Simple Man
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Die vermutlich erwartete Standardgegenfrage: was wäre für Israel die Alternative gewesen?
Ich fürchte, in der langen Sicht hat es keine nennenswerten positiven Effekte - aber auch keine negativen. Kurzfristig schafft es zunächst einen Anstieg der Sicherheit für die israelische Bevölkerung, genau das, was eine Regierung dem Volk schuldig ist. Falls es möglich sein sollte, durch Israels neue Taktik, die Köpfe der Hamas zu töten, die einzelnen Zellen zu splitten, den Nachschub- und Informationsaustausch zu unterbinden, möglich sein sollte, Hamas ernsthaft zu schwächen, um so besser.Escapismus schrieb:Kann mir hier bitte mal jemand der Israel-Vertreter (z.B. Stryker, Jones, der Liberale oder dkr) verraten, wie sie die längerfristigen Erfolgsaussichten der Blokaden und anschliessenden Bombardierung und Invasion einschätzen?
Langt dir die Antwort "minimal"? Ziel dürfte eher sein, die Organisation der HAMAS und ihre Vorräte zu zerstören (einschließlich der Raketenbastler und Anführer), damit man erstmal Ruhe hat. Damit wird das Problem nicht gelöst. Aber wenn erstmal keine Raketen mehr fliegen, leben die Zivilisten auf beiden Seite in Sicherheit, und halte ich durchaus für erstrebenswert.Kann mir hier bitte mal jemand der Israel-Vertreter (z.B. Stryker, Jones, der Liberale oder dkr) verraten, wie sie die längerfristigen Erfolgsaussichten der Blokaden und anschliessenden Bombardierung und Invasion einschätzen?
Kann mir hier bitte mal jemand der Israel-Vertreter (z.B. Stryker, Jones, der Liberale oder dkr) verraten, wie sie die längerfristigen Erfolgsaussichten der Blokaden und anschliessenden Bombardierung und Invasion einschätzen?
Simple Man schrieb:Ja, ich gebe es zu: ich weiß nicht, was du mit diesem Satz eigentlich sagen willst? Dass Netanjahu vielleicht findet, dass die Anschläge gut für Israel gewesen sein - von dieser Aussage mag man halten was man will - schön und gut, aber allein das Wörtchen "weil" hinter dem Komma scheint zu zeigen, dass du da einen Zusammenhang herstellen willst, der sich mir entzieht.
Oder sollen das rhetorische Spielchen sein? Du scheinst andeuten zu wollen, dass sich der zweite Teil des Satzes aus dem ersten ergibt ... gibst eine Quelle für den zweiten an und scheinst so dem Leser vorgaukeln zu wollen, dass auch der erste Teil damit quasi bewiesen ist ... und so implizieren zu wollen, dass der Mossad bei 9/11 mit drin hängt ...
Wie ein Mantra wird hier Israels Recht auf Verteidigung gegen den Hamas "Terror" wiederholt. Ein Recht, welches Israel völkerrechtlich durchaus besitzt. Aber sagt mir bitte endlich einmal was ihr euch langfristig von diesem erneuten Waffengang versprecht.
Eskapismus schrieb:Jede Handlung soll ausschliesslich anhand ihrer Folgen beurteilt werden und nicht anhand ihrer Motive.
Das ist das Problem mit diesem Ansatz, die Kontrollgruppe fehlt.Eskapismus schrieb:Jede Handlung soll ausschliesslich anhand ihrer Folgen beurteilt werden und nicht anhand ihrer Motive.
Israel's Ambassador to Venezuela has been expelled amid claims his country is carrying out genocide.
Venezuelan President Hugo Chavez called the Israeli army "cowards," while the foreign minister alleged the Jewish state was engaged in "state terrorism."
"Chavez called on Jewish people around the world to oppose "these criminal policies of the state of Israel that recall the worst pages of the history of the 20th century.""
""The Holocaust, that is what is happening right now in Gaza. The president of Israel at this moment should be taken to the International Criminal Court together with the President of
the United States," he said."
shechinah schrieb:Hier seht ihr eure Steuer-Euros bei der Arbeit in Palestina:
Photo entfernt
-dkR, Mod
Was haben Nahaufnahmen von verschütteten, blutigen Kinderleichen mit ausgewogener und neutraler Diskussion zu tun?shechinah schrieb:JA, schon klar, sowas soll man natürlich nicht sehen.
Schönes Beispiel für die Ausgewogenheit und Neutralität in der Diskussion.
Dann wäre die Handlung wohl in die Hose gegangen, der Ausführende jedoch nur soweit verantwortlich, wie er dies mitverschuldet hat.Z schrieb:Was machst du dann wenn dir, trotz guter Absichten Fehler unterlaufen oder dir jemand dazwischen kommt bei deiner Handlung, so dass sie ein Desaster zur Folge hat?
