Finanzkrise - und was lernen wir daraus? (Teil 1, alt)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Duftbaum

Großmeister
Registriert
10. April 2002
Beiträge
567
Was dagegen spricht wäre zum Beispiel, dass populäre Theoriengebilde Deflation als etwas negatives beschreiben.

Die Fixierung auf Zahlen, z.B. auf wachsende Größen als Zeichen für Wachstum, tun ein übriges.
Siehe USA, wo Wachstumsraten höher sind als im Euroraum. Dass diese nicht das reale Wachstum widerspiegeln, ist in der auf Zahlen fixierten Wahrnehmung ersteinmal egal.
 

Duftbaum

Großmeister
Registriert
10. April 2002
Beiträge
567
Nun ist Spanien dran. Wenn wir dort auch noch geholfen haben, könnten wir eigentlich auch mal langsam an der Reihe sein. Aufs Sparpaket wurden wir ja schon ausführlich vorbereitet.

Wieso liegt unser Gold eigentlich in den USA??? 8O
Ist wie ein gutes Ass in deren Ärmel..finde, wir (unsere ZB) sollte in einen nicht-offenen Währungskrieg treten. Es ist nicht gerechtfertigt, was alles mit dem Euro passiert. Nicht gerechtfertigt, wenn man sich andere Länder anschaut.
Die EZB sollte mal darüber nachdenken, ungedeckte Leerverkäufe in großem Rahmen anzusetzten. Regeln sind ja eh nicht mehr so wichtig. Aber anstatt sich immer nur zu verteidigen gilt vielleicht doch ein wenig: Angriff ist die beste Verteidigung.
 

Duftbaum

Großmeister
Registriert
10. April 2002
Beiträge
567
Keiner weiß wieviel Gold mit Wolframkern im Umlauf ist.

Hat die Streckung von Gold unbedingt negative Folgen?
Könnte ja zum einen den surrealen Preisanstieg ein wenig abdämpfen? Die gesamte "Gold"-Menge erhöhen (dann gibt es mehr gefühlte "Gold"-Besitzer) und alle sind glücklich?

Im Mittelalter, als irgendwann beinahe jeder Fürst seine eigenen Münzen prägte, war es jedenfalls gang und gäbe, dass (manchmal mehrmals im Jahr) die Münzen eingezogen wurden und mit Kupfer o.ä. gestreckt neu geprägt wurden. Wenn der Wert der Münze sich nicht aus dem Metall ergäbe, wäre das ja völlig egal gewesen. Aber Handelspartner hätten nicht viel gegeben für eine 'Wert'metallfreie Münze.

An sich ist es doch eh wertlos im Vergleich zur gleichen (Gewichts-)Menge an Getreide, Büchern oder Software. Aber das hatten wir ja schonmal.
---

Weitere nicht zusammenhängende Überlegungen zur aktuellen Situation..

Grundlage für Wohlstand kann nur Fleiß sein, habe ich geglaubt, aus eigener Erfahrung und Überlegungen. Das scheint nicht so zu sein.

Modifziert ist es aber wenigstens noch so:

Grundlage für Wohlstand kann LANGFRISTIG nur Fleiß sein. Kurzfristig kann er viele Ursachen haben.

Wann ist die lange Frist? In the long run, we are all dead..denkt sich vielleicht jemand. Aber lebt jemand von euch so, als sei ihm die Welt, die nach ihm kommt, ganz egal?
 

Zerch

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.938
Der Fleiß der Allgemeinheit wird , seit es Herrscher gibt , mit langfristiger Absicht ausgebeutet.
Das Resultat der fleißigen Sklaven sind noch mächtigere und wohlhabendere Herrscher , viel Brot und bessere Spiele zur Sklavenunterhaltung , der "Wohlstand" der Sklaven verbessert sich.
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Wann gab es denn mal keine "Herrscher"? Sippenälteste, Häuptlinge, Fürsten, Könige. Egal auf welchen Entwicklungsstand menschlicher Gesellschaften du zurückgehst, wirst du in der Struktur der Gesellschaft normalerweise einen finden, der die Hosen anhatte.

