Ein_Liberaler schrieb:
Wieso hältst Du es für außer Frage, daß Arbeit besteuert werden sollte?
1. "Steuern mit Steuern" ist Usus. Beszeuerung soll unerwünschtes Verhalten verteuern und so zurückdrängen. Wie kann man dann Arbeit besteuern?
2. Jeder Kleinverdiener hat dieselben Abgabensätze zu schultern wie der leitende Angestellte an der Bemessungsgrenze. De facto sind die Sozialbeiträge eine Steuer. Sind so hohe Steuern für Kleinverdiener gerecht?
3. Wie hoch wäre wohl der Schaden, wenn Arbeit, die dank der auf ihr lastenden Steuen nicht mehr profitabel wäre, liegenbliebe?
4. Lohnsteuer und Sozialabgaben gehören weißgott nicht zum Grundgefüge des Staates. Der Staat kam jahrhundertelang ohne aus. Sie sind im Gegenteil Symptome eines zum Selbstzweck gewordenen Staates, der in die intimsten Lebensbereiche vordringt und dringend gestutzt werden muß.
Zu1.:
Nach meinem Wissenstand sind die Steuern des Staates dafür gedacht um selbigen in die Position, mit Geldmitteln, zu bringen, auf die Umwelt der Wirtschaft und das Sozialgefüge der Bewohner, einfluss zu nehmen.
Zu2.:
Richtig. Ungerecht und in hohem Maße reformierungsbedürftig. Wie man im aktuellen Politik- und Zeitgeschehen überaus deutlich sehen kann.
Zu3.:
Den grammatikalischen Zusammenhang dieses Ausdrucks solltest du noch mal überarbeiten. ^^
Trotzdem: Das wäre ein wohl ein gravierender Verlust für den Staat und die Wirtrschaft, gleichermaßen.
Allerdings, wie hoch ist der derzeitige Schaden der Schwarzarbeit/Schattenwirtschaft für das soziale Gefüge unserer Gesellschaft?
Und wie kommt es, das der Staat neuerdings, ehemals privatisierte Unternehmen und ihre Arbeit wieder ins verstaatlichte Boot zurückholt, weil es so günstiger ist? (Siehe: Müllentsorgung in einigen deutschen Städten)
Womit auch unprofitable Arbeit, trotz Steuern, weiter ausgeführt wird!
Zu4.:
Jahrhunderte der Knechtschaft und Ausbeutung des Arbeitspotentials durch die Besitzer der Fabriken und Produktionsanlagen sowie des Landes auf dem selbige stehen.
Gut das dies die Vergangenheit ist, und die Menschen (Arbeitnehmer und –Geber) sich weiterentwickelt haben.
Du bist also dafür das die Zukunft wieder dahin zurückläuft? (Welch’ eine Formulierung
)
Du sprichst von einem Nachwächterstaat. Das ist weißgott nicht die Lösung für unsere Gesellschaft.
Der Selbstzweck des Staates, für alle seine Angehörigen ein akzeptables Umfeld zu schaffen ist meiner Ansicht nach um einiges höher Einzustufen als die Profitbegrenzungen und entgangenen Gewinne der Unternehmen. (Durch Steuern etc.)
Das der Staat in die "intimsten Lebensbereiche eindringt" halte ich für eine unpassende Formulierung.
Was ist mit dem Scoring-Datenbanken und dem gläsernen Kunden, dessen Einkünfte, Konsumvorlieben und sonstige Teilnahmen an der Wirtschaft am liebsten von allen Unternehmen gesammelt und verwertet werden würden?
*Fehlende Wörter eingefügt*