Finanzkrise - und was lernen wir daraus? (Teil 1, alt)

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Duftbaum

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:kerze: NACHRUF :kerze:
Nach langer Krankheit aber nur kurzem Kampf sind in der vergangenen Woche über die Köpfe der sie betreffenden Menschen hinweg wirtschaftliche Solidität und Vertrauen stiftende Grundsätze endgültig von uns geschieden.

:arrow: Unser aller Zentralbank tauscht Bargeld direkt gegen Staatsanleihen.
:arrow: Um "die Märkte" zu beruhigen, dürfen Geschäftsbanken bei ihr weiterhin beliebig viel Geld "leihen".
:arrow: Handlungen sind nicht mehr vertragswidrig, nur weil sie geltenden Verträgen widersprechen.
:arrow: Wer nicht staatlich koordiniert betrügt, ist selbst dran Schuld!

Heimlich, still und leise sind die Sprachen aller Euroländer um ein Substantiv ärmer geworden:
:arrow: "Staatsbankrott" - ?que?

Die Beisetzung erfolgte bereits in ausgewählter Runde. Im Sinne der Verschiedenen bitte keine Kondolenzschreiben oder Blumen, statt dessen wird um eine Spende gebeten. Am liebsten in Gold, ungern in Bargeld, auf keinen Fall in Staatsanleihen.
 

Ein_Liberaler

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Das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Griechenland liegt übrigens bei 61 Jahren (Quelle: FAZ), in Deutschland etwa zwei Jahre höher.
 
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Simple Man schrieb:
Etwas, das in den Verträgen (aus gutem Grund) genauso ausgeschlossen wurde wie das Bailout maroder Staaten.
Dass Leute nicht in der Lage sind, einfachste Verträge zu lesen ... nein, in den Verträgen gibt es keine "No-Bailout"-Klausel ... wer nicht haftet, muss nicht für andere einstehen, kann das aber, wenn er denn möchte ... die Verträge haben keine Bindungswirkung, sondern eine Entbindungswirkung ... der Regierung steht es also frei, Griechenland zu helfen, genauso wie Turkmenistan, Malta oder Timbuktu ...

hmmm...

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnte konkrete Hilfen für Griechenland bisher ab. Sie hatte erklärt, europäische Finanzhilfen seien unvereinbar mit den geltenden EU-Verträgen, die eine Schuldenübernahme für ein Mitgliedsland verböten.
http://www.n24.de/news/newsitem_5946209.html

...was jetzt?

Junker behauptet die Finanzhilfen seien vereinbar mit dem Verbot für Finanzhilfen. WTF?

Für mich sieht es aus als hätten sie das Verbot dadurch umgangen, indem sie dem Kind einen neuen Namen gegeben haben.
 

DrJones

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Also ich versteh dieses ganze Theater nicht, was gerade abgeht, und vor allem was es mit diesen 750 Milliarden € auf sich hat um, wie
viele Seiten tönen, 'den Euro zu retten'.

Ich verstehe ungefähr, dass man Griechenland unter die Arme greift,
weil das Land schlecht und ineffizient gewirtschaftet hat und damals nur
durch Schönrechnerei in den Euro-Club gekommen ist. OK!
Auch andere Länder sind in Punkto Neuverschuldung nicht gerade
gut positioniert (Portugal, Spanien...)

Aber wozu diese 750 Mrd, was hat es mit den Spekulatnen auf sich...
Werden diese 740 MRd nun in vorrauseilendem Gehorsam schomal
auf die hohe Kante gelegt um quasi jedes Euroland gegen eine Pleite
zu versichern, oder was?
Haben Beispielsweise die Amis auch einen Milliarden schweren Schutzschild für ihren Dollar? Wenn nicht, warum? bzw wozu brauchen wir einen. Die Amerikaner habe schließlich auch jede Menge Schulden.

Ein ratloser DrJones :kerze:
 

Duftbaum

Großmeister
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Ohne Dollar kein Öl. Ohne Öl kein werthaltiger Dollar.

Die Eurokrise, auch wenn es ohne Frage eine echte Krise ist, lenkt doch in Wirklichkeit total ab von der größten aller Blasen. Es gibt viel mehr Dollars, als ganz Amerika 'wert' ist. Ein Dollar ist nicht mehr als ein zu großes Versprechen.
Die Ratingagenturen sollten, wenn sie wirklich unabhängig wären, da mal ihre Bewertungen anpassen.
 

