G 8 Gipfel - Was haltet ihr davon?

TheUnknown

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shechinah schrieb:
Ich kann mich nicht erinnern, daß friedliche Demonstrationen jemals zu einer modifikation von politischen Entscheidungen geführt hätten (und kommt mir jetzt bitte keiner mit DDR und Montagsdemonstrationen. Wer sich die Geschichte 2+4 Verträge mal angesehen hat, weiß daß der Mauerfall an anderer Stelle und viel früher beschlossen wurde - die Demos wurden nur als Folklore inszeniert in der Hoffnung die Mauer in den Köpfen einzureißen, bevor die echte fällt - was nicht ganz so funktioniert hat.)

Hmmm...
Bist du dir sicher?
Vielleicht hat es nur ein bisschen länger gedauert bis die mauer nicht nur in den köpfen sondern auch auf der landkarte verschwunden war?...

Trotzdem ist die Demonstration eine folkloristische Veranstaltung die dem Einzelnen die Möglichkeit gibt, wenigsten das zu tun was er sonst nicht kann, seine Meinung den Regierenden medienwirksam ins Gesicht zu brüllen.

Er befindet sich in einer größeren Gruppe, fühlt sich also nicht als schräger Außenseiter mit Minderheitenmeinung.

Und er hat danach das Gefühl ein Held oder zumindet ein guter Demokrat zu sein der "irgendwas tut" weil irgendwas muss man ja tun. Wenn er dann irgendwas getan hat kann er beim Würstchenbraten am Lagerfeuer von den Fährnissen der aktiven Demokratieverteidigung schwadronieren.

Tolle Wurst! :roll:

Daß er dabei (Heil) Schäuble seinen Gauleiter Beckstein in die Finger arbeitet merkt er nicht, weil irgendwas muss man ja tun.

Ich empfinde das ähnlich ... Demonstranten werden meiner Meinung nach genauso instrumentalisiert wie Terrorangriffe. Das Hauptaugenmerk liegt hier nichtmehr in den Inhalten der Proteste sondern nurmehr an deren eventuell gewaltsamen Auftreten und Ihrer darauffolgenden Niederschlagung durch die Staatsgewalt. Als wolle man die Assoziation schüren das G8-Demonstranten in jedem Fall mit Gewalt in Kontakt kommen werden um den Reiz für neue Kritiker, die sich diesen öffentlichen Protesten anschliessen wollen, zu dämpfen, um nicht selber als gewaltbereit eingestuft zu werden oder auch nur damit in Kontakt kommen zu müssen.

Das der Grossteil der Leute dort nicht daran denken sich mit einem Polizisten zu prügeln oder Steine zu werfen ist da nebensächlich... wer nicht dort war sieht im fernsehn und auf youtube meistens nur die Gewalt die aufgetreten ist... und solche Aufnahmen täuschen.

Aber ist es besser zuhause zu bleiben und däumchen zu drehn?... in jedem Fall ist es "denen da oben" nur recht kommt mir vor ...

Meine Frage ist: Welches Szenario wäre denkbar, wenn ALLE in Heiligendamm anwesenden Demonstranten, zum "schwarzen Block" gehört hätten?
Und was wären die folgen?
:roll:
 

Shishachilla

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dkR schrieb:
Bei den Automonen scheint die Globalisierung ja wunderbar zu klappen, wenn die alle so gut geplant angereist sind.
hrhr, sehr geil :D

TheUnknown schrieb:
Aber ist es besser zuhause zu bleiben und däumchen zu drehn?... in jedem Fall ist es "denen da oben" nur recht kommt mir vor ...
Hmmm, besser Däumchen drehen und riskieren, dass die Masse wiedermal nichts verändert, als zu riskieren 1. was abzubekommen im Tumult und/oder 2. fälschlicherweise als Randalierer festgenommen zu werden. Ich bin eben der Ansicht, dass es nicht besonders erhebend ist, wenn man sich damit brüsten kann, nen Tag gesessen zu haben.
Also das ist meine Meinung. Und wenn ich weiß, aus Erfahrung aus der Geschichte, dass es zu üblen Tumulten kommen wird, und zwar auf breiter Front, und ich dennoch dahin gehe (egal ob zum friedlichen Demonstrieren oder sonst was, das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert, und wer das nicht versteht, der hats imo nicht anders verdient) dann nehme ich wissentlich das Risiko in Kauf da in was reingezogen zu werden. Und da kann dann bitteschön niemand mehr in Schutz genommen werden à la "Ich wollte doch nur...". Wenn ich mit einem Tsunami rechnen kann, dann stell ich mich nicht an den Strand und schau mir den Sonnenuntergang an. Krasser Vergleich aber im Prinzip ist es imo so.
 

