Die Atomkraft in Deutschland nach den Unglücken in Japan

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Simple Man schrieb:
Wie, du verstehst das nicht? Du weißt schon, was am Sonntag ansteht, oder?

Doch. Aber wenn doch laut der Umfrage die Leute mit Masse das eh schon durchschaut haben, was soll dann das Theater noch. Das versteh ich nicht.
 

Angel of Seven

Ehrenmitglied
Registriert
23. Juli 2002
Beiträge
3.560
Für alle die wissen möchten warum AKWs in Europa gar nicht sicher sein können, sollten sich diese Doku anschauen:

http://videos.arte.tv/de/videos/alles_im_griff_-3783544.html

Es ist wirklich erschreckend wie die Atomarbeiter diverser Subunternehmen für wirklich wichtige Wartungs- und Sicherheitsarbeiten mißbraucht werden und im Endeffekt statt Sicherheit nur der Profit gewisser Aktiengesellschaften im Vordergrund steht... im Zweifel wir nämlich nicht runtergefahren, sondern vertuscht und schöngeredet was das Zeug hält. Techniker die dagegen aufbegehren werden sofort entlassen...
Man kann getrost von Atommafia reden denen die Sicherheit der Bevölkerung absolut nichts wert ist... :?
 

Themis

Erleuchteter
Registriert
20. Dezember 2004
Beiträge
1.412
Man kann getrost von Atommafia reden denen die Sicherheit der Bevölkerung absolut nichts wert ist... :?
Also geht es langfristig wirklich nur über das Verhalten des Verbauchers... was vermutlich an der allgemeinen Bequemlichkeit, Ignoranz und am Lobbyismus scheitern wird.
Warum hat denn z.B. Vattenfall in Deutschland noch Kunden?
 

sercador

Meister
Registriert
2. Januar 2011
Beiträge
204
Themis schrieb:
Warum hat denn z.B. Vattenfall in Deutschland noch Kunden?
Banken und Energie-Konzerne können auf die Bräsigkeit des deutschen Verbrauchers setzen.
Müssten sie ihre Produkte wie Gemüse auf einem Marktstand vertreiben, wären sie schon längst im Orkus des Kapitalismus gelandet.
Wo in anderen Branchen Gerüchte genügen, um Existenzen zu vernichten, helfen hier noch nicht einmal Fakten.
 
G

Guest

Guest
wintrow schrieb:
Und die Grünen drankommen? Die genauso korrupt sind und mit Sicherheit Menschenrecht verletzen werden. Happy Birthday

Zunächst einmal weden sie vor allem dem Steuerzahler, und leider nicht - wie es gerechter wäre - nur denjenigen, die sie gewählt haben, eine Menge zusätzlicher Zahlungen auf bürden.

Wenn die Grünen jetzt aus Stuttgart 21 aussteigen, kostet uns das ca. 1,5 Milliarden Strafzahlungen wegen Vertragsbruch.

Übernahme der EnBW-Mehrheit hat uns schon 4,7 Milliarden Euro gekostet 1.2 Milliarden kommen noch dazu. Mappus hat das ganze auf Pump gekauft. Wenn jetzt wegen der Stilllegung kein Gewinn mehr fließt müssen die Steuerzahler für die Kredite haften.
Schon die dreimonatige Zwangspause kostet EnBW 500 Millionen Euro Umsatz. Soll der Konzern tatsächlich auf erneuerbare Energien umgerüstet werden, wird das noch teurer.

Schau mer mal wie die Grünen das verkraften.
 

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452
Zunächst einmal weden sie vor allem dem Steuerzahler, und leider nicht - wie es gerechter wäre - nur denjenigen, die sie gewählt haben, eine Menge zusätzlicher Zahlungen auf bürden.
Das ist so doof und am Demokratiegedanken vorbei, dass mir da nur die Double Facepalm bleibt:
gg7907,1295421651,it688551293039270DoubleFacePalm.jpg


Ansonsten sollte sowas evtl. hier diskutiert werden:
http://www.ask1.org/post533529.html
 
G

Guest

Guest
Simple Man schrieb:
Das ist so doof und am Demokratiegedanken vorbei,

Das ist nicht doof, das ist ein Verursacherprinzip.
Wer eine Partei wählt, soll auch für den Schaden aufkommen den sie verursacht.

