Giacomo_S schrieb:Es geht nicht ohne einen gewissen Rest an Müllkippen.
Dem möchte ich widersprechen.
Müllkippen sind die Form der Abfallentsorgung, die am schlechtesten kontrolliert werden kann und von der die größten Risiken ausgehen.
Noch heute leiden wir an den Müllkippen der 50er und 60er Jahre. Mein Vater hat nach der Wende Müllkippen in Ostdeutschland saniert - in einem weggeworfenen Trabbi waren noch Öl und 10 Liter Benzin. Es mussten zehntausende Kubikmeter Erdreich ausgekoffert und komplett ersetzt werden, weil der Boden so stark kontaminiert war. Modernere Müllkippen haben zwar einen versiegelten Boden, allerdings lässt sich die Versiegelung im Falle einer Beschädigung nicht mehr so einfach reparieren und außerdem kann auch trotz intakter Versiegelung allerhand Schadlast in den Boden und somit ins Grundwasser gelangen.
Die bessere Alternative zur Müllkippe ist die thermische Verwertung (im Müllheizkraftwerk). Dort wird der Müll sortiert (zb wertvolle ROhstoffe werden herausgefiltert) und dann verbrannt. Dabei kann Elektrische Energie und/oder Fernwärme erzeugt werden. Ein klarer Vorteil, den die Mülldeponie nicht hat.
Die eigentliche Stärke der thermischen Verwertung (die nur am Ende eines Rohstoffkreislaufes liegen sollte) liegt allerdings darin, dass die Giftstoffe gebündelt an einem Ort anfallen und somit auch kontrolliert abgeschieden werden können. Deswegen sind die Filteranlagen in Müllverbrennungsanlagen der teuerste Teil einer solchen Anlage. Dabei ist es möglich, bis zu 98% der Giftstoffe kontrolliert aus dem Abgas zu entfernen und in Form von Filterstaub und Flugasche gesichert zu deponieren.
Bei der Mülldeponie entweichen entstehende Gase einfach unkontrolliert und ungefiltert in die Atmosphäre, andere giftige Stoffe sickern ins Erdreich ein oder sammeln sich am Boden der Deponie an und müssen dann irgendwie in 50-100 Jahren entsorgt werden.