Weniger Plastik Wagen oder wie man Müll wirklich los wird

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Zum Thema "Futterneid":

Bei einer größeren Verteilaktion bei foodsharing war ich mal dabei: zuerst wurden die Waren aus dem Auto gepackt und in zwölf Kisten getan, die in einer Reihe hingelegt wurde. Wie du sagst, es muss aktiv gemanagt werden und begleitet werden: klare Regeln, und übrigens Anmeldepflicht. Wer da war, wurde abgehakt. Jeder sollte sich aus verschiedenen Warengruppen etwas nehmen, so dass nicht etwa drei Personen nur die Frischwaren unter sich ausmachen und andere nur Joghurts bekommen. Man durfte sich erst Waren nehmen, wenn der "Startschuss" gegeben war. Es hat einigermaßen funktioniert.

Von einer anderen großen Verteilaktion habe ich gehört, die an einer Baustelle erfolgte: dort haben sich dann Nichtmitglieder nebst den angemeldeten Personen auch bedient, zeigten dann aber bei Ansprechen keine Reaktion - ob sie sich dumm stellten oder die Sprache nicht verstanden, ist die Frage: sie haben sich die Taschen gefüllt und sind dann ganz schnell ab.

Wie du schon sagst: ob eine solche Aktion erfolgreich wird, hängt davon ab, wie dreist oder nicht dreist bzw. ehrlich und korrekt die Nutzer sind, denn wenn es etwas umsonst gibt, mißachten leider doch immer ein paar Personen die Anstandsregeln.
 

gaia

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Ich glaube auch, dass das einige Probleme mit sich zieht.
Viele Menschen sind ja ziemlich fordernd, selbst wenn es etwas umsonst gibt.
Ich höre das immer aus Erzählungen über die Kleiderkammer hier.
Selbst an das was man geschenkt bekommt werden Ansprüche gestellt(bsw. kommen da Leute in viel zu kurzen Abständen um sich wieder einzukleiden, beschweren sich über die Größen von geschenkten Reisetaschen, wollen wegen einem kleinem Loch im Futter wieder eine neue Jacke, lügen ganz einfach um mehr abzugreifen usw...
Also braucht man ehrenamtliche Helfer, die sich dem aussetzen möchten.
Ich persönlich könnte das echt nicht.
Das mit dem Anfassen von Lebensmitteln, sehe ich auch als Problem- wenn die Kisten da nur wie eine Art Wühlkorb rumstehen.
Mich persönlich stört es zB extrem, wenn die Leute in den Supermärkten ihre Erdbeeren umsortieren und damit bin ich sicher nicht alleine.
Man fragt sich auch schon wer da eben vor einem schon am Lebensmittel war, mal eben kräftig darauf genießt hat usw.
Man sollte also die Ksten nicht rumstehen haben, sondern Lebensmittel ausgeben, vielleicht sogar mit einer Höchstmenge( mit der Option eigenständig mehr zu geben)
Ob diese Boxen dazu einladen, danach noch eben in den Supermarkt zu gehen kann ich nicht sagen- ich schätze aber das ein ganzer Teil der Leute danch in günstige Lebensmttelläden fahren. Ich habe jetzt keine Ahnung wo Hieber preislich eizuordnen ist und wie der so sortiert ist.
( das mit den Kirschen war sicher Einbildung...)
 

streicher

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Die Leute kommen mit ganz unterschiedlichen Haltung zu einer Umsonstaktion hin. Die Einen machen es aus Idealismus, die Anderen, wie du sagst, wollen möglichst viel abgreifen, um nicht einzukaufen, wieder Andere wollen vielleicht sogar, im Falle von Kleidung, weiterverkaufen. Die Möglichkeit haben sie ja auf Flohmärkten. Auf denen kann man zwischendurch recht viel Geld machen: Freunde von uns haben neuerdings auf einem Hofflohmarkt Sachen (auch etwas Kleigung) für rund 500 € verkauft, allerdings aus eigenem Besitz. Sie haben die Dinge nicht vorher gratis abgegriffen. Wenn nun jemand gratis abgreifen kann, und dann die Möglichkeit hat, regelmäßig weiterzuverkaufen, kann das schon eine recht gute Geldmaschine sein.

Ich finde das auch geschmacklos, wenn Leute die Früchte einfach umsortieren. Das passiert leider in Frischeabteilungen ständig. Ich frage mich, ob es von Laden zu Laden variiert, also irgendwie auch vom Kundenstamm abhängt.
Deswegen ist mir die Ausgabe auf einem Markt manchmal recht sympathisch. Man muss manchmal halt geduldig Anstehen. :)
 

gaia

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Trotzdem macht sowas wie Lebensmittelausgabe oder Kleider verteilen( die Kleiderkammer gehört zu Camp Asyl) natürlich Sinn, aber eben kontrolliert und mit durchsetzungkräftigen Helfern.....
 

