China bald Weltmacht Nr. 1?

[Ein_Liberaler]

Wenn wir bisher einen Euro pro Liter Milch zahlen, die Chinesen bereit sind 1,40 zu zahlen, und wir auf 1,50 erhöhen, dann wird nichts exportiert.

(Und ja, es geht eher um Milchprodukte als um Milch. Das dürfte auch der Grund dafür sein, daß der Geldsegen noch nicht bei den Bauern ankommt.)

 

[antimagnet]

irgendwie braucht's die chinesen dabei doch gar nicht - ginge dein beispiel nicht auch mit marsianern? ich mein, solang weiterhin nichts exportiert wird (und 's hier nur teurer wird)...?

:gruebel:

ich glaub, ich hab's. die milch wird so teuer, wie sie verkauft werden kann. manchmal ist wirtschaft ja doch nicht so schwer...

 

[Ein_Liberaler]

Der Preis der Milch steigt (derzeit, er kann ja auch dahin fallen) bis zu dem Punkt, wo Angebot und Nachfrage sich treffen.

Die Marsianer müßten zumindest theoretisch in der Lage sein, auch zu bezahlen, sonst ist es keine echte Nachfrage.

 

[Simple Man]

Wenn wir bisher einen Euro pro Liter Milch zahlen, die Chinesen bereit sind 1,40 zu zahlen, und wir auf 1,50 erhöhen, dann wird nichts exportiert.

Außer einer evtl. Überproduktion, die die Milchproduzenten hier nicht absetzen können ...

Zudem scheinst du davon auszugehen, dass sich immer der höhere Preis durchsetzt, was nicht zwangsläufig sein muss. Wenn 1 Mrd. Chinesen zu 1,40€ nachfragen und hier nur 50 Mio. zu 1,50€, dann kann der Gesamtprofit für die Produzenten in China höher sein und es sich eher lohnen nach China zu exportieren, als auf dem Binnenmarkt zu verkaufen ...

 

[Ein_Liberaler]

Wenn es eine Überproduktion gegeben hätte, dann wäre man froh gewesen, die Chinesen zum bisherigen Preis zu beliefern, und daß eine entsteht, habe ich ja im Bedingungssatz ausgeschlossen. Oder was übersehe ich?

 

[Simple Man]

Ich muss gestehen, ich bin gerade etwas betrunken.

Hast du meinen zweiten Absatz bei deinem Post beachtet?

Es setzt sich nicht zwangsläufig der höhere Preis durch, sondern der, an dem der Markt geräumt wird ...

 

[Simple Man]

Moment ... natürlich würde man dann zuerst zum höheren Preis auf dem Binnenmarkt und den Rest zum gestiegenen Preis in China verkaufen ...

Ich glaub, ich geh ins Bett ...


Edit:
Sagen wirs so: Steigen die Preise oder steigt die Nachfrage in China in einem solchen Maße, dass sich der Export dorthin lohnen würde, dann stiege auch die Gesamtnachfrage, d.h. die chinesische Nachfrage würde wirksam werden. Und das hätte dann eine erhöhte Gesamtnachfrage und damit möglicherweise weiter steigende Preise zur Folge ...


Wir groß ist nochmal der Anteil, den europäische Milchbauern an der Weltproduktion haben?

 

[Ein_Liberaler]

Wir groß ist nochmal der Anteil, den europäische Milchbauern an der Weltproduktion haben?

Ich habe keine Ahnung. Langsam sollte wir vielleicht doch Milch und Milchprodukte auseinanderhalten. Aber ich glaube, diesen Absatz, den ich nicht beachtet habe, hast Du nachträglich dazueditiert, kann das sein?

 

[Simple Man]

Aber ich glaube, diesen Absatz, den ich nicht beachtet habe, hast Du nachträglich dazueditiert, kann das sein?

Jap ...

 

[POW]

Edit:

Wir groß ist nochmal der Anteil, den europäische Milchbauern an der Weltproduktion haben?

Die weltweite landwirtschaftliche Milchproduktion liegt bei 609 Millionen Tonnen pro Jahr, wovon rund 85 % Kuhmilch sind. Die größten Milchproduzenten sind die USA, Indien und Russland. In der europäischen Union (EU-15) werden rund 120 Millionen Tonnen pro Jahr produziert; sie stellt somit den größten Markt für Milcherzeugnisse dar.

Quelle: Wikipedia

mehr hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Milch


http://de.wikipedia.org/wiki/Milch

 

[Nereus]

da ja hier über preisentwicklungen gesprochen wird (aber offensichtlich keine links gelesen werden ) folgendes:

Allein Deutschland hat 2006 Milch und Milchprodukte im Wert von 4,4 Milliarden Euro exportiert, 5,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Bei 20 Milliarden Euro Gesamtumsatz macht das immerhin ein Fünftel der gesamten Produktion aus. "Die deutschen Einzelhändler und vor allem die Discounter haben lange ihre Stärke ausgespielt und die Preise gedrückt, sagt ZMP-Experte Richarts. "Das geht jetzt nicht mehr." Wegen der großen internationalen Nachfrage könnten deutsche Molkereien ihre Produkte derzeit besonders gut im Ausland verkaufen.

aus
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,497296,00.html <- link vom lieben Simple Man auf seite 7...

also wird knapp ein fünftel der dt. milcherzeugnisse exportiert, was natürlich eine abhängigkeit von den weltmarktpreisen nach sich zieht. angebot und nachfrage regeln eben den preis.

was allerdings wenig daran ändert, dass ich perönlich den "milchpreishype" nicht ganz verstehe .. milch und milchprodukte sind immernoch mehr als bezahlbar, und es wird sicher niemand hunger leiden müssen, nur weil milch statt 40 60 oder 80 cent je liter kostet ..

Edith sagt:

da aus milch jederzeit milchpulver gemacht werden kann, verkaufen die molkereien eben das, was derzeit den besseren preis bringt. wenn das eben milchpulver ist, wird mehr milchpulver produziert -> weniger milch -> höherer preis dafür.