Täglich Brot uns Spiele für alle ist übrigens keine schlechte Option, wenn die Alternative ist den ganzen Tag durch die Wildnis zu streifen und zu versuchen wenigstens genügend Kalorien aufzutreiben um morgen wieder losziehen zu können.
 

Zerch

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.938
So ist das aus Deiner Sicht.
-Für mich gibt es einen deutlichen Unterschied , ob ein Führer für seine Familie nur möglichst gute Entscheidungen treffen will , oder ob er einfach nur Untertanen beherrschen , und darüber hinaus generell herrschen will.


-In einem zunehmends vergifteten Ökosystem in Verbindung mit nicht artgerechter Massenhaltung von Menschen , wirst Du ewig suchen können bis Du etwas zu essen findest , eher wirst Du verhungern oder an vergiftung verenden.
Die Böden sind ausgemergelt , die Wälder werden abgeholzt.

-Ein intaktes Ökosystem bietet ein reichhaltiges und gesundes Nahrungsangebot für Pflanzen , Tier und Mensch an.
 

dkR

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
6.523
Ah, klassenlose Gesellschaft in trauter Umarmung der Natur?
Der Klassiker.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Die Böden sind ausgemergelt , die Wälder werden abgeholzt.

Humbug. Die Wälder wachsen, und die Böden geben mehr her als je zuvor.

Ein intaktes Ökosystem bietet ein reichhaltiges und gesundes Nahrungsangebot für Pflanzen , Tier und Mensch an.

Humbug. In einem intakten Ökosystem verrecken die Viecher im Winter zu hunderten, und die Menschen auch. Aus Nahrungsmangel. Vorher fressen sie die Rinde von den Bäumen, die daraufhin auch verrecken.
 

Zerch

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.938
Die Böden werden mit Dünger behandelt , da sie von Monokultur ausgemergelt sind.
Der Urwald wird abgeholzt , und die Bäume bei uns vor Ort werden als Pellets verbrannt.

So wie Du machst hätten Tiere nicht ohne radikale Veränderungen der Menschen überlebt.

-Wir reden hier nicht über Verzicht auf schützende Behausung , Lebensqualität , sinnvolle und umweltfreundliche Technik. Es geht rein darum , daß wir Technik mit fatalen Aspekten ohne Rücksicht exzessiv nutzen.
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
Die Böden werden mit Dünger behandelt , da sie von Monokultur ausgemergelt sind.

Falsch falsch popalsch.
Bevor man industriell gedüngt hat konnte man es sich garnicht erlauben Monokulturen anzubauen, da dann, wie du richtig bemerkt hast, die Böden binnen weniger Jahre ausgelaugt gewesen wären. Daher hat man schon vor ewigen Zeiten die Dreifelderwirtschaft entwickelt.

Düngen ist vielmehr eine Möglichkeit, den Ertrag zu steigern. Der rasante Anstieg der Bevölkerung im 19. Jahrhundert ist nicht zuletzt auf die Ertragssteigerung durch Stickstoffdünger zurückzuführen. (Gülle ist im Prinzip das gleiche, nur weniger Effektiv. Wird auch schon seit Langem praktiziert)
 

Zerch

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.938
Brennesseljauche wäre der optimale , umweltfreundliche Dünger. Zu viel Gülle von Rindern verseucht das Grundwasser.

Leider werden Brennesseln aber nicht genutzt und als "Unkraut" erachtet.

Um ehrlich zu sein würde die Industrie sofort Probleme machen , wenn diese ihre Produkte nicht mehr gut verkauft bekommen würden.

-Noch etwas zusätzliches. Bedeutet mehr Ertrag , also größere Fruchtkörper durch Düngemittel , auch eine Steigerung an Nährstoffgehalt und Vitamine ? -...oder ist alles nur aufgebläht ?

Im Vergleich beim Menschen würde ich nämlich schätzen , daß ein gewöhnlich ernährter Mensch weit mehr Nährstoffe in sich enthält , als ein schwergewichtiger Fastfood-Junkie.
 

dkR

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
6.523
Naja, wenn man grob geschätzte 95% der Menschheit verhungern läßt, kann der Rest völlig gesund biologisch ohne chemischen Dünger und sonstige Hilfsmittel ernährt werden. Die Lebenserwartung liegt bei sozialverträglichen 35 Jahren und die Kindersterblichkeit steigt auf über 80%. Aber hey, wir wollen ja nicht kleinlich sein. Zustände wie vor 1000 Jahren.
Die Natur ist halt nicht nett, oder freundlich sondern gemein, brutal und tödlich. Wo kommt bloß dieser Blödsinn her, natürlich =gesund?