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Wohin mit den Unmengen von Plastikmüll? Die Frage ist eine ständige - leider - aber dadurch, dass der zentrale Recyclinghof des Globus dicht macht, bekommt die Frage eine neue Nuance.
Chinas Entscheidung ist mehr als angebracht. Soll Deutschland, soll die EU doch selbst mit ihrem eigens produzierten Müll klarkommen. Für die Volksrepublik waren die Millionen Tonnen von Plastikmüll ein weitergereichtes schwergewichtiges Problem. Der Schwarzmarkt des Plastikmülls florierte und der ganze Dreck musste in den eigenen Grenzen untergebracht werden. Und das geschah, zum großen Teil sogar illegal und unkontrolliert, ob auf Müllkippen oder bei der Entsorgung durch Verbrennung.
Nun dürfen die BRD, dürfen die Staaten der EU, die EU selbst, sich noch engagierter mit dem Thema auseinandersetzen, wohin der Plastikmüll denn kommen soll. Werden andere Staaten für China in die Bresche geholt? Wird es zur Folge haben, dass die Plastikproduktion zurückgefahren wird? Mit welchen Strategien sollte die Politik dem Plastikmüllproblem begegnen: Quoten, Verbote, Steuern? Bioplastik? Wie steht es um die Recyclingkapazitäten? Ich hätte jetzt vermutet, dass diese im Inland schon jetzt an ihre Grenzen kommen.
 

Giacomo_S

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streicher schrieb:
Mit welchen Strategien sollte die Politik dem Plastikmüllproblem begegnen: Quoten, Verbote, Steuern? Bioplastik? Wie steht es um die Recyclingkapazitäten? Ich hätte jetzt vermutet, dass diese im Inland schon jetzt an ihre Grenzen kommen.

Bioplastik ist, genauso wie biologisch abbaubar ein Feigenblatt, wenn nicht gar eine Art Etikettenschwindel, solange man sich nicht darüber klar werden will, unter welchen Bedingungen ein solcher Abbau passiert.
Wir alle wissen, dass Kartoffelschalen und Papier verrotten können, nur tun sie das eben leider nicht unter den Bedingungen einer Müllkippe. Da mumifizieren sie eher, und macht man auf einer stillgelegten Müllkippe eine Probebohrung, dann findet man sie: Kartoffelschalen, mehr oder weniger im Originalzustand, 40-50 Jahre alt und Zeitungen, anhand derer man die Schicht datieren kann.
Außerdem: Ist es nicht gerade der Zweck einer Verpackung, den Inhalt zu schützen? Da ist doch eine biologisch abbaubare Verpackung zumindest z.T. widersinnig.

Das Recycling von Kunststoffen ist aufwändig und bis heute wenig ausgereift. Meistens können aus recycelten Kunststoffen nur minderwertige "Schrott"-Kunststoffe hergestellt werden, die kaum jemand haben will. Eines der wenigen Produkte aus ihnen sind Kunststoff-Paletten, die dann ihrerseits schnell wieder Müll sind.

Mir leuchtet nicht ein, warum sich aus den Kunststoffen nicht wieder Grundstoffe herstellen lassen, die nahe oder identisch zu den Grundprodukten ("Rohöl") sind. Ich nehme an, dass dies zu teuer und/oder zu energieaufwändig ist.

M.E. ist der erste Schritt, der hier zu leisten ist, Verfahren zu entwickeln, die die Bezeichnung "Kunststoffrecycling" auch verdienen. Parallel muss die Industrie - so sie schon nicht auf Kunststoffe verzichten oder deren Umfang erheblich reduzieren kann - genötigt werden, sich auf eine Reihe einheitlicher Kunststoffe zu beschränken, die dann gelabelt und sortiert werden können.

Für den Consumer-Bereich halte ich ein Pfandsystem für das mittelfristig aussichtsreichste Verfahren, den Rückfluss in den Griff zu bekommen.
Bei den Dosen und Kunststofflaschen funktioniert das ja auch: 0,25€ sind ein ordentlicher Pfand, und sie werden fleißig eingesammelt, während die klassische Pfandflasche eher stehen bleibt. Hier in München sehe ich gelegentlich sogar Leute, die in den Plastikcontainern nach Pfandflaschen wühlen - es gibt ein durchaus ökonomisches Interesse, das einzusammeln, also passiert es auch.
Warum kann nicht auf einer Schnitzelschale genauso 0,25€ Pfand sein und es gibt einen Pfandautomaten dafür?
 