dkR

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TheUnknown schrieb:
Meine Frage ist: Welches Szenario wäre denkbar, wenn ALLE in Heiligendamm anwesenden Demonstranten, zum "schwarzen Block" gehört hätten?
Und was wären die folgen?
:roll:

Grausame, endlose Orgien der Gewalt mit Körperverletzung, Verstümmelung und Chaos. \0/
*Prügelnde Polizisten* *Mit Gras werfende Autonome (mangels Pflastersteinen)* *harmonisch erhellt durch das Licht von BW-Leuchtkugeln* *schwärm* \0/ *yaaay*

Und anschließendes Rumgeheule der Medien, weil die Polizei so gemein war.
 
G

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Shishachilla schrieb:
Hmmm, besser Däumchen drehen und riskieren, dass die Masse wiedermal nichts verändert............

Genau das ist ja mein Punkt.

Wenn Du die Regierung zwingen willst andere Beschlüsse zu fassen, geht das halt nicht mit bunten Bettlaken und erst Recht nicht mit Pflastersteinen auf die Cops oder (ganz unverständlich) die Fensterscheiben von Anwohnern.

Die Gründe warum ein Politiker so entscheidet wie er entscheidet sind vielfältig. Egoismus, Eigennutz Kariere- und Machtgeilheit sind neben Geld und ählichem wohl die entscheidensten Faktoren.

Wenn du was ändern willst must du ihm schon mit was bedeutenderem kommen. Bettlaken sind da eben kein schlagendes Argument.

Juristischen Mitteln entziehen sich die Jungs durch Imunität und der politischen Weisungsgebundenheit der Justiz.

Wahlen bringen auch nix, da selbst ehemalige "Sturm und Drang Parteien" bei entsprechenden Wahlergebnissen schnell Domestiziert werden wie man bei den Grünen sehen kann.

Ein Messer an der Brust ist scheint zwar kurzzeitig effektiv, scheitert jedoch am Gewaltmonopol des Staates.

Was manchmal funktioniert ist der Putsch und da nur der Militärputsch, was aber momentan in der BRD nicht drin ist.

Bleibt den frustrierten nur die Demo als Romantisches Demokratie-Plazebo der Floskel "alle Gewalt geht vom Volke aus" (was manche in den letzten Tagen allerdings allzu wörtlich nahmen) :wink:
 

Shishachilla

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shechinah schrieb:
Die Gründe warum ein Politiker so entscheidet wie er entscheidet sind vielfältig. Egoismus, Eigennutz Kariere- und Machtgeilheit sind neben Geld und ählichem wohl die entscheidensten Faktoren.
Hm, soll tatsächlich auch welche geben, die ihren Job aus Überzeugung machen, bzw weil sie glauben das richtige zu tun.
Nur glaubt das eben jeder....
 

Hank_Gee

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Re: Mitten im Atlantik

dkR schrieb:
Hank_Gee schrieb:
Hier ist gesagt worden:

Dass in Heiligendamm randaliert wurede (und vermutlich wird)

Aber das kann doch - wenn man von einem möglichen Protest eines Häufchens Anwohnern mit Passierschein mal absieht - gar niemand. Der Ort ist dank des Sicherheitszauns, Bannmeile und Kontrollposten doch hermetisch abgeriegelt.
Wieso? Keiner hindert die Idioten daran, sich vor dem Zaun mit der Polizei zu kloppen. Aber ne offene Feldschlacht ist denen wohl zu riskant und man kann dabei nicht genug Eigentum fremder Leute kaputtmachen.
Bei den Automonen scheint die Globalisierung ja wunderbar zu klappen, wenn die alle so gut geplant angereist sind.

Richtig - dort am Zaun finden sich keine Privat-Autos zum Anzünden, Scheiben zum Einschlagen und Wände, die mit Parolen beschmiert werden können.
Und das die Autonomen sich "global" so gezielt zusammen rotten, ist wirklich bemerkenswert.
 

DrJones

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Ich stimme mit shechinah weitgehend überein.

