Hartz 4 der Zweite

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samhain

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spendet für die armen und bedürftigen...politiker...ach nee, die bedienen sich ja schon selbst, diese fetten wasserprediger:

Diäten in Nordrhein-Westfalen sollen deutlich steigen

...Dies strebten die SPD und die Grünen an, die FDP habe Zustimmung signalisiert, hieß es in einem Vorabbericht aus der Samstagausgabe der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Demnach würden die monatlichen Diäten von derzeit 4807 Euro auf 9500 Euro steigen.

reuters

wo man mal eben vielen arbeitslosen die unterstützung halbiert hat (oder ganz aus der leistung geschmissen...1000,-€ müssen für zwei eben reichen), wo beschäftigte immer neue lohneinbußen hinnehmen müssen, wo viele nicht mal mehr mit ihrem lohn über die runden kommen, zeigen diese saftsäcke, das es auch anders geht- nämlich genau umgekehrt.

uhh- war das jetzt wieder der berühmte und verachtete sozialneid?

scheiss drauf!
 

forcemagick

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samhain schrieb:
eijeijei... :O_O:

na ja, wird schon alles seine ordnung haben...wir sind wahrscheinlich nur etwas paranoid und wir können einfach kein richtiges vertrauen entwickeln- wahrscheinlich lief irgendwas in der kindheit falsch...sie wollen doch nur unser bestes, immer nur ums allgemeinwohl besorgt, die guten...

jawolll ;)
 

MrMister

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also das wort "human ressources" haben wir uns nicht aus den fingern gesogen, sondern das ist der offizielle sprachgebrauch bei den einflussreichen multis...sklaven wäre dann vielleicht doch etwas zu offensichtlich.

1:0 für dich.

und wenn du meinst, in zukunft ohne die bereits ausführlich angegebenen rechte leben zu können, dann ist das ja fein für dich.

oder gibst du dich etwa der trügerischen hoffnung hin, das es ja doch die anderen sind die es trifft, aber doch nie im leben dich?

Nein, das tue ich keinesfalls, aber ich bin Realist genug, um einzusehen, dass es so, wie es momentan läuft, einfach nicht weiter geht. Mir wäre ein System, dass unterscheidet zwischen jemandem, der nicht arbeiten kann und jemandem, der nicht arbeiten will, auch lieber, aber sowas ist Illusion. Wieder einmal müssen die Ehrlichen unter den Drückebergern leiden.

die leute, die hier leistung beziehen haben sich das nicht ausgesucht... sie haben nicht einfach beschlossen nichts mehr zu tun und jetzt wollen wir aber vom staat finanziert werden und es geht auch nicht um den unterschied gottverschissener kack-bmw oder golf....

Natürlich haben sie sich das nicht ausgesucht und auch mir tut es weh sehen zu müssen, wie immer mehr Familien mit immer weniger Geld auskommen müssen, aber ich bezweifel, dass sich die Situation in naher Zukunft ändert - Ob mit oder ohne Hartz 4. Ich gebe zu, dass der Auto-Vergleich ein wenig hinkt, aber die Botschaft da hinter bleibt für mich bestehen: Der Staat sichert die Existenz, für den Rest muss man selbst sorgen.

Die Angst, dass die Ein-Euro-Jobs in Zukunft Arbeitsplätze kosten werden kann ich auch nur teilweise nachvollziehen - sind die meisten Jobs dieser Art doch gemeinnütziger Art. Und 3 Stunden Laub sammeln oder eine Beschäftigung bei der Diakonie oder sonstwo ist wohl jedem arbeitsfähigen Deutschen zuzumuten.
 

forcemagick

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jo aber es ist halt einfach so dass arbeitsplätze vernichted werden.... schau mal hier im thread ein bisschen weiter vorn
 

MrMister

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Das ist leider so - Die Schuld daran gebe ich aber eher den Konzernen und wie sie die Globalisierung ausnutzen.
 

forcemagick

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naja nicht nur die konzerne.. auch die sogenannten sozialen sind da mit von der partie...

das schlimme ist, dass es den menschen halt doch an verantwortungsbewußtsein zu mangeln scheint.

zu viele glauben wohl, dass es nur funktioniert wenn sich eben so sozial kalt wie nur moeglich verhält....
 