Wahl mit persönlicher Verantwortung. Ich finde das sogar enorm Demokratisch.
 

tweety

Meister
Registriert
9. Februar 2006
Beiträge
253
Angel of Seven schrieb:
Es ist wirklich erschreckend wie die Atomarbeiter diverser Subunternehmen für wirklich wichtige Wartungs- und Sicherheitsarbeiten mißbraucht werden und im Endeffekt statt Sicherheit nur der Profit gewisser Aktiengesellschaften im Vordergrund steht...

Kosequenz wäre also sofort die noch am Netz verbliebenden sofort zu verstaatlichen. Anders gehts wohl nicht. :sad:
 

Themis

Erleuchteter
Registriert
20. Dezember 2004
Beiträge
1.412
Eine Verstaatlichung birgt doch auch wieder Risiken - zumindestens Tschernobyl konnte dadurch nicht verhindert werden - und widerspricht unserer allgemeinen gesellschaftlichen Mentalität des Wirtschaftslebens.

Man sollte konkret die Rahmenbedingungen ändern. Würde eine unabhängige Kontrollinstanz i.S. einer europäischen Atombehörde mit weitreichenden Befugnissen nicht ausreichen?
 

DrJones

Ehrenmitglied
Registriert
21. Mai 2002
Beiträge
2.172
Die Verstaatlichung ist meiner Meinung nach die gleiche Taktik die man auch letztes Jahr während der Finanzkrise angwendet hat.
Gewinne werden privatisiert und Verluste (Stichwort 'Too Big to Fail') werden sozialisiert.

Ein Möglichkeit wäre, dass die Betreiber der Atomkraftwerke sich gegen jeden Möglichen Schaden den ein Unfall verursachen könnte versichern muss.
Dabei darf es keine Rolle spielen ob es ein Erdbeben, ein Tsunami, Blitzschlag, der Liebe Gott höchstpersönlich oder menschliches Versagen handelt.
Die Kosten die diese Versicherung wären extrem hoch und müssten auf den Strompreis umgeschlagen werden.
Die Marktwirtschaft sollte dann den Rest erledigen...
 

Themis

Erleuchteter
Registriert
20. Dezember 2004
Beiträge
1.412
Das wäre dann in der Tat das Ende der Atomenergie. Mir solls recht sein.
 

Winston_Smith

Forenlegende
Registriert
15. März 2003
Beiträge
5.237
Eine Verstaatlichung birgt doch auch wieder Risiken - zumindestens Tschernobyl konnte dadurch nicht verhindert werden

In meinen Augen ein guter Punkt. Verstaatlichung bringt doch eigentlich nichts. Siehe halt Tschernobyl oder die HRS während der Finanzkrise.

Ich halte den aktuellen Plan eigentlich für ganz geschickt: Die Sicherheitsanforderungen so weit hochschrauben, dass eine Modernisierung zu teuer wird und die AKWs dann lieber abgeschaltet werden. Zumindest ein Ansatz.

ws
 

Trasher

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
5.842
Winston_Smith schrieb:
Ich halte den aktuellen Plan eigentlich für ganz geschickt: Die Sicherheitsanforderungen so weit hochschrauben, dass eine Modernisierung zu teuer wird und die AKWs dann lieber abgeschaltet werden. Zumindest ein Ansatz.
Das würde der Sache im Kern gerecht werden. Aber eine Vereinbarung ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten der AKW-Betreiber? Kaum vorstellbar. Oder sauteuer.
 

wintrow

Erleuchteter
Registriert
11. Juli 2007
Beiträge
1.057
Das würde der Sache im Kern gerecht werden. Aber eine Vereinbarung ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten der AKW-Betreiber? Kaum vorstellbar. Oder sauteuer.
Verständliche Befindlichkeiten, wenn es ums Geld geht. Ich würde mich auch nur ungern von meiner Geldquelle trennen nur weil es ein paar Ökos in den Kram passt.
 

