- Ersteller
- #81
Es ist ja so: Man hat etwas was man einem anderen mitteilen möchte, das muss erst mal in Sprache übersetzt werden. Es wird also in einzelne Wörter und Begriffe zerlegt. Der Empfänger der Nachricht muss aus diesen Einzelteilen wiederum darauf schliessen, worum es dem Sender ging.
Grundlage unserer Sprache sind Laute, die dann wie du sagst zu Wörtern und Sätzen zusammen gesetzt werden, wobei bestimmten Lautkombinationen bestimmte Bedeutungen zugeordnet werden. Unsere Schrift ist nichts anderes als die Visualisierung dieser Laute, in dem man jedem Laut ein Zeichen zuordnet (Buchstaben).
Das selbe Prinzip auf Bewegungen angewand und man erhält eine Zeichensprache, die meistens relativ eng an unser Akkustisches System angelehnt sind. Eine davon unabhängige Zeichensprache wäre relativ einfach denkbar.
Der nächste Schritt ist einfach nicht Bewegungen oder Laute sondern Gerüche oder Aromen zu verketten, so dass Wörter und Sätze entstehen.
Die Kombinationsmöglichkeiten von tausenden von Aromen sind dann wohl mindestens so unbegrenzt, wie die von 26 Buchstaben.
Gerade bei der gesprochenen Sprache gibt es natürlich noch mehr Dinge die den Charakter der übertragenen Informationen beeinflussen (mimik, Tonfall, Betonung, Ironie etc....)
Olfaktorische Pendats wäre m.E. durchaus denkbar.
Ich sehe nicht nur die Wahrnehmung der Gerüche als Problem, sondern deren absichtliche Beeinflussung beim Sender.
Das ist in der Tat eine sehr interessante Frage.
Ich habe da keine konkreten Vorstellungen, aber ich kann mir Vorstellen, dass soetwas möglich ist.
Ich würde auch mal ganz dreist behaupten, daß es viel mehr mögliche Lautkombinationen gibt als mögliche Geruchskombinationen und hoffe mich dabei auf Plausibilität berufen zu können.
Und genau das sehe ich, wie oben erwähnt anders. Ein Single Malt Whiskey erhält nur durch den Reifeprozess im eichenen Sherryfass über 1000 verschiedene Aromen, die zahllose Kombinationsmöglichkeiten bieten.
Da fällt mir noch eine weitere Schwierigkeit ein: Geruchsübertragene Informationen könnten leicht durch Umwelteinflüsse gestört werden. Neben beispielsweise Wind wäre da auch noch der Eigengeruch der Umwelt etc...
Hast du dich schon mal in einem Großraum Büro mit einem Kollegen unterhalten? Da sind so viele verschiedene Geräusche, die alle die Akkustische Kommunikation beeinträchtigen könnten...
Warum soll eine entsprechend trainierte Nase nicht können was unser trainiertes Ohr jeden Tag tut ohne, dass wir einen Gedanken dran verschwenden müssen.
Je komplexer sie wären, desto instabiler wären sie dann auch...
Das ist wahrscheinlich richtig.
Jede Denk- oder Kommunikationsform hat eine in ihr selbst liegende Begrenzung. Einig sind wir uns ja offenbar darüber, daß das jeweilige Sinnesorgan, daß an der Wahrnehmung von Kommunikationsinhalten beteiligt ist, Einfluß auf die Denkweise hat. Also die Wahrnehmung bestimmt die Form der Kommunikationsinhalte. Die Form aber auch wiederum die möglichen Inhalte.
Dem stimme ich soweit zu.
Aber apropos Futur: Wie ist das mit Zeitkategorien? Gedächtnis und Erinnern sowie die Fähigkeit die Zukunft einzuschätzen, sind doch auch Fähigkeiten, die mit Intellligenz zu tun haben. Was meinst du (oder wer das sonst noch liest) dazu in Bezug auf Tiere?
Erinnern ist eine Fähigkeit, welche Tiere haben müssen, denn sonst könnten sie kaum etwas lernen. Wie weit das Gedächtnis verschiedener Tiere reicht ist sicher sehr unterschidlich. Wie vorausschauend Tiere handeln sieht man, wenn man bedenkt, dass manche Arten Wintervorräte anlegen, etc. (Ob diesem Handeln ein Denken vorraus geht ist glaube ich eine Frage von Weltanschauung)
Auf jedenfall sind Tiere in der Lage ihr eigenes Leistungsvermögen einzuschätzen, Regeln zu abstrahieren, kausale Zusammenhänge zu erkennen, etc. (ich habe einiges an Artikeln dazu hier im Thread verlinkt.)
Meines Erachtens sind dies eindeutige Indikatoren für tierisches Denken.
adfag