Sollte Zoophilie (Sex mit Tieren) in DE verboten werden?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

the_midget

Erleuchteter
Registriert
28. Juni 2004
Beiträge
1.878
Rosskeule schrieb:
Auch wenn du Dich nicht auf mich beziehst: Zu deiner Frage ist ein recht umfangreiches Posting von mir auf Seite 7.

Selbst wenn wir nur Nuancen auseinanderliegen, das ist noch lange nicht die Norm.

Was ist denn meiner Meinung nach die Norm? Oder was meinst du?


1. Eine strikte Trennung. "Krank" ist nämlich schon die erste Begründung sich aus der konsequenten Bestrafung einer echten Straftat herauszumogeln. Jemand der Pferden den Bauch aufsäbelt, weil es ihn anmacht, hat hier sein erstes Argument vor dem Richter.

Da hast du recht. Ich hab mich aber nicht aus juristischer Perspektive damit befasst, sondern eher aus sozialwissenschaftlicher.

Eine Vermeidung des simplen "kranks", weil es einfach unpassend ist und die größte "Über-den-Kamm-Schererei". Weiß der Geier was gesellschaftsbezogen alles mal "krank" war und sein wird.
Das ist problematisch. Aber deshalb habe ich ja auch versucht es so genau zu erklären. Wenn man sich schon darüber unterhält, muss man ja irgendwelche Kriterien haben, sonst gehts nicht. Und eigentlich wollte ich auch gerade dieses "Über-den-Kamm-scheren" dadurch verhindern.

Antimagnet hat eine Definition von Krankheit verlinkt.

Vielleicht habe ich da was überlesen, aber ich fand diese Definition gibt für unser Thema nicht viel her.

midget schrieb:
[...]Mir geht es eher darum ab wann ein Mensch vor sich selbst geschützt werden muss und wann er sich selbst schadet.

Siehste, da stoße ich schon wieder auf. Leg das mal fest. Da diskutiere ich mit Dir bis zu lebenserhaltenen Maßnahmen bei Komapatienten.
Ich finde auch, daß man sowas eigentlich nur an konkreten Beispielen diskutieren kann. In der Rechtssprechung ist es ja auch so: Es gibt ein relativ abstraktes Gesetz. Wie es in der konkreten Situation angewendet wird, entscheidet sich vor Gericht.

Wer aber seiner (jedweden) sexuellen Präferenz folgt, der glaubt Dir nicht, dass er sich schadet, sondern meint sich was gutes zu tun, und da lässt er sich auf Teufel komm raus nicht von abbringen.

Es ist nicht mein Ziel irgendjemanden von irgendwas abzubringen. Ich habe nur versucht zu begründen warum Zoopholie "krank" ist, eben um dieses platte "Iehh das ist ja krank!" zu vermeiden.
In meinem Posting stand dabei die psychosoziale Hygiene im Vordergrund.


Warum so täterfreundlich? Nenn die Dinge doch beim Namen:
- Der hat einem Schaf den Darm kaputt gemacht und ist zu bestrafen.
- Die fummelt ihrem Puffi an den Glocken rum, weil beide es so lustig finden.

So kann man das ausdrücken.


Ich will Dir nichts mehr unterstellen, aber meiner Meinung nach muss man diesen Satz einfach auch aus dem Kontext gerissen auf sich wirken lassen.

Kannst du auch machen, solange du Dir keinen neuen Kontext dazu ausdenkst. Der Satz ist auch eher eine Beobachtung als eine Forderung oder dergleichen. Auf einer abstrakten Ebene ist es einfach so. Ich sage nicht, daß ist gut oder schlecht, ich beschreibe nur wie es aus meiner Sicht funktioniert.

Wollte damit sagen, dass nur mal irgendjemand etwas "krank" finden muss, um nach Gesetzen zu rufen. Der Weg ist wahrlich nicht weit.
Richtig. Mir gefällt das auch nicht. Darum mache ich mir Gedanken drum.

Und mit eben jenen Wörtchen "krank" nun darf sich der Täter einer echten Straftat also auch noch vor der Bestrafung drücken.

Das ist in der Tat problematisch. Aber dazu gibt es doch psychiatrische Gutachter und pipapo.

Ob krank, strafbar oder straffrei. So war auch mein erstes Posting ausgelegt - leider mit - für Dich - zu "platten Argumenten".

Hmm ich glaub ich hab dein erstes Posting falsch verstanden. Ich habe gedacht, das wäre Ironie... sorry.


gruß

midget
 

PaleHorse

Anwärter
Registriert
26. Juli 2005
Beiträge
20
Hallo!

Versucht es mal mit Krank als das Gegenteil von Gesund:
Gesund ist das völlige physische, psychische und soziale Wohlbefinden. (Pathologie-Buch)

Naja, wie dem auch sei. Ich bin zoophil und ich bin krank im Sinne des sozialen Wohlbefindens. Ich habe ein Problem damit, daß ich von Teilen einer Bevölkerung, von der ich selbst ein Teil bin, abgelehnt werde, nur weil ich abweichende Gefühle habe.
Ich finde das ganz "lustig", wie einige von Euch die Zoophilie interpretieren, aus ein breiten Palette von Ansichten ein einziges Phänomen machen. Ihr macht es euch da insgesamt sehr einfach.
Dennoch bin ich froh, daß einige ein Verbot ablehnen.
Habt ihr Interesse, euch mit meinen Argumenten auseinanderzusetzen? Schließlich will ich hier niemanden in seiner psychischen Integrität belasten...

Ich anbetracht der fortgeschrittenen Zeit warte ich erstmal auf Interessebekundungen *gähn* --> 3.10 Uhr

Gruß

Pale
 

the_midget

Erleuchteter
Registriert
28. Juni 2004
Beiträge
1.878
PaleHorse schrieb:
Habt ihr Interesse, euch mit meinen Argumenten auseinanderzusetzen? Schließlich will ich hier niemanden in seiner psychischen Integrität belasten...

Also ich finde sogar nach so einer hitzigen wie auch abstrakten Debatte wäre es sogar sehr gut, wenn ein "Betroffener" sich einmischt.

Ich schätze mal solange nicht gegen gewöhnliche Jugendschutz und sonstige Gesetze verstossen wird, kann man darüber auch diskutieren.
Deine Pathologiebuchdefinition von krank entspricht eigentlich derjenigen, die ich versucht habe zu beschreiben.

Fühlst du wirklich Dich selbst von der Bevölkerung abgelehnt, oder "nur" deine Neigungen?

In welchem Milieu lebst du ?

Wann hast du deine Neigung entdeckt?

Welche Probleme haben sich daraus für dein soziales Leben ergeben?


gruß

midget
 

Hosea

Erleuchteter
Registriert
25. Dezember 2004
Beiträge
1.515
PaleHorse schrieb :

Naja, wie dem auch sei. Ich bin zoophil und ich bin krank im Sinne des sozialen Wohlbefindens.

ok, aber mein Wohlbefinden hängt nicht von deiner sexuellen Vorliebe ab, das nennt man dann wohl Toleranz ;-)

erstmal klasse das du dich den Fragen stellst, mich würde persönlich intressieren :

Mich würde "dein" Motiv intressieren, warum du einen "tierischen" Sexualpartner vorziehst, aus deinem Blickwinkel..die Beweggründe?

