Zentralrat der Juden boykottiert Gedenkfeier im Bundestag

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Zettel schreibt heute einen passenden Beitrag:

Man [Amerika] hat Vertändnis dafür, daß Israel kritisiert wird; warum nicht. Aber welche Gemeinde in Europa ruft zum Boykott russischer Waren auf, weil dort unter offensichtlicher Duldung, wenn nicht Förderung durch offizielle Stellen kritische Journalisten ermordet werden? Wo wird zum Boykott iranischer, cubanischer, syrischer, sudanesischer Waren aufgerufen, weil in diesen Ländern die Menschenrechte mit Füßen getreten werden?

Israel wird ebensowenig wie jedes andere Land behandelt, wie die Juden wie jede andere religiöse oder ethnische Gruppe behandelt werden. Wie soll man das nennen, was sich da artikuliert, wenn nicht Antisemitismus?
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Dummheit? Ich rede von dem Phänomen, immer wieder auf dieselbe Gruppe einzuprügeln und andere, die vergleichbares machen, zu ignorieren. Da hat sich offenbar jemand einen Lieblingsfeind ausgesucht, oder?

Aber gut, Dummheit ist immer ein guter Grund, sich einer Bewegung anzuschließen, kann man so sehen.
 

Mr. Anderson

Ehrenmitglied
Registriert
24. Februar 2004
Beiträge
2.930
Hm, spielt es dabei nicht auch eine Rolle, wenn nicht gar die entscheidende, dass Isreal, im Gegensatz zu den anderen genannten Staaten, zur westlichen Überzeugungsgemeinschaft gehört?
 
G

Guest

Guest
Ein_Liberaler schrieb:
Zettel schreibt heute einen passenden Beitrag:

Man [Amerika] hat Vertändnis dafür, daß Israel kritisiert wird; warum nicht. Aber welche Gemeinde in Europa ruft zum Boykott russischer Waren auf, weil dort unter offensichtlicher Duldung, wenn nicht Förderung durch offizielle Stellen kritische Journalisten ermordet werden? Wo wird zum Boykott iranischer, cubanischer, syrischer, sudanesischer Waren aufgerufen, weil in diesen Ländern die Menschenrechte mit Füßen getreten werden?

Israel wird ebensowenig wie jedes andere Land behandelt, wie die Juden wie jede andere religiöse oder ethnische Gruppe behandelt werden. Wie soll man das nennen, was sich da artikuliert, wenn nicht Antisemitismus?

Der Vergleich zwischen den genannten Ländern und Isarel hinkt hier schon allein deshalb, weil die BRD den anderen Ländern keinesfalls treuste Ergebenheit "(komme was wolle") geschworen hat. Gerade Russland wird immer wieder von der deutschen Politik und den MM kritisiert, in einer Weise, wie es bei Israel nicht zu denken wäre. Den zweiten Grund hat Mr. Anderson angesprochen.

Der "Antisemitismus"-Vorwurf ist schlicht nur noch lächerlich - nein Diffamation! Dass sogar Juden, die ihre Religion ausleben selbst, und Leuten, die Juden als Freunde haben, Antisemitismus vorgeworfen wird, zeigt, wie dieser Begriff hier inflationär missbraucht wird.

Zu Broder brauche ich nichts mehr sagen, oder? Der Mann hat sein Fett vor Gericht schon einmal wegbekommen, weil er jedem, der den von ihm geliebten US-Imperalismus oder den Kapitalismus kritisiert, als Antisemiten diffamiert.

Z
 

Simple Man

Forenlegende
Registriert
4. November 2004
Beiträge
8.452
Ich würde ja trotzdem meinen Arsch drauf verwetten, dass die "üblichen Verdächtigen" hier und anderswo im Netz, sich wie die Geier drauf gestürzt hätten, wenn Israel nur halb so hart mit Demonstranten umgegangen wäre, wie es der Iran getan hat ... und Broder hat insofern recht, als das Israel machen kann, was es will - es ist für einige immer der Böse ... :roll: ... das ist für mich Doppelstandard par excellence ...

Ach, Z, wo du wieder da bist - beantwortest du meine Frage zur Meinungsfreiheit nun noch?
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
So geschickt, wie Du das Vokabular des Antisemiten ("treueste Ergebenheit geschworen") handhabst, hast Du selbst sicher auch einen jüdischen Freund, nehme ich an.

