Akademie und Realität

Malakim

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r2-d2 schrieb:
Ich wundere mich, dass Du Dich gleich so angegriffen fühlst.

tue ich eigentlich garnicht ;)

r2-d2 schrieb:
Zum Thema:
ich habe nicht gesagt ohne Anleitung, aber dass es geht zeigt Rainer Sass bei Kerners Köche, der jeden Tag Versicherungen verkauft und als Autodidakt zum Profi geworden ist.
Außerdem geht es ja nicht um die Anleitung sondern um akademische Fertigkeiten bzw. Abschlüsse und Qualifikationen versus Selbststudium und Praxiserprobung wie ich den Post verstanden habe.

Also wenn es nur um das Diplom als Papier geht ...

Naja na sicher ist es möglich in Heimarbeit so ein Studium "nachzuholen" ... wieso denn auch nicht. Die Frage ist nur:
Wie effektiv ist das dann und wieviel Zeit wird da hineingesteckt. Wenn jemand einen Fulltimejob aus seinem privaten Philostudium macht wird er auch entsprechende Ergebnisse erzielen können.

:roll:
 

r2-d2

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Die Frage ist natürlich berechtigt und liegt auf der Hand.
Spontan würde ich sagen, dass kommt auf Ziel und Zweck sowie auf den Fachbereich an.

Gerade bei Geisteswissenschaften wird diese Frage ja gern und oft gestellt, was ich generell nicht gerechtfertig finde, denn Know-How ist ja ein ziemlich bedeutender Entwicklungsfaktor.
Wenn ich dann aber auf der anderen Seite mitbekomme, dass hier tausende von sogenannten klugen Köpfen herangezüchtet werden, die wenn sie nicht äußerst ambioniert sind, ihr Wissen zu wenig anderem nutzen als klug daher zu schwätzen und andere klein zu machen, die nicht studiert haben, kann ich diese Frage auch all zu gut verstehen. Und leider ist das gerade bei jungen Menschen oft der Fall, dass sie zwar theoretische Meister sind, im Berufsalltag aber erst mal den Kulturschock bekommen, wenn sie nicht grad in Lehre und Forschung bleiben. Also gerade an der Uni wird eigentlich sehr wenig auf Effektivität in der Anwendung geachtet, im Gegesatz meinetwegen zu einem Handwerker und dass diese Beobachtung richtig scheint, dafür sprechen die ständig wachsende Praxisorientierung und Verzahnung der Studiengänge sowie die neuen Abschlüsse, die Ächtung von Langzeitstudenten und immer reglementierteren Studienzeiten.

Hier möcht ich noch sagen, dass ich nichts gegen langes und breites Studium habe, denn richtig betrieben ist das für mich eigentlich die Garantie für echtes persönlichkeitsbildendes Studieren, da die übrige persönliche Entwicklung einigermaßen mit dem Studium korresponideren kann.

Ein Prof den meine Eltern ganz gut kennen, spricht sich ebenfalls dahingegehend aus und meinte, dass die Jobberei neben dem Studium ihn kaputt gemacht habe. Allein schon deshalb plädiere ich für ein fundiertes Studium mit richtiger Betreuung und soliden Rahmenbedingungen und meinetwegen auch nicht härterer aber ganz gezielter Selektion um dieser Studieninflation vorzubeugen, die eben genau solche Fälle hervorbringt, bei denen sich viele zu Recht fragen, ob Probieren vielleicht nicht doch über Studieren geht.
 

Malakim

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r2-d2 schrieb:
Die Frage ist natürlich berechtigt und liegt auf der Hand.
Spontan würde ich sagen, dass kommt auf Ziel und Zweck sowie auf den Fachbereich an

Stattgegeben.

r2-d2 schrieb:
Wenn ich dann aber auf der anderen Seite mitbekomme, dass hier tausende von sogenannten klugen Köpfen herangezüchtet werden, die wenn sie nicht äußerst ambioniert sind, ihr Wissen zu wenig anderem nutzen als klug daher zu schwätzen und andere klein zu machen, die nicht studiert haben, kann ich diese Frage auch all zu gut verstehen.

äää... haben wir nicht zu wenig Akademiker?
Auch habe ich das so noch nicht erlebt, daß "studierte" Leute "unstudierte" fertig machen :roll:. Das da auf BEIDEN Seiten ein gewisser Dünkel mal vorkommt das kenne ich wohl. Aber eben gerne auch beidseitig und nicht allzu oft.

r2-d2 schrieb:
Und leider ist das gerade bei jungen Menschen oft der Fall, dass sie zwar theoretische Meister sind, im Berufsalltag aber erst mal den Kulturschock bekommen, wenn sie nicht grad in Lehre und Forschung bleiben.

