Gentechnik, Gefahr oder Segen?

Simple Man

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Also ist eine mögliche Gefährdung hinnehmbar, wenn der Anbieter sich keine Prüfung leisten kann? :O_O:
 

Angel of Seven

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Simple Man schrieb:
Also ist eine mögliche Gefährdung hinnehmbar, wenn der Anbieter sich keine Prüfung leisten kann? :O_O:

Ich wußte das das jetzt kommt.... Gut... wenn du einen kleinen Birnenbauern der neue Sorten züchtet, mit einen Weltkonzern, der millionen Tonnen verseuchtes Genmais verbreitet, gleichstellen möchtest, dann tu das und werd glücklich damit....
 

Themis

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Wenn man die bekannte Birne A mit der bekannten Birne B kreuzt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass die neue Birne C giftig ist sehr gering.

Wenn ein Konzern der Birne A eine fremde Desoxyribonukleinsäure mit einer der Öffentlichkeit nicht genau bekannten Anordnung der Basen und in ihrer Gesamtheit nicht bekannten Ribonukleinsäurensynthese einbaut, dann kommt im Endeffekt die Birne A\neq mit einem nicht vorhersehbaren Stoffwechsel heraus.

Der Konzern hat primär wirtschaftliche Interessen, der zottelhaarige Zauselzüchter ist ein Hobbyzüchter. Ich sehe da schon einen Unterschied, zumal der Hobbyzüchter nicht den halben Weltmarkt mit seiner Errungenschaft überfluten wird.

EDIT
man, war ich langsam :schlaf:
 

dkR

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Heute kreuzt doch keiner mehr.

Neue Sorten werden gezüchtet, indem man die Pflanzen mit mutagenen Chemikalien und Strahlen malträtiert und hofft, dass eine brauchbare Mutation zufällig passiert. Ein völlig planloses zufälliges rumfuhrwerken im Erbgut, mit nicht nachprüfbaren Folgen.
Das ist ein erheblich weitgreifender Eingriff in das Genom als mittels Gentechnik überhaupt machbar wäre.

Aber irgendwie ist man der Ansicht, das wäre "natürlich" und damit per Definition harmlos, daher kann man sich Toxizitätstest sparen und das Zeug ungeprüft auf den Markt werfen.
Hier wird mal wieder massiv mit zweierlei Maß gemessen.
:juhu:

Das löst aber nicht das Problem. Das Problem ist das man solche "Nahrungsmittel" nur nach sorgfältigen Studien auf den Markt hätte bringen dürfen.
Jetzt nach zwei Jahren kriegen die Ratten alle Krebs, super. Jetzt wo das Zeug in der ganzen Welt verkauft wurde.... Manmanmanmanman.....
Wie schon gesagt, dann bitte gleiches Recht für alle und identische Test für ALLE Sorten bei allen Pflanzen. Rückwirkend.
 

Angel of Seven

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dkR schrieb:
Heute kreuzt doch keiner mehr.

Neue Sorten werden gezüchtet, indem man die Pflanzen mit mutagenen Chemikalien und Strahlen malträtiert und hofft, dass eine brauchbare Mutation zufällig passiert. Ein völlig planloses zufälliges rumfuhrwerken im Erbgut, mit nicht nachprüfbaren Folgen.
Das ist ein erheblich weitgreifender Eingriff in das Genom als mittels Gentechnik überhaupt machbar wäre.

Sooooo..... hab mich ein wenig schlau gemacht. Es ist mal wieder nicht so wie du uns weismachen möchtest. Wovon du sprichst ist die sogenannte Mutationszüchtung, es wird der Eindruck erweckt als wäre das die "moderne" meistverwendete ZÜchtungsart. In Wirklichkeit gibt es: Auslesezüchtung/Selektionszüchtung, Kombinationszüchtung, Heterosiszüchtung, Hybridzüchtung, Präzisionszucht usw.
Bei den meisten ist die Kreuzung der Grundbestandteil um zu den gewünschten Züchtungserfolgen zu gelangen....

:haue:
 

dkR

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Bei den meisten ist die Kreuzung der Grundbestandteil um zu den gewünschten Züchtungserfolgen zu gelangen....
Hab ich auch nie bestritten (glaub ich). Und Kreuzungen sind keine unkontrollierte Einmischung ins Erbgut?

Ich verwehre mich nur gegen die Pauschalaussage Gentech = Böse;
"natürliche Züchtung"= Natur = gut. Weil das einfach falsch ist.
 

antimagnet

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wie wäre es mit:

massenhafte verbreitung grundlegend neuer pflanzen = möglicherweise (sehr) gefährlich und
langsame veränderung von generation zu generation = wahrscheinlich nicht so gefährlich?

im übrigen taugt m.e. die argumentation "wir betreiben ähnliche technik schon seit jahren (ohne dass sich einer drüber aufregt)" zwar zur selbstberuhigung und rechtfertigung, ein beleg für harmlosigkeit ist dies allerdings mitnichten.
 

dkR

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antimagnet schrieb:
wie wäre es mit:

massenhafte verbreitung grundlegend neuer pflanzen = möglicherweise (sehr) gefährlich und
langsame veränderung von generation zu generation = wahrscheinlich nicht so gefährlich?
Wie wärs mit "Pauschalaussagen sind nicht machbar"?
im übrigen taugt m.e. die argumentation "wir betreiben ähnliche technik schon seit jahren (ohne dass sich einer drüber aufregt)" zwar zur selbstberuhigung und rechtfertigung, ein beleg für harmlosigkeit ist dies allerdings mitnichten.
Das bezieht sich jetzt eher auf konventionelle Züchtungen, denn auf GM?