Weshalb hinkt nun der Vergleich? Das verstehe ich nicht ganz. Nur bei einem Land ist immer sofort große Aufregung da, wenn es angeblich die Menschenrechte verletzt, alles wird ungeprüft weitergetratscht, außer Völkermord und Kriegsverbrechen ist keine Vokabel groß genug.
 
G

Guest

Guest
Simple Man schrieb:
Ich würde ja trotzdem meinen Arsch drauf verwetten, dass die "üblichen Verdächtigen" hier und anderswo im Netz, sich wie die Geier drauf gestürzt hätten, wenn Israel nur halb so hart mit Demonstranten umgegangen wäre, wie es der Iran getan hat ...

Hätte, wäre, wenn, .... was bist du - etwa ein Spekulant? Ein Theoretiker? Ein sogenannter Verschwörungstheoretiker? (da hast du deinen Doppelstandart).

und Broderhat insofern recht, als das Israel machen kann, was es will - es ist für einige immer der Böse ... :roll: ... das ist für mich Doppelstandard par excellence ...

Die Frage ist doch: gibt es denn etwas an Israels (Palästinenser-)Politik das zu loben wäre? Wer böses (per Definition) tut, wird zurecht böse genannt werden.

Ach, Z, wo du wieder da bist - beantwortest du meine Frage zur Meinungsfreiheit nun noch?

Wir haben unterschiedliche Standarts. Für dich ist Meinungsfreiheit schon dann, wenn Dinge auf dem Papier gesagt werden dürfen - für mich erst, wenn auch in der Praxis die Kräfteverhältnisse, ebenso wie die Maßstäbe in allen Themen gleich sind. Deine Definition von Freieheit ist lediglich positiv (Freiheit zu), meine berücksichtigt auch die negative Variante (Freiheit von).

Für dich ist es auch Meinungsfreiheit, wenn Paul und Peter unterschiedliche Meinungen (und Interessen) vertreten, aber Paul ein Megafon, einen Verlag und Freunde in der Politik hat, Peter nur einen Internetblog.
Klar, darf Peter sagen und in seinem Blog schreiben was er will, nur er muss mit den Gegendarstellungen von Paul rechnen und damit, dass diese ein deutliche höheres Gewicht haben. Hier kommen Faktoren wie Macht durch Deutungshoheit, Kapital, etc. ins Spiel.

Z
 
G

Guest

Guest
@Liberaler: Wenn die USA böses tun, kritisiere ich das, wenn die BRD sich an völkerrechtswidrigen NATO-Einsätzen beteiligt, kritisiere ich das. Ebenso wenn GB und die USA Uranwaffen einstzen wird das von mir aufs schärfste angeprangert.

Und wenn Israel eine menschenverachtende Palästinapolitik betreibt wird das ebenso krisiert, nicht mehr und nicht weniger. Ich kann nur für mich sprechen - aber ich nehme wahr, dass viele Kritiker das ebenso machen.

Selektive Wahrnehmung bei dir?

Z
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Ja, und wenn Rußland das tut?

Antiamerikanismus und Antizionismus, das ist wie linker und rechter Stiefel.
 

Edo

Großmeister
Registriert
15. Mai 2006
Beiträge
533
Ich find es immer wieder toll dass jemand der Amerika/Israel/Islam/Russland/BRD kritisiert, gleich in eine Schublade geschoben wird. Und das war bis jetzt immer so. Entweder ist man ein Rassist oder Antizionist oder Islamophob. Wir leben in eine Ära in der Dialoge auf denunzitionisstischen Disskusionsweise basieren. Man is entweder oder aber nicht kritisch. Jeder glaubt die Weisheit mit dem kleinen Löffel gefressen zu werden.
 
G

Guest

Guest
Merkel betont in ihrer Rede in der Knesset "ausdrücklich":

"Jede Bundesregierung und jeder Bundeskanzler vor mir, waren der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels verpflichtet. Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes. Das heißt, die Sicherheit Israels ist für mich als deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar.

Im Klartext: egal wie Israel militärisch aktiv wird, die deutsche Regierung wird immer dahinter stehen - die Frage nach Recht und Unrecht wird durch den Begriff der "Unverhandelbarkeit" obsolet.