Die Ziele der Globalisierungsgegner auf der Welt sind überall auf der
Welt in etwa dieselben. Und bringen deren friedliche Demos irgendwas?
Nö!
Die Weltweiten Proteste gegen den Irakkrieg?
Proteste gegen Studiengebühen, gegen Harz IV?

Leider bringen Gewalt und Randale auch nichts, da sie eben meist
in die falsche Richtung gehen, siehe Rostock.
Im Grunde ist es eigentlich völlig wurscht ob man friedlich auf die Straße
geht, randaliert oder einfach zuhausbleibt.
Dem Staat ist es egal, er macht was er will. Der Bürger wird erst mit den
näherrückenden Neuwahlen interesannt.
(Oder in Momenten wie der Fußballweltmeisterschaft wenn Politiker
sich ans gemeine Volk anbiedern können)

Trotzdem bin ich der Meinung das der Staat durchaus auch mal umbequeme Entscheidungen treffen muss, mit denen die Masse erstmal nicht einverstanden ist, weil sie es vielleicht nicht versteht (oder sie verstehen vielleicht nur das was sie in der Bildzeitung gelesen haben)

Aber im großen und ganzen hab ich schon das Gefühl das den Damen
und Herren Volksvertretern ziemlich egal ist was was Volk will.
Sie sind unfähig deren Stimmungen, Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen
und in ihre politischen Beschlüsse einfließen zu lassen.
Ganz besonders wenn ich die Allmachtsfantasien von Schäuble so höre
wird mir übel...
 
G

Guest

Guest
shechinah schrieb:
Hier noch ein Video zu sogenannten "Schwarzen Block" und dessen Zusammenarbeit mit der Polizei.

Man sieht sogar wie ein Vermummter eine ganze Polizeieinheit befehligt. (ab ca. 9 min wirds interessant)

http://video.google.com/videoplay?docid=-8876259762606192748

Vielen dank für diesen Link shechinah.

Interessant in diesem Kontext ist das hier:

http://de.indymedia.org/2007/06/180117.shtml

Ich lasse den Link zunächst mal unkommentiert stehen, da ich mir noch keine Meinung oder Wertung darüber anmaße. Ich war nicht dabei.

Z
 

TheUnknown

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Jo...danke für den Link...

Auch wenns mir kalt den Rücken runtergelaufen ist und sich mir die Frage gestellt hat ob es angesichts dieser offensichtlich boswilligen Anstachelung von Gewalt und Eskalation noch ratsam ist daheim zu bleiben.

Denn der "schwarze Block" so wie er in dem Video dargestellt wurde hatte mit der Demonstration rein garnichtsmehr zu tun ausser das die am gleichen ort und zur gleichen zeit anwesen waren. Auftreten und aussehen war ein komplett anderes.

Geprügelt wurden dann die friedlichen Demonstranten damit auch ja keiner mehr von denen nochmal auf die Idee kommt bei einem g8 gipfel auf die strasse zu gehn... toll... und im Fernsehm zeigt man die bösen schwarzvermummten übeltäter und sagt das wären die Demonstranten gewesen , damit legitimiert man den fall das es stimmen gibt die meinen würden man hätte mit dem polizeieinsatz irgendwie überreagiert.

Also ist es das einzige was man machen kann friedlich mitgehen und sich von cops verprügeln lassen und hoffen das irgendwo eine kamera läuft die dann kritische filmemacher wie Michael Busse & Marie-Rosa Bobbi zu solchen werken inspiriert ... um durch das eigene Blut anderen vielleicht die Augen zu öffnen.
:basi: :basi: :basi: :basi: :basi:

Für mich steht mit dem video fest das es offenbar grosse Bemühungen gibt Demonstranten mit Terroristen gleichzusetzen und so zu behandeln.
Wer zuhause bleibt und sich keine Gedanken macht tut genau was sie wollen.

Wie war das noch?
"Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht" :roll:
 

Technoir

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Z schrieb:
shechinah schrieb:
Hier noch ein Video zu sogenannten "Schwarzen Block" und dessen Zusammenarbeit mit der Polizei.

Man sieht sogar wie ein Vermummter eine ganze Polizeieinheit befehligt. (ab ca. 9 min wirds interessant)

http://video.google.com/videoplay?docid=-8876259762606192748

Vielen dank für diesen Link shechinah.