Kann sein. Ich kann das nicht bestätigen. Ich hatte einen ganz guten Einstieg ins Berufsleben und habe mich von meiner Universität (TU-Hamburg Harburg) sehr gut auf das Berufsleben vorbereitet gefühlt. Ich weiß auch von keinem der da einen "Kulturschock" bekommen hat :roll: ...
Aber das ist wohl mit den Geisteswissenschaften nicht zu vergleichen denke ich.


r2-d2 schrieb:
Also gerade an der Uni wird eigentlich sehr wenig auf Effektivität in der Anwendung geachtet, im Gegesatz meinetwegen zu einem Handwerker und dass diese Beobachtung richtig scheint, dafür sprechen die ständig wachsende Praxisorientierung und Verzahnung der Studiengänge sowie die neuen Abschlüsse, die Ächtung von Langzeitstudenten und immer reglementierteren Studienzeiten.

Verallgemeinert würde ich das so nicht stehen lassen. Im Hinblick auf Philo habe ich die Erfahrung gemacht das gerade dieses Studium sehr klares Denken vermittelt/schult und das ist zum bestehen im Beruf und im Leben ja nicht ganz unwichtig. :roll:
 

r2-d2

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Kann sein dass ich da durch den Uni Standort Stuttgart ein bisschen zu pessimistisch geprägt bin. Gerade an der kleine Uni außerhalb an der ich studiert habe, die gänzt vor allem durch Renomé und einen Haufen blasierter Affen, das hab übrigens nicht ich zuerst und alleine festgestellt,
aber das ist dann offenbar nicht generell übertragbar
Gott sei Dank eigentlich

Ach ja noch kurz: scheinbar haben wir zuviele Akademiker, deshalb plant unsere Bildungsdomina mit Konsorten auch wieder höhere Eintrittsbarrieren. Hab den Link nicht mehr, aber sollte ich wieder was dazu lesen...
 

_Dark_

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Aphorismus schrieb:
Nietzsches Werk ist in Teilen durch unwissenschaftliches Arbeiten gekennzeichnet und stellt dennoch einen wichtigen Beitrag zur Philosophie dar.

ob das so ist, weiß ich nicht, denn ich habe noch nie etwas von ihm gelesen, außer halt den üblichen auszügen und zusammenfassungen..
aber wenn es so ist, dann ist das wiederum mit sicherheit nicht auf magelnde universitäre bildung zurückzuführen, sondern vielleicht auf absicht, faulheit oder ganz einfach unvermögen.

Aphorismus schrieb:
Und ohne dass es böse gemeint ist, verstehe ich nicht ganz, wie diejenigen, die noch nie Philosophie (oder überhaupt irgendwas) studiert haben, meinen können, so genau darüber bescheid zu wissen
klasse, das totschlagsargument..
warst du eigentlich schon mal im weißen haus oder im irak?? nein? warum schreibst du dann darüber?

Aphorismus schrieb:
Das hat auch etwas mit Selbstdisziplin zu tun. Philosophische Texte sind oft extrem schwer zu lesen
keine frage, und gerade deshalb braucht ein studierender dieser fachrichtung, egal ob hobby oder nicht, methoden, lehrer und große zeitliche wie auch materielle ressourcen wie fachliteratur..
sich nur hinzusetzen und sich durch so ein werk durchzukämpfen, bringt herzlich wenig..


Aphorismus schrieb:
Aprospos, guter Test: Stellt euch die Frage: "Was ist Philosophie?"
denkst du nicht, dass jeder, der in diesem thread etwas postet, nicht auch eine gewisse grundahnung von dem hat, was er da sagt??

insgesamt bleibe ich bei meiner einschätzung, ganz einfach deswegen, weil nur der student die möglichkeiten hat, so ein fach zu begreifen und darin viel zu lernen, dass er einen "großen beitrag leisten kann"..
es gibt ja nicht umsonst den begriff "gossenphilosoph" :wink:
 

Aphorismus

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_dark_ schrieb:
Aphorismus schrieb:
Nietzsches Werk ist in Teilen durch unwissenschaftliches Arbeiten gekennzeichnet und stellt dennoch einen wichtigen Beitrag zur Philosophie dar.

ob das so ist, weiß ich nicht, denn ich habe noch nie etwas von ihm gelesen, außer halt den üblichen auszügen und zusammenfassungen..
aber wenn es so ist, dann ist das wiederum mit sicherheit nicht auf magelnde universitäre bildung zurückzuführen, sondern vielleicht auf absicht, faulheit oder ganz einfach unvermögen.

Noch genauer: Überzeugung! :wink:

Nietzsche war ein sehr extremer Denker (und Mensch), der seinem Charakter folgend auf kein mögliches Stilmittel verzichten wollte, seine Gedanken vorzubringen. Da ihm das poetische Formulieren lag, wandte er sich ihm zu.

_dark_ schrieb:
Aphorismus schrieb:
Und ohne dass es böse gemeint ist, verstehe ich nicht ganz, wie diejenigen, die noch nie Philosophie (oder überhaupt irgendwas) studiert haben, meinen können, so genau darüber bescheid zu wissen

klasse, das totschlagsargument..

