweit sie sich weigern anzukommen und wir haben was zu tun und nicht "die sind Gäste und die müssen das alleine gebacken kriegen oder abhauen". Abhaun tun nämlich zuerst mal die, die wir eigentlich gerne behalten würden.
 

Malakim

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@agentP
Das kann ich unterschreiben. Nur ist es schwer in Köpfen was zu ändern. Der viel geforderte Ruck der durch Deutschland gehen muß geht eben nicht.
Es wird gehofft und gewartet das der Ruck angeordnet wird (siehe die BG Debatte).
 

Winston_Smith

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Ihr habt als Einwanderer eine Bringschuld und in aller Naivität, wie z.B. Winston das macht, sagen: Ihr müsst Deutsch lernen, einen Schulabschluss machen und mitspielen, dann ist alles gut.

Ich habe nie behauptet, dass dann "alles gut" ist. Ich halte es lediglich für eine Grundvoraussetzung um am Gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Die ganze Diskussion ist eh ziemlich abgeglitten.

Es geht ja nicht um die Zuwanderer, die fleißend Deutsch sprechen und einen Hochschulabschluss haben. Wenn die keinen Job finden, ist es ein strukturelles Problem.

Es geht um die Zuwanderer, die sich weigern, unsere Sprache zu lernen, nicht zur Schule gehen, ihre eigene Paralellwelt gründen, den Staat und seine Rechtsnormen ablehnen und trotzdem gerne staatliche Unterstützung annehmen. DA ist das Hauptproblem der Intergration.

Nach Spiegel-TV sind mehr als die Hälfte aller türkischen Mitbürger in Berlin von staatlicher Unterstützung abhängig. Und ich bezweifel stark, dass das alles Jungakademiker sind, die aufgrund rassistischer Personalchefs keinen Job finden.

ws
 

Malakim

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Die Frage Winston ist doch aber, beeinflußt das eine das andere.

"Wenn ich mir mühe gebe, studiere, ... habe ich trotzdem schlechte Karten, darum mache ich mir eben nicht die Mühe und mach gleich was an der Gesellschaft vorbei".

Ich denke auch das Integrationswille und das erlernen der Sprache auf einem angemessenen Niveau ein wichtiger Punkt ist wenn man in einem anderen Land erfolgreich sein möchte, aber auch das Gastland und die Gesellschaft dort muß bereit sein den "neuen" zu akzeptierten.

Bei uns klappt beides nicht richtig.
 

agentP

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Es geht um die Zuwanderer, die sich weigern, unsere Sprache zu lernen, nicht zur Schule gehen, ihre eigene Paralellwelt gründen, den Staat und seine Rechtsnormen ablehnen und trotzdem gerne staatliche Unterstützung annehmen. DA ist das Hauptproblem der Intergration.

Ja und einen Teil von denen könnte man vermutlich erwischen, wenn man ihnen eine Perspektive böte. Aus der Parallelwelt zu kommen sich anzupassen und dann trotzdem am Personalchef zu scheitern ist vermutlich keine.



Nach Spiegel-TV sind mehr als die Hälfte aller türkischen Mitbürger in Berlin von staatlicher Unterstützung abhängig. Und ich bezweifel stark, dass das alles Jungakademiker sind, die aufgrund rassistischer Personalchefs keinen Job finden.

Und ich bezweifle stark, dass es sich bei dieser Hälfte ausschliesslich um solche handelt, die es grundsätzlich vorziehen in einer Parallelwelt von HartzIV zu leben, lasse mich aber gerne mit etwas handfestem vom Gegenteil überzeugen.


Bei uns klappt beides nicht richtig.

Danke. Das ist exakt mein Punkt und der steht imho im Widerspruch zu Aussagen wie

Aber in der Tat sehe ich die größte "Schuld" bei den Zuwanderern. Es gibt genug Schulen, Sportvereine etc. die ihnen eine Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen. Jeder, der will, kann hier Deutschkurse besuchen usw.
 

Winston_Smith

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"Wenn ich mir mühe gebe, studiere, ... habe ich trotzdem schlechte Karten, darum mache ich mir eben nicht die Mühe und mach gleich was an der Gesellschaft vorbei".

Das halte ich für nicht richtig gedacht. Wann soll "das Zuwandererkind" denn so eine Aussage machen? Nach dem Gymnasium? Glaube ich nicht. Nach der Grundschule, bevor man auf die Hauptschule geht, weil man eh "schlechte Karten hat"? Glaube ich auch nicht.

Für mich klingt diese Aussage eher nach einer nachträglichen Ausrede. Denn entweder ist das Zuwandererkind alt genug und hat die Hochschulreife oder es ist zu jung um so eine Entscheidung zu treffen.

Die "Schuld" liegt womöglich auch bei den Eltern. Wenn ich lese, dass es an Grundschulen den Kurs "Deutsch als ZWEITsprache" gibt, könnte ich verzweifeln. Es kann doch nicht sein, dass ein Kind hier aufwächst und zur Einschulung erstmal die Landessprache lernen muß, weil es bis dahin kein Deutsch gesprochen hat.

