Gesundheitspolitik und ihre Lobbypartei

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Über Telekom und Bundesbahn muß man ja wohl nicht diskutieren (Kostengünstiger, besserer Service/Qualität usw...)

Stimmt, da muss man nicht diskutieren.
Egal welchen Vergleichszeitraum du seit der Trennung von gelber Post und Telekom ansetzt wurden die Gebühren für Daten- und TK-Leistungen billiger, die Leitsungen besser, ebenso wie der Service. Dass der Service im Vergleich mit anderen Branchen suboptimal ist, mag sein, aber dass die Privatisierung hier dem Verbraucher keine Vorteile gebracht hat, kann nur jemand behaupten, der sich nicht mehr daran erinnert, wie es ausgesehen hat, als man das Telefon noch von einer Behörde bekommen hat.
Von den Steigerungen im ICT-Bereich für Geschäftskunden mal ganz zu schweigen.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Solange Du meinst, Dich kaputtzulachen, sei eine Antwort, solange Du nicht bereit bist, mitzudenken, solange Du mir den Mittelfinger zeigst (Unverschämtheit.), und solange Du, mit einem Wort, nicht von Deinem hohen Roß runtersteigst, Angel, werde ich mit Dir keine Zeit mehr verschwenden.
 

Angel of Seven

Ehrenmitglied
Registriert
23. Juli 2002
Beiträge
3.560
agentP schrieb:
Über Telekom und Bundesbahn muß man ja wohl nicht diskutieren (Kostengünstiger, besserer Service/Qualität usw...)

Stimmt, da muss man nicht diskutieren.
Egal welchen Vergleichszeitraum du seit der Trennung von gelber Post und Telekom ansetzt wurden die Gebühren für Daten- und TK-Leistungen billiger, die Leitsungen besser, ebenso wie der Service.

Der T-Net Grundtarif, also ein einfacher Telefonanschluß kostet mittlerweile 17,95 € monatlich bei der Telekom. Geschprächgebühren natürlich obendrauf. Deutschlandweit 2,9 cent die Minute. 2005 kostete der selbe Tarif 15,95 € und ebenfalls 2,9 cent die Minute. Bitte nenne mir einen anderen Anbieter der etwas vergleichbares teurer als die Telekom anbietet...


Dass der Service im Vergleich mit anderen Branchen suboptimal ist, mag sein, aber dass die Privatisierung hier dem Verbraucher keine Vorteile gebracht hat, kann nur jemand behaupten, der sich nicht mehr daran erinnert, wie es ausgesehen hat, als man das Telefon noch von einer Behörde bekommen hat.


Toller Vergleich.... die Vorteile einer modernen Antriebstechnik mit der Dampfmaschine vergleichen.
Damals kostete ein Gespräch glaube ich 23 Pfennig pro 8 Minuten. Das macht 1,4375 cent die Minute.... und bei einer Störung konnte man sich darauf verlassen das einem geholfen wurde.... und es gab geschlossene Telefonzellen wo man vor Wind und Wetter geschützt war. Überall hingen Briefkästen und zur nächsten Poststelle konnte man zu Fuß gehen weil es genug davon gab. Briefe kamen in der Regel immer an und man kannte den Postboten persönlich. Für manche Bevölkerungsgruppen eine wichtige soziale Komponente. Wenn man ein Paket versendete, musste man sich nicht erst in eine 20 Meterschlange anstellen. Von den unsäglichen Paketautomaten die überall eingeführt werden ganz zu schweigen..... man war das schön...


Von den Steigerungen im ICT-Bereich für Geschäftskunden mal ganz zu schweigen.

Sorry... aber da kann ich wirklich nur noch lachen. Seit zwei Monaten versuche ich bei der Telekom einen V-DSL Geschäftsanschluss zu buchen. Die Informationen die ich bei verschiedensten Mitarbeitern bis jetzt bekommen habe: 1. "Das ist überhaupt kein Problem kostet so und soviel wann möchten sie ihn haben?" 2. "Für Geschäftskunden ist V-DSL leider noch nicht verfügbar" 3. Ist für Geschäftskunden verfügbar aber sie müssen schon einen Anschluss bei der Telekom haben". 4. Ist für jeden Geschäftskunden verfügbar 5. " Ahhh... wie ich hier sehe sind sie schon Kunde bei uns und haben einen Anschluss" 5. Sie haben einen Anschluss der noch funktioniert aber nicht bezahlt wird. 6. Sie haben keinen Anschluss. 7. Sie haben einen Anschluss, der funktioniert, nicht bezahlt wird, aber das ist schon richtig so. 8. Herr XY meldet sich bei Ihnen (meldet sich natürlich nicht) 9. Würde sie ein paar Fragen über die Zufriedenheit mit unseren Service beantworten, zu V-DSL kann ich ihnen leider nichts sagen-.... Soviel zur "Steigerung" und Service der Telekom.