Ist für dich persönlich, der Sex mit einem "menschlichen" Partner überhaupt noch interessant?

Danke im voraus...Hosea
 

rorriM

Meister
Registriert
2. Juni 2003
Beiträge
306
PaleHorse schrieb:
Hallo!

Versucht es mal mit Krank als das Gegenteil von Gesund:
Gesund ist das völlige physische, psychische und soziale Wohlbefinden. (Pathologie-Buch)

Naja, wie dem auch sei. Ich bin zoophil und ich bin krank im Sinne des sozialen Wohlbefindens. Ich habe ein Problem damit, daß ich von Teilen einer Bevölkerung, von der ich selbst ein Teil bin, abgelehnt werde, nur weil ich abweichende Gefühle habe.
Ich finde das ganz "lustig", wie einige von Euch die Zoophilie interpretieren, aus ein breiten Palette von Ansichten ein einziges Phänomen machen. Ihr macht es euch da insgesamt sehr einfach.
Dennoch bin ich froh, daß einige ein Verbot ablehnen.
Habt ihr Interesse, euch mit meinen Argumenten auseinanderzusetzen? Schließlich will ich hier niemanden in seiner psychischen Integrität belasten...

Ich anbetracht der fortgeschrittenen Zeit warte ich erstmal auf Interessebekundungen *gähn* --> 3.10 Uhr

Gruß

Pale

entschuldige diese unobjektive neugier, aber...

bist du wirklich neu hier oder nur jemand, der gerne anonym bleiben möchte? (würde im weiteren sinne ja auch darauf hindeuten, wie gebrandmarkt zoophilisten sind)

sonst interessiert mich komischerweise gar nichts.
 

mki

Anwärter
Registriert
26. Juli 2005
Beiträge
6
Ich möchte hier zunächst klarstellen, daß Gewalttaten oder Handlungen gegen den Willen des Tieres von Zoophilen generell abgelehnt werden.

Was auch eigentlich logisch ist: Wer sein Tier als Partner ansieht, der achtet auch darauf, daß der Partner glücklich ist.

Wobei diese Denkweise vermutlich recht neu ist. In Zeiten, wo das Tier für das menschliche Überleben und als Nahrung wichtig war, konnte man es sich nicht leisten, ihm die gleiche Wertigkeit wie einem Menschen zuzuschreiben. Beides ist übrigens willkürlich. Heute ist das Tier als Nahrungsgrundlage entbehrlich, umso wichtiger ist das Tier als emotionales Gegenüber, gerade in unserer hier teilweise recht stark verherrlichten westlichen Kultur.

Und da sehe ich auch das Problem, warum Menschen, die Tiere als Partner ansehen, so gefährlich erscheinen. Ein Bauer in früheren Zeiten konnte es sich nicht leisten, seine Kuh als Persönlichkeit zu sehen und eine engere (gar nicht mal sexuelle, aber das gehört für die Tiere dazu) Beziehung einzugehen, wenn er ihr irgendwann den Schädel einschlagen mußte. Ein Akt des Selbstschutzes. Sowas setzt sich fort und wäre auch eine Erklärung dafür, daß wenn jemand ein Verhältnis mit seinem Hund oder Pferd hat und alle vermuten es, es kein großes Problem ist, spricht er aber darüber, ist er der BÖSE FEIND (tm) Die christlich/jüdische Religion mit ihrem Mensch ist Gott ähnlich läßt sich so in diesem Punkt historisch erklären, ist dann aber wieder Grundlage für die Zementierung des Vorurteils.

Ich will gar nicht bestreiten, daß Tiere als Partner zu sehen (und das mit allen Konsequenzen, wenn es denn anatomisch geht) für unsere Kultur, die auf der Ausbeutung des Tieres (und aller anderen Schwächeren) beruht, gefährlich ist. Und das ist auch richtig so. Die Ausbeutung von Schwächeren, die sich in geschlachteten Tieren, gehetzten Beschäftigten, benachteiligten Drittweltländern, verachteten Armen und noch in vielen anderen Bereichen zeigt, ist ein Makel unserer hochgelobten Kultur, der abgeschafft gehört. Das kratzt natürlich am Fundament dieser Kultur, die Abwehrhaltung (pervers, krank usw.) ist dann nur ein Symptom. Wenn auch verständlich aus der kulturellen Prägung heraus.

Die Frage ist also nicht: Ist das gegen die Kultur (ja, und das ist gut so!), sondern: schadet es jemandem? Tiere sind manchmal wie Menschen: wenn sie mit jemandem zusammenleben, erwarten sie, daß der genauso ist wie sie selber. Beim Menschen nennt man das vermenschdlichen und betrachtet es mit Argwohn, bei Tieren hat man keinen Begriff dafür und ignoriert es. Dazu gehört auch, daß ein Hund nicht so recht versteht, warum Herrchen oder Frauchen der Scheißehaufen am Wegesrand nicht schmeckt, wo er doch so interessant riecht, aber auch, daß Herrchen oder Frauchen mit der gleichen Selbstverständlichkeit zum Sex aufgefordert werden, weil macht ja Spaß. Die meisten Menschen reagieren darauf negativ, das Tier läßt die Fragerei. Zoos gehen darauf ein, wenn es denn anatomisch paßt, alles bestens.

So, nachdem ich jetzt die Welt erklärt und alle Probleme wegargumentiert habe: Noch Fragen? :wink:

