Gerade das freiheitliche Gedankengut, das du nennst, ist keine Frucht des Christentums, sondern entstand in einer (unter anderem) christlichen Gesellschaft.
Dieses Gedankengut ist eine Frucht dessen, was man gemeinhin als Aufklärung bezeichnet und deren früheste und prominenteste Protagonisten Diderot, Voltaire, Kant hatten allesamt einen christlichen Hintergrund, sei es als Jesuitenschüler oder als Theologen. Ihre Wegbereiter, die Humanisten der Ranaissance waren Priester (Erasmus von Rotterdam, Hauptwerk "philosophia christiana")oder Reformatoren (Philipp Melanchthon).
Der erste Staat, der diese Werte in seiner Verfassung verankerte, waren die USA (genaugenommen vielleicht mit Ausnahme der Jesuitenreduktionen), ein Staat, der sich bis heute als Gottes eigener, christlicher Staat versteht und gegründet wurde von christlichen Fundamentalisten und Sektierern (wozu in dem Fall unter anderem auch die vertriebenen englischen Katholiken und ihre private Kolonie Maryland gehörten).
Du möchtest ernsthaft behaupten das war nicht relevant für die Entwicklung dieses Gedankenguts? Dann kann ich -als überzeugter Atheist- klar festellen, dass nicht nur die Apologeten, sondern eben auch die Religionskritiker selektiv behandeln, was ihnen gerade entgegenkommt.