Solange Du meinst, Dich kaputtzulachen, sei eine Antwort, ...
solange Du nicht bereit bist, mitzudenken, solange Du mir den Mittelfinger zeigst (Unverschämtheit.), und solange Du, mit einem Wort, nicht von Deinem hohen Roß runtersteigst, Angel, werde ich mit Dir keine Zeit mehr verschwenden.

Aha.. ich bin nicht bereit mitzudenken.... pass mal auf mein Lieber... deine glorreiche Antwort bestand aus einen einzigen Wort, nämlich -Telekom- ohne Begründung ohne Erklärung... einfach nichts. Dann fällt dir die Krone runter wenn man ein Lachsmilie einsetzt.... und dann dieses "das hat agentp schon ein dutzendmal erklärt" sich also hinter den erfahrensten User verschanzen um persönlich zu werden..... der springt seinem alten Kumpel natürlich sofort zur Hilfe. Ihr werdet immer mehr zu einen eingekapselten Privatclub der immer einer Meinung ist. Ich würde ja gar nicht darauf eingehen, wenn nicht andere User schon ihren Frust darüber per PM mitteilen würden...

Frohe Ostern
 

somebody

Erleuchteter
Registriert
22. Februar 2005
Beiträge
1.448
Damals kostete ein Gespräch glaube ich 23 Pfennig pro 8 Minuten. Das macht 1,4375 cent die Minute.... und bei einer Störung konnte man sich darauf verlassen das einem geholfen wurde....


joa, nich so ganz. Vollständig:

Bis 1979 (in Westberlin bis 1996) war für ein Ortsgespräch nur eine Verbindungsgebühr von 23 Pfennig zu zahlen, es wurde kein Minutenpreis berechnet. Ab 3. Januar 1980 kostete ein Ortsgespräch werktags zwischen 8 und 18 Uhr 23 Pfennige je 8 Minuten (1,5 ct/min im 480/480-Takt), zu anderen Zeiten 23 Pfennige je 16 Minuten (0,7 ct/min im 960/960-Takt). Bis 31. März 1991 kostete ein Ortsgespräch werktags zwischen 8 und 18 Uhr 23 Pfennige je 8 Minuten (1,5 ct/min im 480/480-Takt), zu anderen Zeiten 23 Pfennige je 12 Minuten (1 ct/min im 720/720-Takt). Vom 1. April 1991 bis zum 31. Dezember 1995 kostete ein Ortsgespräch werktags zwischen 8 und 18 Uhr 23 Pfennige je 6 Minuten (2 ct/min im 360/360-Takt), zu anderen Zeiten 23 Pfennige je 12 Minuten (1 ct/min im 720/720-Takt). Vom 1. Januar 1996 bis zum 30. Juni 1999 kostete ein Ortsgespräch werktags zwischen 9 und 18 Uhr 12 Pfennige je 1,5 Minuten (4 ct/min im 90/90-Takt), zwischen 21 und 5 Uhr 12 Pfennige je 4 Minuten (1.5 ct/min im 240/240-Takt).

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Telekom
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Sehr witzig, lieber Angel. Und jetzt rechne mal einen Durchschnitt der Gebühren aus unter Berücksichtigung der Inflation, der Gespräche die über Flatrates geführt werden, inklusive Ferngespräche und Auslandsgespräche und dann vereichen wir nochmal mit den Gebühren der Post damals. Für Milchmädchenrechnungen bin ich nämlich nicht zu haben.

Dass einem bei Störungen geholfen wurde ist richtig: Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich Ende der 80er mal 4 Wochen auf einen Techniker gewartet habe um meine Störung zu beheben. Aber dann hat er mir geholfen, das ist richtig. Heute würde ich in so einem Fall halt d
irgendwann den Anbieter wechseln, was mir als Verbraucher Dank Privatisierung möglich ist, damals war ich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Was das ICT Geschäft anbelangt, ist T-Systems trotz deiner schlechten Erfahrungen in den 0er Jahren zum Marktführer in Deutschland aufgestiegen, in manchen Branchensparten sogar in Europa und das gg die Konkurrenz von HP Eds, SBS, etc. Man scheint hier irgendwie doch auch was richtig zu machen.
 

