Finanzkrise - und was lernen wir daraus? (Teil 1, alt)

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Gilgamesh

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shechinah schrieb:
Jetzt will Schäuble eine Zweckgesellschaft in Luxenburg (WTF?) gründen und sie ermächtigen sich 123.000.000.000 Euro am Kapitalmarkt zu leihen um damit die Schulden von Mitgliedsstaaten zu zahlen.

http://www.radio-utopie.de/2010/05/...lschaft-liegt-bundestag-nicht-vor/#more-19176

Hab ich´s nicht gesagt? Die geben dem Kind einen anderen Namen und schon haben sie freie Hand.

Wobei mit "Sie" die Bundesregierung gemeint ist denn:

In diesem “Term Sheet”, so Trittin, stehe an belastbaren Fakten lediglich die Angabe, die Zweckgesellschaft, für welche die Bundesregierung ermächtigt Gewährleistungen in Höhe der genannten Summe (123.000.000.000 Euro plus 20 Prozent) zu übernehmen,

Die Bundesregierung soll also die 123.000.000.000 Euro übernehmen. Ich dachte Europa bestünde aus mehr als der Merkelschen Bundesregierung??? Wer hat die eigentlich gewählt??

Nehmen wir an, die Bundesregierung ist nicht dumm, dann verschiebt sie jetzt und aktuell Milliarden irgendwo hin, in irgendwelche Hosentaschen und die Steuerzahler schauen nur dumm zu. - Und das mit rasendem Tempo! Oder anders gesagt, steuern sie den Karren direkt und mit steigendem Tempo direkt in den Abgrund.

Also, wer einen echten Kriesenmanager braucht: Ich wäre dazu bereit! Noch haben wir paar Wochen Zeit bis zu den Sommerferien... :rofl: :read:
 

Duftbaum

Großmeister
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Lang lebe Euroland :king:

Wenn Euroland auch in der Krise vereint bleiben wird, ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis der "Markt" einige seiner vielen Finger mal tief dorthin steckt, wo auch tatsächlich Wunden in passender Größe sind. Könnte ja sein, dass auch US-Ausfallversicherungen im Kurs steigen?
Dass der "Markt" sein Handeln nicht ausreichend auf reale Grundlagen begründet, ist seit der Hypothekenkrise klar. Da hatten sich viele getäuscht und waren auf einmal...überrascht.
Die Schwergewichte in Amiland konnten nicht weiter zuschauen, wie der Euro sich als feste zweite Weltleitwährung etabliert. Das würde ja am Dollar kratzen.

Wenn jetzt soviel Geld aus Euroland abgezogen wird, ist es vielleicht ein guter Zeitpunkt, selbst zu investieren?
 

Ein_Liberaler

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Wenn mir Roubini erklären würde, wie das praktisch gehen soll... Wir haben nicht einmal jeweils eigene Scheine, wie damals die lateinische Münzunion. Wie schmeißen wir ein Land aus dem Euro? Wie treten wir selbst aus? Der Euro zerbricht nicht, er wird weich.
 

DrJones

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Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
zeigte das unsere Freiheit in Afgahnistan für jährlich
3Mrd € verteidigt wird, während das Verteidigungsministerium nur 1Mrd
angibt.

Das macht pro Monat 250Mio €. Also da könnte man mal richtig schön sparen...
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Der Euro zerbricht nicht, er wird weich.

Mag sein ... na und ?

Erinnern wir uns: Der Euro hatte auch schon mal einen Tiefststand von ca. 0,85 US$. Sicher, bei einem fallenden Euro-Kurs werden (die in $ gehandelten) Rohstoffe für uns teurer. Eine Exportnation wie die deutsche sollte aber bei fallenden Euro-Kurs eher jubeln statt jammern.

Durchschnitts- (Geringverdiener) wie ich, Menschen also, die ihr Geld durch reale Produkte verdienen dürfen, sind des Krisengeredes ohnehin überdrüssig geworden. Mal erzählen uns selbsternannte Experten Auschwünge, am Tag drauf Abstiege - Hauptsache, die Wichtigtuer können wieder einmal ihre Existenzberechtigung sichern.