Interessant in diesem Kontext ist das hier:

http://de.indymedia.org/2007/06/180117.shtml

Ich lasse den Link zunächst mal unkommentiert stehen, da ich mir noch keine Meinung oder Wertung darüber anmaße. Ich war nicht dabei.

Z




Sorry aber wer mit
Beschaedigung von Firmeneigentum ist keine Gewalt!
seinen Artikel beendet sollte nicht unbedingt davon ausgehen, ernstgenommen zu werden.
 

bstaron

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Ein paar Notizen:
Endlich schreibt mal jemand auf einer linken Plattform über den Heuchler Bono. Alle sollen zahlen, nur er schafft seine Gelder ins günstige Amsterdam. Grönemeyer ist nicht viel besser, der hat sich ins für Reiche günstige London davon gemacht und faselt davon das man Afrika die Schulden erlassen soll - ergo die Dummen daheim gebliebenen dafür aufkommen sollen.

ATTAC ist auch eine üble Organisation, wenn man sich die Diskussion ansieht. Diese Forderungen sind 1:1 von Josef Stalin übernommen worden, nur die Sprache wurde angepasst.

1. Verwirrung, desorganisieren und Zerstörung der Kräfte des Kapitalismus auf der Welt.
2. Die gesamte Welt unter ein System der Ökonomie bringen.
3. Die Industriestaaten dazu zwingen ständig finanzielle Hilfe in die Entwicklungsländer zu geben.
4. Die Welt in einzelne regionale Gruppen aufteilen als eine Übergangsphase zur Weltregierung. Die Bevölkerung wird ihre Loyalität für Nationalstaaten schneller für eine vage regionale Loyalität aufgeben, als für eine Weltautorität. Später können die regionalen Einheiten (wie NATO, SEATO, Organisation der amerikanischen Staaten) leichter unter die Weltdiktatur des Proletariats gebracht werden.*

*Josef Stalin, Marxisms and the National Question, 1942
 

hives

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Anlässlich des bevorstehenden Treffens möchte ich an dieser Stelle an den G8-Gipfel 2001 in Genua erinnern:

Die italienische Polizei griff gegen die Globalisierungsgegner insgesamt äußerst hart durch, ließ eine große Zahl festnehmen, verletzte viele zum Teil schwer und brachte viele Demonstranten ins Bolzaneto-Gefängnis. Siehe auch Bolzaneto-Prozess.

Die Vorgänge im den G8-Gipfel in Genua wurden auch von unabhängigen Organisationen wie amnesty international scharf verurteilt. AI sprach in diesem Zusammenhang von der weitestgehenden Außerkraftsetzung demokratischer Grundrechte durch Staatsorgane seit dem zweiten Weltkrieg.
http://de.wikipedia.org/wiki/G8-Gipfel_in_Genua_2001

Die Regierung Berlusconi, seit wenigen Wochen im Amt, hatte 20.000 Polizisten zusammengezogen. Und diese prügelten und verhafteten in einer Willkür, die die parlamentarische Opposition in Rom an chilenische Zustände erinnerte. Hunderte zum Teil Schwerverletzte wurden mit gebrochenen Rippen, Beinen und Armen in Krankenhäuser eingeliefert. Gleichzeitig - so erzählen Zeugen - hätten Polizisten mit faschistischen Liedern und mit Hymnen auf Mussolini ihre "Siege" gefeiert.

Doch der öffentlichen Ordnung hat das rabiate Vorgehen der Polizei wenig genützt. Im Gegenteil: Rund 800 Schwarzvermummte konnten in Banken ungestört Feuer legen, Supermärkte plündern oder Autos anzünden. Die Gewalttäter, eine Mischung aus Skins, Hooligans, Neonazis und professionellen Randalierern, zogen drei Tage lang brandstiftend durch Genua und nahmen quasi unter den Augen der Polizei - manche sagen, mit ihrer stillen Duldung - die Stadt auseinander.
http://www.wdr.de/tv/dokumentation/genua.html

Auch die von den Organisatoren erhobenen Vorwürfe über eine angebliche Kooperationen zwischen den Gewalttätern des schwarzen Blocks und der Polizei erscheinen nicht mehr völlig abwegig. Italienische Zeitungen veröffentlichten am Dienstag Fotos von Vermummten, die bewaffnet aus einer Polizeiwache kommen. Auch berichten Augenzeugen von Autonomen, die sich unter den Augen der Polizei bewaffneten.