@agentp
Nochmal: Ich habe überhaupt kein Problem damit, Zuwanderern mit Deutschkenntnissen und Schulabschluß staatiche Hilfen zu geben. Es gibt eben nicht für jeden einen Job. Und wer, trotz Qualifikation, keinen findet soll Hilfe bekommen. Gilt für Deutsche, Griechen, Türken, Muslime, Christen, Juden etc.
Und wenn sie aufgrund dummer Personalchefs keinen Job bekommen, ist es schrecklich aber auch dann sollen sie Hilfe bekommen.

Wer aber die Chancen und Möglichkeiten nicht mal ansatzweise nutzt und sich zumindest soweit bildet, wie er/sie kann, mit dem habe ich kein Mitleid.

ws
 

Malakim

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@Winston
so ein Satz wird kaum ausgesprochen, entspringt aber aus dem Lebensgefühl der Umgebung in der man Aufwächst. Das muß ja nicht bewußt passieren. Ausserdem hat die Einstellung der Eltern einen großen Einfluß auf die Einstellung der Kinder. Wenn die Eltern obige Einstellung haben, machen sie keinen Druck das die Kinder was lernen (bringt ja eh nix) usw. usw.

So einfach wie Du es Dir denkst "eine nachträgliche Ausrede" ist es wohl auch nicht.
 

agentP

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Wer aber die Chancen und Möglichkeiten nicht mal ansatzweise nutzt und sich zumindest soweit bildet, wie er/sie kann, mit dem habe ich kein Mitleid.

Das ist bei den Türken gerade mal ein Viertel der Leute, also eine klare Minderheit.

http://deutschlandpolitik.wordpress...en-ohne-schulabschlus-deutsche-und-migranten/



Die "Schuld" liegt womöglich auch bei den Eltern. Wenn ich lese, dass es an Grundschulen den Kurs "Deutsch als ZWEITsprache" gibt, könnte ich verzweifeln. Es kann doch nicht sein, dass ein Kind hier aufwächst und zur Einschulung erstmal die Landessprache lernen muß, weil es bis dahin kein Deutsch gesprochen hat.

Das ist ja nun mal richtig naiv. Wenn die Eltern keine Muttersprachler sind, dann haben sie, selbst wenn sie selber Deutsch gelernt haben wohl kaum eine Chance ihre Kinder auf das gleiche Niveau zu bringen wie Kinder mit deutscher Muttersprache.
Wieviele Deutsche könnten denn in den USA ihre Kinder auf ein Level mit amerikanischen Kindern bringen, wenn sie selber mit englisch als Zweitsprache aufgewachsen sind. Das Argument ist mal so richtig albern. Immerhin heisst das Fach nicht "Deutsch als Fremdsprache" sondern "Deutsch als Zweitsprache". :roll:
 

Winston_Smith

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Das ist ja nun mal richtig naiv. Wenn die Eltern keine Muttersprachler sind, dann haben sie, selbst wenn sie selber Deutsch gelernt haben wohl kaum eine Chance ihre Kinder auf das gleiche Niveau zu bringen wie Kinder mit deutscher Muttersprache.
Wieviele Deutsche könnten denn in den USA ihre Kinder auf ein Level mit amerikanischen Kindern bringen, wenn sie selber mit englisch als Zweitsprache aufgewachsen sind. Das Argument ist mal so richtig albern. Immerhin heisst das Fach nicht "Deutsch als Fremdsprache" sondern "Deutsch als Zweitsprache".

Moment. Wir reden ja, nach Sarrazin, von Kindern der dritten Generation. Wie kann es dann angehen, dass die Eltern dieser Kinder seit, sagen wir mal 30 Jahren in Deutschland leben und nicht in der Lage sind, Ihren Kindern Deutsch beizubringen?

Stellen wir uns vor, ich hätte die ersten 30 Jahre meines Lebens in Frankreich verbracht, ein Kind gezeugt und dieses mit 7 (?) Jahren eingeschult. Ich gehe mal davon aus, dass ich in diesen 30 Jahren Französisch gelernt hätte und mein Kind in den ersten 7 Jahren soviel beigebracht hätte, dass es keinen Sprachunterricht braucht. (Französiche Kinder brauchen doch auch keinen Sprachkurs wenn sie eingeschult werden. Warum? Weil die Eltern mit Ihnen französisch reden.)

ws
 

Simple Man

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Warum dann nicht ne Deutsch-/Eignungsprüfung für alle Kinder im Kindergarten?

Und zwar unabhängig von der Ethnie?
 

Simple Man

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Na, dann sollte man den Test oder die Prüfungsumstände evtl. noch mal überarbeiten, statt gleich wieder ein großes Fass aufzumachen? :gruebel:
 

Malakim

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Simple Man schrieb:
Na, dann sollte man den Test oder die Prüfungsumstände evtl. noch mal überarbeiten, statt gleich wieder ein großes Fass aufzumachen? :gruebel:

Verstehe ich nicht.
Im Kindergarten wird ständig geschaut ob Dein Kind in der Entwicklung auf einem angemessenen Stand ist. Ist es das nicht so wirst Du als Eltern darauf hingewiesen:

Kiga: "Ihr Kind spricht kein Wort Deutsch"
Elter: "Aha"
 

Simple Man

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Testen, ob die Kinder die Mindestanforderungen der deutschen Sprache beherrschen und wenn nicht, dass sie dann im Rahmen des Kindergartens oder eines Kurses auf das Mindestanforderungsniveau gebracht werden ...
 
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