Winston_Smith

Forenlegende
Registriert
15. März 2003
Beiträge
5.237
Aber eine Vereinbarung ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten der AKW-Betreiber? Kaum vorstellbar. Oder sauteuer.

Das ist am Ende eine politische Entscheidung und muß "dem Volk" kommuniziert werden. Wenn wir wirklich so schnell wie möglich aus der Atomkraft aussteigen wollen, werden wohl hohe Strafen wegen Vertragsbruchs fällig. (Soweit ich es mitbekommen habe.) Damit müssen wir wohl leben.

ws
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
wintrow schrieb:
Das würde der Sache im Kern gerecht werden. Aber eine Vereinbarung ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten der AKW-Betreiber? Kaum vorstellbar. Oder sauteuer.
Verständliche Befindlichkeiten, wenn es ums Geld geht. Ich würde mich auch nur ungern von meiner Geldquelle trennen nur weil es ein paar Ökos in den Kram passt.

Die "paar Ökos" wurden seit gut 30 Jahren kontinuierlich mehr und dürften im Moment die deutliche Mehrheit in der Bevölkerung stellen. Der Bevölkerung übrigens, die mit über 200 Millarden diese Geldquellen bis heute mitfinanziert hat.
http://www.greenpeace.de/themen/ato...kraft_mit_304_milliarden_euro_subventioniert/
 

tweety

Meister
Registriert
9. Februar 2006
Beiträge
253
Eine Verstaatlichung birgt doch auch wieder Risiken - zumindestens Tschernobyl konnte dadurch nicht verhindert werden - und widerspricht unserer allgemeinen gesellschaftlichen Mentalität des Wirtschaftslebens.


In meinen Augen ein guter Punkt. Verstaatlichung bringt doch eigentlich nichts. Siehe halt Tschernobyl oder die HRS während der Finanzkrise.

Tschernobyl war ein Sonderfall in einem Staat der sowas von marode war, dass der noch nicht mal mehr die eigene Bevölkerung ernähren konnte. Also ich würde die UDSSR des Jahres 1986 nicht unbedingt mit der BR Deutschland 2011 vergleichen. Grundsätzlich würde ich es trotzdem begrüssen, wenn man solche elementaren Sachen wie Energieversorung in stattlicher Hand belässt, statt gewinnsüchtigen AGs sowas zu verantworten. HRE kann man jetzt auch nicht mit einem AKW vergleichen. Wahrscheinlich wäre die Finanzkrise deutlich weniger schlimm geworden, wenn die beteiligten Banken nicht nur den kurzfristigen Gewinn vor Augen gehabt hätten. Komischerweise waren die Sparkassen von der Krise auch kaum betroffen. Das ist aber ein anderes Thema.


Trasher schrieb:
Das würde der Sache im Kern gerecht werden. Aber eine Vereinbarung ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten der AKW-Betreiber? Kaum vorstellbar. Oder sauteuer.

Wen interessieren die Befindlichkeiten von irgendwelchen Strommultis? Hier geht es um Höheres. Nämlich um die grundsätzliche Frage, ob wir die Kernenergie abschaffen oder die uns.
 

Trasher

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
5.842
Verständliche Befindlichkeiten, wenn es ums Geld geht. Ich würde mich auch nur ungern von meiner Geldquelle trennen nur weil es ein paar Ökos in den Kram passt.
Die AKW-Betreiber schulden uns im Grunde doch sowieso einen unbestimmten Milliardenbetrag für alle Risiken und Leistungen (z.B. Entsorgung), von denen sich sie sich aus gutem Grund fernhalten. Da sind doch die paar Millionen Verdienstausfall Peanuts. Jeder Manager der jammert, kann sich gerne ein paar alte Brennstäbe ans Bein ketten lassen.

Wenn wir wirklich so schnell wie möglich aus der Atomkraft aussteigen wollen, werden wohl hohe Strafen wegen Vertragsbruchs fällig.
Wieso Vertragsbruch? Welchen Vertrag bricht die Bundesregierung denn, wenn sie jetzt höhere und evtl. nicht wirtschaftlich tragbare Anforderungen an die Kraftwerke stellt? Haben die eine Gesetzesgarantie abgegeben? :O_O:
 

Ähnliche Beiträge

Oben