Guttenberg will zurücktreten

Hans_Maulwurf

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Ein Jenninger ist noch zurückgetreten weil die Leute zu doof waren seine Rede zu verstehen und einem Betrüger dessen größte Leistung die Verbringung des Herrn Beckmann nach Afghanistan war wird hinterher geweint!

Ich schreib wohl doch mal ein Buch, der Titel steht schon fest :
Deutschland schafft sich ab
 

sercador

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In der FASZ von heute wird der ganze Vorgang noch einmal in einem großen Artikel seziert. (ist noch nicht online).
Dabei wurde (für mich nachvollziehbar) die Rolle von KT´s Chefin in der Angelegenheit einleuchtend zurechtgerückt. Die Tatsache, daß ihre "Busenfreundin" Schavan und nicht sie selbst, die ja auch Wissenschaftlerin ist, öffentlich von Scham gesprochen hat, kann man als inszeniert betrachten.
Damit und mit dem Wissen, wie sie andere erkennbare Konkurrenten behandelt hat, ergeben ihr Handeln und ihre öffentlichen Aussagen zu ihm einen Sinn. Aus machiavellistischer Sicht hervorragend umgesetzt.
 

Goatboy

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Na, aber Guttenbergs Kopf kann doch nicht zur Trophäensammlung von Angie gezählt werden. Ihre Rolle war doch, unabhängig von den paar austauschbaren Worten, die sie gesagt hat, eher zweitrangig. Und selbst wenn Schavan ihre Kritik auf Merkels Anordnung hin geäußert haben sollte, glaube ich nicht, dass dies auf die Entwicklung der Geschichte maßgeblichen Einfluss hatte.
 

sercador

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Als Wissenschaftlerin muß ihr klar gewesen sein, daß es mit einer hingeheuchelten Erklärung und ein wenig Rückenstärken nicht zu erledigen gewesen ist. Es gibt also zwei Möglichkeiten:
1. Sie hat sich mit dem Spruch von den zwei Guttenbergs (Minister und Doktor) versemmelt, also einen Fehler gemacht.
2. Sie hat sich selbst mit diesem Spruch aus der innerparteilichen Schußlinie genommen und konnte anschließend der Selbstdemontage ihres Ministers und seiner Partei genüsslich zuschauen.

Für Nr.2 spricht z.Bsp. daß ihr niemand ernsthaft irgendeine Beteiligung an der Affäre ans zeug flicken kann. Allerhöchstens die laxe Haltung zum Unwesen des Plagiats. Aber in dem Punkt kann sie sich (timing ist alles) auf die nicht abgeschlossene Untersuchung der Uni Bayreuth berufen.
 

wintrow

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ähm ich habe nur geschrieben, dass mir schleierhaft ist warum dieser "adlige" so beliebt ist!
Ich frage mich warum das gemeine Volk sich mit einem adligen solidarisiert, der seinen nur durch seine eigene Person und eigene Fähigkeiten erlangten nicht vererbten Titel – seinen Doktortitel, erschlichen hat...
Das "gemeine Volk"? Hab ich was nicht mitbekommen, leben wir im Mittelalter? Deine Worte lassen mcih stark an Marx und Co. erinnern.
Die automatische Abneigung gegen den Adel und Eliten.

@phoenix
Ist aber nicht böse gemeint.
 

hives

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In der Diskussion über die Arbeit sollte man sich stets vor Augen halten, dass die Überprüfung von Dissertationen mit technischen Mitteln 2006 nicht üblich war und bis heute verbreitet (noch) nicht üblich ist. Zudem war die Erkennung von Plagiaten 2006 mit den seinerzeit vorhandenen technischen Mitteln kaum möglich. Plagiatsoftware sowie auch andere Methoden waren damals keineswegs so weit entwickelt wie heute. Selbst Google wies noch nicht die fein justierte Suchmethode wie heute auf.
Erklärung von Prof. Häberle und Prof. Streinz
:juhu:
 

phoenix

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wintrow schrieb:
ähm ich habe nur geschrieben, dass mir schleierhaft ist warum dieser "adlige" so beliebt ist!
Ich frage mich warum das gemeine Volk sich mit einem adligen solidarisiert, der seinen nur durch seine eigene Person und eigene Fähigkeiten erlangten nicht vererbten Titel – seinen Doktortitel, erschlichen hat...
Das "gemeine Volk"? Hab ich was nicht mitbekommen, leben wir im Mittelalter? Deine Worte lassen mcih stark an Marx und Co. erinnern.
Die automatische Abneigung gegen den Adel und Eliten.