Rupert

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Das sieht übrigens auch die Kirche so.

Prof. Dr. Reinhard Marx schrieb:
2. Die Qualität der sozialen Sicherung und das Leistungsvermögen der Volkswirtschaft bedingen einander.
Wir Kirchen erinnern daran, daß es ein Wechselverhältnis von Volkswirtschaft und Sozialstaat gibt. Einseitig zu Lasten des gesamtwirtschaftlichen Leistungsvermögens Umverteilungen vorzunehmen, gibt keinen Sinn.

...

4. In der sozialen Sicherung spricht nichts für einen Systemwechsel, Reformen aber sind unerläßlich.
Diese These wird sicher heftig diskutiert werden, aber die Kirchen sind der Meinung, daß bei allem notwendigen Reformbedarf ein Systemwechsel von der solidarischen Versicherung hin zu einer individualisierten Organisation nicht richtig ist.

...

6. Der Sozialstaat dient dem sozialen Ausgleich. Darum belastet er die Stärkeren zugunsten der Schwächeren.
Eigentlich ist das eine Selbstverständlichkeit, aber in der aktuellen Debatte muß offensichtlich daran erinnert werden. Es besteht kein Zweifel darüber, daß es durchaus einen wachsenden gesellschaftlichen Reichtum gibt und eine Tendenz, "den Anteil der Kapitaleinkommen gegenüber dem Anteil der Lohneinkommen zu vergrößern". Eigentum verpflichtet.

...

9. Die Menschen teilen die Welt mit anderen Geschöpfen Gottes. Deutschland lebt in der Welt zusammen mit anderen Ländern. Solidarität und Gerechtigkeit sind unteilbar.
Die Globalisierung ist eine zutiefst ethische Herausforderung. Das Konzept der einen Welt bedeutet auch, ordnungspolitische Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, daß die Spaltung der Welt nicht größer wird und die Zukunft gestaltet wird auch im Blick auf die kommenden Generationen.

http://www.nrw-online.de/kmw/swwbmarx.htm
 

Booth

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@ forcemagick

Es ist die Aufgabe der Öffentlichkeit (somit unsere) dafür zu sorgen, die vielen 1€-Jobs, die man für völlig falsch hält, anzuprangern - eben in der Öffentlichkeit. So kann man versuchen, dafür zu sorgen, daß die falsch laufenden Dinge wieder korrigieren werden. Ich selber bin genauso davon überzeugt, daß es viele Versuche geben wird, dieses Gesetz auszunutzen, wie Ihr. So wie bisher alle anderen Systeme von vielen Leuten in welcher Form auch immer ausgenutzt wurden (und nicht nur von "der bösen Wirtschaft").
Umgekehrt halte ich den Versuch, diese Leute zu beschäftigen für völlig richtig - aus diversen Gründen, die alle hier schon aufgezählt wurden.

Ein Hinweis noch:
forcemagick schrieb:
wir zahlen in versicherungen ein für sozialhilfe und arbeitslosigkeit...
Nicht alles, was "Versicherung" heisst, ist auch eine Versicherung. Und diese Systeme sind KEINE Versicherung. Von Prinzip her sind es Steuern - genauso wie bei der Renten"versicherung".

gruß
Booth
 

Inuyasha

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Ich möchte Euch hier folgende Links ans Herz legen:

http://www.arbeitslosen-hilfe-forum-deutschland.org




und vor allem auch diesen hier, wo es darum geht, das ALG2 Empfänger offenbar nicht länger als 24 Stunden Wohnortsabwesend sein dürfen.

http://www.arbeitslosen-hilfe-forum-deutschland.org/forum/showthread.php?t=735


Dieses Forum gibt einen ausgiebigen Blick frei in die Praxis, die nun so langsam anläuft. Ich muss sagen, es ist schon weit mehr als Horrormäßig und schlimmer, als die kühnsten Gedankenspiele bisher in unseren Diskussionen hier.
 

