@ subabrain:
War das eine Antwort auf mich oder auf Booth? Ich verstehe nicht, worauf Du Dich beziehst.
Booth schrieb:
Ich kenne zwar den Merkantilismus, aber... "merkantilistische Kampagne"... das musste doch mal genauer erklären.
Gabor Steingard malt seit einiger Zeit die Gelbe Gefahr an die Wand: Der chinesische Aufschwung werde unsere Wirtschaft ruinieren. Das ist im Kern merkantilistisch gedacht.
Omg... manchmal sollen Urteile über anti-demokratische, anti-liberale und anti-humane Diktaturen sogar grössenteils stimmen. Daran sind natürlich die Kritiker schuld.
Ich glaube durchaus, daß das so ist wie geschildert, oder ich kann es mir vorstellen.
Ursachen sind nicht unbedingt Entschuldigungen... in diesem Fall schon gar nicht. Es werden dort permanent Gesetze gebrochen - CHINESISCHE Gesetze... und das im Wissen und mit dem Willen vieler westlicher Unternehmer... und Konsumenten.
Die Gesetze von Rotchina interessieren mich nicht so, aber es wird offensichtlich permanent das Recht gebrochen, von der moralischen Verwerflichkeit selbst nicht unbedingt verbrecherischer Handlungen nicht zu reden.
Aber zu solchen durchaus kriminellen Entwicklungen kommt es leider, wo die Armut so groß ist. Ich will die ausbeuterischen Verhältnisse nicht rechtfertigen, sondern erklären, wie sie möglich sind.
Yep, und teilweise müsste es eigentlich aus global-wirtschaftlicher Sicht nicht so sein. Den Leuten nur den gesetzlichen Mindestlohn zu geben, sowie die gesetzlichen Arbeitszeiten einzuhalten dürfte die Produkte hier nicht irre viel teurer machen.
Und wenn, wäre es keine Rechtfertigung dafür, sie wie Sklaven zu halten und ihrer grundlegenden Rechte zu berauben.
Das wär doch schonmal ein Anfang. Wenn dann noch Gewerkschaften zugelassen werden würden, oder zumindest Betriebsräte, die relativ eigenständig der staatlichen Obergewerkschaft angeschlossen wären, könnte das auch innerhalb des dämlichen Ein-Parteien-System ein erheblicher Fortschritt sein.
Nur pfeift der Willkürstaat auf Menschenrechte. Nach dem Kommunismus hat er jetzt den Kapitalismus entdeckt, aber daß die Freiheit und die Rechte
aller das Wesen des Kapitalismus ausmachen, kann er nicht erkennen oder anerkennen, weil es seinem inneren Wesen widerspricht. Also stellt er sich auf die Seite der Kapitalisten und gewährt ihnen Möglichkeiten, die sie in einem echten Kapitalismus, einer freien Marktwirtschaft, nie hätten.
Das Problem in China ist ja nicht nur, daß es vielen Menschen dort dreckig geht, sondern daß viele Menschen dort keine Aussicht haben, das es sich bessert - sie dürfen ja nichtmal für eine Besserung eintreten. Und wir helfen hier fleissig mit, daß weiter zu verhindern, weil wir chinesische Billig-Güter zu Hauf konsumieren wollen.
Ja, so ist das wohl. Ein Riesenstaat wie China ist nicht so einfach zu boykottieren wie Südafrika. Wenn ATTAC da mal eine Lösung einfiele, wäre ich vielleicht bereit, mitzumachen.
Schließlich gibt es auch unzählige Firmen, die Millionen von Chinesen einen sicher erstmal bescheidenen wirtschaftlichen Aufstieg ermöglichen - wenn man die ausklammern will, muß man Einzelprodukte boykottieren.