Und auch viele friedliche Demonstranten beschrieben die Polizeitaktik als merkwürdig. "Der Schwarze Block agierte fast ungestört", beobachtete ein Berliner Demonstrant, "während wir mit roher Gewalt vertrieben wurden". Solche Zeugenaussagen liegen nach Angaben der Protestorganisatoren dutzendweise vor.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,146824,00.html

On 6 April, almost four years after the policing operation surrounding the G8 summit and related demonstrations held in Genoa in July 2001, 28 police officers, a number of them high-ranking, are scheduled to stand trial. They are being tried in connection with an overnight police raid on a school building used as a dormitory for demonstrators and as centre for the Genoa Social Forum, the umbrella group organizing the main programme of demonstrations. The accusations against them range from abusing their powers as state officers, falsifying and planting evidence and causing serious bodily harm.
http://web.amnesty.org/library/Index/ENGEUR300032005

Seit den Protesten von Genua vor drei Jahren trägt das radikale Vorgehen von Justiz und Polizei gegen globalisierungskritische Gruppen politische Implikationen. "Die damaligen Proteste waren für den Staat der Auftakt zu einer Prozesswelle gegen Globalisierungskritiker", sagte Casarini am Montag im Gespräch mit Telepolis. Rund 7.000 politische Verfahren seien seither von der italienischen Staatsanwaltschaft gegen Aktivisten aus verschiedenen politischen Bereichen angestrengt worden. Casarini bezeichnet dieses Vorgehen als eine "Kriminalisierungskampagne, wie es sie in der Geschichte Italiens nach dem Ende des faschistischen Regimes nicht gegeben hat".
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18911/1.html
 

blaXXer

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Durch die gewalttätigen Auscchreitungen einiger Prostestierer ergeben sich doch mehrere Probleme:

Erstens werden die inhaltlichen Anliegen der G8-Kritiker völlig durch eine gewaltfixierte Medienberichterstattung überschattet wodurch sich zwei sehr interessante Resultate ergeben:

Die Menschen (auch sehr gut hier im Forum zu sehen) beginnen zu resignieren und den Sinn friedlicher Demonstration in Zweifel zu ziehen.

Und, wie der sprichwörtliche und inzwischen schon zu Tode zitierte Pawlow'sche Hund springen die Herren 'Sicherheitsexperten' allen voran die Herren Schäuble und Beckstein auf den Zug auf das Polizeiaufgebot zu verschärfen und noch striktere Sicherheitsmaßbahmen durchzuwinken.

Wie auch immer die Demonstrationen ausgegangen wären, Schäuble hätte gewonnen. Hätte es keine gewalttätigen Ausschreitungen gegeben, hätte man seine überzogenen Sicherheitsmaßnahmen als Grund dafür heranziehen können; gab es Ausschreitungen -wie ja tatsächlih geschehen- nimmt man dies nun eben als Grund eine Verschärfung der Sicheheitskataloge zu fordern - Eine Win-Win-Situation für die Sicherheitsorgane.

Daqzu auch einige Beiträge über weitere Vorstösse, dieser ach so um unsere Sicherheit besorgten Personen:

Kein Recht auf Privatsphäre bei der Nutzung des Internet


Schäuble ohne Gesicht

Ich finde das schon einigermaßen bedenklich, wasda in Zukunft noch auf uns zukommen wird und bin gespannt, wer diesmal als Rechtfertigung dafür herhalten darf... :twisted:
 

Aphorismus

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blaXXer schrieb:
Die Menschen (auch sehr gut hier im Forum zu sehen) beginnen zu resignieren und den Sinn friedlicher Demonstration in Zweifel zu ziehen.

Ich glaube, dass ich in diesem Thread der erste war, der sich gegen die Sinnhaftigkeit von Demonstrationen in demokratischen Ländern ausgesprochen hat, darum ein kurzer Hinweis, dass ich keineswegs jetzt und auf Grund der Scenen aus Heiligendamm den Sinn von Demonstrationen in Zweifel ziehe, sondern es schon seit langem meine Meinung ist, dass sie in demokratischen Ländern entweder nichts oder nur verhältnismäßig wenig bringen.