@phoenix
Ist aber nicht böse gemeint.

"gemeine volk" – sagt man das nicht so? :lach3:
also Marx hab ich leider nicht gelesen, aber eigentlich müsstest du zu dem Schluss kommen, das ich eine automatische Abneigung gegen das "gemeine" Volk habe, und dann hättest du vielleicht sogar Recht...
 

DrJones

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Ist zwar nicht Guttenberg, aber nun wird möglicherweise auch der FDP Politikerin Silvana Koch-Mehrin
der Doktortitel aberkannt.

Hier noch der Artikel vom Stern Klick

Auch sie soll große Teile ihrer Diss ohne Zitate zusammenkopiert haben. Dass dies gerade in einer Partei passiert, die mit Wahlkampfslogans wie 'Arbeit muss sich lohnen' hausieren geht und gegen spätrömische Dekadenz wettert macht die Sache irgendwie zum Treppenwitz.

Hier gehts noch weiter mit einem CDU Abgeordneten der bei mir im schönen Tübingen promoviert wurde.
Matthias Pröfrock verzichtet schonmal vorsorglich auf das Führen des Titels nachdem auch bei ihm Plagiatsvorwürfe aufkamen.
 

wintrow

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Aha Uni Bayreuth bestätigt das jetzt. Frage von mir: Waren die Professoren die seine Arbeit untersucht haben nicht fähig, hatten keinen Bock oder woran lag es das alle Profs die diese Arbeit untersucht habend as mit Suma com laude versehen habe. Da hat aber eine große Riege der sogenannten "Professoren" gewaltig gepennt. Kostet normalerweise den job, aber naja lieber die Schuld auf den damaligen Studenten schieben.

Da geht der Daumen hoch!
 

Simple Man

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Genau, der ehemalige Student ist ja nicht Schuld, wenn er betrügt ... Schuld sind die, die es nicht merken ... :honk: ... ein Dieb ist übrigens auch nicht Schuld, wenn er klaut ... Schuld sind die, die sich beklauen lassen ...
 

wintrow

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Nö natürlich darf der Student nicht betrügen, obwohl das mal definiert werden müsste, denn keiner kannd as rad neu erfinden. insofern trägt natürlich zu G. selbst schuld.

Aber wie kann es sein das die Prüfer dies nicht gemerkt haben und sogar die Arbeit mit Auszeichnung abgesegnet haben? Waren sie unfähig? Wozu werden die Profs bezahlt wenn sie nicht mal das können?
 

wintrow

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Dass finanzielle Zuwendungen von dritter Seite das Promotionsverfahren von Herrn Frhr. zu
Guttenberg zu keiner Zeit beeinflusst haben, hat die Hochschulleitung mit Blick auf die zeitweilige
Förderung des Medizinmanagement-Lehrstuhls durch ein Unternehmen der Gesundheitswirtschaft
klargestellt (Medienmitteilung des Präsidenten vom 25. 2. 2011).55 Die
Kommission sieht keinen Grund, an der Richtigkeit dieses Ergebnisses zu zweifeln.
Aha na wenn die das sagen.
Also laut Untersuchungskommision ist eine Mitverantwortung sämtlicher Beteiligten bei der Überprüfung der Doktorarbeit keine Schuld zu zuschreiben.

Begründung: Der Hr. z.G. fiel positiv und interessiert auf und es bestand ein gutes Vertrauensverhältnis basierend auf rhetorische und inhaltliche brilliante Studienvorträge etc...

auf gut Deutsch: Die Profs hatten ein gutes Bauchgefühl bei der Sache. LOL

also wenn das Maßstab einer Überprüfung einer wissentschaftlichen Dissertation sein soll, dann empfehl ich jeden seine Doktorarbeit an der Uni Bayreuth zu schreiben, einfacher gehts nicht!

Ich dachte immer allein die Quellenangaben dienen dazu, die Quellen zumindest stichpunktartig zu überprüfen um Plagiate zu erkennen, besonderst wenn die Doktorarbeit mit Suma com laude ausgezeichnet wird. Aber klar wenn man als Prof ein gutes Bauchgefühl hat brauch mand as natürlich nicht.

Selbstverständlich entbindet das nicht z.G. von seiner Eigenverantwort und somit Schuld, aber dieses protokoll der untersuchungskommision entbindet wahrlich nicht die profs von ihrer Schuld. insofern wurden fehler auf beiden Seiten gemacht!
 
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