Ist es gar nicht. Der Satz geht nämlich noch weiter. :wink:

"Und ohne dass es böse gemeint ist, verstehe ich nicht ganz, wie diejenigen, die noch nie Philosophie (oder überhaupt irgendwas) studiert haben, meinen können, so genau darüber bescheid zu wissen, was einem ein Philosophiestudium alles abverlangt und was man davon auch privat bewerkstelligen kann."

Man wird auch als hervorragender Kurzstreckenläufer nicht ohne Spezial-Training Olympiasieger. Ursprünglich ging es um die Frage, ob ein nicht studierter Philosoph, etwa ein Autodidakt wie Rousseau, auch 'wichtige Beiträge zur Philosophie' leisten kann. Und da haben eigentlich alle gesagt: Sicher, theoretisch schon.

Praktisch passiert es aber selten; auch einfach deshalb, weil es keinen vernünftigen Grund gibt sich ein Studium entgehen zu lassen, wenn man onehin in der begünstigten Lage ist, sich sowohl für Philosophie genug zu interessieren um daraus einen Beruf/Lebensinhalt zu machen als auch genug Finanzmittel zu haben um sich die entsprechende Literatur zu besorgen. Die besten Bibliotheken sind nunmal die Universitäts-Bibliotheken. Auch der Profi-Laie (TM) wird nicht umhin kommen dort regelmäßig ein und aus zu gehen, wenn er sich ernsthaft mit Philosophie beschäftigen und nicht nur schwafeln will. Breit geile Einfälle haben kann ich selber, und ohne Studium, dankesehr. :wink:

dark_ schrieb:
warst du eigentlich schon mal im weißen haus oder im irak?? nein? warum schreibst du dann darüber?

Schlechter Vergleich. Wenn ich sagen würde: "Verteidigungsminister der USA sein, das ist auch kein härterer Job als studieren", dann könntest du mich fragen, ob ich denn schon einmal Verteidigungsminister war oder woher ich das weiß. Es geht hier darum, dass Leute, die selber eine Ausbildung nicht gemacht haben darüber urteilen, wie schwer oder leicht diese Ausbildung ist. Das finde ich anmaßend. Ist ja nicht so, dass hier von studierten Philosophen gesagt wird: "Also ich hab auch noch XY studiert und da ist Philosophie wirklich ein Pups dagegen, das kann man auch privat lernen", sondern hier reden Leute, die das Fach nie studiert haben, über die Möglichkeiten eines Studiums, von dem sie keine Ahnung haben.

Man kann auch gerne über Philosophie reden, ohne dabei das Studienfach zu meinen. Da habe ich kein Problem mit. Nur sollte man - um die Anforderungen, die ein Philosophie-Studium mit sich bringt, sinnvollbeurteilen zu können - das selber mal studiert haben. :wink:

Abbrecherquote über 70% - mensch, muss das leicht sein! :roll:

_dark_ schrieb:
Aphorismus schrieb:
Das hat auch etwas mit Selbstdisziplin zu tun. Philosophische Texte sind oft extrem schwer zu lesen

keine frage, und gerade deshalb braucht ein studierender dieser fachrichtung, egal ob hobby oder nicht, methoden, lehrer und große zeitliche wie auch materielle ressourcen wie fachliteratur..
sich nur hinzusetzen und sich durch so ein werk durchzukämpfen, bringt herzlich wenig..

Na dann sehen wir das ja ausnahmsweise mal gleich. :D

dark schrieb:
Aphorismus schrieb:
Aprospos, guter Test: Stellt euch die Frage: "Was ist Philosophie?"

denkst du nicht, dass jeder, der in diesem thread etwas postet, nicht auch eine gewisse grundahnung von dem hat, was er da sagt??

Ehrlich gesagt: Nein, ich glaube nicht, dass jeder, der hier in diesem Thread gepostet hat sich bis jetzt schon mindestens einmal ernsthaft und bis er zu einer befriedigenden Antwort gekommen ist gefragt hat, was genau Philosophie ist. Wenn ich unrecht habe, freue ich mich. :wink:

Was ist denn Philosophie für dich, _dark_, wie würdest du Philosophie definieren? [gehässig ON]musst du dazu googlen?[/gehässig OFF]

_dark_ schrieb:
insgesamt bleibe ich bei meiner einschätzung, ganz einfach deswegen, weil nur der student die möglichkeiten hat, so ein fach zu begreifen und darin viel zu lernen, dass er einen "großen beitrag leisten kann"..

Wie gesagt: Bis auf die hypothetische Möglichkeit, dass jemand sich privat sehr gut bildet und hochbegabt ist, sehe ich das auch so.
 

_Dark_

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Aphorismus schrieb:
Noch genauer: Überzeugung!
naja, dann wären wir ja wieder beim unvermögen, da ja selbstüberschätzung eigentlich das ist, auf was du anspielst, wenn wir uns richtig verstanden haben.
und dir ist mit sicherheit teil des großen blockes unvermögen, zu dem gehört:
voreingenommenheit, vorurteile, arroganz, falsche informationen, usw..

