agentP schrieb:Da frag ich mich jetzt aber, wie das überhaupt auf moderne Dienstleistungs- und Informationsgeselsschaften übertragbar ist, wo es kaum noch Arbeiter gibt, zumindest keine Industriearbeiter, die Marx und Engels noch im Sinn hatten.
Ähnliche Probleme fanden auch Lenin und Mao vor und sahen sich gezwungen die reine Lehre anzupassen.
Ich versteh nicht wo das Problem sein sollte. Marxisten sind keine Dogmatiker, die Einordnung als Arbeiter (Proletarier) machen sie abhängig von der Stellung in der Gesellschaft. Marx und Co kannten nunmal noch nicht diese Zunahme des Dienstleistungsgewerbe. Proletarier sind alle jene die besitzlos sind und deswegen ihre Arbeitskraft verkaufen müssen.
Man kann sicherlich darüber streiten wie weit man den Begriff fassen kann, aber auf jeden Fall spielt es prinzipiel keine Rolle ob jemand in einer Werkshalle oder im Call Center arbeitet.
Lenin hat aufgrund der mehrheitlich bäuerlichen Bevölkerung im zar. Russland - die Möglichkeit eines Bündnisses von Arbeitern und Bauern ins Spiel gebracht. Richtig, er stieß damit auf Ablehnung bei Dogmatikern die darauf pochten, dass Russland zu Rückständig sei und sich erst ein nennenswertes Proletariat entwcikeln müsste. Hat aber trotzdem niemals die Führungsrolle des Proletariats dabei in Frage gestellt.
Bei Mao verhielt es sich anders, aufgrund der katastrophalen Strategie von 3. Internationale und KPCh hat diese fasst ihre gesamte proletar. Anhängerschaft physisch verloren. Infolge dessen zog man sich aufs Land zurück (Langer Marsch) und stütze sich nur noch auf die Bauern.
Abgesehen davon mag zwar die Industriearbeiterschaft in Dtl. abgenommen haben, aber dafür hat sie zweifelsohne in anderen Ländern zugenommen.
@Liberaler: ich weiß freiwillige Aufgabe von Privatbesitz gab es nie ...