Linksextremismus

vonderOder

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Winston_Smith schrieb:
Naja, man muß bei der Klamottenfrage auch unterscheiden. Einige Marken sind ganz klar geschaffen worden, um eine "Nazi-Marke" zu vertreiben.

http://www.juraforum.de/urteile/begriffe/consdaple.html
Gericht: OLG-HAMM
Entscheidung, AZ: Beschluss, 2 Ss 407/03
Verkündungsdatum: 08.10.2003
Rechtsgebiete: StGB
Leitsatz: Das Tragen eines Sweatshirts mit der Aufschrift «CONSDAPLE» ist derzeit noch nicht strafbar. Das Kunstwort enthält zwar die verfassungswidrige Buchstabenkonstellation «NSDAP», dies ist aber für einen unbefangenen Beobachter nicht ohne weiteres zu erkennen. Erst wenn die wahre Bedeutung des Wortes "CONSDAPLE" Eingang in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gefunden hat, stellt auch der unbefangene Beobachter beim Anblick des Logos eine Verbindung zu rechten Kreisen dar und kann ggf. von strafbarem Handeln ausgegangen werden.

http://www.juraforum.de/urteile/urt...2005-az-1-ss-5805.html?highlight=thor,steinar
Gericht: BRANDENBURGISCHES-OLG
Entscheidung, AZ: Urteil, 1 Ss 58/05
Verkündungsdatum: 12.09.2005
Rechtsgebiete: StGB
Leitsatz: Das ehemalige Markenlogo der Marke "Thor Steinar" erfüllt in seiner konkreten Gestaltung - jedenfalls aus heutiger Sicht - nicht den Tatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen im Sinne von § 86 a Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 StGB.

Winston_Smith schrieb:
Fred Perry (ironischer Weise war der wohl Jude...)
Frederick John Perry war nicht nur wohl Jude, er war Jude.
 

antimagnet

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es ging mir nicht um irgendwelche schuhe, duftwässerchen oder urlaubsorte, sondern ganz konkret um thor steinar. wenn die gar nicht nazi-affin sein wollen, muss man sich fragen, ob das denn so schlau war, runen als logo zu verwenden, die (zumindest ein paar staatsanwälte und gerichte) an kennzeichen verfassungswidriger organisationen erinnerten, und dann noch waidmanns heil oder viking company draufzudrucken. für die träger gilt diese frage natürlich auch...


nachtrag: winston war schneller...
 

vonderOder

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antimagnet schrieb:
es ging mir nicht um irgendwelche schuhe, duftwässerchen oder urlaubsorte, sondern ganz konkret um thor steinar. wenn die gar nicht nazi-affin sein wollen, muss man sich fragen, ob das denn so schlau war, runen als logo zu verwenden, die (zumindest ein paar staatsanwälte und gerichte) an kennzeichen verfassungswidriger organisationen erinnern, und dann noch waidmanns heil oder viking company draufzudrucken. für die träger gilt diese frage natürlich auch...

nachtrag: winston war schneller...

warum denn dann nicht auch
jackwolfskin.gif
?

Wolf war der Deckname von Adolf Hitler; na ja und Skin(head) wird ja in der Öffentlichkeit und in den Massenmedien wird der Begriff oft synonym zu Neonazi gebraucht. schon mal daran gedacht?
 

antimagnet

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vonderOder schrieb:
http://www.juraforum.de/urteile/urt...2005-az-1-ss-5805.html?highlight=thor,steinar
Gericht: BRANDENBURGISCHES-OLG
Entscheidung, AZ: Urteil, 1 Ss 58/05
Verkündungsdatum: 12.09.2005
Rechtsgebiete: StGB
Leitsatz: Das ehemalige Markenlogo der Marke "Thor Steinar" erfüllt in seiner konkreten Gestaltung - jedenfalls aus heutiger Sicht - nicht den Tatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen im Sinne von § 86 a Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 StGB.

hier aus dem urteil:

[url=http://www.gerichtsentscheidungen.berlin-brandenburg.de/jportal/portal/t/rd0/bs/10/page/sammlung.psml?pid=Dokumentanzeige&showdoccase=1&js_peid=Trefferliste&documentnumber=1&numberofresults=1&fromdoctodoc=yes&doc.id=KORE556562005%3Ajuris-r02&doc.part=L&doc.price=0.0&doc.hl=1#focuspoint schrieb:
Das Brandenburgische Oberlandesgericht[/url]]Der Senat verkennt nicht, dass die Textilien der Marke "Thor Steinar" durch ihre farbliche Gestaltung und verwendete Aufschriften gerade Personen der rechtsextremen Szene ansprechen und dies mutmaßlich vom Hersteller auch so beabsichtigt ist.