Aphorismus schrieb:
: Sicher, theoretisch schon.
klar, aber was diskutieren wir..
sicher nicht den ausnahmefall, in dem ein neuer kant herkommt, und alles durch autodidaktik auf den kopf stellt..
und, wie gesagt normalerweise, ist der studierte im vorteil

Aphorismus schrieb:
sondern hier reden Leute, die das Fach nie studiert haben, über die Möglichkeiten eines Studiums, von dem sie keine Ahnung haben.
ein beispiel aus dem thread?? sorry, aber ich finde echt keines..

Aphorismus schrieb:
Was ist denn Philosophie für dich, _dark_, wie würdest du Philosophie definieren? [gehässig ON]musst du dazu googlen?[/gehässig OFF]
auf genau das habe ich nicht geantwortet, weil ich mir schon dachte, dass du auf persönliche stellungnahmen spekulierst..
aber gut: philosophie ist für mich: was ist der mensch?
warum ist er auf dieser welt?
wieso leben die leute so wie sie es tun?
aber vor allem: inwiefern ist die realität für das individuum (wenn man es mal antizipiert) so wie sie ist? ist es denn die, die ich auch wahrnehme, oder eine ganz andere? oder gibt es außer meiner keine realität, weil ich ja nur meine kenne?
usw.. du weißt was ich meine
 

Zerch

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Ich würde auch sagen , dass jeder Mensch ein Philosoph ist.Das Studieren von Philosophie stelle ich mir als Strukturierung gewisser Hintergründe und Zusammenhänge anhand bekannter Philosophen in verschiedenen Philosophiebereichen vor(theoretisch , praktisch blablabla). Was ja eigentlich keine Philosophie ist , sondern nur vorhandenes studiert und analysiert um Philosophie zu ergründen.
Ich glaube kaum , daß ein Philosoph jemals einen anderen Philosophen als Lernvorbild benötigt hätte.
Ich denke Philosophie entsteht in einer individuellen Form eines jeden Menschen....ob ausgesprochen , ob unausgesprochen.Jeder verarbeitet die Einflüsse seiner eigenen Uwelt und jeder hat auch sicherlich seine eigenen Philosophien als Kontrast- und Prognosemittel seiner erlebten Realität , seinen Erwartungen und Sehnsüchten und dem erlebten Wissen in ihr.(???)
Naja , ich habs halt mal versucht zu definieren , was ich mir unter Philosophie vorstelle.....aber ich weiss nicht wie es pädagogisch Korrekt definiert wird , denn ich habe auch nie studiert.
 

Aphorismus

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@ Zerch:

Ich würde auch sagen , dass jeder Mensch ein Philosoph ist.

Dann ist auch jeder Mensch Biologe. Jeder Mensch ist ein in sich abgeschlossenes biologisches System und darüber hinaus Teil eines viel größeren biologischen Systems. Und jeder Mensch ist Chemiker, weil er von chemischen Abläufen gesteuert wird. Und Physiker, weil...

Merkst du worauf ich raus will?

Nicht jeder, der glaubt zu philosophieren, ist gleich ein Philosoph. Und darum ging es hier ursprünglich. :wink:
 

Zerch

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Ich denke ich merke schon worauf Du hinaus willst....dass es eben erst per Studium erlernt werden muss wie eine Wissenschaft für sich.(um den staatl. Prüfstempel der allgemeinen Glaubwürdigkeit zu erhalten)
Aber ich denke , daß Philosophie nur ein Werkzeug von Wissenschaft und Pioniergedanken ansich ist , btW. sein kann , und selbst keine richtige Wissenschaft im eigentlichen Sinne darstellt.

-Ein Biologe ist zwar etwas anderes als ein Chemiker und beide mussten dafür studieren , aber beide können in und über ihrem Gebiet philosophieren , ganz ohne Philosophiestudium.....etwa um weitere Betrachtungsweisen ihrer Arbeit zu erhalten , oder einfach nur so zum Zeitvertreib usw.
Das können X-beliebige andere in wiederum beliebigen Bereichen sein.


http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie
.....na wenn das nicht eine Analyse zum Erfassen der Faktoren und Vorgänge ist , welche die Philosophie ausmachen soll , dann weiss ich auch nicht.
-Jedenfalls ist mit diesem Wissen nichts neues und eigenes philosophiert worden.
Was ist nun die Philosophie?....(k)eine künstlerische Form , ähnlich einer Phantasie , welche nur näher mit der erfahrenen Realität in Bezug steht?
Oder....philosophieren wir gerade über Philosophie??? - i really do not know.
 

Malakim

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Zerch schrieb:
Ich denke ich merke schon worauf Du hinaus willst....dass es eben erst per Studium erlernt werden muss wie eine Wissenschaft für sich.(um den staatl. Prüfstempel der allgemeinen Glaubwürdigkeit zu erhalten)

Ich wundere mich wie leicht einige den Sinn und Lerninhalt eines so uralten Studiums in Frage stellen können.