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Vor Jahren gab es Sensationsmeldungen von Maschinen, die Kunststoff wieder in Öl verwandeln könnten. Sogar für den Heimbedarf. Die Industrie scheint dafür noch kein großes Gefallen an den Tag gelegt zu haben, also wird es zu teuer bzw. auch zu wenig gefördert sein.
{Konverter verwandelt geschmolzenes Plastik zu Öl; Energie aus Plastikmüll}

Mir wird auch ein wenig unwohl dabei, wenn in Zukunft mehr Bioplastik hergestellt werden würde, denn wahrscheinlich müssten dann demzufolge mehr Monokulturen angelegt werden, die dann zum Verpackungszweck gebraucht werden, zum Beispiel Mais. Plastikvermeidung (soweit möglich) und Kreislaufwirtschaft (also qualitativ hohes Recycling) würde mir auch besser gefallen. Es ist halt auch die Frage, ob alles in Plastik abgefüllt werden muss, oder ob nicht etwas vermehrt zum Beispiel auf Glas zurückgegriffen werden könnte. Gerade Plastik mit Weichmachern hat gesundheitlich gesehen einen schlechten Ruf.
Die Idee der vermehrten Pfandrückgabe halte ich für gut. Andererseits könnte auch Plastikverpackung vermieden werden, wenn die Leute mehr frisch einkaufen würden. Fehlen die Möglichkeiten? Ist es Gewohnheit, die davon abhält? Oder ist doch der Preis die Hürde?
 

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Not macht erfinderisch. Die Initiative der Great Bubble Barrier probiert Plastik auf dem Weg in die Ozeane den Weg zu versperren (und vorher aufzusammeln).

Wie viele Millionen Tonnen Plastik mittlerweile den Weg in die Ozeane gefunden haben und dort allmählich in Kleinstpartikel zerfallen, kann man grob schätzen. Es ist so viel, dass sich Unternehmen daran machen, Geld daraus zu schlagen. Zum Beispiel die plastic bank, die sich den Begriff des "social plastic" auf die Fahne schreibt. Ressource: Plastikmüll statt Erdöl. Ein bisschen Grobes, also weniger als die Spitze des Eisbergs, fischt die plastic bank schon raus.
 

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Die Läden, die Produkte, die man eher im Supermarkt bekommt, verpackungsfrei anbieten, führten eigentlich einige Zeit eher ein Mauerblümchendasein, wie zum Beispiel das Twelve Monkeys (netter Name, guter Film - gab wohl auch mal eine Bar mit dem Namen in München...). Sie sind wahrscheinlich auch nicht jedermann sympathisch, wenn sie zum Beispiel "kampfvegan" anmuten.
Aber verpackungsarm bis verpackungsfrei macht doch Schule. So gibt es wohl immer mehr Läden, auch Supermärkte wie zum Beispiel basic, die sich mit der Möglichkeit probieren, dass sich Kunden Produkte selber abfüllen. Vielleicht ziehen ja noch andere Supermärkte nach.
Man würde nicht nur Müll vermeiden, sondern man könnte vielleicht sogar Hausgeld sparen, da nicht mehr so viele Hausmülltonnen (etc.) gebraucht würden.
 

Telepathetic

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Man kann Eierkartons wiederverwenden. Oder man kauft Eierkartons aus Plastik, wenn es sowas gibt. Ich glaube, in den späten 80ern oder frühen 90ern ist schon dazu aufgerufen worden, Eierkartons wiederzuverwenden.

Plastiktüten kann man auch wiederverwenden, jahrelang. 10 ct kostet eine im Supermarkt.

Heute beim Einkaufen habe ich einen Coffee-To-Go-Becher gesehen. Im Prinzip ist ja Kaffee selber kochen und in der Thermoskanne mit auf Arbeit nehmen günstiger, aber wer seinen Kaffee lieber an der Tanke oder beim SB-Bäcker am Automaten zieht, der kann mit dem To-Go-Becher hunderte Einwegbecher sparen. Und bezaht trotzdem genauso viel!
 

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Oder bezahlt sogar weniger: verschiedene Geschäfte und Betriebe (darunter auch die Deutsche Bahn) gibt Preisnachlass, wenn man seinen eigenen Becher mitbringt (manchmal ganze 20 ct).
Bis wir zu einer Wiederverwendgesellschaft werden, ist noch ein langer Weg. Besonders kann man aus einigen alten Sachen wieder ganz neue Dinge herstellen (wäre etwas für unsere Kreativrubrik). Es gibt übrigens auch Technikfreaks, die ihre eigene Plastikwiederverwertmaschine gebaut haben - zum Nachbauen. Ist vielleicht nicht Jedermanns Sache...

Was wir auch in unserer Biotonne unserer Wohngemeinschaft immer wieder vorfinden, ist in Plastik abgepackte Lebensmittel. Mir ist nicht klar, wie die Leute darauf kommen, diese Lebensmittel nicht aus ihrer Verpackung herauszuschälen. Immerhin soll der Tonneninhalt kompostiert werden. Schon öfters habe ich Plastik herausgefischt, außerdem haben wir deswegen schon mit Plakaten darauf aufmerksam gemacht (was immer vom Hausmeister bestätigt wurde, der dann ein eigenes Plakat angebracht hat). Es wird weniger, aber es kommt immer wieder mal vor. Letztendlich landet der Plastikmüll auf unseren Böden und dann als Mikroplastik wieder in unseren Mägen. So weit denkt aber nicht jeder. Erkenntnis ist manchmal ein erstaunlich langwieriger Prozess. Da geht es ja sogar um einen selbst.
Ein Artikel des SPIEGEL nimmt sich diesem Problem an: Mikroplastik durch Biomüll - Sie, ja, Sie sind das Problem!
 