Die Realität beweist uns tagtäglich jedenfalls eines: Egal wie die Entwicklung auch ist, sie wird auf unseren Rücken ausgetragen. Steigt der Eurokurs, dann sind es die achso hohen Personalstückkosten, sinkt der Euro, dann sind's die schlimmen Rohstoffpreise, trifft beides nicht zu, sind's die bösen Chinesen - Gründe für sinkende Reallöhne gibt es jedenfalls immer und reichlich.

Zu den Menschen, die sich die DM zurückwünschen, oder ständig 1:2-Umrechnungen anstellen, zähle ich mich nicht.
Dennoch stelle ich fest: Als ich vor 15 Jahren als Koch ausstieg, kostete ein gutes Kochmesser ca. 90,- DM. Heute kostet es 90,- Euro + - aber im Unterschied zu damals kann ich als (wieder eingestiegener) Koch heute keine 2.200,- Euro netto verdienen.
 

Zerch

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Die Kaufkraft wäre im Nachhinein mit der D-Mark wahrscheinlich rapider gesunken. Durch die rechtzeitige Einführung des Euro wurde die Geldmenge sozusagen halbiert , und somit die Lebensdauer des Geldsystems etwas gestreckt. Der Wirtschaftsboom vor der Krise , 2005-2007 , wäre ohne die Einführung des Euros wohl nicht möglich gewesen. Jetzt sind wir nur da wo wir mit der D-Mark wahrscheinlich 5 Jahre früher gelandet wären.
 

Ein_Liberaler

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Halbiert? In Spanien wurde die Geldmenge centeniert und in Italien sogar bipromilliert! Oder mit anderen Worten: Ich finde diese Aussage eher lustig.
 

Zerch

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Ja , selbstvertständlich hat die enorme Ungleichheit der EU-Länder mit der Zeit ebenso enorme Probleme bereitet - Wenn ungleich volle Fässer verbunden werden , verliert das vollste Fass das Meiste. Und diesees Problem wird nicht einfach beseitigt , indem man allen Staaten eine zentrale Obrigkeit aufsetzt und so macht als wäre es eine große Nation , und allerdings mit sehr unausgewogenen wirtschaftlichen Möglichkeiten ohne allzu lange Nachhaltigkeit.
 
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Giacomo_S schrieb:
Eine Exportnation wie die deutsche sollte aber bei fallenden Euro-Kurs eher jubeln statt jammern.

Nicht wenn die Rohstoffe und sonstige Zutaten wie elektronische Teile in Dollar gehandelt werden
 

Gilgamesh

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Eigentlich ist dieser "Krieg"kein Krieg gegen den Euro oder Europa, sondern ein Krieg gegen Deutschland.

Und naja, eine Zockernation wie England, wo es Wettstuben an jeder Ecke gibt, die wird man nie mit Regulierung überzeugen können. Da könnte man den Deutschen auch glatt ihr Bier verbieten.

Verboten bringen nichts, nur die Offensive kann uns noch weiterhelfen. Wer jetzt denkt, dass sind "unsere Freunde", dass machen wir nicht...Nun, diese "Freunde" wetten gerade auf unseren Untergang, ohne sich um irgendeinen Deutschen zu scheren...
 

Giacomo_S

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shechinah schrieb:
Giacomo_S schrieb:
Eine Exportnation wie die deutsche sollte aber bei fallenden Euro-Kurs eher jubeln statt jammern.

Nicht wenn die Rohstoffe und sonstige Zutaten wie elektronische Teile in Dollar gehandelt werden

Deshalb führen die USA auch Kriege, damit der US$ die Weltwährung bleibt und die Ölländer nicht etwa auf den Euro umsteigen. Denn dann hätten die Amerikaner den schwarzen Peter.

