Angel of Seven
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Ein_Liberaler schrieb:Millionär dank eigener Hände Arbeit: Mein Nachbar, Konservenfabrikant. Zum Beispiel.
Hat der Papi nicht doch noch ein wenig nachgeholfen? 8)
LG
AoS
Ein_Liberaler schrieb:Millionär dank eigener Hände Arbeit: Mein Nachbar, Konservenfabrikant. Zum Beispiel.
agentP schrieb:Ich würde ich nie auf die Idee kommen zu sagen, man könnte ein so festgefahrenes System wie unseres von heute auf morgen auf links drehen.
Die meiste Umverteilung passiert im Moment in Deutschland übrigens weder von unten nach oben, noch von oben nach unten, sondern innerhalb der Mitte und das bringt letztendlich keinem was, sondern kostet nur. .
Och naja, zu einem überzeugten Verfechter des Liberalismus werde ich in erster Linie dann, wenn jemand versucht Liberalismus mit Gewalt so umzudeuten, daß er gar in die Nähe von Totalitarismus gebracht werden kann...
Aber ich räume ein, daß mir liberale Vorstellungen von Freiheit und Recht mittlerweile sehr viel mehr zusagen, als entsprechende Vorstellungen aus dem sozialistischen Spektrum. Da haben sich im Laufe der Jahre einfach Prioritäten verschoben..
wer die grundidee auf ihre,bis jetzt leider mangelhafte umsetzung reduziert
morgenroth schrieb:agentP schrieb:Die meiste Umverteilung passiert im Moment in Deutschland übrigens weder von unten nach oben, noch von oben nach unten, sondern innerhalb der Mitte und das bringt letztendlich keinem was, sondern kostet nur. .
Das glaube ich nicht. Zwar verteilt der Staat ein bisschen was von oben nach unten aber die Wirtschaft verteilt weitaus mehr Kapital von unten nach oben - allein schon durch die Zinsen die - um bei deinem Beispiel zu bleiben - in jedem Höschen und in jeder Zahnbürste stecken, die du kaufst. Auch das der Wert der Arbeit zusehens geschmälert wird, ist m.E. auch eine Form der Umverteilung von unten nach oben.
Sozialpolitiker reden gem von den »kleinen Leuten«, denen staatliche Leistungen in erster Linie zugute kamen. Deshalb seien Steuern und Abgaben gut angelegt. Träfe diese Pramisse zu, so könnte man ihnen nur beipflichten – die Gelder flössen in der Tat den richtigen Personen zu. Nur verhält es sich in Wirklichkeit leider ganz anders: Die praktische Politik in alien westlichen Ländern neigt dazu, Transfers innerhalb der Mittelschichten umzuverteilen, wie die OECD-Forscher Michael Forster und Mark Pearson belegen.
In Deutschland wie in den meisten anderen Staaten fliden mehr als zwei Drittel der Transfers durchschnittlich und gut Verdienenden zu – in Form von Kindergeld, Eigenheimzulagen, einkommensabhängiger Arbeitslosenunterstützung und so weiter. Lander mit grossen Staatssektoren verteilen typischerweise nicht zielgenau zugunsten der Schwächsten urn, sondern verschieben gigantische Summen innerhalb der Mittelschichten. Lander mit vergleichsweise kleinem öffentlichen Sektor hingegen, insbesondere die angelsächsischen Staaten, verwenden Steuern und Abgaben zuvörderst, um den Armsten zu helfen. Auch in den skandinavischen Ländern wird ein vergeichsweise groder Anteil des Umverteilungsvolumens an die ärmsten
30 Prozent der Bevölkerung transferiert.
aus "Wirtschaftsirrtümer" von Henrik Müller, Piper Verlag, 2006
Angel of Seven schrieb:Ein_Liberaler schrieb:Millionär dank eigener Hände Arbeit: Mein Nachbar, Konservenfabrikant. Zum Beispiel.
Hat der Papi nicht doch noch ein wenig nachgeholfen? 8)
LG
AoS
samhain schrieb:die frage, warum die menschheit nicht einem system den vorzug geben sollte, dass das "sozial" im namen trägt anstelle des "kapital", konnte von den "flucht-nach-vorn-kandidaten" nicht beantwortet werden.
ich bin der festen überzeugung, das die menschheit in einer
gesellschaft, in der konkurrenz oberstes prinzip ist,
in der jeder für sein leben alleine verantwortlich sein muß,
in der profitmaximierung oberstes gebot ist
und allgemein ein "nach-mir-die-sintflut-denken" herrscht,
keine zukunft hat; von der lebensqualität für den einzelnen mal ganz abgesehen.
agentP schrieb:Aber o.k. vielleicht muß ich ein wenig zurückrudern und mich insofern korrigieren, daß der Nationalsozialismus seine Wurzeln auch in sozialistischem Gedankengut hatte, wovon aber letztendlich nach der Machtergreifung nicht mehr alles weiter verfolgt wurde. Siehe hierzu auch Röhmputsch, etc.
