Ein_Liberaler
Forenlegende
- Registriert
- 14. September 2003
- Beiträge
- 9.777
Woppadaq schrieb:Drei bis zwölf Monate was bitte ?
Kündigungsfrist, natürlich.
Erklär mir mal bitte diesen Widerspruch!
Fristlos != befristet.
Wenns keinen billigeren Vermieter gibt und man drauf angewiesen ist: JA !
Ersten Halbsatz bestreite ich. Kündigungsfrist wiegt höhere Kosten auf. Zwoter Halbsatz ist eine Binse und daher bedeutungslos, denn ehe man auf der Straße lebt, mietet man alles.
OK, aber als Mieter bin ich nicht unbedingt Geschäftspartner. Ein Geschäft kann ich auch sein lassen, wenn es mir zu brenzlig ist. Aber ich kann nicht einfach aufhören zu wohnen.
Du kannst auch nicht leben, ohne zu essen, trotzdem bist Du der Geschäftspartner des Bäckers und Metzgers.
Hier kommen wir uns möglicherweise näher. Ist ja nicht so, daß ich denke, daß alles, was dem Vermieter schadet, gut ist. Die Unkündbarkeit der Mieter seh ich aber nicht. Daß Kündigung erschwert wird, find ich hingegen in Ordnung.
Ich kenne Wohnungen, die leerstehen, weil der Eigentümer nicht noch einen Mieter will, der Schaden anrichtet, die Miete icht bezahlt und nur unter größten Mühen aus der Wohnung zu bekommen ist. Den Schaden haben neben dem Eigentümer die potentiellen Mieter.
Wie dem auch sei, ich habe meine Argumente vorgetragen, viel mehr habe ich nicht. Mehr Rechtsgleichheit würde zu einem besseren Wohnungsangebot führen, dazu würde auch das Recht auf begründungslose Kündigung innerhalb der vereinbarten Frist gehören.
In Berlin.
Siehe oben.
Was ist dort ?
Keine Wohnungsnot.
Frage: Sind Arme so blöd, eine Wohnung ganz ohne Kündigungsfrist zu mieten? Sind sie so arm, weil sie so blöd sind, oder wie kommst Du darauf?
Jetzt stellst du dich aber absichtlich dämlich an. Oder du hast Armen gegenüber nur Verachtung übrig.
Und jetzt versuchst Du Dich dämlich zu stellen.
Auf alle Fälle liest du nicht, was ich schreibe, sonst würdest du derartiges nicht fragen.
Es ist eine rhetorische Frage, die das "nein" schon in sich trägt.
Du widerrufst dich selber ?
Ich habe nie geschrieben, daß der Markt die Durchsetzung rechtlicher Ansprüche regelt. Die Anarchokapitalisten vertreten diese Ansicht, ich dagegen bin der meinung, daß Justiz, Polizei und Verteidigung in die Hand des Staates gehören.
Weil ich nach "das war ja wohl nichts" noch was geschrieben habe.
Das war aber keine Antwort. Ich habe die alte Behördenpost als Beispiel für ein Monopol genannt. Was soll daran nicht gestimmt haben?
Die Pin AG gibts also nicht ?
Kenne ich nicht. Regional ist das Briefmonopol seit ein paar Jahren gelockert, aber nicht überregional. Und natürlich ist es nicht gerade ein Beweis für die Existenz nichtstaatlicher Monopole, wenn der Staat seine eigenen langsam auflöst, oder?
Nichtstaatliche Monopole mußt Du mir nennen.
Ich bin ja der Meinung, daß selbige vom Staat verhindert werden.
Und die Azteken waren der Ansicht, daß der Staat den täglichen Sonnenaufgang sicherstellt und man besser keine Experimente machen sollte.
Aha, du findest Monopole also gut?
Aber danke, daß du mir sonst nicht widersprichst.
Monopole, die zu Marktpreisen anbieten, sind unschädlich. Gleichzeitig sind das die einzigen Monopole, die sich ohne staatliche Gewalt halten können. Ob es neben Rockefeller noch andere Anbieter gab, müßte ich prüfen.
Genau. In Wirklichkeit denken sie nur an ihren Vorteil und werden von Leuten wie mir eingeflüstert ......
Es sind Beamte. Woran denken die, wenn nicht an ihr Gehalt, ihre Macht und die Vergrößerung ihrer Behörde? Sind das automatisch selbstlose Engel? Abgesehen davon, daß sie sich irren können. Erlebt man täglich.
