Lebensmittelskandale

sercador

Meister
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Ein_Liberaler schrieb:
Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten schrieb:
Artikel 12

Jeder Mensch hat die Pflicht, wahrhaftig zu reden und zu handeln. Niemand, wie hoch oder mächtig auch immer, darf lügen. [...]

Erstunterzeichner z.B. Helmut Schmidt, Jimmy Carter, Felipe Gonzalez...

http://www.interactioncouncil.org/udhr/de_udhr.html
Diese ehrenwerte Initiative auf die Lebensmittelbranche zu beziehen ist......mutig.
Ist es nicht eher ein allgemeiner ständiger Intelligenztest im Sinne der evolutionären Auslese, Produktlügen als solche zu erkennen?
Und was ist eine Lüge im Lebensmittelbereich?
Geschmack ist nun mal relativ, Gesundheit ebenso.
Was unsereiner Gammelfleisch nennt, ist dem Inuit sein Alltag.
Chinesen fangen ann zu würgen, wenn sie einen Schimmelkäse sehen.
Und wir Westler würgen, wenn wir original chinesisches Essen sehen.
Einiges, was in anderen Kulturen auf den Tisch kommt, könnte unsereinen schneller töten als jede Dosensuppe aus den 50-er Jahren.

In meinem Vorratsschrank steht eine Büsumer Krabbensuppe von 1992.
Ist sozusagen meine persönliche Zyanid-Kapsel.
 

Goatboy

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Soweit ich das überblicken kann, hat die Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten keinen rechtsverbindlichen Charakter. Dass wir eigentlich alle nett zueinander sein sollten - nun ja, das muss nicht erst Helmut Schmidt unterschreiben.
 

POW

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POW

Großmeister
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"Wie unser Essen im Müll landet!

Zur Wertschätzung von Nahrungsmitteln oder: Wie unser Essen im Müll landet.

...

In Deutschland und in den hoch entwickelten Ländern der westlichen Welt werden Millionen Tonnen guter Lebensmittel weggeworfen—jeden einzelnen Tag.

...

So reich ein Land auch sein mag, keines kann sich dauerhaft leisten bis zu 50% der gesamten Lebensmittelproduktion in den Müll zu werfen. Sie haben übrigens richtig gelesen: 50%. Kein Druckfehler. ..."



http://www.tastethewaste.com/article/20100218-Wie-unser-Essen-im-Mll-landet
 

Helika

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Ich liebe ja Fisch, aber da würd ich auch streiken! o_O

Nachdem ich den Bericht gelesen habe:

Als ich auf derlei Missstände im Bekanntenkreis hingewiesen habe, bekam ich häufig die Antwort, dass die Eltern doch verantwortlich wären, die Produkte auf Tauglichkeit zu prüfen und daher keine weiteren Maßnahmen von staatlicher Seite notwendig wären.
Dem mag für eine Familie aus sozial besser gestellten Schichten bzw. dem Bildungsmilieu auch so sein. Es gibt jedoch genug Familien (einmal mehr leider das Klischee bedienend überwiegend aus bildungsfernen und sozial schlechter gestellten Schichten), die schlichtweg keinerlei Ahnung über Zucker-/Fettgehalt und Gefahr durch Vitaminzusätze haben. Und genau diese Schichten erreicht man auch nicht durch das Ernährungsportal oder solche Artikel.

Aus dem Grund halte ich es für dringend notwendig, dass hier von staatlicher Seite konsequent durchgegriffen wird. Zuckerzusätze haben in "Kinder"-Nahrungsmittel schlichtweg nichts verloren. Das fängt schon mit dem Hipp-Fencheltee mit Zucker an - und Kleinkind freut sich dann, wenn ihm mit 3o Jahren vom Zahnarzt alle Zähne gezogen werden müssen!
 

