shechinah schrieb:
Der aufgeblähte Staat ist zutiefst unmoralisch, weil die Schulden auf Verträgen zu Lasten Unbeteiligter beruhen.
Dir ist klar, daß Du mich zitierst?
Basis der Manipulationsmöglichkeiten ist das Papiergeld-Monopol der Zentralbanken und das damit verbundene Kartell der Geschäftsbanken.
Sagen wir mal - jein.
Die wirklich notwendigen Staatsausgaben ließen sich in Deutschland durch eine Kopfsteuer von ca 690 Euro im Jahr finanzieren.
Etwa 55 Milliarden? Wo möchtest Du denn kürzen?
penta schrieb:
war bestimmt ein liberaler
CDU. Unsere städtische CDU ist beinahe noch seltsamer als unsere FDP.
es geht vielmehr um die linke analyse des systems und damit haben sie leider recht.
Welche Analyse? Die paar Sätze hier, oder das riesige, in sich widersprüchliche Konvolut der linken Analyse seit Marx insgesamt? Oder der Grundgedanke, daß die Proletarier von Beginn der Industrialierung an bis heute immer mehr veramt sind, weil die Industrie ja nichts herstellt, sondern bloß umverteilt?
Ich hab's hier im Forum übrigens schon vor Jahren geschrieben - wir haben spätesten seit Brandt kollektiv über unsere Verhältnisse gelebt. Wir haben mehr konsumiert, als wir uns leisten konnten. Rentner, Beamte, kleine Leute. Wie die griechen, nur in kleinerem Maßstab. Seit zehn Jahren müssen wir jetzt zurückstecken. Das ist nicht die Schuld des Kapitalismus, der Kapitalismus ist höchstens schuld, daß es so große Vorräte zu verbrauchen gab, daß wir es nicht früher bemerkt haben.
Ich betone es nochmal - unser Lebensstandard wird sinken. Der technische Fortschritt arbeitet dagegen an, aber er schafft es nicht. Nicht jedermanns Lebensstandard gleichzeitig, weil sich zig Zyklen, auch persönliche, überschneiden. Aber im Schnitt. Die wirklich Reichen werden natürlich kein Stück betroffen sein. Nicht weil sich bei ihnen alles sammelt, was dem kleinen Mann weggenommen wird, sondern weil es Dir egal sein kann, ob Dein Realeinkommen ein paar Prozent sinkt, wenn Du Millionen hast.
Grundlage der misere ist ebenfalls die marktwirtschaftliche ausrichtung öffentlicher aufgaben und einrichtungen und die verpflichtung alles was nicht gewinn abwirft zu privatisieren.
Ich weiß nicht, was Du genau meinst. Es gibt Güter, die kann der Markt bereitstellen, und von denen sollte der Staat im allgemeinen auch die Finger lassen. Es gibt Güter, die kann der Markt nicht oder nicht in ausreichendem Maße bereitstellen, um die muß sich der Staat kümmern. Das wird sich nicht rechnen, weil es sich nicht rechnen kann. Also: Was theoretisch gewinn abwerfen kann, sollte in der regel privatisiert werden, egal, ob es momentan Gewinn abwirft oder nicht. Was keinen Gewinn abwerfen kann, muß die öffentliche Hand bereitstellen, wenn sie es für nötig hält.
Allerdings sehe ich beispielsweise keinen Grund, unser sehr gut funktionierendes Hochschulwesen zu privatisieren, nur weil das der reinen Lehre entsprechen würde.