Giacomo_S

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Was wir auch in unserer Biotonne unserer Wohngemeinschaft immer wieder vorfinden, ist in Plastik abgepackte Lebensmittel. Mir ist nicht klar, wie die Leute darauf kommen, diese Lebensmittel nicht aus ihrer Verpackung herauszuschälen. Immerhin soll der Tonneninhalt kompostiert werden.

Und mir ist nicht klar, warum jede Salatgurke in Schrumpffolie eingeschweißt sein muss. Wozu es Petersilie und Schnittlauch in der Plastikschale geben muss, statt im Bund. Warum es ein 3er-Pack Paprika geben muss, statt lose.
Das alles ist für den Einzelkunden noch handelbar.

Aber trenn das mal, wenn - wie bei uns kürzlich geschehen - eine ganze Palette mit eingeschweißten Gurken ankommt!
 

Telepathetic

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So weit denkt aber nicht jeder. Erkenntnis ist manchmal ein erstaunlich langwieriger Prozess. Da geht es ja sogar um einen selbst.
Bei der Menge an Informationen, die einen heutzutage umwerben, wundert es mich nicht, wenn alle auf unterschiedlichem Wissensstand sind. Und mit der Anwendung des Wissens verhält es sich dann wahrscheinlich mit dem Rauchen. Also, selbst wenn alle davon wissen, dass falsch entsorgtes Plastik irgendwann als Mikro-Plastik wieder im Körper landet, fangen nicht alle an, ihren Müll richtig zu entsorgen. Das Beispiel hinkt insofern, weil Nikotin süchtig macht, Entsorgungpraktiken aber nur eingeübt sind. Da sollte das Einüben besserer Praktiken leichter fallen.
 

Telepathetic

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Now they're waging war on plastics! (cfact.org)

Der Artikel geht auf die von der Organisation "Earth Day Network" (EDN) genannten Gefahren, die angeblich von Plastik auf Menschen, Tiere und Umwelt ausgehen sollen. Die Vereinten Nationen haben das Thema "End Plastic Pollution" auch sofort aufgenommen, anscheinend ohne zu prüfen, was an den Aussagen des EDN dran ist.

Die Aussgen des Artikels in Form einer stichwortartigen Liste. Die Kommentare in den eckigen Klammerns [] sind von mir:
  • Plastik ist Abfall, keine Umweltverschmutzung, ist nicht giftig,
  • Plastik wird erst giftig, wenn es verbrannt wird,
  • Plastik ist leicht ausscheidbar, Fische und Vögel sind imstande Knochen und andere größere Objekte auszuscheiden,
  • es kommt vor, dass sich Tiere in Plastikschlaufen und -netzen verfangen [das ist dann aber nicht die Schuld des Materials aus dem die Schlaufen und Netze gemacht sind],
  • aus all den oben genannten Gründen, sollte Plastik sinnvoll entsorgt werden,

  • die allgegenwärtige Präsenz von Plastik in unserem Essen ist Unsinn [so als würde Plastik beigemischt werden?],
  • Plastik wird leicht ausgeschieden,
  • Plastikhüllen um das Essen schützen vor Bakterien und halten das Essen frisch,
  • die Sorge, dass Plastik, wie z. B. BPA (Bisphenol A), Hormonstörungen im Menschen hervorruft, basiert auf Junk Science,

  • die Warnung des EDN, dass Plastik das Überleben unseres Planeten bedroht wird als Übertreibung eingestuft; löst Plastik nun "menschengemachten Klimawandel" ab? [typische Panikmache]
  • die Abschaffung des einmaligen Gebrauchs von Plastik ist unsinnig, weil Plastik zum Einhüllen von Essen sauberer ist, bequemer, günstiger als andere Materialien,
  • die Lösung ist daher nicht das Abschaffen, sondern die Nutzung biologisch abbaubaren Plastiks
  • der Einsatz von nicht-fossilem Material (Biokraftstoffe) als Basis für Plastik hätte einen zerstörerischen Effekt auf Wasserversorgung, Ackerflächen und Lebensräumen von Wildtieren,
  • fossile Brennstoffe und Materialen basierend auf fossilen Brennstoffen haben das Leben von Milliarden von Menschen verbessert; der Krieg gegen fossile Brennstoffe und darauf basierende Materialien ist der gleiche Krieg; da sich die Einsicht der Gutartigkeit fossiler Brennstoffe durchsetzt, wird jetzt eben der Krieg gegen auf fossilen Brennstoffen basierenden Materialien eröffnet,
  • das 100%ige Recycln von Plastik ist ökonomisch unsinnig, da Möglichkeiten wie das Einlagern auf der Mülldeponie, das Verbrennen, das Kompostieren je nach Kosten und Anwendbarkeit besser sind als die anderen Möglichkeiten,
  • die Forderung des EDN Plastik zu reduzieren, wiederzubenutzen, zu recyceln und zu entfernen, ist nur an manchen Orten und in manchen Kulturen möglich; dort, wo es an Grundversorgung mit Essen, Wasser, darüberhinaus an Sauberkeit, Elektrizität, an Arbeit und überhaupt irgendeine Hoffnung mangelt, werden sich die Menschen nicht um Plastik sorgen [das sind Erste-Welt-Probleme].
Soviel zu den im Artikel genannten Argumente bezüglich der Sorge (wohl eher Alarmismus) des Earth Day Network bezüglich Plastik. Autor Tom Harris geht noch auf politische Aspekte und Reaktionen ein. Bemerkenswert finde ich dies hier:
  • das EDN und andere Umweltschützer erkennen auch, dass manche Anwendungen von Plastik notwendig sind, fordern dass diese aus menschgemachten Kohlenwasserstoffen anstelle von natürlichen Materialien der Erde hergestellt werden.
---
Mir fällt dazu noch ein, dass Plastik in der Medizin angewendet wird, als Silikon-Implantat, welches z. B. nach Unfällen eingesetzt werden kann, um fehlende Körperteile wie Waden zu ersetzen, oder nach Brustkrebs eine fehlende Brust.
 