Gilgamesh

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Eigentlich müßte jetzt noch ein großer Krieg ausbrechen, um von alldem abzulenken. Natürlich zeitgemäß mit Atomwaffen gegen Schurkenstaaten, damit es nicht langweilig wird. Vorher muß natürlich noch ein Atomwaffentest her, um zu prüfen, ob die alten Bestände noch funktionieren. Da kommt das imaginäre Leck am Golf von Mexico doch irgendwie gelegen..oder ? :mrgreen:

Ich liebe die aktuelle Zeit und die aufregen Weltsituation. NWO Now! Wir sind mitten drinn in der Umgestalltung.. :twisted:
 
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Duftbaum schrieb:
Die Ratingagenturen sollten, wenn sie wirklich unabhängig wären, da mal ihre Bewertungen anpassen.

Be careful what you wish :illu: Das könnte auch nach hinten losgehen - Deutschland setzt mit diesem riesen Schneeballsystem gerade sein AAA Rating auf´s Spiel.


Germany and France are among top- rated euro-area states that may compromise their AAA grades by standing behind the debts of weaker members with their 750 billion-euro ($955 billion) stabilization fund.

The package is “making debt profiles deteriorate, potentially damaging the ratings of core sovereigns,” said Stefan Kolek, a strategist at UniCredit SpA in Munich. “It’s a kind of Ponzi game at the highest level.”

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=an9qwBhKmH9s

Die Merkel hat telefonisch ein - offenbar nicht ganz subtilen - "Wink" von Obama bekommen, dafür zu sorgen, dass die Europäer ein gigantisches Rettungspaket beschließen müssten.

he was on the phone with Chancellor Angela Merkel of Germany, offering urgent advice — and some not so subtle prodding — that Europe needed to try something big.
http://www.nytimes.com/2010/05/11/business/global/11reconstruct.html

Die Analysten haben das schnell erkannt. Und das ganze ist keinen Pfifferling mehr wert. Der Goldpreis stieg deshalb (wie ich schon immer vorhergesagt habe) auf seinen absoluten Höchststand ever, weil die Anleger jetzt nur noch nach Sicherheit suchen.
http://www.reuters.com/article/ousivMolt/idUSTRE6495XB20100511
 

Duftbaum

Großmeister
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http://www.cash.ch/news/topnews/ushaushaltsdefizit_erstmals_ueber_zwoelf_billionen_dollar-845844-771
"Defizit der USA erstmals über 12 Billionen Dollar"

Und wie würden unabhängige Ratingagenturen diesen Fakt bewerten? Die USA haben über lange Jahre traumhafte Wachstumsraten gehabt - bezogen auf das Leistungsbilanzdefizit. Wie gesagt, China hat es schon lange jederzeit in der Hand, die USA wirtschaftlich zu destabilisieren. Einfach mal ein paar Dollar oder gleich US-Treasurybonds auf den Markt werfen..das könnten sie mit dem Euro nicht in vergleichbarem Maße.

Was manche bloß an Gold finden..wenn es hart auf hart kommt ist das doch eher ein schwerer Klotz am Bein und zieht nur unangenehme Gestalten an..

Was sollten wir aus der Finanzkrise lernen?? Geld ist nicht alles und Gold schon gar nicht. 'Wir' sind viel zu sehr fixiert auf Geld und überlassen seine Wertbestimmung den "Märkten" anstatt unsere eigenen Hoheitsrechte dafür zu beanspruchen. Schließlich hat es vor allem deshalb einen Wert, weil die meisten von uns dafür etwas zu tun bereit sind. Je mehr, desto mehr, je weniger, desto weniger.
Ein abwegiger, naiver aber ich finde schöner Gedanke: würde eine bestimmte Menge (sozusagen eine kritische Masse) von uns nicht in erster Linie unpersönliches Geld akzeptieren, sondern vor allem die Absichten und Nöte die ein Käufer hat und mit dem Kauf erreichen/befriedigen will (subjektiv) bewerten und danach entscheiden, ob man zur Arbeit bereit ist, so wären mit der Zeit viele subjektiv gute Zwecke in der Welt.
schwer zu erklären. ist auch schon spät. oder früh, ganz wie man will.
 

Zerch

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Wir sind auf dem Weg zur totalen Abhängigkeit von Geld und Industrie.
Während wir aufs Geld und Finanzen fixiert werden , wird nebenbei die Umwelt schlimmer vergiftet denn je.
Es soll zwar alles wie ein Unfall aussehen , ist es aber nicht. Die Umwelt wird als kostenfreie Grundlage systematisch unbrauchbar gemacht , um zum einen die Weltbevölkerung zu reduzieren , und zum anderen die Menschen besser zu kontrollieren , da diese nun rein von industriellen Erzeugnissen und Geld abhängig sind.(Also auch jederzeit gezielte Populationskontrolle betrieben werden kann).

