Gleichsetzung von Krieg und Terror

_Dark_

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ja, ich weiß schon was du sagen willst, und ich finde das ziemlich beeindruckend und überlegt..
du hast in sehr vielen punkten recht, aber wie willst du den irakern durch reden klarmachen: verjagt mal den saddam, denn die amis sind die besseren
geht halt nicht, deswegen krieg...
schön ist das halt alles nicht

noch zu deinem boot vergleich: ich gehe da eher von einem historischeren standpunkt aus.. die amis und die anderen alliierten haben nach dem zweiten wk klargemacht, dass deutschland nie wieder eine eingenständige politik betreiben darf.. zumindest keine alleingänge mehr.. wir sind als kapitalistisches land eingebunden in ein system aus bündnissen die insgesamt von den usa kontrolliert werden (nato, uno), und andererseits der eu, die nur als instrument der transatlantischen kooperation gegründet wurde.. wir sind da drin und da gehören wir auch hin.. eine achse paris-moskau ist nicht existent..
aber das führt wieder zum abschweifen..

aber eine echt schöne diskussion hier
 

Simple Man

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@ general

Ich bin einig mit Dir, dass jeder Staat seine eigenen Interessen als Priorität haben muss. Diese Interessen müssten die des Volkes sein.

Das Problem ist meiner Meinung nach nur, dass jedes Individuum eigene Bedürfnisse/Interessen hat. Die kann man (heutzutage) sehr schwer unter einen Hut bringen. Sicherlich gibt es Grundbedürfnisse die jeder hat, aber sobald wir die unterste Stufe der Maslowschen Bedürfnispyramide überschritten haben, kommt es meines Erachtens nach doch zu zahlreichen Divergenzen. Deshalb haben wir ja auch Demokratien geschaffen, wodurch ich zu deiner nächsten Aussage komme:
Und die Durchsetzung dieser Interessen darf niemanden benachteiligen
Es gibt, und das ist jetzt natürlich nur meine Meinung, immer Menschen die sich benachteiligt fühlen.

Und was mich an deinem Satz am meisten stört (nicht weil du es geschrieben hast, sondern weil es meiner Meinung nach der Realität entspricht) ist das "müsste".


@ Dark

wie willst du den irakern durch reden klarmachen: verjagt mal den saddam, denn die amis sind die besseren

Reden allein hilft, meiner Meinung nach, natürlich nicht. Weder bei den Irakern, noch bei „Islamisten“. Man müsste ihnen halt auch wirtschaftlich helfen (am besten Hilfe zur Selbsthilfe).
Einfaches Beispiel: Stell dir vor du sitzt den ganzen Tag in der Gosse weil du halt kein Geld/keine Wohnung usw. hast. Und von der Stelle wo du sitzt, kannst du in meine Wohnung (mit allerfeinster Ausstattung) sehen. Und wirst (was durchaus auch in der Natur des Menschen liegt) neidisch, wütend, zornig. Und irgendwann reicht es dir und du denkst: „Also diesem blöden Simple_Man schlag ich jetzt die Fensterscheibe ein.“
Wie könnte ich nun meine Scheibe retten? Bzw. was wäre der beste Weg für uns beide? :wink: (Nicht unbedingt der einfachste.)
Natürlich lassen sich weltpolitische Themen nur bedingt auf die zwischenmenschliche Schiene legen, mein Beispiel sollte allerdings auch nur als Analogie dienen. :wink:

wir sind als kapitalistisches land eingebunden in ein system aus bündnissen die insgesamt von den usa kontrolliert werden (nato, uno)

Meiner Meinung nach nicht von den USA, sondern vom System an sich. Gefangen in den kapitalistischen Netzen die wir selber gewoben haben. (Und das gehört zur Betrachtung des Terror durchaus mit dazu.)

aber eine echt schöne diskussion hier

Absolute Zustimmung meinerseits. :D
 

_Dark_

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das beispiel mit den fenstern ist eigentlich ganz anschaulich..
also unser haus liegt richtung süden an der donau, wir haben da doppelte sicherheitsverglasung, sicherheitstür und jeden mist..
also von der sicht ist das schon eindeutig, was ich dazu sage..

der andere weg: wenn ich auf andere weise vermeiden will, dass mir mein hasu geplündert wird, muss man an die wurzeln des übels gehen, und die sind sicher in arbeits- und perspektivlosigkeit zu suchen.. natürlich auch andere gründe, aber dass man kein geld hat, führt zu armut, abstieg, usw.. und daran ist sicher die arbeitslosigkeit schuld..
was kann ich an der arbeitslosigkeit verändern??

mhh.?? keine ahnung..

das ist eben das problem. man hat keine möglichkeit, das müssen die herrschenden machen, aber die haben da so keine lust drauf..
 

Simple Man

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also von der sicht ist das schon eindeutig, was ich dazu sage..

Ja, nur hast du in meiner kleinen Geschichte ja kein Haus. :wink:
Allerdings dürfte es meines Erachtens nach für "dich" (in diesem Fall stellvertretend für den Durchschnittsdeutschen) schwer sein die Position und die Ansichten der armen Menschen im mittleren Osten (und auch sonst auf der Welt) nachzuvollziehen.
(... für mich im Übrigen auch.)
Und die Religion und Kultur wurden noch nicht mal berücksichtigt.


und die sind sicher in arbeits- und perspektivlosigkeit zu suchen

Bzw., um von der Analogie wegzukommen, die Armut und die Perspektivlosigkeit der Leute in armen Regionen.


das ist eben das problem. man hat keine möglichkeit, das müssen die herrschenden machen, aber die haben da so keine lust drauf..

Schon schlimm genug. Aber irgendwie gewinne ich den Eindruck, dass auch der Durchschnittsbürger keine Lust darauf hat die Armut in anderen Teilen der Welt zu "bekämpfen". (Was allerdings auch, um wieder auf die Arbeitslosigkeit zurückzukommen, teilweise an der momentanen wirtschaftlichen Lage liegt.)
 

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