Themis

Erleuchteter
Registriert
20. Dezember 2004
Beiträge
1.412
Rösler will Numerus Clausus für Medizinstudium abschaffen
Gesundheitsminister Rösler warnt vor einem Ärztemangel in Deutschland. Darum will er den Numerus Clausus im Medizinstudium abschaffen und stärker auf Auswahlgespräche an den Unis ersetzen. Seine These: Wer ein mieses Abitur hat, kann trotzdem ein guter Mediziner werden.
Das Problem beim Ärztemangel sind m.E. nicht fehlende Studenten, sondern die hiesigen Arbeitsbedingungen. Und solange man als Arzt im angelsächsichen Raum, Skandinavien oder der Schweiz das vielfache an Gehalt bei z.T. besseren Arbeitsbedingungen beziehen kann, wird sich da nicht viel ändern. Das Medizinstudium ist m.W. eines der teuersten Studiengänge (hatte mal von der Zahl von ca. 300.000€ pro Student gehört).
Der deutsche Steuerzahler finanziert die Ausbildung von Ärzten, die später in der Schweiz oder Großbritanien praktizieren.
Ich hatte das Studium 2002 beendet. Allein aus meinem Semester fallen mir zig Leute ein, die allesamt ins Ausland gegangen sind.
 

dkR

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
6.523
Deutsche Hochschulforschung und Doktorandenausbildung ist einfach ein Scheiß. :nerv:
Wir brauchen mehr Stellen, nicht mehr Studenten. Wo sollen die alle hin?
:motz:
 

Goatboy

Erleuchteter
Registriert
18. November 2009
Beiträge
1.319
Blinder Politaktionismus eines gescheiterten Arztes. Schon jetzt kommen rund fünf Bewerber auf einen Studienplatz in Medizin, mehr Absolventen würden es durch ein Abschaffen des Numerus clausus also sicher nicht werden. Und das ewige Dünnbrettbohrerargument, der Abiturschnitt sage nichts über die Eignung als Mediziner aus, lässt mir mittlerweile die Ohren bluten. Hat denn ein zwanzigminütiges Gespräch, in dem man die erwarteten Floskeln herunterbetet, eine höhere Aussagekraft? Und, falls Herrn Rösler das bislang nicht aufgefallen ist: jemand mit schlechterem Abitur ist nicht automatisch ein besserer Arzt.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Ich kenne ja Rösler nicht und habe meine Ressentiments gegen junge Spitzenpolitiker, aber was macht ihn denn zu einem "gescheiterten Arzt"?
 

Goatboy

Erleuchteter
Registriert
18. November 2009
Beiträge
1.319
Er selbst sagte, er sei kein guter Arzt gewesen. In einem Interview erklärte sein ehemaliger Chef, Rösler sei "im OP zwar nie der Beste, aber immer der Lustigste" gewesen. Seine Weiterbildung und medizinische Laufbahn hat er abgebrochen, sobald er die Möglichkeit hatte, seine Brötchen in der Politik zu verdienen. Vielleicht bin ich ja zu streng mit ihm, aber subjektiv macht das alles zusammengenommen auf mich eben einen wenig überzeugenden Eindruck.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Also auch nur ein Berufspolitiker mit pro forma - Studium. Nein, überzeugend ist das nicht.
 

DrJones

Ehrenmitglied
Registriert
21. Mai 2002
Beiträge
2.172
@ Goatboy

Ist man eigentlich daran gebunden Landarzt zu werden?
Oder ist das dann nur noch ein Dr-Titel 2. Klasse?

Und wenn der geneigte Arzt ins Ausland gehen will
um dort Kariere zu machen? Darf er das Land verlassen?

Auf jeden Fall ein sehr unausgegorener Vorschlag von Herr Rösler
 

Goatboy

Erleuchteter
Registriert
18. November 2009
Beiträge
1.319
Meinst du nach Röslers Vorstellungen gebunden? So wie ich ihn verstanden habe ja, zumindest für einige Jahre. Dass das praktisch kaum umzusetzen wäre, ist ein anderes Thema, zumal Rösler zu vergessen scheint, dass ein sogenannter Landarzt vor seiner Niederlassung eine fünfjährige Facharztweiterbildung zu absolvieren hat, die nicht überall in Hinterpusemuckel möglich ist. Auch mögliche Auslandspläne wären mit einer solchen Bindung natürlich schwer zu vereinbaren.