Offenbar ist die Studie methodisch etwas seltsam (wir erinner uns an die letzte Studie zum gleichen Thema? Damals sind die Viecher einfach an einseitiger Mangelernährung eingegangen).

http://www.science-skeptical.de/art...mehr-fragen-offen-als-sie-beantwortet/008509/
 

dkR

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Das Resümee nach 30 Jahren Gentechnologie bezieht sich auf ein Produkt von einer Firma? Ernsthaft?

Wohl das einzige Negativbeispiel, das sie finden konnten, wa?
 

hives

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Ein Resümee stelle ich mir zwar auch etwas anders vor, doch Monsanto ist eben nicht einfach eine kleine Firma unter vielen, wie Zerch m.E. richtig andeutet.

Für den weltweiten Umsatz von gentechnisch verändertem Saatgut über 6,9 Mrd. US-$ ergab sich ein Anteil von 72 % und bei der Anbaufläche von Gv-Pflanzen betrug der Anteil mit Technologie von Monsanto 87 %.

Gentechnik könnte vielleicht ein "Segen" sein, doch ein Blick auf die Realität zeigt oft ein anderes Bild, insbesondere eben beim Blick auf den Moloch Monsanto. Systematische Bestechung zur Verhinderung von Sicherheitsüberprüfungen (laut US SEC wurden bspw. mindestens 140 indonesische Staatsbedienstete im Zeitraum 1997 bis 2002 bestochen), Datenmanipulationen und schlechte Erträge der Pflanzen gehören da m.W. noch zu den weniger gravierenden Vorwürfen, die von Whistleblowern, Forschern u.a. getätigt wurden.
 

Zerch

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Zu "Gentechnik könnte ein Segen sein":

Das ist ein springender Punkt der meinesachtens oft missverstanden wird. Kritiker bekennen sich gegenüber der Genforschung nicht unbedingt als feindlich , sondern fechten die angewandten Methoden und Vorgehensweisen in deren Durchsetzung an.

-Goldpartikel auf denen Gensequenzen haften werden mittels einer Partikelkanone in die zu verändernden Zellen geschossen , damit das eingebrachte Material mit dem vorhandenen Material innerhalb der Zelle verspleißt. In gewisser Weise ein russisches Roulette , da die neue Sequenz einfach irgendwo passend eingebunden wird.

-Es ist grundlegend eine falsches Signal , wenn eine Pflanze resistent gegen Chemikalien gemacht wird , damit noch mehr dieser giftigen Stoffe verkauft und in die Umwelt ausgebracht werden.

-Die Öffentlichkeit wird als ein profitables Versuchsfeld missbraucht , da die Technik noch in den Kinderschuhen steckt.
Kritiker fordern einfach nur mehr Tests und einen sorgsameren Umgang , besonders keine voreiligen Freilandversuche.
Monsanto dagegen argumentiert mit seinen immensen Investitionen , die sich ausbezahlen sollen , und sie benutzen das Kapital und ihre Technologie als eine Waffe , ein Knebelinstrument um Profit zu erwirtschaften.

Dies alles und viel mehr lässt vermuten , daß die Technologie einfach nur in falschen Händen ist , und ansich nicht falsch sein müsste.
 

dkR

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Gentechnik IST ein Segen.

-Die Öffentlichkeit wird als ein profitables Versuchsfeld missbraucht , da die Technik noch in den Kinderschuhen steckt.
Kritiker fordern einfach nur mehr Tests und einen sorgsameren Umgang , besonders keine voreiligen Freilandversuche
Es wird ein Verbot der Versuche gefordert, mit dem Argument, es gäbe keine Daten durch Versuche um Versuche zu erlauben.
:wv:

Nein, Kritiker fordern ein generelles Verbot aufgrund "unabwägbarer Folgen" und "nicht ausgeschlossener Risiken".
Was in jedem anderen Land dazu führt, dass man die Diskussion sofort verliert weil man offensichtlich kein einziges ernsthaftes Argument hat - mehr kann die Ökobewegung aber nicht, weil weder sie noch die Zielgruppen einen blassen Schimmer haben, wovon sie reden. Ihnen bleibt nur das schüren irrationaler Ängste. Was natürlich viel weniger Arbeit macht, als sich mit den Fakten zu belasten.

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber hätte die aktuelle LinksgrünÖkobewegung damals existiert, hätte sie die Verwendung des Faustkeiles, des Rades und des Feuers verboten - wegen "unabwägbaren Risiken".