Das von dem Angeklagten getragene Schlüsselband lässt eindeutig rechtsextremistische Anklänge erkennen, in dem es die Farben schwarz, weiß und rot miteinander kombiniert.


nachtrag: jack wolfskin ist in seinem auftreten einfach nicht martialisch-proletig genug, um genügend fascho-appeal zu entwickeln...
 

Ein_Liberaler

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Ui, das Kaiserreich ist jetzt auch schon rechtsextremistisch. Sollen sie mal aufpassen, daß die Extremisten nicht eines Tages in der Überzahl sind und sich als drin und uns als draußen definieren.
 

haruc

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rechtsextremistische Anklänge erkennen, in dem es die Farben schwarz, weiß und rot miteinander kombiniert.

Wie stehts dann um die Flagge von Ägypten? Alles Nazis, die da unten?

So langsam muss man aufpassen dass man nicht durch das versehentliche Tragen einer als verfänglich erachteten Farbkombination in die PKS für rechtsextreme Straftaten einzieht.
 

Mr. Anderson

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Noch 'n Nachtrag:
jones schrieb:
die Sache ist doch wohl die, daß an ungestraft mit dem Konterfei von solchen Massenmörden wie Stalin und Che durch die Gegend laufen kann
Man kann das imho nicht so stehen lassen. Che Guevara und Stalin sind zwei völlig verschiedene Personen.
Bedenkt man außerdem den Kultstatus von Che, wäre es eine ziemlich radikale Maßnahme, plötzlich Che-T-Shirts zu verbieten.

Das "Kiss"-Symbol verbieten zu lassen, fände ich übrigens ebenfalls nicht wirklich gerechtfertigt; zur Frage ob es hierzulande tatsächlich verboten ist, würde ich allerdings noch gerne ein Gerichtsurteil lesen.
 

vonderOder

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antimagnet schrieb:
Das von dem Angeklagten getragene Schlüsselband lässt eindeutig rechtsextremistische Anklänge erkennen, in dem es die Farben schwarz, weiß und rot miteinander kombiniert.
was ja nun wirklich lächerlich ist. denn dann müßte jeder aufpassen das er nicht Klamotten kauft in denen diese Farbzusammenstellung verwendet wird. denn das würde heißen, das er sich zur Rechtenszene bekennt wenn er sie trägt. :don:

antimagnet schrieb:
jack wolfskin ist in seinem auftreten einfach nicht martialisch-proletig genug, um genügend fascho-appeal zu entwickeln...
ist wohl noch keiner drauf gekommen das man diese Klamotten dieses Herstellers dazu verwenden kann seine rechtsgerichtete Einstellung zur Schau zu tragen. :idea: :twisted:
 

antimagnet

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so wie ich das urteil verstanden habe (lests euch halt mal durch), geht es um den gesamteindruck aus farben und runen. und das gericht sagt, das sieht ganz schön nazimäßig aus, ist aber letztlich ein fantasie-logo und es enthält keinen hinweis auf eine konkrete verbotene organisation. und deswegen wurde es nicht verboten.

also, wo ist das problem? man darf weiterhin schwarz-weiß-rote klamotten anziehen (sogar mit runen, wenns denn die richtigen sind), wenn man pech hat sieht man halt aus wie ein dummer nazi, aber verboten ist das nicht.


zum wolfskin: wir können ja nen wettbewerb ausrufen - wie macht man jack wolfskin zu ner nazimarke? als erstes aus der wolfstatze eine schäferhund-pfote machen, das ist ja wohl klar (wobei das mir nach einer kurzen internet-recherche eher definitionssache scheint). dann muss man noch das jack loswerden, das ist zu international. das könnte man abribbeln oder überkleben, aber hat nicht wer was bessres? irgendwas doitsches, nordisches oder so'n nazi-begriff halt. ich kenn mich nich so aus damit...
 

haruc

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Mr.Anderson schrieb:
Bedenkt man außerdem den Kultstatus von Che, wäre es eine ziemlich radikale Maßnahme, plötzlich Che-T-Shirts zu verbieten.