Übrigens: www.fifine.org
 

PaleHorse

Anwärter
Registriert
26. Juli 2005
Beiträge
20
the_midget schrieb:
Ich schätze mal solange nicht gegen gewöhnliche Jugendschutz und sonstige Gesetze verstossen wird, kann man darüber auch diskutieren.
Wie jeder andere Mensch auch hausiere ich nicht mit meinen privaten sexuellen Erfahrungen. Ich denke, daß sich daher keine solchen Probleme ergeben werden.
Deine Pathologiebuchdefinition von krank entspricht eigentlich derjenigen, die ich versucht habe zu beschreiben.
:p
Fühlst du wirklich Dich selbst von der Bevölkerung abgelehnt, oder "nur" deine Neigungen?
Das ist eine komplizierte Frage. Der überwiegende Teil der Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe ist nicht in der Lage das wirklich zu trennen. Es kommt hier das zum Zuge, was schon einmal angesprochen wurde:
Die Menschen haben teilweise ein großes Problem damit, mich als Freund zu akzeptieren und auf der anderen Seite von meiner Zoophilie zu wissen. Ich habe mir sogar schon den Vorwurf angehört, wie ich denn dazu käme sie mit solchen Dingen zu belasten. Warum ich das erzähle hat mich eigendlich bisher noch keiner gefragt.
Aber ich schweife ab.
Letzten Endes sind meine Neigungen ein Teil von mir und die Ablehnung richtet sich damit auch gegen meine Person. Immerhin gibt es da eine Menge, die mich gerne wegsperren wollen, oder nicht?
In welchem Milieu lebst du ?
Ich bin voll integriert, wenn du das meinst. Ich studiere an einer Hochschule und lebe in einer WG. Ich habe eine Menge Freunde, von denen zugegebener Maßen nur ein sehr kleiner Teil von meinen Vorlieben wissen. Ich bin auch nach wie vor der Meinung, daß ich da recht vorsichtig mit umgehen muß, da schnell massive gesellschaftliche Konsequenzen zu befürchten sind. Es kommt halt ganz darauf an, an was für Personen man gerät.
Ach ja, ich bin nicht auf den zoophilen Kontakt als "Ausweichsgelegenheit" angewiesen, da ich immer mal eindeutige Angebote von "Artgenossen" bekomme. Auch habe ich bereits längere menschliche Beziehungen gehabt und bin durchaus in der Lage zwischenmenschliche Konflikte zu lösen. Auf extreme Gewalt habe ich zur Konfliktlösung noch nie zurückgegriffen. Weder bei Menschen, noch bei Tieren. Jedenfalls nicht in der Zeit in der ich dem Kindesalter entwachsen bin.
Wann hast du deine Neigung entdeckt?
Auch wieder schwierig. In meiner Familie habe ich nie groß Kontakt zu Pferden gehabt. Dennoch habe ich eine Vorliebe zu diesen Tieren, solange ich mich zurück erinnern kann. Ich erinnere mich da an ein paar Dinge aus der Grundschulzeit...
Mit dem Reitsport habe ich mit 14 Jahren begonnen, und nur ein knappes Jahr später hatte ich dann auch meine ersten Erfahrungen in der Richtung. Das Wort "zoophil" habe ich zum ersten Mal mit 16 in einer Fernsehsendung gehört, in der sich eine Person hinter der Papierwand dazu geäußert hat. Die überwiegende Zeit habe ich es als etwas Unanständiges und Falsches angesehen, habe die gleiche Meinung vertreten, wie viele der Leute hier im Forum. Allerdings hat es mich immer wieder eingeholt und ich habe auch das eine oder andere Mal Scheiße gebaut, die ich mir nur schwer verzeihen kann. Alles in allem habe ich erst seit einigen Monaten beschlossen, mich dieser Seite an mir kritisch zu öffnen.
Welche Probleme haben sich daraus für dein soziales Leben ergeben?
Zunächst mal überhaupt keine. Im Gegenteil, durch die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema habe ich für mich eine Lösung gefunden, die ich vor mir selbst moralisch vertreten kann. Damit habe ich eine Spannung gelöst.
Probleme traten erst wieder auf, als ich mit meinem Umfeld darüber sprach . Welcher Art diese Probleme waren, daß kann sich jeder aus den Beiträgen in diesem Forum zusammenreimen. Manche Leute können einfach nicht zwischen Pferderippern (die mir persönlich lieber nich begegnen wollen), Menschen, die einfach ein feu...., du.... Lo... suchen, und einem Zoophilen, so wie ich mich sehe unterscheiden. Und gegen Gefühle und Erziehung helfen oftmals die besten Argumente nichts.
Zu meinen Eltern hatte ich zwar immer ein leicht gespanntes, aber gutes Verhältnis. Ich hatte auch keine schwere Kindheit und bin in keinster Weise traumatisiert worden. Anzumerken ist, daß sich durch das offene Bekenntnis ihnen gegenüber das Verhältnis radikal verschlechtert hat. Gründe dafür sind nach ihren eigenen Angaben, daß es so nicht in die Familienplanung passt.

-----------------------------

Hosea schrieb:
Mich würde "dein" Motiv intressieren, warum du einen "tierischen" Sexualpartner vorziehst, aus deinem Blickwinkel..die Beweggründe?
Auch wieder eine schwere Frage. Letzten Endes habe ich da meinen Gefühlen nachgegeben, die ich schon lange Zeit hatte.
Die Frage ist ähnlich, als wenn man jemanden fragt, warum er lieber blonde als brünette Frauen mag, oder was meinst du?
Nun, es sind viele kleine Gründe. Geruch, Äußeres, die Augen....
Es sind da so keine gesellschaftlichen Gründe, jedenfalls keine, deren ich mir bewusst wäre. Ich habe, wie gesagt, nie Anschlussschwierigkeiten (*hehe* Neue Rechtschreibung!) an das andere (menschliche) Geschlecht gehabt.
Es tut mir leid, daß ich dir diese Frage nicht erschöpfend beantworten kann. Es sind einfach meine Ansichten von Attraktivität, die wohl anders sind. Vielleicht stellst du die Frage mal etwas anders....
Ist für dich persönlich, der Sex mit einem "menschlichen" Partner überhaupt noch interessant?
Ehrlich gesagt, derzeit nicht. Ich hege einfach keine Empfindungen für Frauen, die in diese Richtung gehen. Zur reinen Befriedigung meiner Triebe bevorzuge ich "körpereigene Methoden", die haben in der Regel weniger Folgen und sind unkomplizierter.
Ich befinde mich auch zur Zeit in einer Art festen Beziehung, wobei sie tragend ist und mich daher nicht akzeptieren würde. Ich kann damit aber gut leben. Sex ist, wie vorher schonmal gesagt wurde, durchaus nicht lebenswichtig.
Danke im voraus...Hosea
Kein Ding. Ich bin froh, daß es welche gibt, die sich dem Thema aufgeschlossen nähern.

---------------------------------

rorriM schrieb:
entschuldige diese unobjektive neugier, aber...

bist du wirklich neu hier oder nur jemand, der gerne anonym bleiben möchte? (würde im weiteren sinne ja auch darauf hindeuten, wie gebrandmarkt zoophilisten sind)
Sei ruhig neugierig.
Nein, ich hatte vorher mit diesem Forum nichts zu tun. Ich habe ein eigenes, das sich mit diesem Thema beschäftigt. Da fand sich in einem Post ein Link hierher. Und so bin ich hergekommen.
Allerdings kann es durchaus sein, daß es unter euch auch zoophile Neigungen gibt. Es gab da mal wage Schätzungen die von 3 % der Bevölkerung sprechen, was in Deutschland immerhin knapp 2,5 Mio Menschen wären. Tabuisierungen und radikale Äußerungen schrecken meist jedoch soweit ab, daß sich Betroffene in einem Forum nicht outen aus Angst, Schwierigkeiten zu bekommen. Mir persönlich erging das in einem andern Forum so.
Deine Überlegung ist also berechtigt.

-------------------------

Noch zu mir persönlich:
Ich bin seit ich die Zoophilie angenommen habe Vegetarier und versuche den Tierschutz zu unterstützen.
Ich bin eigendlich durch und durch heterosexuell, was nicht heißt, daß ich Homosexuelle nicht akzeptiere.

Ich bin gerne bereit, Fragen zu beantworten und meine persönliche Sicht zu beschreiben, ABER: Ich bin nur einer von vielen.
Zoophilie ist kein Phänomen, sondern ein Feld. Zoophilie bedeutet lediglich "Liebe zum Tier" und wird im engeren Sinne für alle sexuellen Kontakte mit Tieren verwendet.
DEUTLICH: ES GIBT GENÜGEND HANDLUNGSWEISEN VON PERSONEN, DIE EIGENDLICH ALS ZOOPHIL EINZUSTUFEN WÄREN, DIE ICH ABSOLUT ABLEHNE!