Für die Überlebenden wird die Verbindung von Geld und Arbeit wichtiger sein als es bisher der Fall war , denn es wird außer dem nicht mehr viel Überlebensmöglichkeiten geben.
 

wintrow

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Das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Griechenland liegt übrigens bei 61 Jahren (Quelle: FAZ), in Deutschland etwa zwei Jahre höher.
Naja zwei Jahre mehr produktiv sein hat schon was. Aber mittlerweile sind wir in Deutschland ja bei 67 Jahren. Da das kaum einer durchsteht muss man halt früher in Rente mit entsprechenden Abzügen. Schönes System.
Naja gehört nicht zur Topic. das Rentenalter ist eines von vielen strukturellen Problemen in Griechenland.

Achja man überschwemmt die Märkte jetzt mit Geld das man nciht hat und wundert sich warum der Euro weiter an Wert verliert. Ich dachte die Experten haben studiert?!
 

agentP

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Achja man überschwemmt die Märkte jetzt mit Geld das man nciht hat und wundert sich warum der Euro weiter an Wert verliert. Ich dachte die Experten haben studiert?!

Es ist immer einfacher Durchblick zu haben, wenn man sein Gehirn nicht mit zu viel (hoch-)schulischer Lehre belastet. Am Ende stellt man womöglich noch fest, dass die Welt doch komplexer ist, als man dachte und ist nur verwirrt.
Deswegen sind ja auch die geBILDeten Menschen grundsätzlich die besten Finanz- und Wirtschaftsexperten, Politiker und sogar Nationaltrainer in Personalunion. Ich bin mir sicher, dass wir alle glücklicher wären, wenn wir das Parlament (und den DFB-Führungsstab) gegen eine Ratsversammlung aus Stammtischbrüdern ersetzen, denn die wissen IMMER ganz genau was Sache ist.
 
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Duftbaum schrieb:
Die USA haben über lange Jahre traumhafte Wachstumsraten gehabt ...
Was manche bloß an Gold finden..wenn es hart auf hart kommt ist das doch eher ein schwerer Klotz am Bein

Jeder Dollar "Wachstum" wurde mit mindesten 3 Dollar Schulden "erwirtschaftet" - tolle Wurst.

Weißt du eine bessere Alternative zu Gold?

Goldpreis steigt auf Rekordhoch
Bisher lag der Rekord-Goldpreis bei 1226,56 Dollar pro Unze. Das war im Dezember, danach sackte er wieder leicht ab - bis die Griechenland-Krise im April eskalierte. Seitdem erreicht der Preis für das Edelmetall neue Spitzenwerte.

Nach der Einigung auf das Euro-Rettungspaket kletterte der Goldpreis auf den neuen Rekordstand. Zeitweise kostete die Feinunze (31,10 Gramm) über 1245 Dollar, am Mittwochabend lag der Wert noch bei 1237,50 Dollar.

Ja klingt echt nach Klotz am Bein wenns hart auf hart kommt. :roll:
 

Goatboy

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Wenn's hart auf hart kommt, wer soll denn dann dein teures Gold kaufen? Und wozu? Und was hast du dann davon, mit wertvollen Barren im Tresor und leeren Taschen?
 

Duftbaum

Großmeister
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Weißt du eine bessere Alternative zu Gold?

Es gibt viele bessere Alternativen, als zu glauben, durch Hortung von toten und beinahe zu nichts zu gebrauchenden Atomklumpen habe man wirklichen 'Wert' für die Zukunft konserviert.
Wenn schlechte Zeiten kommen, kannst du Gold nicht essen, es wird dich im Alter nicht pflegen und du kannst mit ihm auch nicht deine Gedanken austauschen. Das alles geht mit Gold nur, wenn es Menschen gibt, die das für dein Gold zu machen bereit sind.

[NAIV]
Wer etwas für Gold macht, das gleiche aber nicht aus Nächstenliebe zu tun bereit ist, ist dumm, aber leider Realist.
Statt Überschüsse in Gold zu tauschen wäre es sinnvoller, aber zugegeben nur schwer mit dem menschlichem Wesen vereinbar, diese für eine bessere Zukunft anderer Menschen einzusetzen. Ich behaupte sogar, die Rendite solchen handelns ist weitaus höher, für uns alle.
Solange wir aber stillschweigend Zeugen sind, oder besser: als Gaffer zuschauen, wie Menschen auf unserer Welt verhungern, ist klar, dass menschlicher Egoismus immer noch stärker ist, als menschliche Nächstenliebe. Und solange wird es auch ein guter Rat sein, Gold zu horten.