Man kann damit im allerbesten Fall die Öffentlichkeit auf etwas aufmerksam machen, das war's dann aber auch. Denn in einer Demokratie ist jedes mögliche Anliegen, für das Demonstranten auf die Straße gehen können, entweder eine Minderheits- oder eine Mehrheitsmeinung. Ist es eine Minderheitsmeinung verpufft das Ganze und es ändert sich an der Realität so gut wie nix - wie beispielsweise bei PETA/Veganer-Demos - oder es handelt sich um eine Mehrheitsmeinung und es ändert sich an der Realität erst recht nix - wie beispielsweise bei den Lichterketten gegen rechtsradikale Gewalt in den 90er-Jahren.

In totalitären Regimen, wo das Volk keine Möglichkeit hat, zu wählen, sind Demos allerdings meiner Meinung nach anders zu bewerten. Man könnte sagen: So lange demonstriert werden darf, sind die Demos überflüssig. Erst wenn das Demonstrieren grundsätzlich verboten ist, wird es notwendig.

Dass es für den Einzelnen eine gute Erfahrung sein kann, auf eine Demo zu gehen, weil man dort eventuell mit neuen Ideen konfrontiert wird, sei dahingestellt. Für mich persönlich wäre das allerdings nichts, erst auf die Straße zu rennen und dann darüber nachzudenken, warum ich eigentlich genau auf die Straße gerannt bin.
 

Komplize

Meister
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Was erwartet Ihr, New York 9/11 war ein Fake, Madrid 3/11 ware ein Fake und London 7/7 genauso. Warum sollte Bushs Lieblingsgespielin Angie in Rostock nicht ebenso dem Geheimdienst das Feld überlassen haben wie ihre Kollegen zuvor? Loyalität gegenüber den Milliardären bringt einem Politiker sicherlich mehr (Verwert)Bares ein als Integrität und Verantwortungsgefühl dem Volk gegenüber. :roll:
Ich verstehe nicht, warum man Jahre über die Probleme in Afrika redet ohne wirklich zu handeln: wenn es die Mächtigen ernst meinen würden, müsste man (wie in Botswana) die Erlöse aus der Förderung der Bodenschätze den einheimischen Menschen zu gute kommen lassen anstatt die Gewinne aus Diamanten, Kupfer, Gold etc. auf Privatkonten in der Schweiz u.ä. zu horten.

Genauso komisch wirkt die vor einigen Monaten "aus dem Nichts" in den Medien begonnene Diskussion um den Klimawandel. Das wurde bestimmt auch von den Ölmagnaten veranlasst, damit die Volkswirtschaften aus Steuermittel in die Erforschung und den Ausbau alternativer Energieformen investieren. Normal müssten die Energieversorger (auf eigene Rechnung) Inovationen ausarbeiten, um nach dem Versiegen der Ölquellen noch irgendwas anbieten zu können, aber so wurde jetzt den Menschen eingehämmert, dass das Klima gerettet werden muss und dafür aus Steuergeldern große Summen verwendet werden müssen. Wenn dann das Öl eines Tages ausgehen wird, können die Rockefeller-Erben nahtlos auf die "neuen" Energieformen umsteigen und damit Geld verdienen, ohne in die Entwicklung der nötigen Technologien vorher Geld gesteckt zu haben.

In der Diskussion wird völlig verschwiegen, dass rund 1/4 der Treibhausgase durch Brandrodung der (Ur)Wälder freigesetzt werden. Nach den USA und China ist Indonesien der drittgrößte Klimakiller, weil dort der Regenwald "zugunsten" von Ölpalmplantagen, aus denen Biodiesel gemacht wird, abgeholzt wird. Es wird viel zu wenig Wert auf Energieeinsparung gelegt, weil daran nicht die mächtigen Energiekonzerne verdienen sondern eben "nur" inovative mittelständische HighTech-Firmen.
http://derstandard.at/?url=/?id=2906188
Eine Folge von globaler Bedeutung sind die ungeheuren Mengen von Kohlendioxid, die durch die Waldbrände frei werden. 25 bis 30 Prozent der weltweiten Treibhausgase sind, Schätzungen der FAO (United Nations Food and Agriculture Organization) zufolge, das Resultat von Abholzung und Waldbrand.
https://www.regenwald.org/regenwaldreport.php?artid=217

Wir werden von den Politikern belogen und verkauft, wehrt Euch, solange der Überwachungschip in jedem Bürger noch nicht vorgeschrieben ist. :twisted:
 
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