Unter Zoophilen hat sich dafür die Bezeichnung "beasty" eingebürgert
Also schließt von mir bitte nur sehr begrenzt auf andere und behandelt mich als Individuum.

Liebe Grüße

Pale
 

NormaJean

Forenlegende
Registriert
27. Oktober 2002
Beiträge
7.209
Hey Pale, sehr nett von dir, dass du dich hier den neugierigen Fragen stellst - danke hierfür. :)

Ich kann verstehen, dass man ein Pferd als ästhetisch empfinden kann (sind ja wirklich sehr schöne Tiere). Da ich selbst seit Jahren reite, kann ich auch nachvollziehen, dass man so etwas wie eine Freundschaft zu einem Pferd aufbauen kann, dass ein Vertrauensverhältnis entsteht etc.
Die sexuelle Anziehungskraft kann ich nun leider gar nicht nachempfinden, hätte aber trotzdem die Frage, wie denn die Stute im alltäglichen Umgang auf dich reagiert. Läßt sie sich ganz normal putzen, reiten, verladen, was-auch-immer? Hast du da dann auch das Gefühl, mit einem "Partner" umzugehen (vergleichbar vielleicht, wenn man einem menschlichen Partner in der Badewanne den Rücken schrubbt?) Oder ist es dann eher anders, sprich da siehst du dann in ihr "nur" ein Pferd?


Dass dein Umfeld (Freunde, Familie) etwas verstört auf die Offenlegung deiner sexuellen Neigung reagiert, ist verständlich. Ich wäre wahrscheinlich auch erstmal geschockt, besonders wenn es jemand ist, den ich schon länger kenne - sorry, aber ist so.
Wie würdest du denn wünschen, dass jemand reagiert, wenn du ihm mitteilst, dass du dich zu Pferden hingezogen fühlst?
 

the_midget

Erleuchteter
Registriert
28. Juni 2004
Beiträge
1.878
mki schrieb:
Die Ausbeutung von Schwächeren, die sich in geschlachteten Tieren, gehetzten Beschäftigten, benachteiligten Drittweltländern, verachteten Armen und noch in vielen anderen Bereichen zeigt, ist ein Makel unserer hochgelobten Kultur, der abgeschafft gehört. Das kratzt natürlich am Fundament dieser Kultur, die Abwehrhaltung (pervers, krank usw.) ist dann nur ein Symptom. Wenn auch verständlich aus der kulturellen Prägung heraus.

Hmm.. Also wenn ich Deine These mal verkürzt zusammenfasse wie ich sie verstehe: Zoophilie ist deshalb verpönt, weil unsere kultur auf der Ausbeutung von Tieren aufbaut. Ein akzeptieren dieses Tabus hätte somit auch den Untergang unserer Zivilisation zuf Folge.

Hmm... also da würden ja die Haare von Rapunzel nicht reichen um das herbei zuziehen, selbst wenn sie auf dem Turm von Babel stehen würde.

Also ne... ich würd sagen, daß da hinter mehr steckt als ein kulturelles Problem, es hat auch schon was mit Biologie zu tun.

Zwischen Tieren und Menschen bestehen nunmal Unterschiede. Das man sie dennoch als gleichberechtigte Lebensformen ansieht hat mit diesen Unterschieden nichts zu tun.





pale horse schrieb:
Das ist eine komplizierte Frage. Der überwiegende Teil der Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe ist nicht in der Lage das wirklich zu trennen.

Das kann ich mir denken. Merkt man auch am Diskussionsverlauf hier im Thread. Ich denke, das ist aber schon nützlich so eine Unterscheidung zu treffen. Aber es ist kompliziert, stimmt.

paleHorse schrieb:
Die Menschen haben teilweise ein großes Problem damit, mich als Freund zu akzeptieren und auf der anderen Seite von meiner Zoophilie zu wissen. Ich habe mir sogar schon den Vorwurf angehört, wie ich denn dazu käme sie mit solchen Dingen zu belasten.

Hmm.. das kann ich verstehen. Mich zum Beispiel interessieren ja auch nicht die sexuellen Gewohnheiten meiner Bekannten. Und das ist ja schliesslich auch deren Sache. Im Grunde geht mich das nichts an was die so treiben. Andererseits ist es Dir wahrscheinlich ein Problem, weil du deine Neigungen ja irgendwie mit deinem Selbstbild in Einklang bringen musst. und dazu gehört auch das Fremdbild mit dem Selbstbild in Einklang zu bringen.

paleHorse schrieb:
Auch wieder schwierig. In meiner Familie habe ich nie groß Kontakt zu Pferden gehabt. Dennoch habe ich eine Vorliebe zu diesen Tieren, solange ich mich zurück erinnern kann. Ich erinnere mich da an ein paar Dinge aus der Grundschulzeit...

hmm... also eine Prägung in der frühen Kindheit? Kannst du da noch etwas zu erläutern ohne zu sehr ins Detail zu gehen?

DEUTLICH: ES GIBT GENÜGEND HANDLUNGSWEISEN VON PERSONEN, DIE EIGENDLICH ALS ZOOPHIL EINZUSTUFEN WÄREN, DIE ICH ABSOLUT ABLEHNE!

Meinst du damit jetzt sexuelle oder andere Handlungsweisen? ich versteh das nicht ganz...