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Da braucht es auch keinen weiteren Artikel, damit man innerhalb der UN auf die Idee kommt, sich gegen Plastik zu wenden, denn zum Beispiel der Plastikmüll in den Ozeanen ist weltweit sichtbar und bis in den Mariannengraben nachweisbar. Man könnte natürlich auch sagen, dass Plastikmüll kein so großes Problem wäre, wenn der Mensch damit richtig umzugehen wüsste. Eine Fahrt am frühen Sonntagmorgen nach einer Grillnacht an der Isar in München - und das ist eine reiche Stadt - beweist anderes: wenn es nur der Plastikmüll wäre. Aber da kommt noch ein Haufen Aluminium, Glas, Kronkorken, Essensreste und noch viel mehr Müll dazu. Viele Leute bringen es nicht fertig, in einer Stadt voller Mülleimer, den Müll auch dahin zu bringen, wo er hingehört.
Oder die Tüten im Supermarkt: ja, muss denn jedes einzelne Gemüse in eine eigene kleine Plastiktüte gepackt werden (oder manche nehmen sogar zwei!)? Ich bin der Meinung, dass man generell den Verpackungsmüll reduzieren kann. Das kann natürlich auch bedeuten, dass man teilweise wieder so einkauft wie vor einem halben Jahrhundert. Na und? Dann gibt es vielleicht wieder mehr Tante-Emma-Läden. Ist eh charmanter.
Plastik bietet seine Vorteile, keine Frage, sonst hätte Plastik seinen Siegeszug in alle Welt, also auch in die schönsten Naturschutzgebiete, nicht angetreten. Es wurde also in alle Welt gepumpt, ohne dass sich wirklich um die Nachsorge gekümmert wurde. Natürlich auch in arme Länder und Regionen.
Taj Mahal: hinter dem Taj Mahal fließt ein Fluß, in dem man besser nicht baden sollte, vor dem Bauwerk fließt ein kleiner Fluss, der so voll mit hauptsächlich Plastikmüll ist, dass das Wasser durch den Müll hindurchfließt, nicht auf dem Wasser. Vielleicht haben sie es ja mittlerweile geschafft, dort den Fluss freizuräumen, die Anzahl der Tonnen hätte ich gerne gewusst. Dann wundert es doch einen nicht, dass Kampagnen gestartet werden. Das bloße Auge reichte, um die Missstände festzustellen.
Die Küsten- und Vogelforscher an der Nordsee werden auch nicht gerne die Nachricht weitergeben, dass dort die Vögel an Plastik krepieren. Die machen die Mägen auf und finden dann halt mal 47 Plastikteile im Magen. Dazu braucht es nicht mal viel an hochsensiblen Messgeräten. Es reicht die systematische Beobachtung.
Auch der Nachweis von Mikroplastik im Wasser ist ein leichtes Unterfangen. Die Partikel sind klein, aber leicht nachweisbar. Als ob wir es beimischen würden? Sicher werden diese kleinen Teilchen nicht strategisch beigemischt, aber unstrategisch anscheinend schon.

Ich frage mich also ernsthaft bei der cfact-Seite, die auch zu Foxnews verlinkt, ob sie junkscience-frei ist.
 

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Auf die Vermüllung geht der Autor ja auch ein. Macht es denn einen Unterschied, ob in Mägen 47 Plastikteile gefunden worden sind, oder 47 Stoffteile aus Bio-Hanf gefunden werden würden? Macht keinen Unterschied. Das viele Leute ihren Müll gerade dort hin schmeißen, wo sie sich gerade befinden, empfinde ich auch als schmutzig. Mülleimer und Mülltrennung machen viel Sinn. Man kann es aber auch so sehen: viele schmeißen ihren Müll einfach irgendwo hin, aber viel mehr Leute als früher trennen ihren Müll und achten darauf, dass ihr Müll in die Tonne kommt.