Deutlicher geht es nicht!

Z
 
G

Guest

Guest
Und du eines damit, mehr als zwei Sätze in einem Beitrag zu schreiben.

Z
 

Edo

Großmeister
Registriert
15. Mai 2006
Beiträge
533
Z schrieb:
Merkel betont in ihrer Rede in der Knesset "ausdrücklich":

"Jede Bundesregierung und jeder Bundeskanzler vor mir, waren der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels verpflichtet. Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes. Das heißt, die Sicherheit Israels ist für mich als deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar.

Im Klartext: egal wie Israel militärisch aktiv wird, die deutsche Regierung wird immer dahinter stehen - die Frage nach Recht und Unrecht wird durch den Begriff der "Unverhandelbarkeit" obsolet.

Deutlicher geht es nicht!

Z

Das ist ja wohl logisch und nachvollziehbar das aus der Historie diese Verantwortung entstanden ist. Aber hier geht es weniger Israel militärisch bei den Angriffen gegen Palästina zu unterstützen, sondern auf Weltpolitischer Ebende Ihnen den Rücken zu stärken. Um sich klar von denen zu distanzieren die Israel als Staat nicht anerkennen. Und von denen gibt es nicht wenige dort unten.
 
G

Guest

Guest
Wenn jamand Verantwortung für Israel hat dann sind es die Britten.
Schließlich haben die das Ganze 1922 erst ermöglicht.

Verursacherprinzip.

Alles andere ist Folklore und Shoa Business.
 
G

Guest

Guest
Edo schrieb:
Das ist ja wohl logisch und nachvollziehbar das aus der Historie diese Verantwortung entstanden ist. Aber hier geht es weniger Israel militärisch bei den Angriffen gegen Palästina zu unterstützen, sondern auf Weltpolitischer Ebende Ihnen den Rücken zu stärken.

Auch darum geht es Edo. Oder was meinst du, woher Israel seine Munition, U-Boote und Atomwaffen hat?

Um sich klar von denen zu distanzieren die Israel als Staat nicht anerkennen. Und von denen gibt es nicht wenige dort unten.

Wie muss ich dieses stete Distanzieren denn verstehen, wenn nicht als Zeichen von Untergebenheit bzw. Ergebenheit ? Was gibt es denn noch zu sagen, nach nunmehr 60 Jahren der Entschuldigung und Wiedergutmachungen. Und vor allem: wieso wird mir und 82 Millionen anderen Menschen ständig ein schlechtes Gewissen gemacht? Wann soll das aufhören und zu welchem Zweck wird das noch gemacht? Was macht das für die Gesamtsituation besser? Reichen 60 Jahre der Demut nicht?

Der springende Punkt ist doch folgender (und das sollten sich auch die verblendeten Antideutschen endlich klar machen): der neue Totalitarismus trägt nicht Maske des Antisemitismus - no way, dazu hat sich die geopolitische Lage, haben sich die Abhängigkeiten zu sehr verschoben. Der neue Totalitarismus bzw. sogar Faschismus wird einer sein, der sich Leitideen wie der des Terror- oder Klimakampfes bedienen kann - vor allem mit zweiterem sind viele Menschen derzeit zu ködern. Das Feindbild 'Jude' ist tot, genauso wie die Ideologie des dritten Reichs; damit lassen sich höchstens noch ein paar nostalgische Hinterwälder ködern. Das neue dritte Reich, der neue Faschismus, ist die Brüsseler Diktatur, oder die Weltregierung, die eine Weltwährung kontrolliert, die Helfershelfer sind grüne und Ökofaschisten, Gutmenschen, die die CO2-Steuer fordern und den Nachbarn als Klimasünder denunzieren, Kriege gegen andere Völker im Zeichen der 'Gleichmachung' gutheißen.

Zugegeben: zweiteres ist weit gesponnen und nur so eine Ahnung; ersteres aber ist gewiss: der Antisemitismus als leitende Ideologie ist tot, die ständigen Gedenken an den Holocaust deshalb nur noch rudimentäre Praktiken, die die Sicht auf das Gesicht eines 'neuen' Totalitarismus ablenken, der in vielen Bereichen unseres Lebens schleichend Gestalt annimmt.

Z
 

Ähnliche Beiträge

Oben