Und die Idee vom "natürlichen Gleichgewicht" ist ähnlich grotesk, das Leben bringt sich regelmäßig selbst um, alles was es rettet ist Evolution.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Du verstehst nichts von Landwirtschaft. Null. Sonst würdest Du nicht versuchen, mir Gründünger als Neuheit zu verkaufen. Und Du veränderst den Sinngehalt Deiner Aussagen nachträglich, wenn sie sich als dumm herausstellen.

Ich will Dir ein Geheimnis verraten. Das ist nichts schlimmes, ich habe es hier im Forum schon einigemale ausgeplaudert.

Die Wälder in Europa wachsen. Sie wachsen so dolle, daß die EU und ihre Mitgliedsstaaten Bauern bezuschussen, damit sie Kühe auf brachliegende Felder treiben, damit dort nicht von allein Wälder wachsen. Ohne Zuschüsse würde kein einziger bayerischer Bauer seine Kühe auf die Almen treiben. Während auf dem einen Hang ein Wald zum Schutz gegen Lawinen gehegt und gepflegt wird, wird auf dem Hang daneben eine bezuschußte Viehherde aufgetrieben, die die Entstehung von Wald verhindert. Selbes Spiel in der Rhön. In den Niederlanden treiben sie in einen Polder (!), den sie zu irrsinnigen Kosten dem Meer abgerungen haben, Hirsche, Wildpferde und Auerochsen, damit da kein Wald aufkommt.

Wie gesagt, das schreibe ich nicht zum erstenmal, aber manch einer möchte es eben nicht wahrhaben.

Ein intaktes Ökosystem bietet ein reichhaltiges und gesundes Nahrungsangebot für Pflanzen , Tier und Mensch an.

Im Winter ist es eben nicht reichhaltig. In Baiern enthält es eben zu wenig Jod, das natürliche Nahrungsangebot, weshalb der Kropf endemisch war.
 

Goatboy

Erleuchteter
Registriert
18. November 2009
Beiträge
1.319
Zerch schrieb:
Im Vergleich beim Menschen würde ich nämlich schätzen , daß ein gewöhnlich ernährter Mensch weit mehr Nährstoffe in sich enthält , als ein schwergewichtiger Fastfood-Junkie.
Die da wären?
 

haruc

Ehrenmitglied
Registriert
16. Dezember 2002
Beiträge
2.494
Grund zur Sorge besteht ohnehin nicht. Die Nationale Verzehrsstudie von 2008 ergab, dass die meisten Deutschen mit Vitaminen ganz nach den Empfehlungswerten versorgt sind. Dabei ernähren sie sich nicht einmal besonders gesund – die meisten essen viel weniger Obst und Gemüse als empfohlen, dafür aber viel Fett und Süßigkeiten. Offenbar führt selbst eine so unausgewogene Ernährung in der Regel nicht zu Vitaminmangel.

Das mag daran liegen, dass auch in Lebensmitteln, die nicht als besonders gesund gelten, Vitamine stecken. So liefern Kartoffeln viel Vitamin C, Süßkartoffeln sind reich an Vitamin A, und in Wirsing und Pflanzenölen steckt VitaminE. Und anders als oft behauptet, bleiben die Nährstoffe auch beim Kochen zum großen Teil erhalten.

Guck hier: http://www.zeit.de/2010/22/E-Vitamine?page=3
 

Zerch

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.938
So sicher ihr euch seid , in der gesündesten Zeit zu leben , so sicher wisst ihr gar nicht einzuschätzen , in welcher verlustreichen Situation wir uns befinden.
 

Malakim

Ehrenmitglied
Registriert
31. August 2004
Beiträge
4.984
Zerch schrieb:
So sicher ihr euch seid in der gesündesten Zeit zu leben , so sicher wisst ihr gar nicht einzuschätzen , in welcher verlustreichen Situation wir uns befinden.

Erhelle uns doch :jubel:
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Beiträge

Oben