Beim Danisch lese ich gerade folgende Zeilen:
So sei die Welt zu retten, indem wir auf Plastiktüten verzichten, obwohl längst klar ist, dass der Plastikmüll in den Meeren aus Asien und Südamerika kommt, in denen die Bewohner riesiger Slums ihren Müll einfach ins Wasser werfen. Ohne Überbevölkerung gebe es diese Slums nicht, oder jedenfalls nicht so viele. Und da heizen die Leute auch durch Verbrennen von allem, was sie finden.

Doch seltsamerweise wird nie betrachtet, dass weltweit ein paar Milliarden Menschen unter übelsten Bedingungen ohne Müllabfuhr, Elektroautos und moderne gefilterte Kraftwerke leben, sondern unter primitivsten Bedingungen und jede Menge Plastikmüll und Verbrennungsabgase ungefiltert direkt in die Umwelt geben.
http://www.danisch.de/blog/2018/05/12/kongo-droht-hungerkatastrophe/

In dem Artikel von cfact wird auch auf diese Situationen angespielt, wenn es heißt, dass sich nicht alle Menschen um umweltfreundliche Entsorgung von Plastikmüll kümmern, einfach weil die um ihr Überleben kämpfen, während wir in den Industriestaaten bereits eine Infrastruktur entwickelt haben, die es uns ermöglicht umweltfreundlich zu entsorgen.

Naja, schauen wir mal wie lange wir diese Infrastruktur noch haben werden, wenn die Energieversorgung durch "erneuerbare Energien" dann doch nicht so zuverlässig funktioniert, und wenn die Bevölkerungszahlen hier immer höher werden und der Überlebenskampf hier dann auch immer intensiver wird. Natürlich könnte man aufhören, überall auf der Welt falsche Anreize zu geben, und lieber versuchen, in den Ländern der zweiten und dritten Welt Infrastrukturen aufzubauen, die dann tatsächlich auch "sustainable" sind, anstatt dass auch die Länder der ersten Welt nach und nach nachhaltig destabilisiert werden. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass sobald der Lebensstandard eine bestimmte Hürde genommen hat, auch die Anzahl der Kinder geringer wird. Die Lösung für die armen Länder dieser Erde lautet also nicht "Brot für die Welt", "Hartz IV für alle" und "Refugee Welcome", sondern "Kümmert euch um eure Probleme vor Ort, packt die Probleme selber an, wir können euch beim Aufbau einer starken Wirtschaft helfen".

Und wenn dann irgendwann die zweite und dritte Welt mit der ersten Welt aufgeholt hat, dann werden die sicherlich auch mehr Ressourcen frei haben, um sich um korrekte Mülltrennung zu kümmern.
 

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Man kann es aber auch so sehen: viele schmeißen ihren Müll einfach irgendwo hin, aber viel mehr Leute als früher trennen ihren Müll und achten darauf, dass ihr Müll in die Tonne kommt.
Das stimmt schon: im Umgang mit Müll und in der Entsorgung hat sich viel getan. Außerdem wird Müll nicht mehr im Garten vergraben oder einfach mal ein Gifteimer im Wald ausgekippt. Allerdings: Schutt landet schon noch ab und zu im Wald oder auf einem Feldweg.

Macht es denn einen Unterschied, ob in Mägen 47 Plastikteile gefunden worden sind, oder 47 Stoffteile aus Bio-Hanf gefunden werden würden? Macht keinen Unterschied.
Wie wahrscheinlich ist es, dass Bio-Hanf-Teile in die Mägen von Vögeln kommen würden, auch wenn wir die Meere mit Biohanf vollmüllen würden.
Das Problem bei Plastik ist, dass es sich nicht wirklich abbaut, nur über Jahrhunderte. (Ich nehme an, dass es bei Biohanf nicht so ist, wüsste dazu allerdings keine Zahl zu nennen: bei Plastik setzt man rund 450 Jahre an.)

Vielmehr zerfällt es in kleine Teile. Sind sie noch nicht so klein, fallen sie farblich zum Beispiel den Vögeln ins Auge und sie picken es sich aus dem Wasser, bevor sie merken, was sie sich da gerade als "Beute" ergattert haben.