gruß

midget
 

PaleHorse

Anwärter
Registriert
26. Juli 2005
Beiträge
20
NormaJean schrieb:
Hey Pale, sehr nett von dir, dass du dich hier den neugierigen Fragen stellst - danke hierfür. :)
Wie gesagt, in anderen Foren wäre ich jetzt schon wieder rausgeflogen...
Die sexuelle Anziehungskraft kann ich nun leider gar nicht nachempfinden, hätte aber trotzdem die Frage, wie denn die Stute im alltäglichen Umgang auf dich reagiert. Läßt sie sich ganz normal putzen, reiten, verladen, was-auch-immer? Hast du da dann auch das Gefühl, mit einem "Partner" umzugehen (vergleichbar vielleicht, wenn man einem menschlichen Partner in der Badewanne den Rücken schrubbt?) Oder ist es dann eher anders, sprich da siehst du dann in ihr "nur" ein Pferd?
Sehr gute Frage. Der Umgang ist eine so eine Sache, zumal meine Partnerin eine Zuchtstute ist und nicht gearbeitet wird.
Der übliche Umgang ist auf der Weide und besteht aus einer Begrüßung (da ich ja nicht wiehern kann, habe ich mich von Ferne her auf ein Pfeifen verlegt, das unmittelbar beantwortet wird) und anschließendem gegenseitigen Beschnuppern und Schubbern. Ich ahme dafür das freundschaftliche, gegenseitige Kraulen der Pferde nach, was von ihr auch absolut erwidert wird.
Putzen nimmt sie manchmal hin und manchmal nicht. Geht sie weg, so respektiere ich das und putze sie nicht. Verladen kennt sie schon von Fohlenbeinen an und sie geht immer bereitwillig mit, wenn es soweit kommt.
Trotz allem haben wir auch manchmal Meinungsunterschiede. Ich denke, daß das auch in menschlichen Beziehungen nicht anders ist. Signalisiert sie mir eine Ablehnung, so versuche ich diese Handlung zu unterlassen. Ist es jedoch absolut notwendig, so beharre ich auf meinem Standpunkt. Es sind dann einfach zwei Dickköpfe, die sich aneinanderreiben. Ich brauche dafür eigendlich keine Gewalt. Sie vertraut mir und folgt meistens, wenn sie mir auch deutlich zeigt, daß sie es jetzt irgendwo blöd findet. Wie gesagt, ich mache das nur, wenn es absolut notwendig ist. Als Reiterin sind dir bestimmt solche Notwendigkeiten bekannt. Körperliche Nähe gehört da nicht dazu.
Sie ist fortgeschrittenen Alters und recht welterfahren. Ich bilde mir ein, daß wir uns recht gut verstehen. Sie bleibt für mich immer mehr als ein Gegenstand und mehr als ein etwas, daß ich nach meinem Gutdünken rumschubbse. Ich habe schon vorher beim Reiten die Gerte und die meisten Hilfszügel abgelehnt. Meistens reicht Geduld, Einfühlungsvermögen und Verständnis. Wenn das nicht reicht, dann sollte man sich fragen, ob es wirklich nötig ist, was man da gerade will. Naja, aber das geht jetzt ins Reiten...
Ich denke, daß Pferde (von anderen Tieren habe ich weniger Ahnung) mit ihrer Meinungsäußerung immer deutlicher werden, wenn sie merken, daß man ihre Meinung akzeptiert und meistens berücksichtigt. Auch der Umkehrschluss, nämlich daß sie fast "willenlos" werden, wenn sie für Meinungsäußerungen nur Schreie und Schläge bekommen, erscheint mir schlüssig. Pferde sind sehr soziale Tiere...
Dass dein Umfeld (Freunde, Familie) etwas verstört auf die Offenlegung deiner sexuellen Neigung reagiert, ist verständlich. Ich wäre wahrscheinlich auch erstmal geschockt, besonders wenn es jemand ist, den ich schon länger kenne - sorry, aber ist so.
"Etwas verstört" ist gut....
Zuhause bin ich eigendlich rausgeflogen und und ich habe mir zum Abschied den Vorschlag anhören müssen, ob ich nicht auswandern wolle, da sonst die Nachbarn vielleicht was mitbekommen könnten und dann hinter vorgehaltener Hand reden...
Was mein Umfeld angeht, so wird das Thema kurz aufgenommen und dann oftmals entweder völlig ignoriert oder einfach, wie oftmals üblich, als krank und verwerflich hingestellt. Ich werde dann zum Beipiel beschuldigt, daß ich diese Leute in einen Gewissenskonflikt gebracht habe und daß sie mich eigendlich, wenn ich nicht irgendwo ihr Freund wäre, schon lange angezeigt und angeschwärzt hätten...
Das ist nicht sehr ermunternt.
Wie würdest du denn wünschen, dass jemand reagiert, wenn du ihm mitteilst, dass du dich zu Pferden hingezogen fühlst?
Es hat sich außer einer niemand mal erkundigt, warum ich mit ihnen darüber rede, hat keiner mal versucht, meine Situation nachzuempfinden und mich (sozial gesehen) zu verstehen.
Das muß nicht sofort sein und nicht nach einer Woche, aber nach einem Monat würde ich mich schonmal über so eine Frage freuen.

Es ist nicht leicht, wenn man mal versucht mit einem Teil seiner selbst umzugehen, den man unleugbar hat, und alle sagen einem wie schlecht und abartig man doch ist....

Zoophile haben eine hohe Suizidgefährdung. Könnte das vielleicht ein Grund dafür sein?

Sorry, das klang jetzt alles sehr düster und sehr missmutig. Ich habe da vielleicht einfach etwas Pech gehabt mit denen, denen ich mich offenbart habe. Ich würde den ganzen Sermon nicht schreiben, wenn ich nicht denken würde, daß es auch andere gibt.

-----------------------------


the_midget schrieb:
pale horse schrieb:
Das ist eine komplizierte Frage. Der überwiegende Teil der Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe ist nicht in der Lage das wirklich zu trennen.
Das kann ich mir denken. Merkt man auch am Diskussionsverlauf hier im Thread. Ich denke, das ist aber schon nützlich so eine Unterscheidung zu treffen. Aber es ist kompliziert, stimmt.
Es wäre wenigstens mal ein Anfang. Ich offenbare mich eigendlich nur den Menschen in meinem Umfeld, denen ich diese Fähgkeit zutraue. Leider habe ich mich da wohl ein ums andere Mal vertahn.
paleHorse schrieb:
...wie ich denn dazu käme sie mit solchen Dingen zu belasten.
Hmm.. das kann ich verstehen. Mich zum Beispiel interessieren ja auch nicht die sexuellen Gewohnheiten meiner Bekannten. Und das ist ja schliesslich auch deren Sache. Im Grunde geht mich das nichts an was die so treiben. Andererseits ist es Dir wahrscheinlich ein Problem, weil du deine Neigungen ja irgendwie mit deinem Selbstbild in Einklang bringen musst. und dazu gehört auch das Fremdbild mit dem Selbstbild in Einklang zu bringen.
Und darüber hinaus das Problem, daß ich mich in vielen Dingen verstellen muß. Ich muß desöfteren Lügen und mich durch ein simples Gespräch winden. Das tue ich nicht gerne.
Ich wollte wenigstens ein kleines, persönliches Umfeld haben, in dem ich nicht ständig, wenn es mal um Beziehungen geht, oder um Zukunftsplanung, auf meine Äußerungen achtgeben muß. Stellen die Bekannten und Freunde nämlich Vermutungen auf, ohne sich wirklich mit dem Thema beschäftigt zu haben, so müdet das fast automatisch in Ablehnung und Fehlinterpretationen. Dem wollte ich gerne vorbeugen und mich gleich einer konkreten Diskussion stellen.
Allerdings trifft bestimmt auch irgendwo dein ober Satz mit dem Selbstbild zu. Jeder sucht doch irgendwie Bestätigung, daß er in Ordnung ist, so wie er ist. Warscheinlich ist das dann auch ein Grund, warum ich das ganz hier mache....
paleHorse schrieb:
... Grundschulzeit...
hmm... also eine Prägung in der frühen Kindheit? Kannst du da noch etwas zu erläutern ohne zu sehr ins Detail zu gehen?
Sind so ein paar Kleinigkeiten. Meine Eltern hatten mal ein Pferd, aber das war vor meiner Zeit. Ein trauriger Zufall wollte es, daß sie zu meiner Geburt nahezu nichts mehr mit der Reiterei zu tun hatten. Demnach drehte sich meine Jugend um andere Dinge, wie Fußball, Basketball, Computer (Amiga 500 *lol*), die Schule und in den Sommerferien Jugendfreizeiten...
Dennoch wollte ich zum Beispiel in der ersten Klasse unbedingt das Wort "Pferd" schreiben können. Das war dumm, denn ich hatte das "pf" so noch nicht gelernt. Ich erinnere mich noch daran wie meine Lehrerin mich tröstete, als ich einsehen mußte, daß "Fert" einfach nicht richtig war....
Auf einem Kindergeburtstag eines freundes habe ich geschimpft und geheult, weil ich statt einem Gegenstand mit einem Pferdebild (der an das Geburtstagskind ging) ein Gegenstand mit einem Katzenbild bekam. Wenn sie mich nicht irgendwo dazu gezwungen hätten, ich hätte ihn da gelassen, so enttäuscht war ich....

