Ein_Liberaler schrieb:
Schmeißen wir sie weg, ist es verkehrt. Liefern wir sie umsonst nach Afrika, ist es auch verkehrt. Die afrikanischen Bauern gehen dann nämlich pleite, ich habe keine Lust, da weiter drüber zu reden, die Linke kritisiert ja alles, was wir machen, je nach Anlaß.
1. Bin ich nicht die Linke. 2. Habe ich nicht geschrieben dass man Lebensmittel nach Afrika schicken sollte da, wie du richtig sagt, die lokale (nicht subventionierte) Landwirtschaft vom Markt verdrängt wird. Ich wollte lediglich aufzeigen, dass das momentane so hoch gelobte System nicht in der Lage ist die Probleme der Welt zu lösen. 3. Ich kenne den Kommunismus und finde dass er keine Alternative zum jetzigen System darstellt. Ich bin sehr für die Marktwirtschaft, aber mit einer ökologischen und sozialen Pufferung. Davon sind wir momentan sehr weit entfernt. Es gibt ja nicht einmal eine faire Konkurrenzsituation. Wie kann den ein demokratisches und rechtstaatliches Land wie Deutschland mit einer Diktatur wie China konkurrieren? Einem Land in dem es weder Menschenrechte noch Umwelt- oder Arbeitssicherheits-Standards gibt.
Ein_Liberaler schrieb:
Erstens ist ewiges Wachstum möglich. Nicht ewiges Wachstum an Kupferkabeln, weil Kupfer endlich ist. Aber niemand hat ein Bedürfnis, Kupferkabel zu besitzen. Wir haben ein Bedürfnis, zu kommunizieren. Und übertragene Datenmengen sind unendlich vermehrbar, unter Verwendung von immer weniger Kupfer, wenn wir Kabel durch Satelliten ersetzen. Ewiges Wachstum!
Ach komm, dieses Beispiel ist sehr theoretisch und ein bisschen selektiv. Auf dem Gebiet der Datenübertragung hat sich glücklicherweise viel getan. Dies kann man nicht verallgemeinern.
Anderes (etwas realitätsnäheres) Beispiel: die Menschen wollen Mobil sein. Die Mineralölreserven sind endlich. Daher wird vermehrt auf Biokraftstoffe gesetzt. Dafür müssen aber große Regenwaldflächen zu Zuckerrohr- oder Ölpalmplantagen umgewandelt werden. Die Wälder werden Vernichtet, die ansässigen Naturvölker vertrieben. Irgendwann in der Zukunft wird der Verbrennungsmotor durch Elektromotoren ersetzt die sich aus Sonnen- oder Windenergie speisen. Aber Millionen von Tier- und Pflanzenarten sind unwiederbringlich Ausgerottet, Kulturen sind zerstört, das Klima ist geschädigt, und nu? Dies ist das Wachstum welches momentan stattfindet: auf Kosten zukünftiger Generationen. Im Gegensatz zu deinem Beispiel wird oft auf veraltete Techniken gesetzt und durch das Wachstum Umwelt und somit auch die Menschen geschädigt.
Theoretisch mag das alles stimmen was du sagst, aber die Wirklichkeit sieht doch ein bisschen anders aus. Theoretisch ist der Kapitalismus eine Supersache, genau wie der Kommunismus. Beide scheitern am gleichen Problem, Menschen sind nie mit dem zufrieden was sie haben. Wenn die Wirtschaft gut läuft und alle ihren Profit machen, wird immer einer kommen der noch mehr Gewinn machen will. Diese zusätzlichen Gewinne gehen dann oft auf Kosten der Menschen oder der Umwelt. Theoretisch sollte es auf der Welt auch keine Wasserverschmutzung geben weil es Kläranlagen gibt, die Technik gibt es schon sehr lange. In der Realität sieht die Sache jedoch ein bisschen anders aus.
Ein_Liberaler schrieb:
Zwotens funktioniert Kapitalismus sicher auch ohne Wachstum sehr gut, das haben wir nur noch nicht ausprobiert. Solange die Bevölkerung nicht schneller schrumpft als die Produktivität wächst, produziert er ja selbst unweigerlich Wachstum.
In diesem Punkt hast du vollkommen recht, genau das sage ich doch auch die ganze Zeit, qualitatives Wachstum könnte viele Probleme lösen. Aber sag das mal den Chinesen, Brasilianern oder Indern. Die leben doch in der Vergangenheit und setzten auf schnelles quantitatives Wachstum, jetzt, egal wie.
Winston_Smith schrieb:
Nur zur allgemeinen Info: Indonesien scheint gar keine Kernkraftanlagen zu besitzen. Wußte ich auch nicht.
Habe ich auch nicht geschrieben, mit „solchen Ländern“ meinte ich z.B. China, Indien, Brasilien, Pakistan.
Außerdem, ab 2011 wird Indonesien wohl ein Kernkraftwerk besitzen.
http://www.welt.de/print-welt/article234025/Indonesien_will_ab_2011_Atomkraft_nutzen.html