Goatboy

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Ach, hör doch auf! Diese ständig bemutterten und bevormundeten Vertreter der "bildungsfernen und sozial schlechter gestellten Schichten" haben Wahlrecht, das heißt man gesteht ihnen zu, über die Zukunft des Landes mitzuentscheiden, ohne dass man den Inhalt von Wahlplakaten oder Werbespots, für die ausschließlich die Parteien verantwortlich sind, aus Rücksicht zensieren wollte. Politische Kompetenz traut man ihnen zu, wenn es aber um den Zuckergehalt von Fencheltee geht, dann hört der Spaß auf!
 

agentP

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Ja, Wahlrecht gesteht man ihnen zu, politische Kompetenz hat damit aber nix zu tun, denn das Klassenwahlrecht haben wir vor einiger Zeit abgeschafft und mir ist auch nicht bekannt, dass ein Bildungsklassenwahlrecht irgendwie in Einklang mit moderner Rechtsstaalichkeit oder Demokratie zu bringen wäre.
In einer Demokratie darf jeder wählen und er ist auch niemandem Rechenschaft schuldig, ob er seine Entscheidung trifft, weil der Politiker einen knackigen Hintern hat oder besonders kompetent ist.
Demokratie heisst, dass Entscheidungen grundsätzlich auf Mehrheitsbasis getroffen werden und wenn die Mehrheit doof ist, dann werden eben doofe Entscheidungen getroffen. Das gehört zur Demokratie nunmal dazu.

Was das damit zu tun haben soll, dass in Sachen Ernährung Aufklärungsbedarf besteht weiss ich nicht:

Gebildete essen besser. Die erste bundesweite Verzehrstudie zeigt: Schulabschluss und Haushaltseinkommen wirken sich stark auf Ernährungsverhalten und Gewicht aus.

Pragmatisch wäre dann vielleicht eher zu sehen, was letztendlich die Gesamtgesellschaft billiger kommt: Die Leute aufzuklären und es den Konzernen schwerer zu machen Inhaltsstoffe hinter Werbeslogans zu verstecken oder hinterher die Kosten im Gesundheitswesen zu tragen.
 

dkR

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Tschuldigung, aber so ein bisschen Selbstverantwortung sollte man erwachsenen Menschen doch noch zugestehen.
Sonst kann man ja gleich staatlich abgesegnete EPAs rausgeben. Die vollwertige, gesunde Mahlzeit für den unmündigen modernen Menschen - aus Frau Künasts Privatkochbuch.

Wie sollen die Leute jemals was dazulernen und ihr Leben verbessern, wenn immer mehr Entscheidungen und Möglichkeiten durch staatliche Rundumpamperung verbaut werden?
 

antimagnet

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inwiefern ist man in seinen entscheidungen und möglichkeiten eingeschränkt, wenn lebensmittel nicht mehr mit dem label "extra für kinder" beworben werden dürften?
 

agentP

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Falls sich das auf mich bezieht: Ich habe nicht davon gesprochen den Leuten vorzuschreiben was sie essen, sondern davon für Aufklärung zu sorgen.

Helika sprach von Kindernahrung. Kindern gestehen wir im allgemeinen keine Selbstverantwortung zu. Und wenn die Eltern ihrer Verantwortung nicht nachkommen, dann ist durchaus diskutabel, ob dann nicht der Staat seiner besonderen Fürsogepflicht für Kinder nachkommen sollte.
Ob das nun über irgendwelche Regeln zu Inhaltsstoffen sein muss, oder ob man nur die Art wie Inhaltsstoffe ausgewiesen werden reguliert, ist dann die nächste Frage.

Und Selbstverwaltung wird einem nicht leicht gemacht, wenn auf der Packung E203 steht, Calciumsorbat gemeint ist und man erstmal nachschlagen muss, was das Zeug genau machen soll und was es tut, das es nicht soll.
 

dkR

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antimagnet schrieb:
inwiefern ist man in seinen entscheidungen und möglichkeiten eingeschränkt, wenn lebensmittel nicht mehr mit dem label "extra für kinder" beworben werden dürften?
Garnicht. Ich bin nur generell erstmal gegen jegliche staatliche Einmischung.

Falls sich das auf mich bezieht: Ich habe nicht davon gesprochen den Leuten vorzuschreiben was sie essen, sondern davon für Aufklärung zu sorgen.
Die Informationen sind vorhanden, man muß sie sich halt holen, heutzutage ist das einfacher denn je. Gibts garantiert ne App für.
 
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