Ach? Und wer legt bitte fest, was für mich sinnvoll ist und was unsinnig? Ich finde Spülmaschinen extrem sinnvoll, da ich eine alte Schlampe bin, meine Nachbarin findet das völlig überflüssig, weil sie eine leidenschaftliche Putzliesl ist. Und nun?
agentP schrieb:Dann darf ich ein paar Fachleute zitieren?
Sozialpolitiker reden gem von den »kleinen Leuten«, denen staatliche Leistungen in erster Linie zugute kamen. Deshalb seien Steuern und Abgaben gut angelegt. Träfe diese Pramisse zu, so könnte man ihnen nur beipflichten – die Gelder flössen in der Tat den richtigen Personen zu. Nur verhält es sich in Wirklichkeit leider ganz anders: Die praktische Politik in alien westlichen Ländern neigt dazu, Transfers innerhalb der Mittelschichten umzuverteilen, wie die OECD-Forscher Michael Forster und Mark Pearson belegen.
In Deutschland wie in den meisten anderen Staaten fliden mehr als zwei Drittel der Transfers durchschnittlich und gut Verdienenden zu – in Form von Kindergeld, Eigenheimzulagen, einkommensabhängiger Arbeitslosenunterstützung und so weiter. Lander mit grossen Staatssektoren verteilen typischerweise nicht zielgenau zugunsten der Schwächsten urn, sondern verschieben gigantische Summen innerhalb der Mittelschichten. Lander mit vergleichsweise kleinem öffentlichen Sektor hingegen, insbesondere die angelsächsischen Staaten, verwenden Steuern und Abgaben zuvörderst, um den Armsten zu helfen. Auch in den skandinavischen Ländern wird ein vergeichsweise groder Anteil des Umverteilungsvolumens an die ärmsten
30 Prozent der Bevölkerung transferiert.
aus "Wirtschaftsirrtümer" von Henrik Müller, Piper Verlag, 2006
morgenroth schrieb:Im Prinzip rennst du damit bei mir offene Türen ein. Warum müssen Leute, mit einem Einkommen von meinetwegen mehr als 60000 € noch Kindergeld beziehen ? Aus Sorge um den elitären Nachwuchs? Das kanns doch nicht sein.
Das Gleiche gilt auch für andere Subventionen, die einfach nicht das richtige Ziel treffen. Deswegen würde ich aber Subventionen nicht komplett verteufeln, sondern nur anders verteilen.
Darum gehts mir aber nicht. Das alles sind Subvention, wenn auch fehlgeleitete, die der Staat unternimmt, um die Ungewichtigkeiten des Kapitalismus zu kompensieren. Mir gehts um die immer schärfer werdenden Umverteilungen die eben genau der Kapitalismus forciert.
Der Zusammenhang erschliesst sich mir ehrlichgesagt nicht, denn zwischen zwei Menschen (meiner Nachbarin und mir) lässt sich nunmal rein rechnerisch nur schwer eine demokratische Mehrheitsentscheidung herbeiführen. Kleiner Scherz zurück.Jaja, als Wirtschaftsliberalist vergisst man auch durchaus mal, dass man noch immer in einer Demokratie lebt, gell?
Ein_Liberaler schrieb:Die kapitalistische Wirtschaft hat einen Wohlstand geschaffen, von dem auch und in erster Linie der "kleine Mann" profitiert hat.
Auch das lag - wie schon oben erwähnt - nicht am Kapitalismus selbst, sondern u.a. an dem "sozial" vor der Marktwirtschaft. Heute wird das sozial zusehens abgebaut.Zur Zeit verarmen Mittel- und Unterschicht wieder. Wenn man sich erinnert, daß es ihnen in der liberalen Wirtschaftswunderzeit jedes Jahr besser ging
Obwohl mir die Freiwirtschaftslehre immer sympatischer wird, bin ich mir noch nicht über die Folgen einer Durchführung im Klaren. Das Zitat sollte lediglich aufzuzeigen, wie der Kapitalismus von unten nach oben umverteilt - und das tut er ja zweifelsohne.Freiwirtschaftslehre. Nun gut.
Antworte doch auf meine Einwendungen dagegen im Thread "Grundeinkommen für alle". Insbesondere was Du von der Notwendigkeit der Enteignung von Grund und Boden hältst, würde mich interessieren.
morgenroth schrieb:Das der Kapitalismus auch Wohlstand geschaffen hat, mag richtig sein - dass auch der "kleine Mann" davon profiert, ist in erster Linie den staatlichen Rahmenbedingungen zuverdanken und nicht dem Kapitalismus selbst.