sillyLilly

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Booth schrieb:
Es ist die Aufgabe der Öffentlichkeit (somit unsere) dafür zu sorgen, die vielen 1€-Jobs, die man für völlig falsch hält, anzuprangern - eben in der Öffentlichkeit. So kann man versuchen, dafür zu sorgen, daß die falsch laufenden Dinge wieder korrigieren werden. Ich selber bin genauso davon überzeugt, daß es viele Versuche geben wird, dieses Gesetz auszunutzen, wie Ihr. So wie bisher alle anderen Systeme von vielen Leuten in welcher Form auch immer ausgenutzt wurden (und nicht nur von "der bösen Wirtschaft").
Umgekehrt halte ich den Versuch, diese Leute zu beschäftigen für völlig richtig - aus diversen Gründen, die alle hier schon aufgezählt wurden.

Zustimmung.
Da es vom gesetz her eigentlich so vorgesehen ist, dass dieses 1 Eurojobs nicht andere Jobs verdrängen dürfen, kann und sollte sowohl derjenige der den Job macht als auch ein Handwerker dem die Arbeit mit soetwas genommen wurde, dagegen Widerspruch einlegen und alle rechtlichen Schritte ausnutzen um dagegen vorzugehen.


Namaste
Lilly

edit:
Wer sich den Behörden nicht so ausgeliefert fühlen möchte gibt es hier auch Broschüren:
http://www.beamte4u.de/forum/thema3451.html
 

samhain

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@Inuyasha

und vor allem auch diesen hier, wo es darum geht, das ALG2 Empfänger offenbar nicht länger als 24 Stunden Wohnortsabwesend sein dürfen.

ich habe vor monaten schonmal darüber gelesen, das arbeitslose nicht so einfach das land verlassen dürfen. man muss sich vorher melden und kriegt dann für diese zeit keine leistung, was es quasi für die betroffenen sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich macht (ausser sie können diesen zeitraum mit ersparnissen überbrücken) ins ausland zu gehen.

höchst bedenkliche entwicklung...millionen werden hier zu bürgern zweiter klasse degradiert und kaum jemand scheint sich daran zu stören- im gegenteil...
 

Booth

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Wenn es wirklich so ist (und es sieht allem Anschein danach aus), daß die Empfänger vom Arbeitslosengeld zwei KEIN Urlaub beantragen können, finde ich das nicht richtig.
Weiss einer, wie das früher war?

Daß man als arbeitslos gemeldeter für das Arbeitsamt erreichbar zu sein hat, finde ich völlig richtig. Aber daß man keinen üblichen Urlaub beantragen kann (sagen wir 25 Tage pro Jahr) ist völlig daneben.

gruß
Booth
 

sillyLilly

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Ich weiß wie es war ... inwieweit sich das wirklich geändert hat, kann ich nicht beurteilen.
Als Sozialhilfempfänger und als Arbeitslosenhilfeempfänger konnte ich im Jahr eine bestimmte Anzahl an Tagen Urlaub nehmen, und mich aus meiner Stadt abmelden. So das ich in der Zeit nicht zur Verfügung stehe.
Abmelden mußte man sich aber auch schon vorher, auch wenn es von vielen nicht beachtet wurde.

Namaste
Lilly

edit:
Grundsätzlich hat nach dem Sozialgesetzbuch II der Empfänger zunächst einen Antrag auf Urlaub zu stellen. Bei einer Reise gilt laut SGB II, dass der Urlaub in Deutschland zu nehmen ist. Noch fehlen Richtlinien, die eventuell auch Reisen in EU-Länder ermöglichen sollen. Die zugelassene Urlaubsdauer ist letztlich noch immer unklar.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/1106/lokales/0004/
 

Booth

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Danke für den Hinweis sowie den Link Lilly...