Ich denke kein Studium ist eine reine Wissenssammlung und ein Philo-Studium schon garnicht. Im Gegenteil, denke ich, ist das vermittelte Wissen in einem Studium lange nicht so wichtig wie z.B. die vermittelte Denkweise, die Methodik, das Herangehen an Probleme usw.

Selbst in so einem "weltlichen" Studium wie Maschinenbau (von dem ich es sicher weiß weil ich das selber studiert habe) ist das so.

Soweit ich das beurteilen kann geht es hier niemandem um den staatlichen Prüfstempel. Jeder weiß das man auch ein Studium abschließen kann ohne wirklich etwas dabei zu lernen und jeder weiß das die Fähigkeiten die im Studium vermittelt werden auch anderweitig erlernt werden können.

:roll:
 

agentP

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Außerdem geht es ja nicht um die Anleitung sondern um akademische Fertigkeiten bzw. Abschlüsse und Qualifikationen versus Selbststudium und Praxiserprobung wie ich den Post verstanden habe.
Was bedeutet den im Zusammenhang mit Geisteswissenschaften "Praxiserprobung"? Praxis gibt es doch an der Uni zuhauf in Form von Studien- und Forschungsprojekten oder Projekttutorien, an denen man mitarbeiten kann. Letzendlich ist doch jede wissenschaftliche Arbeit, die man anfertigt wissenschaftliche Praxis. Ich frage mich im Gegenteil woher der Selbststudent die Praxis nehmen will? Wie will er denn deinen Kenntnis- und Leistungsstand überprüfen (lassen) ohne Kommilitonen und Dozenten?

Aber das ist wohl mit den Geisteswissenschaften nicht zu vergleichen denke ich.
Schon allein deswegen nicht, weil geisteswissenschaftliche Fächer in der Regel ja auch nicht auf ein bestimmtes Berufsbild hinauslaufen.

Und dass es immer wieder und sogar immer häufiger anders geht, zeigt Rainer Sass bei Kerners Köche, der jeden Tag Versicherungen verkauft und als Autodidakt zum Profi geworden ist.
Sass hat zwar keine IHK-Ausbildung als Koch, aber er hat bei Witzigmann und Wodarz hospitiert. Sprich: auch er hat von Profis gelernt und ist kein reiner Autodidakt. Übrigens: Wie heisst denn das Restaurant, das Sass betreibt?
Von mir wurden übrigens auch schon 2 Rezepte bei "Meine Familie und ich" veröffentlicht, aber deshalb beuge ich trotzdem ehrfurchtsvoll das Haupt, wenn ich mit einem "Gelernten" spreche.

:wink:
 

Aphorismus

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Zerch schrieb:
Aber ich denke , daß Philosophie nur ein Werkzeug von Wissenschaft und Pioniergedanken ansich ist , btW. sein kann , und selbst keine richtige Wissenschaft im eigentlichen Sinne darstellt.

Sehe ich anders. Wenn man in der Wissenschaftsgeschichte zurückblickt, so hat sich ziemlich vieles aus der Philosophie entwickelt. Zum Beispiel sind die Sätze des Pythagoras und der des Thales beides mathematische Sätze, die auf vorsokratische Philosophen zurückgehen. Die Vorsokratiker haben von ca. 600-400 v. Chr. im ionischen Raum gewirkt. Demokrit und Leukipp, zwei anderen vorsokratischen Philosophen verdanken wir das Atommodell. Usw. usf.

Die Naturwissenschaften haben sich erst nach langer Zeit von der Philosophie abgespalten und nicht umgekehrt. Übrig geblieben ist von der Philosophie ein Studiengang, der einem hilft, sich im eigenen Denken und im Denken anderer zurechtzufinden, indem man bestimmte Methoden lernt. Dazu gehört als integraler Bestandteil jedes Philosophie-Studiums ein Studium der Logik.

Zerch schrieb:
Ein Biologe ist zwar etwas anderes als ein Chemiker und beide mussten dafür studieren , aber beide können in und über ihrem Gebiet philosophieren , ganz ohne Philosophiestudium....

Richtig. Nur formulieren auch sehr oft (auch in den Debatten, die z.B. in der Quantenphysik stattfinden) Naturwissenschaftler schlecht und wundern sich dann, wieso von Philosophen-Seite ein Aufschrei kommt.

Das ist in der Quantenphysik wirklich ein Kernproblem: Die hervorragenden Versuche werden auf einem philosophisch unbefriedigendem Niveau aufgearbeitet und erklärt.

Ein philosophierender Biologe wird mit großer Wahrscheinlichkeit Sätze sagen, bei denen die meisten studierten Philosophen nur den Kopf schütteln können. Die Präzision in der Formulierung, die für sinnvolles Philosophieren notwenig und unverzichtbar ist, erwirbt man nicht mal eben nebenbei.