Auch das lag - wie schon oben erwähnt - nicht am Kapitalismus selbst, sondern u.a. an dem "sozial" vor der Marktwirtschaft. Heute wird das sozial zusehens abgebaut.Zur Zeit verarmen Mittel- und Unterschicht wieder. Wenn man sich erinnert, daß es ihnen in der liberalen Wirtschaftswunderzeit jedes Jahr besser ging
Obwohl mir die Freiwirtschaftslehre immer sympatischer wird, bin ich mir noch nicht über die Folgen einer Durchführung im Klaren. Das Zitat sollte lediglich aufzuzeigen, wie der Kapitalismus von unten nach oben umverteilt - und das tut er ja zweifelsohne.Freiwirtschaftslehre. Nun gut.
och nöö bitte nich...nachdem ich gelesen habe, dass ihr 2 1/2 Std. an euren postings sitzt, ist mir klar geworden, dass ich soviel Zeit garnicht hätte - zumal ich wahrscheinlich noch länger brauchen würde, weil mich dieses ständige Zitieren immer umhaut
Wie aber schon oben gesagt, bin ich mir über die Freiwirtschaft noch nicht zu 100% im Klaren. Grundsätzlich spräche für mich aber erstmal nichts gegen eine Bodenreform im Freiwirtschaftlichen Sinne - zu Mindest fällt mir kein wirklich plausibles Gegenargument ein.
agentP schrieb:Der Zusammenhang erschliesst sich mir ehrlichgesagt nicht, denn zwischen zwei Menschen (meiner Nachbarin und mir) lässt sich nunmal rein rechnerisch nur schwer eine demokratische Mehrheitsentscheidung herbeiführen. Kleiner Scherz zurück.Jaja, als Wirtschaftsliberalist vergisst man auch durchaus mal, dass man noch immer in einer Demokratie lebt, gell?
Du denkst also die Mehrheit sollte festlegen, was für jeden Einzelnen sinnvoll ist, weil das die Aufgabe einer Demokratie ist? Grenzen sollte es dabei deiner Meinung nach nicht geben?
Wenn die demokratische Mehrheit sich für Folter, Todesstrafe oder die Pflicht nur noch lange rosa Unterhosen zu tragen entscheidet, dann findest du das gerechtfertigt, weil wir ja in einer Demokratie leben? Gut, dann sind wir definitv unterschiedlicher Meinung, denn ich bin der Meinung, daß jeder Staat, auch ein demokratischer, eine unveräusserliche Grenze zum persönlichen Bereich haben sollte.
Folter, Todesstrafe? Ging es hier nicht um die Frage, wer in einer Demokratie über die Verteilung von Subventionen entscheidet?
Und darauf hast du geantwortet:agentP schrieb:Zitat:
morgenroth schrieb:Aber grundsätzlich sind Subventionen doch ein gutes Werkzeug um Sinnvolles zu unterstützen und Unsinniges zubelasten.
Ach? Und wer legt bitte fest, was für mich sinnvoll ist und was unsinnig? Ich finde Spülmaschinen extrem sinnvoll, da ich eine alte Schlampe bin, meine Nachbarin findet das völlig überflüssig, weil sie eine leidenschaftliche Putzliesl ist. Und nun?
Daraus habe ich naheliegendst geschlossen, daß du der Ansicht bist, daß in einer Demokratie eben die demokratische Mehrheit entscheidet was sinnvoll ist und was nicht, woraus sich für mich ein paar Folgefragen ergeben haben.Jaja, als Wirtschaftsliberalist vergisst man auch durchaus mal, dass man noch immer in einer Demokratie lebt, gell? Twisted Evil
Nein, nein, du hast natürlich völlig recht: Du weisst selbst dann noch besser worum´s den Leuten geht, wenn sie wörtlich etwas ganz anderes schreiben oder sagen.Aber sei's drum, du hast selbstverständlich wie immer recht und deine Reaktion war vollkommen adäquat Rolling Eyes
hives schrieb:Klinke mich an dieser Stelle wieder aus.
Ein_Liberaler schrieb:[...] kann sich der kleine Mann ja beim Staat richtig bedanken. Wer hat ihn den eingezogen und in den Krieg geschickt, wer sein Haus und seinen Arbeitsplatz zerbombt, die Wirtschaft oder der Staat?
Warum strömen denn die Menschen in Asien in die Sweatshops? Werden sie hineingeprügelt? Mitnichten. Hineingeprügelt wird man nur in die Armee. In die Sweatshops kommen sie, weil sie sich etwas davon versprechen.
Seine Soziale Marktwirtschaft war kein regulierter Sonderfall des Marktes, es handelte sich nur um eine Wertung - der Markt ist sozial.
"Irgendwie" - Du sagst es. Sicher schafft er neues - das ist aber nur die eine Seite. Die andere Seite ist, dass dieses "neue" u.a. dazu dient das Kapital zuverschieben.Nein, tut er nicht. Er schafft neues. Das wird dann irgendwie verteilt.
Ich verstehe die Aufregung nicht. Es wird doch nur der formelle Besitz geändert, der Nutzen bleibt doch bestehen.Daß Leuten ihr Eigentum weggenommen wird, ist Dir keinen Kommentar wert?
Wie mit der Umwelt umgesprungen wird, wo sie in Staatsbesitz ist, erschreckt Dich nicht?