Volksrepublik Deutschland, dritter Versuch.

[agentP]

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was du meinst.
Was sind für dich "niedere Instinkte"?
Was zeichnet denn für dich ein sozialistisches System aus und was ein kapitalistisches?
Und warum kommt jetzt ein Begriff wie "Raubtierkapitalismus" in Spiel, der noch unschärfer ist, als "Kapitalismus" an sich?

 

[Aphorismus]

Ich verstehe gar nicht, wieso im Jahr 2008 unserer Zeitrechnung überhaupt noch mit solchen Begriffskategorien wie Sozialismus vs. Kapitalismus gearbeitet wird. Scheint mir etwas antiquiert. Angesichts der Unaufhaltsamkeit der Globalisierung wird das Modell der zentralen Planung frühestens nach der eventuellen Etablierung einer zentralen Weltregierung wieder aktuell werden. Zur Zeit scheint mir in der Tat offensichtlich zu sein, dass zentrale Planung nicht funktioniert, weil sie eine gleichzeitige Abschottung gegenüber dem Ausland impliziert, was wiederum zu einer Verarmung der Bevölkerung führt. Einzige Ausnahme ist China, wo die zentrale Planung funktioniert, weil die Verantwortlichen den schädlichen, ideologischen Ballast der zu Grunde liegenden Ideologie über Bord geworfen haben und sich schwerpunktmäßig an den Gesetzen des Marktes orientieren. Die wirkliche Grenze verläuft zwischen den Ländern und Regionen, die den Spagat zwischen Globalisierung und Lokalisierung meistern und denen, die es nicht schaffen. Ideologien spielen da eine untergeordnete und unwichtige Rolle, Kategorien wie "Sozialismus" und "Kapitalismus" haben ihre Bedeutung verloren. Erst Recht, wenn es um die SPD und Die Linke geht. Deutschlands Zukunft würde auch eine Regierungsbeteiligung der Linken nicht gefährden - und seien wir doch mal ehrlich: Wahrscheinlich ist dieses Scenario ohnehin nicht.

 

[agentP]

Ich verstehe gar nicht, wieso im Jahr 2008 unserer Zeitrechnung überhaupt noch mit solchen Begriffskategorien wie Sozialismus vs. Kapitalismus gearbeitet wird.

Weil wir keine besseren Begriffe haben und manche grundsätzlichen Gegensätze immer noch in der Diskussion sind, nicht nur hier, sondern auch in der Politik.

Und natürlich, weil die Linkspartei um die es hier geht, diese Begriffe in ihren Programmpapieren benutzt.

Grundsätzlich gebe ich dir aber recht, zumal ja gerade diese Diskussion mal wieder zeigt, dass diese Begriffe mittlerweile zu reinen Kampfbegriffen verkommen sind und sowieso jeder etwas anderes darunter versteht, was einer Diskussion ohnehin nicht zuträglich ist.

 

[Angel of Seven]

Es sind ja nun viele richtige Definitionen unserer Republik in diesem Thread genannt worden. Nur Bananenrepublik Deutschland kam noch nicht vor. Als ich diesen Artikel laß kam mir dieser Begriff spontan in den Sinn:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,572742,00.html


LG

AoS

 

[Ein_Liberaler]

Was die mehrfach umbenannte KPD in Berlin, wo sie "erfolgreich eingebunden" und "gezähmt" wurde und sich "eigentlich ganz vernünftig" benimmt, weil sie "ihre Ziele sowieso nicht erreichen kann" so treibt:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Linke-SPD-Treptow;art124,2597248

Das, was kommunistische Parteien immer tun: Machtpositionen besetzen. Jeder Schöffe zählt.

 

[morgenroth]

Das, was kommunistische Parteien immer tun: Machtpositionen besetzen. Jeder Schöffe zählt.

Soso...Machtpositionen zubesetzen ist also etwas typisch kommunistisches.

 

[Ein_Liberaler]

In diesem Ausmaß: Ja. Gremienarbeit ist die Spezialität der Linken.

 

[Ein_Liberaler]

Ausgerechnet da also, wo die eifrigsten Anhänger der demokratischen Ordnung sitzen sollten, kann sich die Demokratie am wenigsten auf Unterstützung verlassen.

http://www.bissige-liberale.com/2008/08/27/treue-diener/