Die Sache ist IMO noch viel obskurer als früher. Wie soll es weitergehen? Ein erster Schritt muss sein, dass sich der Westen wieder bei den Friedensverhandlungen zurückmeldet und sich vielleicht auch mit den Anrainerstaaten besser abspricht. Ein Waffenstillstand ohne sich mit der Hamas an einen Tisch zu setzen wird wohl nicht möglich sein.NZZ schrieb:Wie soll künftig die Beschiessung israelischer Ortschaften durch Kassam-Raketen dauerhaft unterbunden werden? Die nun ausgeschwärmten diplomatischen Emissäre suchen mit ihren technischen Vorschlägen von einem sofortigen Waffenstillstand die Sicherheitsprobleme von der Frage nach einer künftigen politischen Ordnung im Gazastreifen zu trennen.
Sicherheitsexperten, welche solche Rezepte ausdenken, haben fürs Erste den Begriff einer dauerhaften Waffenruhe ins Spiel gebracht. Dahinter verbirgt sich zunächst die in Israel und Amerika erhobene Forderung, man müsse den Streitkräften des jüdischen Staats ausreichend Gelegenheit geben, die Hamas-Kämpfer auszurotten und deren Waffen zu zerstören. So verstreicht nochmals einige Zeit, bis ein zwingendes Konzept eines Waffenstillstands mit flankierenden Massnahmen vorliegt, wobei eine abschreckungsfähige Beobachtertruppe für die Einhaltung des Gewaltverzichts und für die Unterbindung des Waffenschmuggels durch die Hamas sorgt. Die Frage nach der Zusammensetzung einer solchen Truppe führt allerdings sofort wieder zurück zu den Problemen der politischen Macht im Gazastreifen. Ein allfälliges Uno-Mandat für ein Blauhelmkontingent erschwert es den islamistischen Kämpfern nur geringfügig, die Waffenruhe zu verletzen: Schliesslich haben auch Resolutionen der Uno-Generalversammlung das Recht von Völkern unter fremder Besetzung zum bewaffneten Widerstand festgeschrieben. Und dass Israel nun seine Instrumente der indirekten Besetzung des Gazastreifens, etwa die totale Kontrolle über Grenzen, Territorialgewässer, Luftraum und Naturressourcen, aus der Hand gibt, ist unwahrscheinlich.
Rückkehr von Abbas nach Gaza?
Wäre es mithin doch einfacher, den Krieg in Gaza so lange weiterzuführen, bis Israel dort die Verantwortung einer neuen Macht, sei es eine palästinensische oder arabische, übergeben könnte? Die Propaganda der Hamas verbreitete schon am Anfang des Krieges Berichte, der Fatah-Führer und frühere Chef der präventiven Sicherheit in Gaza, Mohammed Dahlan, habe sich insgeheim mit Ministerpräsident Olmert abgesprochen und er halte sich mit einigen tausend Getreuen für eine Machtübernahme im Gazastreifen bereit. Präsident Abbas habe seinerseits einen Krisenstab gebildet, um ein Machtvakuum nach dem Sturz der Hamas auszufüllen.
In der Sprache der Hamas hiesse das, Abbas wolle in einem israelischen Panzer nach Gaza an die Macht zurückkehren.
[...]
Solche Sandkastenspiele werden durch die einflussreichen äusseren Partner der palästinensischen Sicherheitsdienste gefördert, unter ihnen die Amerikaner und die Israeli. Kenner dieser Apparate schreiben, dass die palästinensische Sicherheit durch die Reformen im Zuge des Road-Map- und des Annapolis-Prozesses überaus stark von westlichen Gebern und insbesondere von den Sicherheitskonzepten ihrer westlichen Berater abhängig geworden ist. Die vorrangige Sorge ist in diesem Denken die Sicherheit Israels, ohne Rücksicht darauf, ob ein entsprechendes Regime vom palästinensischen Volk getragen würde. Die Anwälte solcher Regime mögen darauf verweisen, dass das Präsidialmandat von Abbas ohnehin in diesen Tagen ausläuft. Dann gäbe es nach einem Sturz der Hamas-Regierung im Gazastreifen keine demokratisch legitimierten Palästinenserbehörden mehr.
Die erneute Besetzung des Gazastreifens mag zwar seine Gründe (Motive) haben, jedoch sehe ich nicht, wie sich die Situation dadurch längerfristig essentiell verbessern sollte (Folgen).
dkR schrieb:Die Hamas hat - wie gesagt - keinerlei Interesse zu verhandeln.
Oder an Frieden.
http://www.independent.co.uk/opinio...ate-the-west-so-much-we-will-ask-1230046.htmlSo once again, Israel has opened the gates of hell to the Palestinians. Forty civilian refugees dead in a United Nations school, three more in another. Not bad for a night's work in Gaza by the army that believes in "purity of arms". But why should we be surprised?
Have we forgotten the 17,500 dead – almost all civilians, most of them children and women – in Israel's 1982 invasion of Lebanon; the 1,700 Palestinian civilian dead in the Sabra-Chatila massacre; the 1996 Qana massacre of 106 Lebanese civilian refugees, more than half of them children, at a UN base; the massacre of the Marwahin refugees who were ordered from their homes by the Israelis in 2006 then slaughtered by an Israeli helicopter crew; the 1,000 dead of that same 2006 bombardment and Lebanese invasion, almost all of them civilians?
"Israel makes every possible effort to avoid civilian casualties," yet another Israeli ambassador said only hours before the Gaza massacre. And every president and prime minister who repeated this mendacity as an excuse to avoid a ceasefire has the blood of last night's butchery on their hands.