Adam Smith hat recht: wenn jeder an sich selbst denkt, ist an jeden gedacht. Aber das ist doch eine bloß suboptimale Lösung. Viele Menschen denken nicht zuerst an sich selbst, sondern an andere. Diese sind oft glücklicher, und meist auch ärmer.
Die Krise bietet unter anderem auch die Chance, die Machtverhältnisse "Mensch=>Geld" in Richtung "Geld=>Mensch" zu verschieben. Der Mensch muss sich seine Mündigkeit und Souveränität zurück erobern. Dafür müssen konzertierte, einschneidende staatliche Maßnahmen getroffen werden, für die Spekulanten respektive Marktakteure überraschend und weltweit gültig. Die, die sie nicht mittragen wollen, müssen wirksam sanktioniert werden, denn sonst geht das Spiel immer weiter.
[/NAIV]

Eine Frage sollte sein, ob die Menschheit es sich überhaupt leisten kann, einen so hohen Wert in Gold gebunden sein zu lassen und gleichzeitig andere Dinge brach liegen zu lassen?

Hätte die Naiv-Klammern wohl von ganz oben bis ganz unten setzen sollen.
 
G

Guest

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Goatboy schrieb:
Wenn's hart auf hart kommt, wer soll denn dann dein teures Gold kaufen? Und wozu? Und was hast du dann davon, mit wertvollen Barren im Tresor und leeren Taschen?

Oh bitte! :roll:

Das ist doch nicht dein Ernst oder?

Schau dir doch mal die Geschichte der letzten "Hart auf Hart" Situationen an.
Die, die Gold hatten hatten nach der Katastrophe nicht nur mehr, sie hatten was für einen neuen Anfang. Alle anderen hatten gar nix mehr und mußten für die malochen die Gold hatten.

Ja ich weiß, holzschnittartig, zugespitzt und überzeichnet. Aber du weißt genau was ich meine.

Ein Blick auf die Goldpreisentwicklung der letzten hundert Jahre gibt mir recht.

In einer richtigen Katastrophe kann man von Gold natürlich nicht abbeißen. Aber wenn es mal soooo weit ist, haben alle anderen vorher auch schon lange überhaupt nix mehr.

Imobilien/Felder/Ernten/Vorräte sind zerstört oder enteignet. Gold kann man immer noch besser verstecken als ein Haus.

Und solange sich die Menschliche Einstellung zu materiellen Werten nicht radikal ändert, wird Gold immer die beste Wertaufbewahrungsform sein.
 

wintrow

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@agentP & simple man
Was habt ihr denn immer mit eurer Bild? Ich les die net, wenn ihr das tut ist mir das Rille.

@topic
Wenn man Schulden mit noch mehr Schulden bekämpft verbessert man dann das System??? Ich glaube nicht. Wenn man Staatsanleihen aufkauft die nichts mehr wert sind nur um dem Staat frisches kapital zu geben und die Märkte mit Geld zu überschwemmen wohinter kein realer Wert steht dann verliert die Währung an Wert (Inflation).

Wenn das Stammtischgerede sein soll, dann setz ich mich auch lieber an einen Stammtisch, als mit selbsternannten Wirtschaftsweisen wie euch (agentP, simple man), die außer sinnloses Geschwafel noch keine richtige Alternative gebracht haben.

Ich maße mir nicht an zu sagen das ich mit meinen Ideen die Probleme lösen könnte, aber ich versuchs wenigstens, anstatt hier selbstherrlich alle anderen Nutzer runter zu putzen die nicht meine diktatorischen völlig korrekten Meinung teilen.
 

Goatboy

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shechinah, leider kenne ich keine Einzelschicksale von Menschen, die in schweren Krisenzeiten in Gold investiert haben und weiß daher nicht, wie sie hinterher dastanden.