Also du findest dass man gegen die blinde Verherrlichung eines Massenmörders nichts mehr unternehmen darf sobald genug Leute diesen Massenmörder als Vorbild und Kultfigur ansehen...? ;)

Mr. Anderson schrieb:
Das "Kiss"-Symbol verbieten zu lassen, fände ich übrigens ebenfalls nicht wirklich gerechtfertigt; zur Frage ob es hierzulande tatsächlich verboten ist, würde ich allerdings noch gerne ein Gerichtsurteil lesen.

Ich hab auf die schnelle nichts gefunden, aber die Tatsache, dass man hierzulande überall unbehelligt mit einem Kiss-Tshirt rumlaufen und den Kram an jeder Ecke kaufen kann spricht doch dafür, dass da auch nichts verboten ist.

Ich meine mal im Zusammenhang mit Nazisymbolik etc. gelesen zu haben, dass man da nur von einer Straftat sprechen kann, wenn die Symbolik im "rechten" Kontext benutzt wird. Und die zwei "S" die mit etwas Phantasie aussehen wie die Runen der SS stehen nun weder optisch noch inhaltlich in irgendeinem Kontext der auf irgendwas rechtsradikales hindeuten könnte.


antimagnet schrieb:
ls erstes aus der wolfstatze eine schäferhund-pfote machen

Wieso, Wolf passt doch prima...

Wolfsschanze (Führerhauptquartier bei Rastenburg in Ostpreussen),

Wolfsrudel (U-Boot Taktik um die alliierten Geleitzüge effektiv angreifen zu können.) und

Werwolf-Kommandos (Hitlerjungens die mit Panzerfaust und Fahrrad bewaffnet den alliierten Vormarsch stoppen sollten... Wieviele das überlebt haben kann man sich ja denken)

dann muss man noch das jack loswerden, das ist zu international. das könnte man abribbeln oder überkleben, aber hat nicht wer was bessres?

Naja, man könnte ja zb. in Anspielung auf Jack The Ripper die Marke"Jack Werwolf 1888" nennen :D

Auf den ersten Blick harmlos. Halt die mysteriöse Figur des Jack The Ripper im Rahmen einer Werwolfgeschichte oder was sonst an leerem Gelaber hinter der Markenphilosophie stehen soll... Und das ganze hat sich halt 1888 zugetragen... Alles klar? *Zwinker*
 

antimagnet

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das ist schon mal nicht schlecht. aber jetzt ist der skin weg und das ist irgendwie zu britisch. nicht arisch genug. man könnte aus dem jack einfach ein jakob machen, aber das ist zu brav. vielleicht chuck wolfskin, der wär zwar immer noch kein arier, aber immerhin rechts und martialisch genug. andererseits sind chucks ja ausgewiesene linken-schlappen... also, ich bin noch nicht zufrieden...


nachtrag:
grad die arbeitskollegin gefragt:

JÖRG


jörg wolfskin - das ist doitsch, arisch und rechts. ok, würgegeräusche von fröschen sind nicht martialisch... es geht bestimmt noch besser.
 

haruc

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Wie wärs mit "Armin"?
Das war doch der Megagermane der Antike, oder? Der "Deutsche" der mit seinen edlen Wilden, seinen moralisch reinen und vom Menschenmaterial her den durch Zivilisation vergifteten römischen Zwergen überlegen mal so richtig gezeigt hat, wo in Europa der Hammer hängt.
Wo wir Germanen hinhauen, da wächst kein Gras mehr!

Also: Armin Wolfskin? ^^
 

Simple Man

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Wie wäre es mit Ernst? Denn wir wissen doch alle, wie wichtig es ist, Ernst zu sein ...













(Die Dreifachbedeutung ist hoffentlich allen bewusst geworden?)
 

antimagnet

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armin wolfskin. das ist gut, das reimt sich sogar.

aber ich glaub, ich will die quadratur des kreises. ich wollte was, wie man mit ein paar strichen oder buchstabenersetzungen aus dem Jack was doitsches machen kann. aber da krieg ich nur ein Uaok hin. das gibts tatsächlich, aber das ist die ukrainische autokephale orthodoxe kirche...


nachtrag: simple... hehe... ernst ist auch gut. kümmern wir uns wieder dem eigentlich thema des threads - der linksextremistischen augenklappe.
 