Hmmm - also ist es noch nicht genau klar, aber zumindest in Planung. Daß die Reiseziele im Prinzip begrenzt werden soll, finde ich einerseits völlig inakzeptabel im Hinblick auf freie Wahlentscheidung - andererseits könnte ich einen Geringverdiener mit Familie verstehen, der sich kaum mal nen Billig-Urlaub leisten kann, und sich aufregt, wenn er mitbekäme, daß ein Arbeitssuchender nach Übersee reist (wie auch immer finanziert).
Von daher ist eine Beschränkung zumindest nachzuvollziehen, auch wenn ich sie eher für bedenklich halte.
Aber Urlaub sollte definitiv jedem Arbeitssuchenden zustehen - und daß dieser vorher angemeldet werden muss, ist auch klar. Muss ich in der Firma auch.

gruß
Booth
 

forcemagick

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wie wunderbar freiheitlich ... man darf die stadt nicht länger als 24 stunden verlassen...

super ;)

was geht es einen arbeitenden an ob einer, der keine arbeit hat nun daheim sitzt oder woanders ist...

wird die welt davon besser wenn der arbeitslose zuhause sitzt und vor sich hinguckt?

also schon allein diese logik verstehe ich nicht wirklich... da fällt mir doch glatt der berühmte sozialneid ein ;) nur umgekehrt...

aber das hatten wir ja auch schon mal
 

Booth

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Nun - wir leben NICHT in einer Utopie-Welt, in der alle sich dauerhaft, gerne und sehr sinnvoll für die Gesellschaft einsetzen.
Wir leben in einer Gesellschaft voll von Egoismen. Und daß diejenigen, die Geld über staatliche Ausgleichszahlungen für die anderen bereitstellen, die leider keine Arbeit haben, sich dafür interessieren, was diejenigen ohne Arbeit mit der vielen Zeit anfangen, kann man in der Tat als "Neid" beschreiben, denn es gibt nicht wenige, die auch am liebsten zu Hause rumsitzen würden, ohne zu arbeiten. Und ich würde gerne Deine Erklärung hören, die Du einem Geringverdiener gibst, der sich den Arsch für seine Familie aufreisst, und sehr verwundert ist, wenn ein Arbeitssuchender einen scheinbar "besseren" Urlaub hat, als er.
Mir selber ist das eigentlich wurscht, da ich eh in den letzten 10 Jahren nur 3 grössere Urlaube gemacht habe, und diese Wegfahrerei für dieselbe Konsumgier halte, wie so vieles andere auch. Aber wir leben nunmal in einer Konsumgesellschaft.
Daß viel zu viele Arbeitende überhaupt nicht nachzuvollziehen bereit sind, daß sich die meisten Menschen ohne Arbeit viel beschissener fühlen, ist leider so - man will halt immer das haben, was man gerade nicht hat.
Daß diejenigen, die keine Arbeit haben, sich in bei weitem überwiegender Mehrheit eine brauchbare Arbeit wünschen, ist mir völlig klar - vielen anderen scheinbar weniger. Von daher ist es in einer nicht perfekten Welt, mit Menschen, die viel zu oft ihre kleinen Egoismen ausleben, und oft nicht weiter als vom Kühlschrank bis zum Fernseher denken können, angebracht, den anderen auf die Finger zu schauen.
Man könnte genauso gut fragen, wieso die Arbeitssuchenden seit vielen Jahren nicht von sich aus Organisationen zur Unterstützung öffentlicher Einrichtungen gebildet haben, um ihren Leben einen Sinn zu geben. In einer "perfekten" Welt würde dies zweifellos geschehen. Aber wir leben nunmal nicht in einer "perfekten" Welt.

gruß
Booth
 

samhain

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@Booth

Wir leben in einer Gesellschaft voll von Egoismen. Und daß diejenigen, die Geld über staatliche Ausgleichszahlungen für die anderen bereitstellen, die leider keine Arbeit haben, sich dafür interessieren, was diejenigen ohne Arbeit mit der vielen Zeit anfangen, kann man in der Tat als "Neid" beschreiben, denn es gibt nicht wenige, die auch am liebsten zu Hause rumsitzen würden, ohne zu arbeiten. Und ich würde gerne Deine Erklärung hören, die Du einem Geringverdiener gibst, der sich den Arsch für seine Familie aufreisst, und sehr verwundert ist, wenn ein Arbeitssuchender einen scheinbar "besseren" Urlaub hat, als er.

komisch eigentlich, das die, "die Geld über staatliche Ausgleichszahlungen für die anderen bereitstellen, die leider keine Arbeit haben" scheinbar ihr augenmerk ausschließlich auf arbeitslose richten. während hier immer mehr leute ihren job verlieren oder ihre perspektive nur noch in billigjobs, von denen man nicht leben und nicht sterben kann (deutschlandweit sind es mehr als sieben Millionen - Tendenz steigend), sehen müssen, geht scheinbar der blick für die ursachen verloren. das ist wohl mit "den wald vor lauter bäumen nicht sehen" gemeint.