In dem Artikel von cfact wird auch auf diese Situationen angespielt, wenn es heißt, dass sich nicht alle Menschen um umweltfreundliche Entsorgung von Plastikmüll kümmern, einfach weil die um ihr Überleben kämpfen, während wir in den Industriestaaten bereits eine Infrastruktur entwickelt haben, die es uns ermöglicht umweltfreundlich zu entsorgen.
Sicherlich: ihnen bleibt keine Zeit, über eine korrekte Entsorgung nachzudenken, da es die auch nicht gibt. Industrieunternehmen denken auch dort profitorientiert und scheren sich einen Dreck um die Vermüllung. Und die wenigen Leute ganz oben in den Industrieunternehmen könnten aus ihren Taschen allein wahrscheinlich Recyclingunternehmen stemmen. In dem Sinne ist das gemeine Volk wohl auch in der Hinsicht in der Opferrolle. Letztendlich müssen dort der Staat oder engagierte und reiche Personen eingreifen, um das Vermüllungsproblem anzupacken, wie es zum Beispiel in Indien vermehrt geschieht. Dort sind die Flüsse, wie in vielen asiatischen Staaten, so zugemüllt, dass die Gewässer vergiftet sind, da es einfach nicht mehr fließt.

Ein anderes Problem ist sicherlich die unkontrollierte Verklappung im Meer. Man weiss zwar größtenteil, wo sich die Botte und Schiffe befinden (Marine Traffic, aber man hat wenig Kontrolle über oder Interesse daran, was die Schiffe so auf dem Meer so alles bewerkstelligen. Sie würden aber auch weniger verklappen, wenn sie weniger Müll transportieren würden.
Deswegen bin ich der Meinung, dass man strategisch darauf achten sollte, wie das Aufkommen von Müll in der Zukunft besser vermieden werden kann.

Naja, schauen wir mal wie lange wir diese Infrastruktur noch haben werden, wenn die Energieversorgung durch "erneuerbare Energien" dann doch nicht so zuverlässig funktioniert, und wenn die Bevölkerungszahlen hier immer höher werden und der Überlebenskampf hier dann auch immer intensiver wird.
Wir werden so oder so gezwungen sein, von den fossilen in Zukunft weniger Gebrauch zu machen, einfach aus dem Grunde, da sie verknappen werden. Und wie wir diese Tage sehen, kann der Preis von Rohöl schnell mal steigen, wenn jemand mal "Hü" sagt, muss nur der richtige sein. Und wenn die Quellen versiegen, brauchen um Rohöl keine Kriege mehr geführt werden.
 

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Industrieunternehmen denken auch dort profitorientiert und scheren sich einen Dreck um die Vermüllung.
Wenn die Industrieunternehmen hierzulande nur profitorientiert denken, wie kommt es dann, dass hierzulande die professionelle Abfallentsorgung gut funktioniert? Wieso gibt es überhaupt eine professionelle Abfallentsorgung hierzulande, wenn Unternehmen doch sowieso nur profitorientiert denken? Als wenn ein Unternehmen nur dann in irgendeiner Form "sozial" sein kann, wenn es nicht an Profite denkt, weshalb ich auch das Geschäftsmodell der sogenannten Nonprofit-Organisationen für absurd halte, weil die noch effektiver ihre edlen Werke tun könnten, wenn sie sie sich mit Fokus auf das Unternehmensziel höhere Gewinne erarbeiten würden. Doch leider hat Unternehmertum heutzutage ein schlechtes Image, bzw. das Erwirtschaften von Profiten, so dass sogar Supermarktbesitzer, in deren Geschäften sogar die ärmsten Leute an Grundversorgung wie Essen und Trinken usw. kommen, als Profiteure dastehen, denen die Geldbeutel ihrer Aktionäre wichtiger sind, als die Menschen.
 

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Um ein funktionierendes Entsorgungssystem in die Wege zu leiten, braucht es in erster Linie den Staat. Nicht umsonst liegen hierzulande Verantwortlichkeiten bei Landkreisen und Gemeinden. Grundlage für eine bundesweite einheitliche Regelung ist das Abfallbeseitigungsgesetz von 1972. Wegweisend ist auch das Kreislaufwirtschaftsgesetz von 2012. Ohne solche Grundlagen wären wir mit Sicherheit nicht dort, wo wir uns heute befinden.
Ein zentraler Grundsatz des Gesetzes ist die fünfstufige Abfallhierarchie: 1. Vermeidung von Abfällen 2. Vorbereitung zur Wiederverwendung von Abfällen 3. Recycling von Abfällen 4. Sonstige Verwertung von Abfällen (energetische Verwertung, Verfüllung von Abgrabungs- oder Abbaustätten, etc.) 5. Beseitigung von Abfällen.
-> Umweltbundesamt. Auf der Grundlage wird es dann auch möglich sein, dass Unternehmen dazu aufgefordert werden können, eigene Produkte wieder zurückzunehmen und zu recyceln. Das halte ich durchaus für eine sehr sinnvolle Sache, aus mehreren Gründen:
  • Die Unternehmen könnten dadurch motiviert sein, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern, um eine längere Lebenszeit ihrer Produkte zu erreichen (z.B. Sollbruchstellen vermeiden)
  • Es werden weniger Rohstoffe aus dubiosen bis mehr als fragwürdigen Quellen in die Produktion einbezogen, da die Rohstoffe einfach schon vorhanden sind
  • Die vorhanden Abfallzentren werden entlastet
  • Elektroschrott wird zu einem geringeren Anteil auf dubiosen Wegen gehandelt und entsorgt
Es steht freilich hierzulande außer Frage, dass die Unternehmen bei der Entwicklung von Technologien hochgradige Arbeit leisten. Auch der Fahrzeugkatalysator ist so eine Entwicklung, aber ubiquitäre Einführung wurde durch den Staat verordnet (ein Riesenbonus für Kathersteller).