Mr. Anderson

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haruc schrieb:
Also du findest dass man gegen die blinde Verherrlichung eines Massenmörders nichts mehr unternehmen darf sobald genug Leute diesen Massenmörder als Vorbild und Kultfigur ansehen...? ;)
Das kommt drauf an, ob es vielleicht sogar die Mehrheit ist, die so denkt ;)
Aber mal im Ernst: Zunächsteinmal halte ich Che Guevara nicht für einen Massenmörder, zumindest nicht im landläufigen Sinne; höchstens etwa in der Art, wie man z. B. einen heutzutage üblichen US-Präsidenten so betitelt; oder vielleicht einen Staatsanwalt oder Richter, der für viele Verurteilung zur Todesstrafe verantwortlich ist.
Zweitens würde ich in einem T-Shirt mit einem Portrait einer bestimmten Person nicht unbedingt die "blinde Verherrlichung" dieser Person sehen, und drittens bedeutet der Umstand, dass ich gegen ein staatliches Verbot solcher T-Shirts wäre, auch nicht, dass man "nichts" dagegen unternehmen dürfte. Meines Erachtens steht es grundsätzlich jedem frei, zu protestieren wogegen er will; nur auf die Hilfe der Staatsgewalt sollte er dabei nicht unbedingt setzen.
 

Ein_Liberaler

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Ernesto Guevara hat, soweit ich weiß, ganz gerne mal eigenhändig jemand erschossen, wenn er ein Gefängnis inspiziert hat.
 

jones

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(und nochmal zu KISS 1980 hat da wohl mal ein Bremer Staatsanwalt ermittelt und um weiter in D verkaufen zu können hat man sich außergerichtlich auf dieses ZZ Loge geeinigt)

Nur gibt es leider auch immer noch Polizisten, die denken das es verboten sei.

Und zu Che Klick

Zudem hat er auch das erste Arbeitslager auf Kuba eröffnet und sah Stalin als ein großes Vorbild an.
 

haruc

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Das kommt drauf an, ob es vielleicht sogar die Mehrheit ist, die so denkt Wink

Momentchen mal... Wenn die Mehrheit denkt, dass jemand der Menschen aufgrund politischer Motive umbringt ein toller Hecht is uns man seine Visage auf T-Shirts gedruckt in der Welt umhertragen soll, dann ist es richtig?

Wenn morgen alle Che-Guevara TShirts und Aufnäher durch Rudolf Heß-Hemden und Aufnäher ersetzt würden, dann wäre das plötzlich toll oder wie soll man das verstehn? Nach dem Motto: "Sobald genug Leute einer Sache hinterherlaufen wird sie automatisch richtig"?


Zunächsteinmal halte ich Che Guevara nicht für einen Massenmörder, zumindest nicht im landläufigen Sinne; höchstens etwa in der Art, wie man z. B. einen heutzutage üblichen US-Präsidenten so betitelt; oder vielleicht einen Staatsanwalt oder Richter, der für viele Verurteilung zur Todesstrafe verantwortlich ist.

Naja, das einzige Problem liegt daran wieviele Menschen man umbringen muss um ein Massenmörder zu sein. 2? 5? 100? Im Prinzip ist es auch egal. Das vorsätzliche Töten eines Menschen ist in der Regel Mord und jemand der sowas - und dann noch aus politischen Gründen- tut, kann kein Idol für die Jugend sein.


Zweitens würde ich in einem T-Shirt mit einem Portrait einer bestimmten Person nicht unbedingt die "blinde Verherrlichung" dieser Person sehen

Das Problem ist dass (nach meinen Erfahrungen) 75% der Leute die damit rumrennen "dumm" sind. Und die sind nich dumm weil die das tragen sondern ich tippe mal, dass es eher umgekehrt ist.

und drittens bedeutet der Umstand, dass ich gegen ein staatliches Verbot solcher T-Shirts wäre, auch nicht, dass man "nichts" dagegen unternehmen dürfte. Meines Erachtens steht es grundsätzlich jedem frei, zu protestieren wogegen er will; nur auf die Hilfe der Staatsgewalt sollte er dabei nicht unbedingt setzen.

