Das ist er wohl, doch andererseits, was ist Bildung? Das, was man in der Schule gelernt hat? Zugegeben, ein Teil davon ist sicherlich brauchbar. Doch ein großer Prozentsatz auch wieder nicht. Vieles, was wirklich zur Gesamtbildung gehört, findet gar keinen Raum im "heutigen" Schulsystem. Als Beispiel nur eine Anekdote aus früherer Zeit: habe mal mit einer interessanten Konstellation von Gestalten an einem Ort zusammengearbeitet. Vier davon waren Frauen, die von einem sogenannten Elitegymnasium kamen, der andere war jemand, den man gemeinhin als "Kernasi" einstufen würde. Ich selbst war auch früher auf dieser "Eliteschule", habe sie aber aufgrund definitiv dekadenter Zustände dort in der 9. Klasse abgebrochen. Während der Arbeitszeit ergab sich ein Konflikt zwischen diesen beiden Gruppen (A.d.R.: der "Kernasi" bekam öfters Besuch von anderen "Kernasis"). Ich stand dabei quasi in der Mitte, der irgendwie mit beiden Gruppen klarkommen musste. Doch obwohl ich selbst mal auf derselben Schule war wie die eine Gruppe, ich also einen ähnlichen "Bildungsgrad" hatte, musste ich schnell feststellen, dass mir die andere Gruppe wesentlich sympathischer war. Der Konflikt uferte während der zehntagigen Zeit der "Zusammenarbeit" schließlich so dermaßen aus, dass die "Kernasis" als völlig berechtigte Reaktion auf definitiv-dämlich-überhebliche Ignoranz seitens der Rudelsführerin der anderen Gruppe, eine pubertäre Zimtzicke, wie sie "im Buche steht", beschlossen, den Minicooper, den sie fuhr, mal eben auf die am selben Ort befindliche Müllhalde zu befördern, ohne natürlich diesen dabei zu beschädigen, versteht sich. Dies geschah, während sie und ihre Lakaien sich gerade nicht am Ort befanden und ich muss zugeben, dass ich doch eine gewisse Genugtuung empfand, als ich mich "dazu überreden ließ", beim Tragen zu helfen. Denn nichts anderes hatte diese ach so gebildete Zimtzicke verdient. Und ihre Reaktion zum Zeitpunkt des Zurückkommens bestätigte dieses "niedere" Gefühl der Genugtuung in einer Absolution, die in meiner Biographie weiterhin ihres gleichen sucht ("Bäh, ihr Sackratten, ich hol sofort die Polizei, schrepp, schrepp, schrepp uswusf!!!"), was sie dann auch sofort tat, während die "Kernasis" und ich den wahrscheinlich größten Lachkrampf unseres Lebens zelebrierten, und das völlig nüchtern. Was ich damit sagen wollte, die "Kernasis" besaßen fraglos massiv mehr emotionale Intelligenz oder auch Groove-Verständnis als die Schreppweiber von sogenannten Eliteschulen und das, obwohl sie vom allgemeinen Standpunkt her betrachtet wohl eher als "ungebildet" klassifiziert werden, denn in einer solchen Situation "ganz einfach und völlig berechtigt" den Minicooper auf die Müllhalde zu katapultieren, dass ist neutral betrachtet: omni-genialer Simplizismus ("damn funky", as the hip hopper would catagorize it
), wozu sogenannte Gebildete wahrscheinlich niemals in der Lage wären. So muss man da ganz klar konstatieren, dass Groove-Verständnis und Trash-Humor zwei Aspekte sind, die definitive Fundamente holistischer Bildung darstellen, die allerdings in der allgemeinen Definition des Wortes "Bildung" überhaupt keine Zuneigung finden. Und diese allgemeine Definition des Wortes "Bildung" entspricht haargenau der allgemeinen Definition des Wortes "Wissenschaft", eine Erkenntnis, die überhaupt die Grundlage dieses Threads darstellt.
the_midget schrieb:
*schmunzel* Und wie ist das mit Kindern die nur ein Elternteil haben?
Abgesehen davon: Diese "Hörigkeit" resultiert einfach da raus, daß viele es nicht besser wissen. Und den meisten kann man noch nichtmal vorwerfen, daß sie es nicht tun. Man kann ihnen aber versuchen beizubringen sich bewusst zu sein, daß sie es nicht wissen. Trotzdem möchte ich in diesem Thread mal die Behauptung aufstellen, daß Dinge die mit "wissenschaftler haben herausgefunden..:" beginnen in der Regel relativ glaubwürdig sind.
Was nicht heisst, daß sie für immer wahr sind.
Ich selbst bin alleinerzogend aufgewachsen. Der Genitator hat sich verpisst, sich aus der Erziehung einfach rausgehalten. Einen Zustand, den ich bei vielen beobachtet habe, bei den meisten war der Genitator allerdings zumindest physisch anwesend. Es gibt natürlich Ausnahmesituationen, wo ein Elternteil frühzeitig verstorben ist, doch überträgt sich dabei meist das gleiche Prinzip auf die Ersatzväter und -Mütter, die in solchen Fällen eingesetzt werden. Abgesehen davon: von Vorwurf war hier gar keine Rede, sondern, wie du schon richtig sagst, ausschließlich von Aufmerksam-Machen auf gewisse Prinzipien. Und "relativ glaubwürdig" ist genau der richtige Ausdruck für die ganze Angelegenheit.
the_midget schrieb:
Den Thread hab ich irgendwie verpasst, wo issen der?
Wenn ich das wüsste