Das erste mal habe ich mit 13 Jahren reallife Kontakt mit einem Pferd gehabt. Das war auf ner Kinderführanlage auf nem Ferienhof. Wirklich Reiten lernen und mit Pferden arbeiten wollte ich erst ungefähr dann ein halbes Jahr später.
Soweit ich mich da an alles erinnern kann....
DEUTLICH: ES GIBT GENÜGEND HANDLUNGSWEISEN VON PERSONEN, DIE EIGENDLICH ALS ZOOPHIL EINZUSTUFEN WÄREN, DIE ICH ABSOLUT ABLEHNE!

Meinst du damit jetzt sexuelle oder andere Handlungsweisen? ich versteh das nicht ganz...
Ich will damit ausdrücken, daß es unter den Zoophilen schwarze Schafe gibt, deren Handlungen ich nicht verteidigen möchte und die ich selber nicht mag. Manche arbeiten mit Zwang, manche tun Dinge, die ich für gefährlich für das Tier halte, usw.
Ich will mich nur ausdrücklich von diesen Menschen und Handlungen distanzieren, gleich ob sie sexuellen Hintergrundes sind oder nicht.
Was ich möchte ist, daß Zoophilie nicht als gesamtes verurteilt wird, sondern diese Schwarzen Schafe....
Daher die Sache mit dem Individuum.

Gruß

Pale
 

rorriM

Meister
Registriert
2. Juni 2003
Beiträge
306
ich fühle mich durch deine postings sehr bestätigt, dass zoophilie in diese richtung nichts barbarisches ist.

das zu lesen amüsiert mich außerdem weit mehr, als dass ich es als abstoßend empfinde.

dass man wirklich aus dieser ruine "sex-sells-kultur" für sowas harmloses verstoßen werden kann, ist für mich nicht nachvollziehbar.
 

the_midget

Erleuchteter
Registriert
28. Juni 2004
Beiträge
1.878
PaleHorse schrieb:
Was mein Umfeld angeht, so wird das Thema kurz aufgenommen und dann oftmals entweder völlig ignoriert oder einfach, wie oftmals üblich, als krank und verwerflich hingestellt. Ich werde dann zum Beipiel beschuldigt, daß ich diese Leute in einen Gewissenskonflikt gebracht habe und daß sie mich eigendlich, wenn ich nicht irgendwo ihr Freund wäre, schon lange angezeigt und angeschwärzt hätten...
Hmm.. Aber im Prinzip tust du doch nichts ungesetzliches, oder?

Stellen die Bekannten und Freunde nämlich Vermutungen auf, ohne sich wirklich mit dem Thema beschäftigt zu haben, so müdet das fast automatisch in Ablehnung und Fehlinterpretationen. Dem wollte ich gerne vorbeugen und mich gleich einer konkreten Diskussion stellen.
Allerdings trifft bestimmt auch irgendwo dein ober Satz mit dem Selbstbild zu. Jeder sucht doch irgendwie Bestätigung, daß er in Ordnung ist, so wie er ist. Warscheinlich ist das dann auch ein Grund, warum ich das ganz hier mache....

Das ist echt ne blöde Situation. Wenn du Dich offenbarst hast, wollen die Leute wahrscheinlich auch gar nicht mehr drüber reden, und du hast keine Chance diese Dinge klarzustellen. Du kennst doch bestimmt (aus deinem Forum?) andere mit ähnlichen Neigungen. Wie handhaben die das denn?

Ansonsten gehts mir ähnlich wie rorrim... Ich bin auch eher amüsiert als abgestossen. Ich hoffe du verstehst das nicht falsch. Ich lach Dich nicht aus, sondern deine Erzählungen sind halt für mich so abwegig, daß ich es halt irgendwie amüsant finde... Auch so spezielle Formulierungen wie zum Beispiel:
Es sind dann einfach zwei Dickköpfe, die sich aneinanderreiben

find ich recht na ja lustig. Hat wohl damit zu tun, daß das schon ein dicker Brocken ist, den du hier erzählst (ich hoffe du bist kein fake). Ich hab mich mit dem Thema noch nie auf so einer "realistischen" Ebene auseinandergesetzt.

Also ich hoffe du fühlst dich jetzt nicht irgendwie von mir verletzt oder beleidigt, ist nur ein ehrliches Feedback.

Du hast ja auch die Probleme beschrieben, die deine Neigung für dein soziales Umfeld mit sich bringt. Hast du da auch schonmal therapeutische Hilfe oder so in Anspruch genommen? Würde mich interessieren, was ein Therapeut dazu sagen würde. Also ich überleg schon, ob man so eine Neigung nicht eher als Privatsache sehen sollte und einfach anderen gegenüber darüber schweigen sollte, einfach weil das für dich im Endeffekt dann weniger Probleme mit sich bringt als andersrum. Die Probleme, die aus dem Schweigen entstehen lassen sich denk ich mal therapeutisch in den Griff kriegen, die Reaktionen deiner Umwelt nicht. Wobei man natürlich
wiederum auch therapeutisch am Umgang mit diesen Reaktionen arbeiten könnte, je nachdem ob der Therapeut da jetzt etwas "open minded" ist oder nicht.

Dann würd mich noch interessieren, wieviel Zeit du in Deine Neigung investierst. Vermutlich nicht mehr als andere in ihre Partnerschaft... aber so roundabout in Stunden pro Woche?

Und du findest Frauen sexuell wirklich total uninteressant? Kann ich mir als hetero-mann ehrlich gesagt kaum vorstellen (bei nem schwulen kann ich mir das aber auch kaum vorstellen).

Ich will damit ausdrücken, daß es unter den Zoophilen schwarze Schafe gibt, deren Handlungen ich nicht verteidigen möchte und die ich selber nicht mag. Manche arbeiten mit Zwang, manche tun Dinge, die ich für gefährlich für das Tier halte, usw.

Ach so, alles klar.

Ich hab noch ein paar Fragen: Wenn du Deine sexuelle Neigung konkret praktizierst, ist das dann befriedigend für dich? Fühlst du dich dadurch eher ausgeglichener, oder überwiegen eventuelle Schuldgefühle oder Scham?

Und falls es für Dich befriedigend ist, glaubst du daß es für deine "Partnerin" ebenso ist?

Würdest du sagen, daß du dein Pferd im partnerschaftlichen Sinne liebst?
Und glaubst du, daß das Pferd auch sowas wie Liebe für Dich empfindet?