Fakt ist, dass der Goldpreis bis 2001 20 Jahre lang fast kontinuierlich gefallen ist. Und die preislichen Höhepunkte, die Gold vorher erlebt hatte, hingen in der Tat regelmäßig mit schwierigen Zeiten zusammen: 1869 lösten Goldspekulationen eine Finanzkrise in den USA aus, nach dem Ersten Weltkrieg fehlten Deutschland die Goldreserven für die Reparationszahlungen, in der Folge stieg der Goldpreis und es kam zur Hyperinflation, seit 2001 lebt die ganze Menschheit in Angst und beginnt jeden Morgen damit, aus dem Fenster zu sehen um sich zu vergewissern, dass die Welt noch nicht untergegangen ist (erlaube auch mir solch zugespitzte und überzeichnete Formulierungen), parallel dazu versinken die USA in Schulden - Folge: der Goldpreis steigt. Und je mehr Leute nun so denken wie du, desto stärker steigt er, es ist ein sich selbst verstärkender Mechanismus. Wenn es nun solche Situationen sind, auf die du wettest, dann magst du tatsächlich recht haben. Nur: machst du dich nicht selbst zu einem Teil des Problems, wenn du durch deinen Goldkauf auf die Katastrophe spekulierst? Gleichst du dich nicht denen an, die du kritisierst? In neutralen Zeiten wirkt Gold doch gar nicht so attraktiv - es unterliegt zwar keiner Inflation, bringt aber auch keine Zinsen und der S&P 500 wirft eh mehr Kohle ab. Eine eher lahme Nummer also. Nur wenn mal wieder Weltuntergangsphantasien aufkommen, dann springen so viele auf den fahrenden Zug auf und spekulieren auf den Untergang, dann ist Gold in.
 

haruc

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die in schweren Krisenzeiten in Gold investiert

Dann ists eigentlich schon zu spät ;) Das is als würd man nach der Leberzirrhose-Diagnose mitm Saufen aufhören.

nach dem Ersten Weltkrieg fehlten Deutschland die Goldreserven für die Reparationszahlungen

Naja, Deutschland hat damals auch lauter geschrien als es eigentlich weh getan hat. Die Reparationsleistungen die D. formell zu begleichen hatte lagen - nachdem sie zunächst festgelegt wurden - ein vielfaches über dem was Frankreich 1871 zu bezahlen hatte (afaik umgerechnet etwa 4 Mrd Goldmark - womit wir wieder beim Thema wären). Und Frankreich konnte die Reparationen binnen 3 Jahren bezahlen.
Was Deutschland letztendlich nach dem 1.Wk gezahlt hat ist mir nicht bekannt - darüber wird eh gestritten. Fakt ist, dass die Summe von +-267 Mrd Goldmark bis 1987 mal irgendwann gefordert, aber nie bezahlt wurde. Die Reparationen nehmen heute im öffentlichen Bewusstsein nicht zuletzt wegen ihrer politischen Brisanz einen großen Raum ein, der vielleicht größer ist als ihre tatsächliche Wirkung es war. (Folge der NS-Propaganda, die heute noch in manchen Gehörgängen klebt)

es kam zur Hyperinflation

Naja eigentlich kam es ja 23 zur Inflation weil man Geld ohne Gegenwert gedruckt hat damit man den Streik im Ruhrgebiet unterhalten konnte. (Der von der DRRegierung unterstützt, weil Frankreich den Ruhrpott besetzt hat da Deutschland mit der Lieferung einiger Waggonladungen Irgendwas im Verzug war)

Nur: machst du dich nicht selbst zu einem Teil des Problems, wenn du durch deinen Goldkauf auf die Katastrophe spekulierst?

Es geht ja nicht darum durch den Goldkauf zu profitieren, sondern darum, in einer Krisenzeit (zb. Inflation) möglichst wenig zu verlieren. Leute die ihr Geld rasch vermehren möchten investieren in nicht-Krisenzeiten auch nicht in Gold sondern in indische Shopping-Malls oder Taiwanesische Reedereien....

Auf Krisen spekulieren rentiert sich beim Gold nicht. Dafür ist der Goldpreis langfristig gesehen zu stabil.

In neutralen Zeiten wirkt Gold doch gar nicht so attraktiv - es unterliegt zwar keiner Inflation, bringt aber auch keine Zinsen und der S&P 500 wirft eh mehr Kohle ab. Eine eher lahme Nummer also. Nur wenn mal wieder Weltuntergangsphantasien aufkommen, dann springen so viele auf den fahrenden Zug auf und spekulieren auf den Untergang, dann ist Gold in.

Siehe oben.

Gruß

Haruc

Edit:
Nur weils interessant ist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Goldmark
 

Zerch

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Gemäß der Vorankündigung im letzten Monat hat Großbritannien nun den Handel von 500 Euro Banknoten verboten.

http://www.ariva.de/forum/Eilt-Grossbritannien-verbietet-500-Euro-Noten-410928

Der angebliche Hintergrund ist deren Beliebtheit bei Kriminellen.
-Oder es handelt sich hier um einen Vorwand , um dem Bargeldverkehr mit größeren Summen generell etwas Einhalt zu gebieten.
Man sollte auch bedenken daß heimlich die Angst eines Bankenrun umhergeht.
 
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