Es ist doch zunächsteinmal die Frage nach Recht und Gerechtigkeit. Mir ists prinzipiell egal ob jemand mit Che-Shirts rumrennt. Muss jeder mit sich selbst ausmachen. Aber was für mein Verständnis von Gleichheit und Gerechtigkeit NICHT geht ist, dass die einen einen Massenmörder anbeten dürfen und die anderen für so etwas mitunter in den Bau wandern.
Versteht mich nicht falsch, mir gehts nicht darum dass die Verherrlichung von zb. Josef Mengele fortan erlaubt und kommerziell ausgeschlachtet wird, sondern mir gehts einfach nur darum dass man der einen Gruppierung nicht etwas verbieten darf, was man der anderen Gruppierung erlaubt.
Entweder man erlaubt den ganzen Kram der momentan unter Strafe steht - oder man verbietet es eben für beide Seiten. Welche von den beiden Optionen, das ist mir als Unbeteiligtem Jacke wie Hose

Es kotzt mich nämlich an, dass der lange Arm Hitlers immer noch so stark ist, dass wir automatisch mit zweierlei Maass messen. Ja wehe wenn da einer mal mit einer falschen Farbkombi auf der Hose rumläuft, dann gibts kattun! Aber wenn die Leute hier kommunistische Massenmöder verherrlichen - soll sie doch! ist doch spaßig!

(Ich denk die Wahrheit liegt darin, dass die Leute, die den Kerl damals schon bejubelt haben heute in der Regierung sitzen und das Land maßgeblich unterwandert haben. Ich wittere da eine Verschwörung allergrößten Ausmaßes. ;) )

edit: noch was kleines zum lesen: http://www.zeit.de/2007/11/Politische-Moerder
 

Mr. Anderson

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haruc schrieb:
Momentchen mal... Wenn die Mehrheit denkt, dass jemand der Menschen aufgrund politischer Motive umbringt ein toller Hecht is uns man seine Visage auf T-Shirts gedruckt in der Welt umhertragen soll, dann ist es richtig?
Also Moment: Dein Smiley ( ;) ) hatte ich eher als Indikator für eine nicht 100%ig ernst gemeinte Bemerkung interpretiert; da dachte ich mir, ich schreib ebenfalls eine.
Im Übrigen geht es mir gar nicht darum, was "richtig" oder "toll" ist, sondern nur um die Frage, was verboten werden sollte.
Naja, das einzige Problem liegt daran wieviele Menschen man umbringen muss um ein Massenmörder zu sein.
Es kommt wahrscheinlich auch auf die Art an. Ich sehe aber andererseits keinen wesentlichen Unterschied zwischen der Hinrichtung von Kriegsverbrechern u. ä. in einem westlichen Industrieland und der Hinrichtung von Kriegsverbrechern in Kuba durch Che. Der Unterschied liegt m. E. nur darin, dass die Revolutionstribunale die Todesstrafe etwas freigiebiger verteilt hatten. An ihrem Unrechtsgehalt ändert sich dadurch aber nichts; sie ist in jedem Fall unterste Stufe.
Wenn wir konsequent sein wollten, müssten wir nach diesem Kriterium auch etlichen anderen, ggf. anerkannten zeitgenössischen Personen den Titel Massenmörder ankleben, was wir aber wie selbstverständlich nicht tun, womit wir dann auch wieder bei diesem Punkt wären:
Aber was für mein Verständnis von Gleichheit und Gerechtigkeit NICHT geht ist, dass die einen einen Massenmörder anbeten dürfen und die anderen für so etwas mitunter in den Bau wandern.

Des weiteren:
Entweder man erlaubt den ganzen Kram der momentan unter Strafe steht - oder man verbietet es eben für beide Seiten. Welche von den beiden Optionen, das ist mir als Unbeteiligtem Jacke wie Hose
Mir ist es überhaupt nicht Jacke wie Hose, auch wenn ich solche Klamotten nicht anziehen würde (d.h.: ja, ich ziehe Jacken und Hosen an, aber nicht die fraglichen T-Shirts oder sonstigen einschlägigen Sachen), denn imho sollte der Staat mit Verboten schon extrem vorsichtig umgehen. Auch bezüglich des Verbots des Hakenkreuzes glaube ich nicht wirklich an einen positiven Effekt. Die Neonazis sind mit Hakenkreuz auf der Jacke ja dennoch genauso dumm wie ohne, nur eben, dass man sie ohne schlechter erkennt.
 
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