Natürlich können die alle philosophieren, die Biologen, Chemiker usw. Aber die wenigsten Nicht-Studierten können es auch nur annähernd so gut, wie studierte Philosophen. Ich glaube, dass ich schon gar nicht schlecht im Debattieren bin und das auch teilweise dem Studium zu verdanken ist. Trotz dieser Selbsteinschätzung weiß ich ganz genau, dass mir mein Prof. in 5 Minuten, die ich spreche, 10-15 Fehler, Unschärfen, Doppeldeutigkeiten etc. nachweisen kann. Wenn ich das bei ihm versuche - keine Chance! Irgendwas muss der schon können! :wink:

Zerch schrieb:
http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie
.....na wenn das nicht eine Analyse zum Erfassen der Faktoren und Vorgänge ist , welche die Philosophie ausmachen soll , dann weiss ich auch nicht.

Soll dieser Satz bedeuten: "Hier, guck mal, da steht doch was Philosophie ist!"?

Zu selbigem:

Wikipedia schrieb:
Die Philosophie (griech. φιλοσοφία, philosophia wörtlich „Liebe zur Weisheit“) hat im Gegensatz zu den einzelnen Wissenschaften keinen klar bestimmbaren, begrenzten Gegenstandsbereich. Allgemein könnte man sie als den Versuch der kritisch-rationalen Selbstüberprüfung des Denkens bezeichnen, als eine methodische Reflexion. Der Versuch, Philosophie zu definieren, ist bereits Gegenstand der Philosophie selbst.

Der Beginn des philosophischen Denkens im 6. vorchristlichen Jahrhundert markiert den eigentlichen Beginn der europäischen Geistesgeschichte. Erst im Laufe der Jahrhunderte differenzierten sich die Methoden und Diszplinen der Welterschließung, indem sich die einzelnen Wissenschaften nach und nach aus der Philosophie ausgliederten. Die bis heute gültigen Kerngebiete der Philosophie sind die Logik als die Wissenschaft vom folgerichtigen Denken, die Ethik als die Wissenschaft vom rechten Handeln und die Metaphysik als die Wissenschaft von den ersten Gründen des Seins und der Wirklichkeit; weitere Grunddisziplinen sind die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, die sich mit den Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns im allgemeinen bzw. speziell in den unterschiedlichen Einzelwissenschaften beschäftigen.


Mehrere Fehler. Logik ist die Lehre des korrekten Schliessens. Es geht um logische Folgebeziehungen und nicht um irgendwelche "Denkvorgänge". Die müsste man erstmal nachweisen. Was hat ein EEG mit formaler Logik zu tun? Nichts. Genau solche Formulierungen sollte man in einem Philosophie-Studium eigentlich vermeiden lernen. Ethik als Wissenschaft vom rechten Handeln ist auch ziemlich abenteuerlich und so viel zu platt.

Zerch schrieb:
-Jedenfalls ist mit diesem Wissen nichts neues und eigenes philosophiert worden.

Weiß nicht, was du damit meinst.

Zerch schrieb:
Was ist nun die Philosophie?

Der Versuch sich an Hand des Erlernens bestimmter Methoden besser im eigenen Denken und Texten anderer Menschen oriertieren zu können.

Zerch schrieb:
....(k)eine künstlerische Form , ähnlich einer Phantasie , welche nur näher mit der erfahrenen Realität in Bezug steht?

NEIN!

Das ist so eine Kindergarten-Vorstellung von Philosophie die mit der Realität deutscher (oder internationaler) Universitäten absolut nichts zu tun hat! :motz:

Was meinst du wie viele Spinner es gibt, die meinen, sie hätten der Weisheit letzten Schluss gefunden und es wäre ihre Aufgabe die Welt von Dummheit und Verblödung zu befreien. Und was meinst du, wie blöd die dann gucken, wenn sie ihre "tolle Idee" einem Professor erzählen, der davon überhaupt nicht beeindruckt ist, sondern sagt: "Das und das und das und das kann man so nicht sagen; das und das ist missverständlich; das und das ist bereits widerlegt worden, schauen sie mal da und da nach; und wissen sie überhaupt, was sie mit diesem wWort meinen? aber der Grundgedanke ist wirklich sehr schön, das ist im Grunde das gleiche, was XY schon in seinem Buch AZ abgehandelt hat. Finden sie den Gang runter links in der Bibliothek, zweiter Schrank, oberste Reihe, Seite 105 folgende." Da stehen sie dann, die armen Weltretter, und merken auf Mal, dass sie Teil der Dummheit sind, die sie mit ihrer "tollen Idee" bekämpfen wollten.

Zerch schrieb:
Oder....philosophieren wir gerade über Philosophie??? - i really do not know.