Doch leider hat Unternehmertum heutzutage ein schlechtes Image, bzw. das Erwirtschaften von Profiten, so dass sogar Supermarktbesitzer, in deren Geschäften sogar die ärmsten Leute an Grundversorgung wie Essen und Trinken usw. kommen, als Profiteure dastehen, denen die Geldbeutel ihrer Aktionäre wichtiger sind, als die Menschen.
Dass die Menschen jedes Einkommens versorgt sein müssen, steht außer Frage. Was aber auch nicht außer Acht gelassen werden darf: wie kommen die Produkte in den Markt, zu welchen Konditionen werden sie hergestellt, wer letztendlich verdient an dem Produkt bzw. an dem Verkauf auf dem ganzen Weg. Bei Kleidung zum Beispiel ist das ganz klar: am Meisten Gewinn wirft das Produkt beim Verkauf im Laden ab. Möglicherweise hat das Kleidungsstück einen Weg aus einer Textilfabrik in Bangladesh genommen, die morgen einstürzt und rund 1.000 Leute unter sich begräbt.
Oder zurück zu den Lebensmittel: natürlich genießen wir den Luxus, dass wir ganzjährig viele viele Tomaten zu teilweise Spottpreisen in den Supermärkten haben. Diese Tomaten kommen großteils aus Spanien. Doch welche Probleme findet man dort zum Beispiel:
  • gigantische Mengen an organischem Abfall
  • Ausbeutung von Tagelöhnern aus Nordafrika
  • Monokulturen: daraus resultierend -> anfällig für Schädlinge -> Einsatz von Pestiziden
  • Fallen des Grundwassers, Trockenheit
  • Patentierung von Saatgut (Raubtierunternehmen wir Monsanto und Syngenta)
Oder Elektroartikel: Es ist kaum nachzuvollziehen, woher letztendlich die Rohstoffe kommen, die für die Herstellung des Produktes gebraucht werden. Selbst einzelne Bausteine kommen aus zig Ländern. Die Unternehmen können es selbst nicht angeben. Nager-IT probiert es mit seiner Maus, kann aber auch keine vollständige Aufschlüsselung vorweisen. Sicherlich, dass ein Unternehmen sich an einem Nachweis probiert, ist schon eine besondere Sache. Vielleicht erleben wir ja auch einen Paradigmenwechseln, dass Unternehmen im Schnitt immer ethischer werden. Aber die Rücksichtslosigkeit existiert allemal.
 

Telepathetic

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Ja, die Rücksichtslosigkeit existiert allemal, vor allem, wenn der Staat immer mehr Gelder umverteilt, über seine Verhältnisse lebt, Schulden macht, die nie mehr zurückbezahlt werden können, Schulden in einer Höhe, die jedes normale Unternehmern in den Ruin treibt und dann auch noch Unternehmungen subventioniert, die eigentlich nicht zukunftsfähig sind. (Ich war bis neulich der Meinung, dass sich die Atomenergie selbst tragen würde, dass Subventionen eigentlich nie nötig gewesen sind. Dann las ich allerdings neulich, das Gegenteil meiner Annahme.)

Worin ich Dir zustimme, ist dass es des Rechts bedarf, das es einer Gerichtsbarkeit bedarf. Rechtssicherheit ist auch im Sinne der Unternehmer.

Die Beispiele, die Du anführst, um zu beweisen, dass Unternehmer schlecht sind, sind ja durchaus keine Paradebeispiele für gelungenes, verantwortungsvolles Unternehmertum, aber auf der anderen Seite kein abschließender Beweis, dass alle Unternehmer profitgierig sind und Raubtiere. Das ist eine Beweisführung, die eines Thomas aus Berlin würdig ist, aber doch nicht eines studierten Menschen. Komm schon. Außerdem scheinst Du nicht zu sehen, dass was für uns wie Ausbeutung aussieht, in einem anderen Land eine Chance ist. Ich kann mich an eine Webseite erinnern, die hieß glaube ich sogar "A Dollar a Day" oder etwas in der Art, und auf der Webseite sind weltweite Lohnhöhen gelistet worden. Und natürlich sind da auch Länder wie China dabei, in denen die Arbeiter nur einen Dollar pro Tag verdienen. Aber dafür sind die Lebenshaltungskosten um ein Vielfaches niedriger als hierzulande. Der Lohn steigt nach und nach und anstatt in staubigen Dörfern leben zu müssen, können viele Chinesen heute in versmogten Großstädten mit Atemschutz herumlaufen. Hm, ich habe das vage Gefühl, dass ich mir hier gerade selbst in die Argumentation geschossen habe.
 

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