Langsameres Lesen würde besseres Verständnis bringen.
Wenn andere Hersteller Windows kopieren dürften, würde das das Monoipol von Microsoft stärken? Das hast du doch geschrieben.
]
Hab ich irgendwo geschrieben, daß es kein Monopol ist ?
Du hast geschrieben, daß andeen Herstellern dieselben Maßnahmen offengestanden hätten. Ich habe versucht, das zu interpretieren. Da es mir nicht gelungen ist, kläre mich doch auf.
Nenn mir ein Auto oder irgendein Produkt mit 80% Marktanteil in den Händen einer einzigen Firma !
Ich könnte mir denken, daß Ford einmal einen ähnlichen Marktanteil hatte. Und? Woher nehmen die Zubehörhersteller das Recht, Gratiszubehör zu verbieten?
agentP schrieb:Arme sind nicht geeignet? Ich dachte immer, es käme auf Begabung an und nicht auf Wohlstand. Bloß weil sich jemand die Nachhilfestunden für seinen Sohn nicht leisten kann, heisst das doch nicht, daß der Sohn für den Abschluss weniger geeignet ist.
Ungeeignete Arme würden schlechtere Chancen haben als ungeeignete Reiche, wie heute schon. Daß Arme generell schlechter geeignet sind als Reiche, diese Interpretation hätte ich nicht für möglich gehalten. Der Gedanke wäre absurd.
Ich glaube mittlerweile sind es nur noch 9 Monate. So lange ist die Kündigungsfrist bei Kündigung durch den Vermieter, wenn der Mieter länger als 8 Jahre in der Wohnung wohnt. Es waren aber vor nicht allzu langer Zeit 12 Monate. Drei Monate sind für beide Seiten das Minimum.
Ich glaube, Du hast recht.
racingrudi schrieb:erklären musst du irgendwie aber schon noch, wie du zu der absoluten gewissheit kommst, dass in einer wirklich freien MW wirklich alles besser werden würde.
Alles... Die Wirtschaft ist ja nun nicht alles, nicht? Aber wirtschaftlich würde es besser werden.
um in einer solchen welt zurechtzukommen müsste man zunächst a) tauschmittel besitzen und b) diese zu seinen gunsten einsetzen können (stichwort verkaufsgeschick).
Das muß man in unserer ja auch schon. Wer erwerbsunfähig ist, ist in jeder Gesellschaftsform auf mitleidige Hilfe angewiesen. Wenn man sie auf die wirklich Bedürftigen beschränkte und die Nichtbedürftigen entsprechend in Frieden ließe, wäre schon viel wirtschaftliche Flexibilität zurückgewonnen.
Du wirst mich jedenfalls nicht bei der Forderung ertappen, daß wir diejenigen zurücklassen sollen, die sich nicht selbst helfen können. Ich bin aber der Meinung, daß sich ihnen auf kommunaler Ebene schneller, wirksamer und unbürokratischer helfen ließe, und daß sich auch leichter diejenigen erkennen ließen, die sich einfach nur auf Kosten der Allgemeinheit einen Lenz machen wollen.
außerdem werde ich nie verstehen, warum wettbewerb auf teufel komm raus notwendig sein muss.
Er ist nützlich, weil er zu besseren Leistungen bei geringeren Kosten anstachelt.
beispiel: landwirtschaft. wir haben land, wir haben geräte, wir haben know-how. warum verdammt noch mal sollen wir in wettbewerb mit anderen treten, obwohl wir uns eigentlich selbst versorgen können.
Wer ist "wir"? Es sind doch einzelne Landwirte, die konkurrieren. Konkurrenz führt zu besserer Ressourcenausnutzung. Beispiel: In meiner Heimat waren die Bauern traditionell arm. Erst als sie aufhörten, für den eigenen und regionalen Bedarf alles anzubauen und sich auf die Milchwirtschaft für den überregionalen Markt konzentrierten und die Getreidewirtschaft den Bauern in besseren Lagen überließen, änderte sich das.
wettbewerb in diesem bereich bringt nur solche abnormitäten wie gen-food hervor. schauderhaft. mir reichen eigentlich die ganzen zusätze, die wir eh schon auf dem teller haben.