Sicher werden die Rohstoffe teurer, im Vergleich mit steigenden Verkaufspreisen - was der reale Effekt einer Euro-Aufwertung wäre - ist das aber das kleinere Übel.
Bei den von Deutschland exportierten Produkten stellen die Rohstoffkosten nur den kleineren Teil. Der größere Teil der Kosten entstehen durch Arbeit, Maschinen, Immobilien, Know-How usw.
Bei steigendem Euro-Kurs werden zwar die Rohstoffe günstiger, dafür steigen aber durch höhere Verkaufspreise (in Bezug zu Fremdwährungen) alle anderen Kosten an.

Allerdings gehen rund 60% aller deutschen Exporte wiederum in Euro-Länder - für diese Geschäfte sollten steigende Euro-Kurse interessant sein (denn der Euro-Kurs ist für Euro-Länder egal, aber die Rohstoffe werden billiger).
Man sollte erwarten, dass sich bei fallenden Eurokursen die Wirtschaft mehr auf die Nicht-Euro-Länder konzentriert.
 

wintrow

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So sehr schön...Deutschland gewährt 148 Milliarden Euro "Kredite und Bürgschaften". Ein bissel wenig finde ich, ist ja grad mal mehr als ein drittel unseres Haushaltes. Da geht doch mehr, jetzt wo man dran ist die Märchensteuer auf 25% anzuheben. Da kommen zusätzliche Milliarden rein die man doch gleich wieder verschenken kann...äh sorry als Hilfe anbieten kann.

Zu recht wird da im Euroland Stimmung gegen Deutschland gemacht. Wie kann man es wagen nicht sofort mit den Steuergeldern des Deutschen um sich zu schmeissen und marode Staatssysteme am Leben zu erhalten. Noch nei was von Solidarität gegen über allen Ländern gehört die man vor 70 jahren mal besetzt hat!

"Ironie, Sarkasmus, Zynismus" aus...!
 

Zerch

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Echo: "Da könnten wir ja ebensogut Italien für den verlorenen Krieg verantwortlich machen."
 

wintrow

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@Zerch
Könnten wir. Sie waren damals Faschisten und Verräter aber standen nach dem Krieg halt trotzdem gut da. Die Lächerlichkeit unserer menschlichen Geschichte.

@topic
http://www.welt.de/politik/deutschl...ill-von-Buergern-zusaetzliche-Milliarden.html
Na bitte ich wusste es das da noch wesentlich mehr geht. Genau ihr Experten von FDP und CDU. Immer schön den Mittelstand schröpfen dann klappt es auch das Volk unten zuhalten.

Ich könnte kotzen bei soviel Scheisse die hier in unserem Land verzapft wird. Da werden hunderte von Milliarden des Steuerzahlers an andere Staaten verschenkt und gleichzeitig sollen die Bürger immer weiter drauf legen. Man lässt die Menschen nicht mehr leben aber hauptsache Merkel und Co stehen auf der internationalen Bühne gut da. Für mich ist die ganze Sache langsam Verrat am eigenen Volk zugunsten anderer.
 

Zerch

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@wintrow
Wir waren damals auch Faschisten.Mir lag nur im Hinterkopf daß wegen Italien so einiges eingebrochen ist in Rußland und Afrika. Es gab da so Redewendungen wie "Italiener können besser/schneller rennen als schiessen".

Am aller Besten wäre Vergebung allerorts. Ständig die Vergangenheit als Druckmittel nachzutragen wird niemals Frieden schaffen , und wenn dann nur zum Schein mit eiserner Faust im Hintergrund.
Es wird auch niemals enden wenn nicht irgendwann mal ein globaler Schlußstrich gezogen wird , die Unterschiede der Menschen nicht mehr rein zur Ausbeutung anerkannt , sondern als eine allgemeine Bereicherung ohne eine kulturelle Invasion ausüben zu wollen , anerkannt und geachtet würden.
 

wintrow

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@simple man
Im ersten Weltkrieg haben die Italenier die Seiten gewechselt und im zweiten Weltkrieg auch.
 
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