Kurioserweise sind in anderen Ländern z.B. die Greenpeace-Erfinder auf die Idee gekommen (z.B. England), sich ernsthaft zu informieren und sind jetzt plötzlich FÜR Atomkraft und FÜR Gentechnik.
 

agentP

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Ich bin weder kategorisch für Gentechnik, noch kategorisch dagegen, aber DAS ärgert mich in jedem Fall:

http://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/nachrichten/artikel/aus_fuer_hannovergen/

Statt dass man die Chance nutzt, kritisches Denken UND biologisches Wissen zu vermitteln, stoppt man so ein Projekt generell. Und ja, die Argumentation habe ich gelesen und nein, ich kann sie so trotzdem nicht nachvollziehen.
 

POW

Großmeister
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dkR schrieb:
Gentechnik IST ein Segen.

Und warum ??? Beispiele ? Hab´ ich was nicht mitbekommen? Ist der Hunger besiegt ? Haben wir ein Mittel gegen Krebs ? Wachsen Schnitzel nun an Bäumen?

In punkto Gentechnik beziehe ich mich hier lediglich auf die Nahrungsmittelproduktion und das einzige was ich sehe ist, dass die Menschen immer weiter in Abhängigkeiten gestürzt werden.
 

dkR

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POW schrieb:
dkR schrieb:
Gentechnik IST ein Segen.

Und warum ??? Beispiele ? Hab´ ich was nicht mitbekommen? Ist der Hunger besiegt ? Haben wir ein Mittel gegen Krebs ? Wachsen Schnitzel nun an Bäumen?
Quasi der komplette medizinische Fortschritt der letzten 20 Jahre fußt auf Gentechnik.

In punkto Gentechnik beziehe ich mich hier lediglich auf die Nahrungsmittelproduktion und das einzige was ich sehe ist, dass die Menschen immer weiter in Abhängigkeiten gestürzt werden.

Wie möchtest du denn 8 Milliarden Menschen ernähren? Mit 20qm Feld hinterm Haus und Kuhmist als Dünger geht das schlichtweg nicht. Also ist deine Antwort entweder "keine Ahnung" oder "garnicht", weil betrifft dich ja nicht persönlich und taucht hier auch nicht in den Medien auf weil sich damit keine kapitalismuskritische Biowerbung mit machen lässt.

Das du über die Implikationen nicht reden willst ist mir klar, du betreibst lieber Rosinen picken und regst dich stellvertretend über die Vermarktungsstrategie eines seit Jahren etablierten Feindbildes auf.

Davon abgesehen, die Leute dies betrifft bauen freiwillig GT-Pflanzen an, anscheinend sehen sie durchaus einen persönlichen Vorteil.

Wie gesagt, solange sich die gesammte "Kritik an der Gentechnik" auf die Verkaufsstrategie eines Saatgutkonzerns und nichtmal auf das Produkt selbst beschränkt, kann die Lage nicht schlimm sein
 

Ein_Liberaler

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POW, Du siehst es als Abhängigkeit, andere sehen es als Chance. So gut wie jeden technischen Fortschritt seit der neolithischen Revolution kann man so sehen. Ja, wir sind abhängig. Abhängig von Kunstdünger, abhängig von Eisenbahnen und hochseetauglichen Schiffen, abhängig von allem, was zu deren Produktion, Wartung und Betrieb nötig ist, abhängig von innerem und äußerem Frieden. Ohne alldem verhungern wir, denn wir sind zu viele für Subsistenzwirtschaft. Und wenn wir nicht zu viele wären, würden wir alle paar Jahre nach einer Mißernte hungern. Die einzigen wirklich freien und unabhängigen Menschen sind Wildbeuter, sind Jäger und Sammler.

agentP schrieb:
Statt dass man die Chance nutzt, kritisches Denken UND biologisches Wissen zu vermitteln

Kritisches Denken ist Teil, wenn nicht Kern aller Wissenschaft und von ihr nicht zu trennen. Risiken der Gentechnik werden sicher auch im Biologieunterricht angesprochen, da habe ich gar keine Bedenken. Es ist ja nicht so als, als ob Schüler nicht von sich aus politisch bewußt und kritisch wären.

Nein, abweichende Meinungen sollen gar nicht mehr geäußert werden dürfen. Vergleichbare Anstrengungen gibt es zur Verbannung der Jugendoffiziere der Bundeswehr von den Schulen.
 

agentP

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Und warum ??? Beispiele ? Hab´ ich was nicht mitbekommen? Ist der Hunger besiegt ? Haben wir ein Mittel gegen Krebs ? Wachsen Schnitzel nun an Bäumen?

Hast du eine perspektivische Alternative um diese Dinge zu erreichen? Replikatoren erforschen a la Star Trek? Wenn wir jede Forschung einstellen, weil die jeweilige Wissenschaft noch nicht alle Probleme in ihrer Domäne gelöst hat dann können wir alle Universitäten und Forschungsinstitute schließen.
 

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