Ich finde, jeder sollte selbst entscheiden, ob er Genfood will. Und jeder Genbauer, der Nichtgenfelder "verseucht", sollte schadenersatzpflichtig sein. Damit kämen alle zurecht.
weiterer effekt daraus: gammelfleisch. nur billig, nur masse. jegliche mittel sind recht, um sich einen vorteil gegenüber den konkurrenten zu verschaffen.
Berger ist z.B. insolvent, Knall auf Fall. real hat hoffentlich zumindest Einbußen.
Den Wettbewerb im Lebensmittelbereich abzuschaffen, hieße doch das Kind mit dem Bade auszuschütten. Wie sollte das überhaupt gehen? Es findet ja auch ein Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Produkten statt, ich sage mal Äpfeln und Bananen. Wie soll man den unterbinden?
Kontrollen auf gesundheitliche Unbedenklichkeit müssen natürlich sein.
plötzlich sind die regionalen anbieter wieder genehm, denen dank eines besseren wettbewerbs zuvor allerlei knüppel zwischen die beine geworfen wurden. manchmal muss man sogar froh um die eine oder andere subvention sein, auch wenn sich deren vorteil erst auf den zweiten blick erschließen mag. wie würde das in einem freien wettbewerb sein?
In einem freien Wettbewerb hätten die Agrarmultis nie ihre Millionensubventionen bekommen, die Höfe nie diese Größe erreicht, glaube ich. Es gäbe eher mehr als weniger regionale Anbieter. Aber das kann ich nicht beweisen.
auch bei originären staatsaufgaben habe ich so meine schwierigkeiten mit dem thema wettbewerb.
Es ist ja nun nicht unumstritten, was originäre Staatsaufgaben sind.
eine freie MW berücksichtigt niemals gesellschaftliche belange, sondern bedient zunächst mal nur individualbedürfnisse.
Man könnte sagen, gesellschaftliche Belange sind die Individualbedürfnisse der Pressure groups.
wie sollte straßenbau ohne eine zentrale staatliche lenkung funktionieren? nur auf angebot und nachfrage verlassen? wer fragt nach? wer bietet an?
Nun, ein Investor meint, daß nach einer bestimmten Straße eine Nachfrage bestehen könnte, also baut er sie. Platt gesprochen. Was soll man darauf antworten?
Wenn es Eigentumswohnungen mit Leitungen in Gemeinbesitz gibt, kann es auch Siedlungen mit Straßen in Gemeinbesitz geben. Private Autobahnen sind gleich gar kein Problem.
agentp hat die bildung angesprochen. das soll ja wohl ein witz sein, dass heute auch nur die kinder reicher familien chancen haben. das ist ja wohl ein treppenwitz, hochoffiziell durch irgendwelche PISA-studien gestützt. es gibt genügend beispiele an nicht sonderlich betuchten, die es DANK unseres derzeitigen systems zu was gebracht haben.
Nicht nur reicher Leute Kinder haben Chancen, aber sie haben etwas bessere Chancen. Auch wenn die Schulen privatisiert würde, würden sich noch Arme den Schulbesuch leisten können. Und wenn es gar nicht anders geht, kann man immer noch jede Schule verpflichten, für jeden zahlenden Schüler einen Stipendiaten aufzunehmen.
erst neulich hat mr. "deutsche bank"-ackermann im schweizer fernsehen von gewissen "übertreibungen" des marktes gesprochen, ohne konkreter darauf eingegangen zu sein.
Vielleicht hat er nur zu hohe Aktienpreise gemeint. Managergehälter wohl kaum.
liberaler, warum dieser unabdingbare glaube an etwas, das vielleicht in der makroperspektive toll aussieht und da auch nur im modell, im detail aber unbedingt der korrektur bedarf, wenn man den sozialen frieden auf grundlage einer nicht-gleichmacherischen gerechtigkeit (jedem das, was er verdient) einigermaßen bewahren will.
Ich leugne die Notwendigkeit von Detailkorrekturen ja gar nicht. Aber sie müssen im Einzelfall entschieden werden. Im Moment wird schlicht an jedem Ergebnis des marktwirtschaftlichen Prozesses herumkorrigiert, und zwar zentralisiert und pauschal.
warum blendest du dieses berechtigte "hauen-und-stechen"-szenario aus?
Homo homini lupus? Ich will doch die Polizei erhalten, da sollte ich doch auf der sicheren Seite sein.
Ach, ich glaube, ich habe mich ein bißchen kurz gefaßt. Ist nicht böse gemeint.