Mit dem Doktortitel hat die Fachrichtung nichts zu tun, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Und was die zweite Klasse angeht - Einstellungssache. Natürlich ist eine Hausarztpraxis auf dem Land nicht das prestigeträchtigste, das man als Mediziner erreichen kann, aber glücklicherweise ist Prestige nicht für jeden das oberste Gebot. Und obwohl Hausärzte von anderen Medizinern gerne einmal belächelt werden, ist diese Haltung sicher nicht immer gerechtfertigt.
 

Themis

Erleuchteter
Registriert
20. Dezember 2004
Beiträge
1.412
Und obwohl Hausärzte von anderen Medizinern gerne einmal belächelt werden, ist diese Haltung sicher nicht immer gerechtfertigt.
Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass der Hausarzt oft für den "Spezialisten" in die Bresche springt und die Lücke füllt, die manch ein niedergelassener "Spezialist" hinterlässt.
Schonmal versucht mit akuten Rückenschmerzen in einer orthopädischen Praxis vorstellig zu werden?
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Und das ist nicht nur auf dem Land so: Ich habe mich neulich um einen Termin bei einem Kardiologen in Berlin/Neukölln bemüht: 6(!) Monate Wartezeit.
Auf den Hausarzt konnte ich nicht ausweichen, der hatte mich hingeschickt. Grundlos, wie sich im Nachhinein rausgestellt hat.
Dank großzügiger Gleitzeitregelung konnte ich mich mit der Praxis darauf einigen, dass ich auch kurzfristig bei einer Absage eingeplant werden kann.
Aber mit dem Verdacht den der Hausarzt hatte in meinem Hinterkopf, hätte ich auch nicht 6 Monate rumlaufen wollen. :-_-:


Um nochmal auf die Facharztausbildung zurück zu kommen: Das heisst wenn ich mich drauf einlasse, kann ich nur noch Internist, Kinderarzt oder Allgemeinmediziner werden, weil der "praktische Arzt" keine Kassenzulassung mehr erhält und alle anderen Fachärzte keine Hausärzte spielen dürfen? Oder dürfen andere auch aber es sind in der Regel nur diese 3 Gruppen, die sich darauf einlassen, weil es nahe liegt?

Das wäre wirklich ein wenig absurd und vermutlich geeignet irgendwann im schlimmsten Fall seltsame ungewollte Effekte zu erzielen.
 

Goatboy

Erleuchteter
Registriert
18. November 2009
Beiträge
1.319
Dass sich jeder Hansel als "praktischer Arzt" niederlassen kann, ist seit 1993 nicht mehr möglich, eine - man lese und staune - sinnvolle politische Entscheidung. Zur Zeit ist es so, dass sich prinzipiell jeder Facharzt niederlassen kann (ok, bei einem Herzchirurgen wäre das relativ witzlos), sich aber nur Internisten und Allgemeinmediziner als Hausarzt bezeichnen dürfen, wobei beide Fächer kurzzeitig mal zusammengelegt waren; momentan sind sie aber wohl wieder getrennt. Solche Dinge ändern sich gefühlt alle zwei Wochen.

Sechs Monate Wartezeit finde ich unfassbar.
 

Themis

Erleuchteter
Registriert
20. Dezember 2004
Beiträge
1.412
6 Monate Wartezeit sind aber durchaus manchmal drin.

Der internistische Hausarzt wurde nur nicht eingeführt weil es m.W. bei der bayrischen Ärztekammer dagegen einen Widerstand gab.
Die aktuelle Facharztprüfung für angehende Allgemeinmediziner läuft zwar unter der Fachbezeichnung "internistischer Hausarzt und Allgemeinmediziner", man darf sich das aber so noch nicht an seine Hausarztpraxis dranschreiben. Offiziell ist man dann "nur" Allgemeinmediziner.
Das soll sich aber laut den Aussagen eines bekannten von mir, der bei der Ärztekammer Nordrhein tätig ist, irgendwann in der Zukunft ändern. Zumindestens arbeiten da viele Leute dran, denn immerhin möchte man in der Bundesrepublik Deutschland das Hausarztmodell bundesweit etablieren. :schlaf:
 

Goatboy

Erleuchteter
Registriert
18. November 2009
Beiträge
1.319
Themis schrieb:
Der internistische Hausarzt wurde nur nicht eingeführt weil es m.W. bei der bayrischen Ärztekammer dagegen einen Widerstand gab.
Aber ein Internist kann sich doch trotzdem als Hausarzt niederlassen, oder? Ein Kinderarzt übrigens auch, wie agentP anscheinend richtig geschrieben hat, ich habe gerade nachgeschlagen. Das war mir gar nicht klar gewesen.
 
Oben