Ich hoffe diese Fragen gehen Dir nicht zu weit. Du musst natürlich nicht antworten, wenn sie Dir zu persönlich sind.


grüße

the midget
 

Sensoe

Großmeister
Registriert
8. Februar 2003
Beiträge
672
@Palehorse

sorry,aber wenn ich Deine Ausführungen so lese,fühl ich mich in meiner Meinung nur bestätigt.
Das Tier wird vermenschlicht und die "Gefühle" des Tieres werden deinerseits hereininterpretiert.
Und genau das ist es was ich Leuten wie Dir vorwerfe,sich einzubilden dass Tier würde ihre Gefühle erwiedern um somit ne scheinbare Legitimation für den GV (ich nenns in dem Zusammenhang Vergewaltigung) zu haben.
Meiner Meinung nach will kein Tier GV mit Menschen,und ich denke nen wahrer Tierfreund würde das so auch respektieren.
 

PaleHorse

Anwärter
Registriert
26. Juli 2005
Beiträge
20
the_midget schrieb:
Hmm.. Aber im Prinzip tust du doch nichts ungesetzliches, oder?
Für viele spielt das in diesem Zusammenhang keine Rolle...
Das ist echt ne blöde Situation. Wenn du Dich offenbarst hast, wollen die Leute wahrscheinlich auch gar nicht mehr drüber reden, und du hast keine Chance diese Dinge klarzustellen.
Das kommt der Warheit schon recht nahe...
Du kennst doch bestimmt (aus deinem Forum?) andere mit ähnlichen Neigungen. Wie handhaben die das denn?
Völlig unterschiedlich. Vom absoluten Verschweigen mit Tendenzen von Verfolgungswahn bis hin zu absolut offenem Leben mit der Tendenz öffentlich dazu Stellung zu nehmen.
Die Erfahrungen damit sind auch völlig unterschiedlich, wer nichts hat, der hat nichts zu verlieren. Je integrierter man ist, desto mehr setzt man aufs Spiel.
Sind ein paar mit positiven, die meisten aber mit negativen Erfahrungen dabei.
Auch so spezielle Formulierungen wie zum Beispiel:
Es sind dann einfach zwei Dickköpfe, die sich aneinanderreiben
find ich recht na ja lustig. Hat wohl damit zu tun, daß das schon ein dicker Brocken ist, den du hier erzählst (ich hoffe du bist kein fake).
Naja, das war eine Metapher. Natürlich machen wir da kein Rumschieben mit den Köpfen aneinander. Es geht darum, daß ich sie einfach mit Gedult und Warten zum Nachgeben bringen will....
Und nein, ich wünschte mir machmal, ich wäre bloß ein Fake, dann wäre vieles einfacher....
Ich hab mich mit dem Thema noch nie auf so einer "realistischen" Ebene auseinandergesetzt.
Das haben wohl die wenigsten...
Also ich hoffe du fühlst dich jetzt nicht irgendwie von mir verletzt oder beleidigt, ist nur ein ehrliches Feedback.
Nein nein, schon in Ordnung.
Du hast ja auch die Probleme beschrieben, die deine Neigung für dein soziales Umfeld mit sich bringt. Hast du da auch schonmal therapeutische Hilfe oder so in Anspruch genommen? Würde mich interessieren, was ein Therapeut dazu sagen würde. Also ich überleg schon, ob man so eine Neigung nicht eher als Privatsache sehen sollte und einfach anderen gegenüber darüber schweigen sollte, einfach weil das für dich im Endeffekt dann weniger Probleme mit sich bringt als andersrum. Die Probleme, die aus dem Schweigen entstehen lassen sich denk ich mal therapeutisch in den Griff kriegen, die Reaktionen deiner Umwelt nicht. Wobei man natürlich
wiederum auch therapeutisch am Umgang mit diesen Reaktionen arbeiten könnte, je nachdem ob der Therapeut da jetzt etwas "open minded" ist oder nicht.
Ich habe mich umgehört und schonmit einem Therapeuten gesprochen. Allerdings ist es schwer jemanden zu finden, der sich mit sowas auskennt. Ich binmomentan etwas auf der Kippe, ob ich wieder hingehe. Es hat ehrlich gesagt nichts gebracht....
Dann würd mich noch interessieren, wieviel Zeit du in Deine Neigung investierst. Vermutlich nicht mehr als andere in ihre Partnerschaft... aber so roundabout in Stunden pro Woche?
Mein ganzer Tagesablauf richtet sich danach....
Vielleicht etwa 40 Stunden die Woche? Das mag viel erscheinen, aber ich bin viel bei den Pferden und wenn ich nicht da bin, dann bin ich im Netz deswegen unterwegs. Da kommt schon was zusammen.
Und du findest Frauen sexuell wirklich total uninteressant? Kann ich mir als hetero-mann ehrlich gesagt kaum vorstellen (bei nem schwulen kann ich mir das aber auch kaum vorstellen).
Nun, ich habe da keine Gefühle. Pornos und sowas sind mir gleich. Da ist derzeit keine Reaktion....
Ich hab noch ein paar Fragen: Wenn du Deine sexuelle Neigung konkret praktizierst, ist das dann befriedigend für dich? Fühlst du dich dadurch eher ausgeglichener, oder überwiegen eventuelle Schuldgefühle oder Scham?
Und falls es für Dich befriedigend ist, glaubst du daß es für deine "Partnerin" ebenso ist?
Scham nicht mehr. Das hängt damit zusammen, wie sowas vor sich geht. aber das will ich nicht weiter beschreiben.
Was ihre Befriedigung angeht, nun, auch wenn jetzt wieder viele schreien, die Initiative geht von ihr aus, ob ihr es glaubt oder nicht.
Ich allerdings denke, daß ich niemals einen Hengst ersetzen kann, und behaupte das somit auch nicht. Weil ich aber ihre Bedürfnisse akzeptiere, ist sie jetzt tragend, und das ist sie mit ziemlicher Sicherheit nicht von mir....
Das muß dazu reichen....
Würdest du sagen, daß du dein Pferd im partnerschaftlichen Sinne liebst?
Genau das, und zwar in erster Linie. Da sind zwar ein paar Feinheiten, die es dann doch von einer menschlichen Beziehung unterscheiden, aber ich habe meine Pflichten in dieser Sache und gedenke die auch ernst zu nehmen.
Und glaubst du, daß das Pferd auch sowas wie Liebe für Dich empfindet?
Puhhhh.... Das kann ich nur hoffen. Sensoe weiter unten hat leider Recht, daß ich nur interpretieren kann, was tiefere Gefühle angeht. Jedenfalls sucht sie meine Nähe und zeigt deutlich, was ihr passt und was nicht.


Das war jetzt recht oberflächlich, aber ich hoffe, es reicht...