Nein, das tun wir nicht. Zumindest nicht unter streng philosophischen Kriterien. :wink:

Ich glaube, dass die 70%-Abbrecherquote aus zwei Gründen zu stande kommt (aber das ist nur eine Vermutung auf Grund von Beobachtungen): der erste Grund sind Leute, die - wie du - denken: "Philosophie ist wie Phantasie, da kann man verrückte Ideen haben. Eigentlich muss man dafür nur reden und phantasieren können - und das kann ich! Hey, Spitze, ich werde Philosoph!"; derart naive Leute sind in der Regel schlichtweg überfordert. Und dann gibt es da noch die zweite Gruppe an Leuten, die nach drei Anläufen den Logik-Schein nicht geschafft haben und deswegen das Studium abbrechen müssen.

Richtig gehört: Wer den Logik-Schein beim dritten Mal nicht schafft, der darf das Seminar nicht noch einmal wiederholen, dann war es das. Anderes Studium suchen, bitte. Und das heisst auch nicht, dass man einmal schnell zur Prüfung geht, besteht und gut.

Logik ist ein Seminar mit 'erhöhtem Anforderungsgrad'; soll heißen: Einmal die Woche Montags zwei Stunden Logik-Vorlesung beim Prof oder Dozenten - selbstverständlich mit Anwesenheitszwang und Kontrolle per Unterschrift. Dort gibts dann die Hausaufgaben, die bis Freitag gelöst sein müssen. Angesetzte Bearbeitungszeit: 2-4 Stunden. Freitags geht's dann zum Logik-Tutorium, wo die Hausaufgaben erst abgegeben, dann besprochen werden. Ach ja - das Ganze ist natürlich nur eine Vorbereitung auf die doppelstündige Logik-Klausur am Ende des Semesters, durch die zwischen 40 und 70% in den letzten Jahren durchgefallen sind. Und by the way: Zweimal in der Vorlesung gefehlt? Zweimal keine Hausaufgaben abgegeben? Dann gibts leider gar nicht erst eine Zulassung zur Klausur. Und ja - diesen Schein müssen alle Philosophie-Studenten machen!
 

Malakim

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Aphorismus schrieb:
Logik ist ein Seminar mit 'erhöhtem Anforderungsgrad'; soll heißen: Einmal die Woche Montags zwei Stunden Logik-Vorlesung beim Prof oder Dozenten - selbstverständlich mit Anwesenheitszwang und Kontrolle per Unterschrift. Dort gibts dann die Hausaufgaben, die bis Freitag gelöst sein müssen. Angesetzte Bearbeitungszeit: 2-4 Stunden. Freitags geht's dann zum Logik-Tutorium, wo die Hausaufgaben erst abgegeben, dann besprochen werden. Ach ja - das Ganze ist natürlich nur eine Vorbereitung auf die doppelstündige Logik-Klausur am Ende des Semesters, durch die zwischen 40 und 70% in den letzten Jahren durchgefallen sind. Und by the way: Zweimal in der Vorlesung gefehlt? Zweimal keine Hausaufgaben abgegeben? Dann gibts leider gar nicht erst eine Zulassung zur Klausur. Und ja - diesen Schein müssen alle Philosophie-Studenten machen!

Klingt in etwa wie Technische Mechanik I-III oder Schwingungslehre oder Regelungstechnik .....

... ich erinnere mich nicht gerne an solche Kurse *schüttel*
 

r2-d2

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Soweit ich das beurteilen kann geht es hier niemandem um den staatlichen Prüfstempel. Jeder weiß das man auch ein Studium abschließen kann ohne wirklich etwas dabei zu lernen und jeder weiß das die Fähigkeiten die im Studium vermittelt werden auch anderweitig erlernt werden können.

Ganz außer acht lassen würde ich diesen Prüfungsstempel nicht. Es gibt denke ich genug Leut, die zwar schon Interesse an dem haben, was sie studieren, vor allem aber studiren, dass "sie später mal gute Berufsaussichten haben." Hier in Schwaben ist das nicht unwesentlich so einen Wisch zu haben, egal ob man jetzt wirklich ambitioniert ist oder nicht.

@ agent p
Gerne nochmal: Sass hat keinen akademischen Abschluss, vermutlich auch deshalb weil Köche selten studieren (außer eventuell Ökotrophologie oder so) von daher war das Beispiel nicht das beste aber ich wär echt froh, wenn das mal bei Dir ankommt, dass es mir nicht darum ging, gänzlich ohne Literatur oder "Lehrer" im weitesten Sinne auszukommen, sondern einfach aufzuzeigen, dass Professionalität nicht unbedingt mit einem akademischen Titel zusammenhängen muss. That´s all.

Praxiserprobung heißt für mich, das theoretische Wissen durch Beobachtungen außerhalb des Hörsaals und der Literatur zu beobachten und durch eigene kognitive Leistungen zu verknüpfen, weiter zu entwickeln und zu vertiefen.