2004 haben die konzerne wieder prächtig gewinne eingefahren- die gleichen konzerne, die gleiche wirtschaft, die leider leider immer mehr leute entlassen "muss" (die sie sich dann über 1,-€jobber wieder reinholen ...auf das die gewinne noch mehr steigen), die immer weniger lohn zahlen, die immer weniger (bzw. schon gar keine) steuern mehr zahlen wollen usw.

Großkonzerne steigern Profite

Siemens, EADS, MAN, VW und Daimler-Chrysler haben im vergangenen Jahr mehr verdient als je zuvor. 2005 soll es so weitergehen

...Die Schätzungen für 2005 deuten demnach auf Ertragszuwächse um acht Prozent in Europa und um durchschnittlich zehn Prozent in den USA. Das liege über dem Mittelwert der vergangenen 20 Jahre von neun Prozent, berichtete die Zeitung. Für Firmen wie Siemens, EADS, MAN, VW und Daimler-Chrysler wird demnach mit einem Ergebnisplus zwischen 20 (Siemens) und 90 (VW) Prozent gerechnet.

http://www.jungewelt.de/2005/01-10/009.php

gleichzeitig wird die dimension der verquickung von politik und wirtschaft immer deutlicher:

n Deutschlands Unternehmen stehen weit mehr Abgeordnete auf den Mitarbeiterlisten als bislang bekannt. Das ergab eine Umfrage des Handelsblatts unter den Top-Konzernen. Allein unter den Dax-30-Firmen haben inzwischen neun Unternehmen Verbindungen zu Berufspolitikern eingeräumt.

...Neben den prominenten Fällen RWE und Volkswagen sitzen auch Mitarbeiter von Allianz, BASF, Bayer, Deutscher Bank,Deutscher Post,Siemens und Thyssen-Krupp in Parlamenten – in den meisten Fällen auf Landesebene. In vielen Firmen wird noch nach weiteren Fällen gesucht...

handelsblatt

es ist doch so offensichtlich, was hier für eine politik betrieben wird, wo die gelder aufgrund von fehlenden steuereinahmen hinfliessen, die nun an anderer stelle fehlen.
und was machen die lieben mitmenschen, die, schneller als ihnen lieb ist, mit im (arbeitslosen)boot sitzen?

sie dreschen, angefeuert (und gesteuert) von polit,-und (wirtschafts)medienmaschinerie auf angeblich asoziale sozialschmarotzer ein, die sich von ihrem geld angeblich einen "schönen lenz" machen, ohne bemerken zu wollen, wo hier eigentlich die wirklichen ursachen liegen- und wer sich hier wirklich einen "schönen lenz" (die finanzmittel dazu haben sie ja reichlich) macht.

finde ich schon reichlich absurd...aber da lebe ich ja auch leider...in Absurdistan...scheinbar kein entrinnen...
 

sillyLilly

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die gleichen konzerne, die gleiche wirtschaft, die leider leider immer mehr leute entlassen "muss" (die sie sich dann über 1,-€jobber wieder reinholen ...auf das die gewinne noch mehr steigen)

Welche Konzerne beschäftigen 1 Euro Jobber ?