----------------------

Sensoe schrieb:
Das Tier wird vermenschlicht und die "Gefühle" des Tieres werden deinerseits hereininterpretiert.
Du irrst damit teilweise, teilweise auch nicht, wie ich oben schon angedeutet habe. Tiere, und hier insbesondere die Säugetiere, sind in der Lage Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen (Beispiel: Hund will Gassi gehen oder Katze hat Hunger) und sie sind ebenso in der Lage Gefühle auszudrücken (Beispiel: Schnurren der Katze bei Wohlbehagen, Schwanzwedeln bei freudiger Erregung beim Hund). Auch Pferde können das, was dir jeder halbwegs sensible Pferdebesitzer bestätigen wird. Wenn man Zeit investiert, dann ist man in der Lage, auch Gefühlsäußerungen in anderer Richtung relativ zuverlässig zu interpretieren. Ich arbeite da seit über 10 Jahren dran, auch wenn ich deshalb weit davon entfernt bin, perfekt zu sein....
Tiefe Gefühle wie Liebe, so es das bei einem polygamen Tier in dem Sinne, wie wir es verstehen überhaupt gibt, kann ich nicht erkennen. Zuneigung schon.
Mehr habe ich in meinen Ausführungen bisher nicht getan.
Damit ist das:
Und genau das ist es was ich Leuten wie Dir vorwerfe,sich einzubilden dass Tier würde ihre Gefühle erwiedern um somit ne scheinbare Legitimation für den GV (ich nenns in dem Zusammenhang Vergewaltigung) zu haben.
zumindest nicht durchdacht und auch nicht treffend.
Was die Legitimation angeht, so benötige ich sie nur deshalb, weil ich mir diese Anforderung selber auferlege, weil ich meinen eigenen moralischen Ansprüchen genügen will.
Warum sollte ich mich vor einer Gesellschaft, die sonst nahezu nirgendwo eine Handlungsweise mit Tieren legitimiert, rechtfertigen müssen?
Das wäre in zweierlei Maß gemessen und damit ungerecht. Bist du ungerecht?
Naja, wie auch immer. Ich fordere von mir selbst eine moralisch vertretbare Begründung, da ich mir sonst selbst nicht in die Augen sehen kann. Ich finde diese Begründung im Verhalten und Vertrauen meiner Freundin, und das ist schwer in Worte zu fassen.
Meiner Meinung nach will kein Tier GV mit Menschen,und ich denke nen wahrer Tierfreund würde das so auch respektieren.
Womit du selber glaubst, Gefühle und Absichten in ein Tier, nein, in alle Tiere hineininterpretieren zu können....

Ich will dir nicht böse, aber ich kann das so nicht annehmen. Ich hoffe, ich habe denn guten Ton gewahrt...

Was sagen die anderen dazu?

Gruß

Pale
 

FreeBird

Großmeister
Registriert
28. Januar 2004
Beiträge
638
Kann Sensoe im Prinzip nur zustimmen.

Pale, wenn wir hier schon nen Insider haben, hätte ich mal eine absolut ernstgemeinte Frage: Gibt es auch soetwas wie "homosexuelle Zoophilie"?

Also z.B. ein Mann der seinen Hengst liebt, aber eben auch anal mit ihm verkehrt (umgekehrt dürfte ja wohl ausgeschlossen sein :O_O: )? Wird das dann als beasty bezeichnet?

Gruss,
Bird
 

PaleHorse

Anwärter
Registriert
26. Juli 2005
Beiträge
20
FreeBird schrieb:
Pale, wenn wir hier schon nen Insider haben, hätte ich mal eine absolut ernstgemeinte Frage: Gibt es auch soetwas wie "homosexuelle Zoophilie"?

Also z.B. ein Mann der seinen Hengst liebt, aber eben auch anal mit ihm verkehrt (umgekehrt dürfte ja wohl ausgeschlossen sein :O_O: )?
Soweit ich weiß, gibt es das, und zwar nicht seltend. Und ausgeschlossen ist da auch nichts, wenn du weißt, was ich meine.
Aber damit kenne ich mich nicht aus, ich kann nur von meiner Person ausgehen und von dem, was ich selber gut heiße....
Wird das dann als beasty bezeichnet?
Ersteres müsste ich im Einzelfall abwägen. Ich würde dazu tendieren, es abzulehnen und als "beasty" zu bezeichen, ja. Aber ich will mich da nicht zuweit aus dem Fenster lehnen, weil ich mit sowas noch nie Kontakt hatte.

Letzteres geschieht freiwillig und das halte ich von daher nicht für schlimm, und wer seine Gesundheit (quasi seinen Hintern) für sowas riskiert ist selber schuld, oder nicht?

Gruß

Pale
 

Sensoe

Großmeister
Registriert
8. Februar 2003
Beiträge
672
@PaleHorst

Naja,manchmal bin ich sicher ungerecht,aber in dem Kontext eher nicht.
Ich kanns nur nicht nachvollziehen wie sich Zoophile ernsthaft "Tierfreunde" nennen können,denn "artgerecht" ist Zoophilie nunmal nicht.
Und wie,wenn nicht am "artgerechten" Umgang mit Tieren soll man denn nen "Tierfreund" festmachen?
 

the_midget

Erleuchteter
Registriert
28. Juni 2004
Beiträge
1.878
Sensoe schrieb:
Naja,manchmal bin ich sicher ungerecht,aber in dem Kontext eher nicht.
Ich kanns nur nicht nachvollziehen wie sich Zoophile ernsthaft "Tierfreunde" nennen können,denn "artgerecht" ist Zoophilie nunmal nicht.
Und wie,wenn nicht am "artgerechten" Umgang mit Tieren soll man denn nen "Tierfreund" festmachen?

na ja, also das halten von Haustieren ist ja auch nicht wirklich artgerecht. Und fändest du das dann weniger schlimm, als das was palehorse hier beschreibt?

g.

m.
 

Sensoe

Großmeister
Registriert
8. Februar 2003
Beiträge
672
the_midget schrieb:
Sensoe schrieb:
Naja,manchmal bin ich sicher ungerecht,aber in dem Kontext eher nicht.
Ich kanns nur nicht nachvollziehen wie sich Zoophile ernsthaft "Tierfreunde" nennen können,denn "artgerecht" ist Zoophilie nunmal nicht.
Und wie,wenn nicht am "artgerechten" Umgang mit Tieren soll man denn nen "Tierfreund" festmachen?

na ja, also das halten von Haustieren ist ja auch nicht wirklich artgerecht. Und fändest du das dann weniger schlimm, als das was palehorse hier beschreibt?

g.

m.

Ich denke man kann nen Tier durchaus "artgerecht halten"...aber "artgerecht vögeln" wird da schon schwerer.

Aber ja,ich würde auch nicht jeden Hamster-,Katzen- oder Hundebesitzer "Tierfreund" nennen,unabhängig von etwaigem GV mit seinem Schützling.. :lol:
 

the_midget

Erleuchteter
Registriert
28. Juni 2004
Beiträge
1.878
PaleHorse schrieb:
Das war jetzt recht oberflächlich, aber ich hoffe, es reicht...

Ich fand du hast vollkommen angemessene Antworten auf meine Fragen gegeben. Ich werd da noch ein bisschen drüber nachdenken. Im Moment habe ich keine weiteren Fragen. Vielen Dank für die Antworten.


gruß

midget
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Beiträge

Oben