Das zwischen den Studiengängen hinsichtlich effizient, Ziel und Zweck unterschieden werden muss hab ich auch schon gesagt und ansonsten hab ich zur Kenntniss genommen, dass wir offenbar aneinander vorbeireden und dass es bei Euch sicher ein klasse Weihnachtsmenü gibt. :wink:
 

holo

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Was bleibt, ausser einer Zustimmung ...

Aphorismus schrieb:
Das ist in der Quantenphysik wirklich ein Kernproblem: Die hervorragenden Versuche werden auf einem philosophisch unbefriedigendem Niveau aufgearbeitet und erklärt.
Ich darf als Nicht-Prof auf die Doppeldeutigkeit des ersten Satzes hinweisen ;-)?
Ich meine, hier Herrn Prof. Dr. Harald Lesch als Beispiel zu nennen, das eben genau bestätigt, dass nicht viele über Physik philosophieren können und dabei für Philosophen verständlich bleiben. Dafür ist er um so bekannter im Bereich der Populärastromomie.

EDIT=1
 

agentP

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wenn das mal bei Dir ankommt, dass es mir nicht darum ging, gänzlich ohne Literatur oder "Lehrer" im weitesten Sinne auszukommen, sondern einfach aufzuzeigen, dass Professionalität nicht unbedingt mit einem akademischen Titel zusammenhängen muss.

Es würde ankommen, wenn du es so gesagt hättest, in der Form dem hätte ich dem nämlich schon längst zugestimmt.
Um akademische Titel geht es mir auch nicht, sondern um den Unterschied zwischen einer professionellen Ausbildung und dem Selbststudium. Ob die Ausbildung akademisch ist oder nicht ist mir dabei eher wurscht. Das hatte ich aber eigentlich auch schon klar gemacht, als wir über Köche und Hausfrauen sprachen.

Praxiserprobung heißt für mich, das theoretische Wissen durch Beobachtungen außerhalb des Hörsaals und der Literatur zu beobachten und durch eigene kognitive Leistungen zu verknüpfen, weiter zu entwickeln und zu vertiefen.
Naja, Beoabachtungen ausserhalb des Hörsaals und der Literatur sind für manche Geisteswissenschaftler ein ziemliches Problem. Historiker -zum Beispiel- dürften da ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. :evil:
 

r2-d2

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Ausnahmen bestätigen die Regel 8)

Habe das eben so diskutiert wie die Frage eingangs eigentlich formuliert war und offenbar gar keine weiteren Differenzierungen (reiner Autodidakt etc.) in Betracht gezogen.

Im übrigen hat ausgerechnet Karl Popper die wissenschaftliche Arbeit so nüchtern wie kaum ein anderer gesehen und "schonungslos offenbart" dass sowohl die Auswahl der Parameter ständiges Experimenten (also nicht absolut studieren, erfordert und dass die Hypothese /Theorie so lange gilt, bis eine "bessere" sie ablöst. Dann gibt es innerhalb verschiedener Schulen und Disziplinen erbitterte Diskussionen und trotz der ach so gepriesenen Intersubjektivität herrscht doch kaum wo Konsens oder? Von daher find ich es schon ein bisschen affig, Wissenschaft als solche zu einer Einheit zusammen zu fassen, weil das denke ich gar nicht geht und sie neben vielen anderen gesellschaftlichen Systemen, Theorien, Institutionen usw existiert. Ich fänds ziemlich arm, lediglich das anzuerkennen, was nach mühevoller Beweiskette endlich sicher zu sein scheint, während anderswo womöglich schon wieder was neues bewiesen wurde während das eigentlich so gut wie jeder - reichlich unreflektiert zugegeben - als Wissen in sich trägt. Der Job des Forschers ist doch eben letztlich auch ein Job wie jeder andere und wer sich deshalb für so viel besser hält als ein Anwalt oder eine Verkäuferin, der hat denke ich was wesentliches im Leben nicht begriffen und da hilft dann wohl auch kein zweiter Doktortitel weiter. :roll:
 

agentP

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Der Job des Forschers ist doch eben letztlich auch ein Job wie jeder andere und wer sich deshalb für so viel besser hält als ein Anwalt oder eine Verkäuferin, der hat denke ich was wesentliches im Leben nicht begriffen und da hilft dann wohl auch kein zweiter Doktortitel weiter. Rolling Eyes
Da stimme ich völlig zu, auch wenn das gar nichts mit unserem Thema zu tun hat.

Im übrigen hat ausgerechnet Karl Popper die wissenschaftliche Arbeit...
Poppers Arbeit ging in erster Linie von den Naturwissenschaften aus und eben deshalb ist er ja auch die Anwendbarkeit seiner Theorien auf die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften sehr umstritten. :roll:

Ausnahmen bestätigen die Regel Cool
Fragt sich nur, was hier die Ausnahme und was die Regel ist. Überall da, wo eher hermeneutisch als empirisch angesetzt, eher qualitativ als quantitativ geforscht wird, dürfte man mit deinem Ansatz in Schwierigkeiten geraten, denke ich.
 

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