Namaste
Lilly
 

forcemagick

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es mag ja durchaus sein, dass derzeit noch keine konzerne direkt eineurojobber einfordern können, aber dass dies vom bdi schon gefordert wurde und zeitweilig selbst davon die rede war, dass sogar ein euro noch zu viel ist wurde hier schon in diesem oder dem vorgänger thread durchgenudelt.

näheres zu der aktualität des einsatzes von eineurojobbern in der industrie gibt es auch im artikel der netzzeittung der anlass für die letzten postings war... dieser artikel findet sich hier im thread.

weitere informationen hier:

http://www.abendblatt.de/daten/2004/10/07/349729.html
http://www.aol.de/index.jsp?cid=1856150082&sg=News_Wirtschaft

und für mich ist es schon klar, dass gemacht wird, was ihk und bdi fordern...

es ist doch inzwischen mehr als nur üblich einfach das zu tun was von oben herunterfällt...
 

forcemagick

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Booth schrieb:
Und ich würde gerne Deine Erklärung hören, die Du einem Geringverdiener gibst, der sich den Arsch für seine Familie aufreisst, und sehr verwundert ist, wenn ein Arbeitssuchender einen scheinbar "besseren" Urlaub hat, als er.

schau nach oben und nicht nach unten ;) wenn schon jemanden etwas neiden, dann jenen die vor geld stinken...
mal abgesehen davon, dass es halt schon ein gerücht ist, dass die "faulen arbeitssuchenden" sich andauernd geile urlaube gönnen ... ich kenne keinen einzigen arbeitslosen, der ständig auf irgendeiner insel rumhängt... oder irgendwelche tollen urlaube durchzieht, die man ihnen neiden müsste.

Aber wir leben nunmal in einer Konsumgesellschaft.

und wir sind halt nun mal eine egoistengesellschaft... aber ich bin einfach nicht bereit das einfach so hinzunehmen und mich damit zufrieden zu geben... ich finde gewisse fakten in unserer gesellschaft zum kotzen und werde das auch immer wieder anprangern...
vielleicht ist das meine art von optimismus, dass ich nicht bereit bin einfach damit aufzuhören zu sagen was ich wirklich daneben finde.

Daß viel zu viele Arbeitende überhaupt nicht nachzuvollziehen bereit sind, daß sich die meisten Menschen ohne Arbeit viel beschissener fühlen, ist leider so - man will halt immer das haben, was man gerade nicht hat.

naja ich sag mal, dass hier eher der neid gegenüber den besitzlosen geschürt wird ( diverse fernsehsender überschlagen sich ja wohl permanent den "schmarotzer" zu zeigen ) anstatt, dass man das augenmerkt auf die "helden" lenkt ( danke schumi... du hast so viel gespendet.. ja du hast auch so viel geld am fiskus vorbeigeschleust, dass man eigentlich nur davon sprechen kann, dass du aus der raubkasse einen kleinen betrag nimmst und davon bekommst du auch die hälfte noch zurück... ) ... nein aber da schauen wir lieber nicht hin.. es ist viel schöner den neid auf die arbeitslosen zu schüren "menno die müssen nicht arbeiten ... bäääh" ....
ist es am ende so, dass arbeit gar keinen spaß macht? also nix mit "bedürfnis nach arbeit um der arbeit willen?" wie es uns ja auch manchmal so gern suggeriert wird?

Daß diejenigen, die keine Arbeit haben, sich in bei weitem überwiegender Mehrheit eine brauchbare Arbeit wünschen, ist mir völlig klar - vielen anderen scheinbar weniger. Von daher ist es in einer nicht perfekten Welt, mit Menschen, die viel zu oft ihre kleinen Egoismen ausleben, und oft nicht weiter als vom Kühlschrank bis zum Fernseher denken können, angebracht, den anderen auf die Finger zu schauen.

ja und zwar jenen schmarotzern, die keinenfinger krum machen und stinkereich sind.

Man könnte genauso gut fragen, wieso die Arbeitssuchenden seit vielen Jahren nicht von sich aus Organisationen zur Unterstützung öffentlicher Einrichtungen gebildet haben, um ihren Leben einen Sinn zu geben. In einer "perfekten" Welt würde dies zweifellos geschehen. Aber wir leben nunmal nicht in einer "perfekten" Welt.


gründe mal in deutschland auch nur einen verein ;) ... weißt du was das in einem land wie deutschland für ein akt ist? das vereinsgesetz macht so etwas wirklich zum bizarren vergnügen ;)
 
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